Morgen dann.. von _Akatsuki_Note_ ================================================================================ Kapitel 1: Morgen dann... OS ---------------------------- Es war früh. Viel zu früh, wie Stan fand. Die Sonne war bereits aufgegangen und schien ihm genau ins Gesicht. Mühselige stand er auf und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Gähnend verließ er sein Zimmer und huschte ins Bad. Eine Dusche. Kalt. Genau, was er jetzt brauchte. Das Wasser prasselte auf ihn herab, tausende kleine Nadeln, die sich in seine Haut bohrten und ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen ließen. Eine gefühlte Ewigkeit verbrachte er mit duschen, ehe er sich anzog, seine Schultasche schnappte, schnell die Mütze aufsetzte und aus dem Haus ging. Gedankenverloren stapfte er durch die verschneiten Straßen, Musik dröhnte aus seinen Kopfhörern. Stan seufzte leise. Der letzte Schultag für diese Woche. Umgeben von Konformisten. Als Stan das Klassenzimmer betrat, verdrehte er beim Anblick seiner Mitschüler die Augen. Die Mädchen hatten sich um Bebe versammelt, welche ausgiebig von ihrem Date mit Clyde erzählte. Und wie Mädchen nun einmal so waren, wurde alles lautstar kommentiert, es wurde gelacht und gefeixt. Gott. Alles Konformisten. Cylde hingegen saß ruhig auf seinem Platz, nur Token und Craig um ihn. Langsam nahm Stan Platz und holte seine Unterlagen hervor. Wenigstens so tun, als ob man sich für den Unterricht interessiert. Den Lehrern war es doch sowieso egal, ob hier auch nur einer zuhört. Gut, einen gab es immer – Kyle. Stan lugte zum Platz des Rothaarigen, welcher selbstverständlich angestrengt über seinen Büchern hing. Er kaute auf einem Bleistift herum und kritzelte ständig etwas auf ein Blatt Papier. Wieder seufzte Stan. Dass dieser Junge wirklich nur die Schule im Kopf hatte. Für einen kurzen Augenblick hob Kyle den Kopf und lächelte Stan an, nur um seinen Kopf wieder in seine Bücher zu stecken. Mit dem Klingeln der Schulglocke betrat der Lehrer den Raum. „Konformist“, dachte Stan und die langweiligsten Stunden des Tages begannen. Endlich hatte diese Qual ein Ende! Wieso er noch in die Schule kam, wusste Stan selbst nicht so genau. Wahrscheinlich war das noch der Konformist in ihm, der ihm sagte, dass es sich halt so gehörte. Als er gerade das Schulgelände verlassen wollte, tippte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hey Stan!“, meinte Kenny grinsend zu dem Schwarzhaarigen. „Was ist?“, antwortete Stan nüchtern. „Kyle, Cartman und ich wollen später etwas trinken gehen, du weißt schon, ganz legal und so und dachten uns, wir fragen dich, ob du nicht auch kommen willst“, gab der Blonde von sich und grinste immer noch. Stan überlegte kurz. Eigentlich war das ja nur etwas für Konformisten, allerdings hatte er auch schon eine Weile nichts mehr mit seinen Freunden unternommen. „Okay, sag mir wann und wo und ich komme dann mal vorbei“, antwortete er. Kenny grinste immer noch. Manchmal fragte sich Stan, wie Kenny ob seiner Umstände so glücklich sein konnte. „Ich hol dich ab“, meinte er knapp, haute Stan nochmal kräftig auf die Schulter und ging pfeifend seines Weges. Ein leichtes Lächeln huschte auf Stans Gesicht. „Nein, verdammt. Konformistisch!“ Stan lag auf seinem Bett. Wollte Kenny ihn nicht abholen? Er sah auf seinen Wecker. „Verdammt, Kenny, es ist fast elf Uhr“, knurrte er leise. Plötzlich klingelte sein Handy. Eine SMS von besagtem Blonden. „Komm raus, ich steh unten..“, las Stan leise vor. Super. Kannte der Junge keine Klingel oder sowas? Stan stand auf, zog sich Schuhe und Jacke an und ging nach unten. Er verließ das Haus, wann er wollte, seine Eltern hatten sowieso genug mit ihren eigenen Problemen zu tun und Shelly war sowieso alles egal, was mit ihm zu tun hatte. Vor den Haus stand ein widerlich breit grinsender Kenny. „Alter, schon mal was von einer Klingel gehört?“, raunzte Stan ihn an. „Gehört ja.. Denke schon. Egal, komm mit, wir gehen zu mir“, frohlockte der Blonde. Stan hob eine Augenbraue:“Zu dir..?“ Kenny sah ihn wieder mit diesem Grinsen an:“Ja. Meine Eltern und Geschwister sind nicht da. Somit haben wir freie Bahn für eine kleine Party. Cartman und Kyle sind schon da.“ „Na, hoffentlich leben beide noch“, fügte Stan hinzu, ehe sie sich auf den Weg machten. „Halt's Maul, Fettarsch!“, konnte man Kyle schon vor dem Haus schreien hören. „Niemals, Jude!“, hörte man Cartman ebenfalls brüllen. Kenny und Stan verdrehten die Augen. „Was sich liebt, das neckt sich“, kicherte Kenny und erntete einen verständnislosen Blick von Stan. Sie betraten das Haus und sahen sich an, weswegen die beiden jetzt schon wieder ein solches Theater veranstalteten. „Leute... streitet ihr euch jetzt wirklich wegen einem Kartenspiel..? Ernsthaft?