Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 3: Weiterer Faktor guter Laune -------------------------------------- ........................ "Das ist jetzt ein Scherz, oder?", fragte sie mit bedrohlicher Miene und registrierte gar nicht, wie Naruto, Kakashi und Sai hinter ihr in den Raum traten. "Was ist ein Scherz?", wollte der Blonde ahnungslos wissen und zuckte zusammen, als Sakura ihm einen mörderischen Blick zuwarf. "Nein, ist es nicht.", meinte Tsunade beiläufig, während sie angestrengt in den Schubladen ihres Schreibtisches herumkramte. Sakura starrte sie entgeistert an und ihr Herz hämmerte so heftig, dass sie Angst hatte, es würde aus ihrer Brust springen. "Verflixt... Shizune, wo hast du meinen Sake versteckt?!", donnerte die Hokage wütend, aber sie bekam keine Antwort. Mit zusammen gekniffenen Lippen zerknüllte sie einige Formulare und schleuderte sie zornig durch den Raum. Sakura schüttelte nur missbilligend den Kopf, doch in Gedanken war sie ganz woanders. Grummelnd gab Tsunade die Suche auf und wandte sich wieder an Sakura. "Mit dir will ich noch reden. Naruto, Kakashi, Sai, ihr könnt schon gehen und vergesst nicht, eure Berichte zu schreiben." Stirnrunzelnd, allerdings mit den Gedanken immer noch nicht voll da, schaute Sakura zu ihrer Lehrmeisterin und wartete, dass die anderen drei das Büro verließen. Seufzend verschloss Sasuke seine Wohnung und schlug den Weg zum Hokageturm ein. Tusnade hatte gewollt, dass er sich untersuchen lassen würde, allerdings war er nicht sehr erpicht darauf, ins Krankenhaus zu gehen. Er fand den Weg erstaunlich gut, allerdings brauchte er trotzdem länger, als seine Nerven es akzeptabel fanden. Schließlich klopfte er an die Tür der Hokage und wurde hereingerufen. Noch während er die Tür öffnete, spürte er die Chakren im Raum und stöhnte lautlos auf. Das hatte ihm ja gerade noch gefehlt... Er war auf alles gefasst, auf Geschrei, erschreckte Ausrufe, tausend Fragen oder Vorwürfe... aber nicht auf das undurchdringliche Schweigen, dass ihn empfing. Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken und das erste Mal war ihm die Stille unangenehm. Sakura hatte sich gerade wieder Tsunade zugewandt, als es der Tür klopfte und die Hokage den Besucher herein bat. Sakura erkannte das Chakra, noch bevor sie ihn sah und erstarrte ungläubig und gleichzeitig neugierig darauf, wie er inzwischen wohl aussehen würde. Es war sowieso eine paradoxe Situation. Nachdem sie und die anderen aufgebrochen waren, um Sasuke zu suchen, allerdings nur den verlassenen Kampfplatz gefunden hatten, der vom Duell der beiden Brüder zeugte, waren sie unverichteter Dinge nach Konoha zurückgekehrt und hatten von Tsunade sofort eine lächerliche Mission aufgedrückt bekommen, von der sie die Ahnung hegte, dass die Hokage sie damit nur ein wenig beschäftigen und ablenken wollte. Und nun stand er hier vor ihr, den sie vor wenigen Tagen noch gesucht hatte- und schwieg. Sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er sah furchtbar aus. Seine Klamotten waren an mehreren Stellen gerissen und das ohnehin zu große Hemd ging wie ein Sack auf seinen schmalen Schultern. Er hatte etliche Wunden und noch mehr Kratzer, sein Haar war wirr und hing ihm strähnig ins Gesicht. Immerhin war er nicht blutverschmiert, er schien die Gelegenheit für eine Wäsche schon wahrgenommen zu haben. Sie registrierte, wie seine Hand wie zufällig auf dem Griff seines Schwertes lag, dann wanderte ihr Blick langsam weiter nach oben... zu seinen hypnotischen schwarzen Augen, die teilnahmslos neben ihr an die Wand schauten. Ihre Augenbrauen zuckten unsicher, sie war verwirrt. Nie hätte sie damit gerechnet, ihm so bald gegenüber zu stehen, aber wie er diese gleichgültige Miene erhalten konnte und es nicht einmal für nötig hielt, sie anzugucken, verstand sie beim besten Willen nicht. "Sooo...", durchbrach Tsunade schließlich die Stille und schaute beide abwechselnd an. "Gut, dass du hier bist, Sasuke. Das ist ganz praktisch, dann kann Sakura dich gleich untersuchen, denn ich hab viel zu tun." Sakura starrte ihre Meisterin ungläubig an. Was ging nur in ihrem Kopf vor??? "Nein.", sagte Sasuke leise, "untersuchen sie mich." "Aber Sasuke, hör doch mal. Ich hab zu tun und Sakura ist mindestens genauso gut wie ich-" "Ich will nicht, dass Sakura mich untersucht!", zischte Sasuke plötzlich mit ärgerlicher Stimme und zog wütend die Augenbrauen zusammen. Eine Sekunde wirkte Sasukes Haltung völlig verkrampft, dann entspannte er sich wieder und die Emotion wich aus seinem Gesicht. Sakura spürte einen Stich in der Brust. Was war denn mit ihm? War sie denn so schrecklich, dass er sie auf keinen Fall in seiner Nähe haben wollte? Sie würde ihn nicht untersuchen, okay, aber er hätte sie wenigstens mal angucken können. Statt dessen starrte er die Wände an, als könne er sie mit bloßer Willenskraft zum Einsturz bringen. Lautlos seufzend senkte sie den Kopf und starrte auf ihre Hände. "Na gut, wenn es unbedingt sein muss...", stöhnte die Hokage und erhob sich, um zu Sasuke herüber zu gehen. "Dann kannst du wohl gehen, Sakura. Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufhalten." Sie nicke und wandte sich zur Tür um. Als sie an Sasuke vorbei ging, murmelte sie nur: "Willkommen zurück...", und schob sich eilig durch den Türspalt, den Sasuke offen stehen gelassen hatte. Schlechtgelaunt, was wohl inzwischen ein Dauerzustand zu werden versprach, verließ Sasuke den Turm und schickte unendlich viele stumme Flüche gen Himmel, aber ausrasten wollte er nicht, das wäre zu auffällig gewesen. Im Allgemeinen war er gesund, seine Wunden würden heilen, aber sein Hauptproblem bestand noch immer – seine Augen. Itachi hatte ihm vor seinem Tod noch ein schönes Abschiedsgeschenk vermacht und er hatte gehofft, Tsunade könne ihm helfen, aber zu ihrem Leidwesen, da sie an ihre eigenen Grenzen gestoßen war, hatte sie nichts für ihn tun können. Und da sage noch einer, den Heilkundigen sei nichts unmöglich... pah! Aber was nützte es... er würde ab diesem Moment damit leben müssen, dabei war das Leben an sich nicht das allergrößte Problem, eher hatte er ein Problem damit, sich damit abzufinden. So etwas akzeptierte man doch nicht einfach so! Ach verdammt... Sein Leben wurde von einem Moment auf den anderen derart durcheinander geworfen, dass er es immer noch nicht glauben konnte. Alle Konsequenzen seiner Situation kamen ihm in den Kopf und am liebsten wäre er schreiend davon gelaufen, doch mit einem Mal wurde ihm klar, dass ihm vorerst keine andere Wahl blieb, als im Dorf zu bleiben, denn momentan war er einfach zu verletzlich. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie seine Zukunft wohl aussehen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)