We're so NOT ready for take-off von Jaywalker (Derek/Stiles + Castiel/Dean) ================================================================================ Kapitel 31: Von einem wohlverdienten Feierabend und einer Werwolf-Umarmung... ----------------------------------------------------------------------------- Dean ließ sich mit einem leisen Seufzen neben seinen Bruder auf einen der unbequemen Stühle fallen und rieb sich über die schmerzenden Handgelenke. Egal wie oft er in seinem Leben nun schon Handschellen getragen hatte, er würde sich nie an das beengende Gefühl gewöhnen können. Diese verdammten Teile waren einfach nur unangenehm und er war froh sie endlich wieder los zu haben!   Deans Blick schweifte einmal über den Polizisten, der sich gerade angeregt auf Französisch mit den beiden Männern unterhielt, die plötzlich unerlaubt in dem Raum aufgetaucht waren. Zwar konnte Dean absolut nichts verstehen, aber die Gesten, die der Beamte machte, waren relativ eindeutig. Er war alles andere als begeistert von dieser unerwarteten Unterbrechung. Die beiden Störenfriede standen mit dem Rücken zu Dean, weshalb er nur den genervten Gesichtsausdruck des Polizisten sehen konnte, allerdings schien das den beiden Männern ziemlich egal zu sein. Sie machten keine Anstalten nachzugeben und schließlich klappte der Polizist mit einem missbilligenden Stöhnen die Akte mit den Protokollen der Befragungen, die er in den Händen hielt zu. Scheinbar hatte er nun wirklich genug von diesem ganzen Verhör. Mit einem Kopfnicken deutete er seinem Kollegen in der Ecke an, dass sie hier fertig waren. Als der größere Mann auf ihn zu trat, hielt er ihm auffordernd die Akte entgegen, so als konnte er es gar nicht erwarten sich endlich in seinen wohlverdienten Feierabend zu verabschieden.   Keine Sekunde später war der Polizist nach einer erneuten Aufforderung, dass sie für weitere Befragungen bereit stehen sollten auch schon mit seinem Kollegen verschwunden. Dean lehnte sich sichtlich erleichtert ein wenig zurück. Wer hätte gedacht, dass sie es aus dieser Nummer so einfach raus schaffen würden... Dean hatte irgendwie die Befürchtung, dass das ZU einfach gewesen war. Nun ja... Es wäre bestimmt nicht das erste Mal, dass sie vor der Polizei flüchten mussten, aber dem Jäger war es dann doch um einiges lieber, wenn ihnen das erspart bleiben würde!   Dean wandte seinen Blick dem Trio ihm gegenüber zu. Eine junge Frau hatte sich zu Stiles und Derek hinzu gesellt und schien den beiden gerade eine Moralpredigt zu halten, wobei der Werwolf nicht sonderlich beeindruckt davon aussah. Stiles hingegen starrte die junge Frau mit hochgezogenen Schultern an, so als versuchte er sich möglichst klein zu machen, um auch ja nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Erst als Derek sich zu seiner vollen Größe erhob und die junge Frau ziemlich gekonnt mit einer Umarmung aus dem Konzept und somit auch zum Schweigen brachte, schien sich Stiles ein wenig zu entspannen. Es machte sich sogar ein Grinsen auf seinen Lippen breit, als er von der dunkelhaarigen Frau ein ungläubiges Schnauben hörte, das allerdings ein wenig gedämpft klang, da ihr Gesicht gegen den Oberkörper des Werwolfs gedrückt wurde.   „Du glaubst doch jetzt nicht ernsthaft, dass dir diese Umarmung deinen Hintern rettet, oder Derek?“ Die Stimme der Frau hatte einiges an Schärfe verloren. Man konnte sogar so etwas wie Erleichterung heraushören. Schließlich schüttelte Derek leicht den Kopf. „Nein, aber es ist ein guter Anfang, findest du nicht?“ Die Dunkelhaarige schnalzte missbilligend mit der Zunge, wobei sie sich von dem größeren Mann löste auf dessen Lippen doch tatsächlich ein amüsiertes Grinsen lag. Der Blick der jungen Frau wanderte zu Stiles, der genauso belustigt von der ganzen Szene zu sein schien, wie ihr älterer Bruder. „Ich fasse es nicht...“, murmelte die Dunkelhaarige, wobei sie Dereks Gumpy-Cat-Gesichtsausdruck Konkurrenz machte. Das musste einfach in den Familiengenen liegen! Mit einem Augenrollen wandte sie sich schließlich an die beiden Störenfriede, die immer noch an der Türe standen. „Nur nochmal für mich zur Erinnerung... Wieso sind diese beiden Vollidioten gleich nochmal unsere Trauzeugen, Schatz?