Lieblos von Chi_desu ((sasu/saku)) ================================================================================ Kapitel 25: Schlimme Nachrichten -------------------------------- „Sakura, sie war... schwanger“, sagte Tsunade bedrückt. Sasuke fühlte, wie seine Knie weich wurden und er musste sich am Türgriff festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „War?“, wiederholte er heiser. Tsunade nickte bloß und er verstand. Seine Hand schloss sich so fest um den Türgriff, dass die Knöchel weiß hervortraten. Zu wissen, wie nahe er der Erfüllung seines Traums gewesen war, war wie ein Dolch in seinem Herzen. Trotzdem sagte Tsunade leise: „Bitte gib Sakura nicht die Schuld. Sie konnte nichts dafür. Ich weiß, dass du sehr kalt zu ihr warst. Aber jetzt braucht sie dich.“ „Wer hat das getan?“, fragte er düster. „Wer waren diese Leute?“ „Wir wissen es noch nicht. Im ersten Moment dachten wir, sie kämen aus dem Sandreich. Inzwischen allerdings glauben wir, dass es Orochimarus Leute sind. Wir sind uns da noch nicht sicher. Ich werde es dich wissen lassen, sobald wir mehr wissen.“ Er schnaubte verächtlich und schob die Zimmertür auf. Drei Leute vom medizinischen Team waren noch im Raum und er scheuchte sie nach draußen. Im Krankenbett lag Sakura. Er setzte sich zögernd zu ihr. Unsicher schlug er die Bettdecke zurück und legte die dicken Verbände um ihren Bauch frei. Sie war schwanger gewesen. Wieso hatte sie es ihm nicht gesagt? Hatte sie davon gewusst? Selbst wenn, sie hatte das Kind verloren. Seine Chance auf einen neuen Anfang des Uchiha Clans war damit wieder in weite Ferne gerückt. Er fühlte stechenden Schmerz in seiner Brust, als sein Blick über das Gesicht seiner Frau streifte. Sie war blass und hatte einen blauen Fleck, wahrscheinlich von einem Schlag ins Gesicht, unter dem linken Auge. Er erinnerte sich an den Augenblick, als er sie in seinen Armen gehabt hatte, blutend, kraftlos. Den wohl schlimmsten Augenblick seines Lebens. Sakura war am Leben und das war das Wichtigste. Er streichelte über ihren Kopf und spürte, wie sie sich verspannte. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah ihn an. „Sasuke“, hauchte sie schwach. Sie schaute sich um und fragte dann: „Was ist passiert?“ „Du wurdest in unserem Haus überfallen.“ „Ja. Ich erinnere mich“, murmelte sie. „Ich habe mich gewehrt, aber er war so schnell, ich konnte nicht... ich konnte ihn nicht aufhalten...“ Sie versuchte, sich aufzusetzen, fiel aber mit einem Schrei zurück. Schmerzerfüllt presste sie ihre Hand auf ihren Bauch. Sasuke wollte irgendwas tun, aber er wusste nicht, was. Sie beruhigte sich wieder und sagte dann: „Tsunade sagte, ich war... ich war...“ „Ich weiß“, unterbrach er sie. „Du warst schwanger.“ Sie drehte den Kopf, um ihn nicht ansehen zu müssen. Er suchte nach Worten, weil er wusste, dass sie etwas hören wollte. Aber er hatte keine Worte für das, was in ihm vorging. Nach einer Weile hörte er sie leise weinen. Alles in ihm schrie danach, aus diesem Zimmer zu fliehen, in dem Krankheit und Tod in der Luft hingen. „Sakura“, sagte er gepresst und war überrascht über den merkwürdigen Klang seiner Stimme. Er musste hier raus, die Stille drohte ihn zu erdrücken. Er konnte nur hoffen, dass sie es verstehen würde. Bewusst langsam stand er auf. Sie drehte den Kopf und sah ihn aus verheulten Augen an. Er beugte sich über das Bett und legte eine Hand in ihren Nacken. Vorsichtig zog er ihren Kopf hoch und küsste sie auf den Mund. „Verzeih mir, dass ich dich nicht beschützen konnte.“ Er wandte den Blick ab, ließ sie los und hielt auf die Tür zu. „Sasuke!“, schrie sie. "Lass mich jetzt nicht allein!“ Er senkte den Kopf und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, rannte er los. Er lief an Tsunade vorbei, ohne auf ihren Protest zu reagieren und stürmte aus dem Gebäude. Er rannte durch das Dorf bis zum nächsten Ausgang und weiter, immer weiter, bis er sich mitten im Wald wiederfand, und dort ließ er seinem grenzenlosen Zorn freien Lauf. Mit einem wilden Schrei sammelte er sein Chakra und stieß einen gewaltigen Feuerball aus, der die Bäume in seiner nächsten Umgebung sofort in Brand setzte. Es half nichts. Er schrie seinen Zorn in den Himmel und sank dann erschöpft auf die Knie. Seine Hände zitterten. Am liebsten wäre er noch in diesem Moment aufgebrochen, hätte sich auf die Suche nach Orochimaru gemacht und dieser feigen Schlange eigenhändig den Hals umgedreht. Aber er hatte ihr geschworen, nicht fortzugehen. Er ließ sich gegen einen Baum fallen und während über ihm die Baumkronen in Flammen standen und