“, entgegnete Stan den beiden. Kyle drehte sich zu Stan um, sprang auf und umarmte ihn. „Du bist also wirklich gekommen!“, freute sich der Rotschopf. „Öh.. Ja. Ich meine, wenn Kenny mich so lieb darum bittet..“, flüsterte Stan. „So. Ich geh dann mal den Stoff besorgen!“, meldete sich Kenny zu Wort und huschte in die Küche. Stan setzte sich langsam zwischen Kyle und Cartman auf den Boden. Nicht, damit die beiden sich heute noch an die Gurgel gehen. Als Kenny wiederkam, staunten die drei nicht schlecht auf die Ausbeute. „Alter, willst du uns umbringen?“, fragte Kyle mit hochgezogener Augenbraue. „Ach, ist doch alles halb so wild“, feixte Kenny. „Wo hast du überhaupt das Geld dafür her? Gehst du auf den Strich?“, pöbelte Cartman, wofür er sich einen bösen Blick von Stan und Kyle einfang. „Nur, wenn du mich dafür bezahlst..“, hauchte Kenny dem Dicken entgegen, welcher sofort rot anlief und sich mit heftigen Worten gegen diese Anschuldigung wehrte. Kenny lachte laut auf:“Es hat seine gewissen Vorteile, wenn die eigenen Eltern Alkoholiker sind“, grinste de Blonde. Diese Aussage wurde von allen Beteiligten, ja, sogar Cartman, schweigend entgegengenommen. „Hey, zieht nicht solche Gesichter! Ich habe euch, ich brauche keine andere Familie!“, meinte Kenny lachend und hob seinen Gästen jeweils ein Bier hin. Die Zeit verging wie im Flug. Zwischen all den Kartenspielen, bei denen Cartman und Kyle sich fast zerfleischt hätten, weil Cartman ständig behauptete, Kyle würde die Karten mit seiner Judenmagie zinken, Brettspiele, bei denen genau die selben Anschuldigungen kamen, blühte Stan richtig auf. Die ganzen negativen Gedanken, dieses ganze Gothic... Es war für einen einzigen Abend vergessen. Er erwischte sich dabei, wie er Kyle aus dem Augenwinkel heraus beobachtete und es unheimlich süß fand, wenn dieser sich aufregte. Vielleicht war es aber auch nur der Alkohol. Irgendwann holte Kenny eine selbst gedrehte Zigarette aus der Tasche. Nur wenige Sekunden, nachdem er sie sich anzündete, roch der ganze Raum seltsam. „Sag mal, Kenny, ist das nur eine Zigarette..?“, fragte Kyle an den Blonden gewandt. Kenny grinste breiter, als er es sowieso schon tat und antwortete:“Nein.. Nicht nur. Wollt ihr auch?“ Er hob den Joint in die Runde. Cartman, selbsterklärte coolster Junge der Schule, nahm ihn an sich und zog kräftig daran. Nur wenige Sekunden danach musste das Dickerchen so dermaßen husten, dass ihm der Joint fast aus der Hand gefallen wäre! Kenny feixte in sich hinein und nahm ihn wieder an sich, drehte sich zu Stan und hielt ihm die Droge hin:“Du auch?“, fragte er grinsend. Stan zögerte. Er hatte noch nie etwas anderes als Alkohol und Zigaretten zu sich genommen und war sich unsicher. Er lugte zu Kyle, welcher ihm ebenfalls einen verunsicherten Blick zuwarf. „Ihr müsst nicht“, versicherte Kenny. Beide sahen zu Cartman, welcher immer noch mit dem Husten zu kämpfen hatte. Plötzlich erhob sich Kyle und nahm Kenny den Joint ab. Stan glaubte erst, es käme eine von Kyles üblichen Standpauken, doch weit gefehlt! Der kleine Rotschopf zog tatsächlich daran! Obwohl Kyle nicht rauchte, behielt er den Rauch für einige Sekunden in den Lungen und pustete ihn, ohne zu husten, wieder aus. Dann hielt er den Joint auch Stan hin. „Wenn wir etwas machen, dann machen wir es zusammen“, flüsterte Kyle. Immer noch skeptisch nahm Stan den Joint entgegen. Zwang aus der Gesellschaft heraus..? Wie konformistisch. Trotzdem nahm Stan nun auch einen kräftigen Zug und reichte ihn an Kenny weiter... Wie viel Zeit vergangen war, konnte keiner der vier beschreiben. Cartman war inzwischen durch die Mischung von Haschisch und Alkohol eingeschlafen, Kenny saß auf dem Fensterbrett und starrte in die Dunkelheit und Kyle und Stan saßen gemeinsam auf dem Sofa. So nah war er Kyle schon lange nicht mehr. Plötzlich ließ der Rothaarige seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes sinken. „Geht es dir nicht gut?“, fragte Stan behutsam nach. „Ich bin mir nicht sicher..“, antwortete Kyle leise und drehte seinen Kopf ein Stück, damit er in Stans Gesicht sehen konnte. Stan errötete leicht. „Ach komm, wenn ich heute so konformistisch war, kommt es darauf auch nicht mehr an“, dachte der Schwarzhaarige sich. Kurzerhand beugte er sich zu Kyle und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Er dauerte nicht lange. Kyle sah ihn verdutzt an. „Was..?“ „Nicht mehr heute, Kyle. Lass es uns auf morgen verschieben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)