Mit neuen Augen... von sadness (...sieht die Welt gleich ganz anders aus) ================================================================================ Kapitel 1: Beängstigende Alternative ------------------------------------ Keuchend richtete Sasuke sich auf und sog gierig die frische Luft ein. Heftig atmend stand er am Rand des Dorfes und wusste sich keinen Reim darauf zu machen. Warum war er hergekommen??? Er wusste es selbst nicht. Frustriert seufzte er auf und stützte sich an einem Baum ab. Das war ein reiner Alptraum... immer wieder schwirrten Itachis Worte durch seinen Kopf. Seit Tagen plagten ihn die Erinnerungen an alles, was dieser ihm gesagt hatte, doch es ergab einfach keinen Sinn... wieso nur...?! Und nun stand er hier, jeglicher Perspektive beraubt und wusste einfach nicht weiter. Konnte er denn wirklich zurück...? Andererseits hatte er eine sehr überschaubare bzw. verschwindend geringe Zahl an Alternativen und notfalls konnte er ja einfach wieder abhauen...? Unsicher wankte er durch das Dorf. Er erkannte den Weg wieder, erinnerte sich an die Biegungen der Straße und ein seltsames Gefühl überkam ihn, wenn er an die Zeit dachte, wo er hier gelebt hatte. Trotz aller Vorbehalte und seiner schlechten Vergangenheit an diesem Ort war es doch immer alles, was er gekannt hatte. Beinahe sentimental schlich sich der Gedanke ein, dass es mal seine Heimat gewesen war, doch er verscheuchte ihn sofort wieder und folgte weiter dem Weg zum Hokageturm. Die Leute wichen vor ihm zurück. Er spürte ihre Angst und ihre Feindseligkeit, doch keiner hielt ihn auf. Er musste wirklich erbärmlich aussehen, nicht als ob er in der Lage wäre, spontan um sich herum ein Massaker zu veranstalten. Er erreichte schließlich den Turm und wurde sofort von zwei Wachen in Beschlag genommen, die ihn nach kurzer Absprache in Tsunades Büro schleiften. Er wehrte sich nicht. Als Sasuke durch die Tür trat, schaute Tsunade ärgerlich darüber, gestört zu werden, auf- und erstarrte. "Meine Güte...", entfuhr es ihr, bevor sie in ein ungläubiges Schweigen verfiel. Sie sagte eine ganze Weile nichts und Sasuke konnte nur ahnen, wie sie sich dabei fühlte, ihn nach so langer Zeit wieder hier zu sehen. Schließlich seufzte sie und meinte: "So... Sasuke. Bevor ich voreilige Schlüsse ziehe... warum bist du hergekommen?" Lange ließ er sich diese Frage durch den Kopf gehen, kam aber zu einem resignierenden Ergebnis. Wenn er die Antwort wüsste, wäre er selbst auch schon ein Stück schlauer. "Hn.", gab er nur in alter Manier von sich und registrierte, wie die Hokage ungeduldig in ihrem Sessel herumrutschte. "Ich habe meine Rache bekommen.", sagte er leise und beugte so dem Geschimpfe vor, was sonst gefolgt wäre. Doch wiederum erntete er nur ein Schweigen. "Und nun will ich zurückkommen." Er war sich im Klaren darüber, dass die eigentliche Antwort auf die Frage anders lautete, doch er wusste sie noch nicht. Die Wahrheit war es jedenfalls nicht. "Dir dürfte klar sein, dass eine derartige Situation nicht alltäglich für mich ist. Aber ich habe auch keine Lust, jetzt irgendwen zu Rate zu ziehen. Was soll ich deiner Meinung nach jetzt mit dir anstellen?", seufzte das Dorfoberhaupt und klang gleichermaßen müde wie überfordert. Er schwieg sich aus, was sollte er auch sagen? "Von mir aus...", holte Tsunades Stimme ihn aus seinen Gedanken, "kann ich dich wieder im Dorf aufnehmen, sofern du gewillt bist, dich diesem Leben wieder anzupassen." Sasuke hörte die stumme Frage und nickte leicht abwesend. Sie wollte ihn