sein Gesicht in rötliches Licht tauchten, krümmte er sich und versuchte, auf seine eigene Art mit seinem Schmerz fertig zu werden. Während drüben im Dorf seine Frau in ihrem Bett lag und weinte und ihn mehr denn je an ihrer Seite gebraucht hätte. Sasuke öffnete die Tür und betrat nach seiner Frau die Wohnung. Sie war nach Tagen endlich entlassen worden und er war froh, sie wieder bei sich zu haben. Wo sie wenigstens einigermaßen sicher war. Die letzten Tage hatte er damit verbracht, wie ein Wachhund um das Krankenhaus herumzuschleichen und nach möglichen Angreifern Ausschau zu halten. Sakura lief rüber zum Fenster und schaute nach draußen. Unschlüssig stand Sasuke mit ihrer Tasche in der Tür und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Seit er sie abgeholt hatte, war sie so schweigsam gewesen. Das war er nicht gewöhnt von ihr. Er hatte erwartet, sie würde sich wieder bei ihm ausheulen. Aber seitdem er sie allein im Zimmer zurückgelassen hatte, hatte sie nicht mehr versucht, mit ihm über das was geschehen war zu sprechen. Weil sie kein Wort sagte, ging er schließlich rüber ins Schlafzimmer und stellte dort ihre Tasche auf den Boden. Als er zurückkam, stand sie noch immer am Fenster und starrte nach draußen. Die Stille im Raum war plötzlich fast unerträglich. Wie schon so oft drängte ihn sein Instinkt, vor der Stille zu fliehen. Aber diesmal unterdrückte er dieses Gefühl. Er erinnerte sich daran, wie er sie in seinen Armen gehalten und ihr gesagt hatte, dass er sie liebte. Es war die Wahrheit. Er konnte sich selbst nicht mehr belügen. Er liebte sie so sehr, dass es wehtat. Er wollte einfach glücklich sein. Warum machte ihm das Schicksal immer einen Strich durch die Rechnung? Aber noch war nicht alles verloren. Mit schweren Schritten kam er zu ihr und drückte sich von hinten an sie, legte seine Arme um ihre Taille. Sie lehnte sich an seine Brust und fragte ihn leise: „Hasst du mich jetzt?“ „Warum sollte ich?“ „Ich war schwanger. Wäre ich stärker gewesen, könnte das Kind noch leben.“ Er schob den linken Arm hoch und legte die Hand auf ihre rechte Schulter. Er beugte den Kopf und drückte seine Wange in ihr duftendes Haar. „Du bist noch am Leben.“ „Das genügt aber nicht“, sagte sie bedauernd. Ihr Blick war noch immer starr nach draußen gerichtet. „Weißt du, warum ich trotz allem bei dir geblieben bin, Sasuke? Weil ich dir helfen wollte, deinen Traum zu erfüllen. Du wolltest einen neuen Clan gründen. Du hast mich so oft beschützt, dafür wollte ich dir etwas zurückgeben. Du warst so kalt zu mir und irgendwann sind meine Gefühle für dich schwächer geworden. Ich bin trotzdem geblieben, weil ich dachte, wenn ich schwanger werde, würdest du glücklich werden.“ Er hörte ihr stumm zu. Er hätte auch nicht gewusst, was er darauf antworten sollte. „Warum musste das ausgerechnet jetzt passieren?“, fragte sie traurig. „Als wir da draußen waren, während dem Sturm, da warst du so anders. Ich habe mich wirklich geliebt gefühlt. Diese Schmetterlinge im Bauch waren wieder da, sie sind es immer noch. Ich habe mich schon wieder in dich verliebt.“ Sie zitterte leicht. Weinte sie etwa? Sie löste seinen Arm von ihrer Schulter und drehte sich zu ihm um. Tatsächlich schwammen Tränen in ihren grünen Augen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zog ihn zu sich runter für einen zärtlichen Kuss. Ein wilder Schmerz wühlte in seinem Bauch und endlich konnte er diesen Schmerz auch benennen. Liebe. Aber dann ließ sie ihn wieder los und machte einen Schritt nach hinten, weg von ihm. „Tsunade hat gesagt, es besteht nur noch eine geringe Chance, dass ich jemals wieder schwanger werden kann. Ich werde wahrscheinlich keine Kinder bekommen können.“ Sie sagte es so ruhig, aber für ihn war es wie ein Schlag ins Gesicht. Noch bevor er irgendwie reagieren konnte, sagte sie entschlossen: „Jetzt bin ich wirklich nur noch ein Hindernis für dich. Ich gehe zurück zu meinen Eltern. Klär du das mit Tsunade, ich bin mit einer Scheidung bedingungslos einverstanden.“ Sie senkte den Kopf und drehte sich von ihm weg. Er sah ihr wortlos nach, wie sie ihre Tasche aus dem Schlafzimmer holte. Ohne ein Wort ging sie an ihm vorbei zur Tür. Sie wartete nicht darauf, dass er sie zurückhielt. Sie verließ ihn, einfach so. Er wollte etwas sagen, aber er konnte nicht. Sie hatte ja Recht. Wenn sie keine Kinder bekommen konnte, dann war diese Ehe nur ein Hindernis. Nicht wahr? Sie zog sich ihre Schuhe an und schob die Tür auf. Und dann fiel die Tür ins Schloss und er war allein. ...tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)