tatsächlich wieder aufnehmen...? Einfach so? "Allerdings wirst du beobachtet werden und noch eine Bedingung...", meinte Tsunade plötzlich und ihre Stimme klang deutlich amüsiert, als sei ihr gerade der Aprilscherz des Jahrhunderts eingefallen. Stumm zog er eine Augenbraue hoch und wartete, dass sie weitersprach. Im Geiste hörte er den stummen Nachsatz "damit es lustiger wird" und er spürte förmlich das nahende Unheil. Tsunade musste ja wirklich mächtig gelangweilt sein. "Du gehst wieder zur Schule.", eröffnete sie ihm feierlich und ihm wäre beinahe die Kinnlade runtergeklappt. Wollte sie ihn zu Tode langweilen?! Hielt sie es wirklich für nötig, ihn an ihrem Leid teilhaben zu lassen? Mit Grausen erinnerte er sich an seine Schulzeit und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Was hatte er seinem Schicksal nur getan...? Schweigend lief Sasuke hinter dem Anbu her, der ihm seine neue Wohnung zeigen sollte. Tsunade hatte sie ihm vorerst zur Verfügung gestellt, da er sich stur weigerte, das Uchiha- Viertel zu betreten. Außerdem hatte diese Wohnung eine günstige Lage und ließ sich gut überwachen... das war jedenfalls der Teil, den er selbst sich dazu dachte. Vor dem Haus angekommen wurde er noch informiert, dass seine Wohnung im zweiten Stock lag, und dann stehengelassen. Das hieß wahrlich nicht, dass er jetzt allein war. Nein, keineswegs. Sollte er jetzt beispielsweise anfangen, mit einer Waffe irgendeinen Passanten zu bedrohen, hätte er vermutlich schneller Gesellschaft, als er den Schlüssel fallen lassen konnte, der zu seinem neuen Heim gehörte. Unschlüssig wog er ihn in der Hand, dann betrat er das kleine Treppenhaus und stieg die Stufen bis zur zweiten Etage empor, auf der sich sein nobles Appartment befinden sollte. Es stellte sich als kleine, aber feine Zwei-Zimmerwohnung mit Bad heraus, die Küche war in den Wohnraum integriert und jenes Bad nicht größer, als ein großes Bett. An einem Ende war eine Dusche, am anderen das Klo und in der Mitte das Waschbecken, in das man als erstes reinrannte, wenn man das Bad "betreten" wollte. Mit Glück konnte man sich sogar umdrehen. Im Schlafzimmer befand sich sogar ein Bett (welch überflüssiger Luxus) und ein kleiner Schrank. Das beste an der Wohnung war vermutlich das Fenster, welches die gesamte Wand einnahm. Wunderbar... so konnte ihm jeder beim Schlafen zusehen, wenn er die Vorhänge nicht zu zog. Das Wohnzimmer bestand aus einem kurzen Sofa, einem schmalen Sessel und einem entsprechenden Tisch, die Küche beschränkte sich auf ein Waschbecken, einen Kühlschrank, einen kleinen Herd und ein schmales, aber deckenhohes Regal für Vorräte. Insgesamt doch eigentlich sehr gemütlich und einladend. Im Prinzip passte es perfekt zu ihm. Alles war aufgeräumt und fanatisch sauber. Nichts würde herumliegen, alles wirkte hart und kalt- genau wie er selbst. Wunderbar... Er überlegte, was er als nächstes tun sollte, aber ihm fiel nichts sinnvolles ein, wofür er die Wohnung nicht wieder verlassen müsste. Also ließ er sich auf das Sofa fallen und stellte erleichtert fest, das wenigstens dieses Möbel gemütlich war. Bei dem Bett war er sich nicht so sicher... aber das würde er ja noch früh genug herausfinden. Er könnte sich ja auch einfach des Familienerbes bedienen und eine größere Wohnung leisten... aber andererseits war das auch wieder unnötig. Diese hier würde es schon tun und er zweifelte nicht daran, dass er und diese Möbel sich bald schon prächtig verstehen würden. Pffff.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)