“   Deans Blick huschte interessiert wieder zu den beiden Männern an der Türe. Der Jüngere der beiden setzte sich in Bewegung, wobei der Ältere zum ersten Mal auch den anderen Männern, die sich im Raum befanden seine Beachtung schenkte. Deans Augenbrauen zogen sich augenblicklich ein wenig zusammen. Warte mal... Irgendwo hatte er diesen Kerl doch schon mal gesehen... Er sah ein wenig verwegen aus. Die kurzen Haare waren leicht verwuschelt, der Dreitagebart war an manchen Stellen schon Grau und die blauen Augen hatten einen schelmischen Glanz... Verdammt... Er kam ihm so bekannt vor... Bevor sich Dean jedoch weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, schnappte Sam neben ihm überrascht nach Luft. „Was zum... Argent?!“     ~*~     Der große, junge Mann kam Schultern zuckend auf Cora zu und griff, als er nahe genug war, mit einem Lächeln schließlich nach ihrer Hand. „Ich würde sagen, dass Derek dein Trauzeuge ist, weil du ihm damit zeigen möchtest, wie wichtig er dir ist... Das ist eben wahre Geschwisterliebe.“ Der Mann grinste breit, was ihn gleich nochmal um einige Jahre jünger und spitzbübischer aussehen ließ. Seine gelockten Haare waren ganz durcheinander und unterstrichen diesen verschmitzten Eindruck noch zusätzlich.   Cora verdrehte nur die Augen, wobei sie ihrem Verlobten spielerisch gegen die Schulter schlug. Allerdings hatte sich auf ihren Wangen eine gesunde Röte ausgebreitet, die eindeutig darauf hindeutete, dass ihr Verlobter vielleicht gar nicht so Unrecht mit seiner Vermutung hatte. Aber das musste ja keiner wissen... „Ich denke eher, dass es daran liegen könnte, dass ich die Wahl zwischen einem psychisch instabilen Onkel, der wahrscheinlich die ganze Hochzeit sabotieren würde und einem mies gelaunten Bruder hatte... Da war Derek ja wohl die einzig logische Entscheidung...“, murmelte sie schließlich und ignorierte das entrüstete Schnauben von dem älteren Werwolf gekonnt. „Was hast du denn zu deiner Verteidigung vorzubringen, mein Lieber?“ „Scott kann leider bei den Hochzeitsvorbereitungen nicht aushelfen, da er mit seiner Familie schon genug um die Ohren hat. Also blieb mir nichts anderes übrig, als Stilinski zu fragen...“   Stiles richtete sich nun auch zu seiner vollen Größe auf, was ihm aber leider nicht so viel brachte, da der Verlobte von Cora ihn immer noch um ein gutes Stück überragte. Egal... Er stemmte die Hände in die Hüften und räusperte sich laut um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Ihr wisst schon, dass eure Trauzeugen hier vor euch stehen und jedes Wort hören können? Wenn ihr so weiter macht, dann könnt ihr euch bald neue Trauzeugen suchen...“ Stiles hob seine rechte Hand und deutete empört mit seinem Zeigefinger auf den großen Mann. „... Und überhaupt... Soll das heißen ich bin nur ZWEITE WAHL?!“ Der Zeigefinger des jungen Mann kam dem Gesicht des Größeren bedrohlich immer näher, bis er fast schon die Nase des Werwolfs berühren konnte. „Niemals Stilinski...“ Beschwichtigend hob der Angeklagte die Hände, was dazu führte, dass Stiles missbilligend schnaubte und schlussendlich seine Hand wieder sinken ließ. „Manchmal bist du echt ein Arsch, Lahey! Ich hoffe, dass du das... uff!“   Weiter kam er nicht, da er sich plötzlich in einer Bären-... oder wohl eher Werwolf-Umarmung wiederfand, die ihm die komplette Luft aus den Lungen presste. Er verlor für einen kurzen Moment sogar den Boden unter den Füßen, bis er es schaffte sich zumindest auf Zehenspitzen zu stellen. „Hatten wir nicht schon klar gestellt, dass Umarmungen einem nicht den Hintern retten können?!“ Stiles hatte Mühe die Worte über seine Lippen zu bringen, da ihn Isaac fast zu erdrücken schien und sich nach diesen Worten die Arme des Werwolfs sogar noch fester um ihn schlangen. Oh mein Gott.. Dieser zu groß geratene Welpe würde ihn irgendwann noch ins Grab bringen! „Okay... okay... das reicht... ich... krieg... keine... Luft!“ Stiles klopfte dem Größeren auf den Rücken und atmete erleichtert auf, als sich die Umarmung – oder wohl eher Schraubstockumklammerung – endlich wieder lockerte.   „Du weißt, dass das nur ein Witz war, oder? Natürlich warst du meine erste Wahl!“ Isaac hatte einen seiner patentierten Hundeblicke aufgesetzt, worüber Stiles nur die Augen verdrehen konnte. „Klaaaaar...“ Stiles zog das Wort in die Länge um die Erleichterung, die sich in seinem Inneren breit machte, zu überspielen. So einen kleinen Stich hatte ihm die neckende Aussage des Werwolfs ja schon versetzt. Immerhin war er selbst zugegebenermaßen überrascht gewesen, dass Isaac nicht Scott sondern tatsächlich ihn – Stiles höchstpersönlich – gefragt hatte, ob er Trauzeuge sein wollte. Andererseits... Isaac und er hatten vielleicht nicht den besten Start zusammen gehabt, aber nachdem Isaac aus Frankreich zurück gekommen war, waren sie vor allem im letzten Jahr ziemlich oft zusammen geklebt, da Scott immer weniger Zeit für sie hatte. Nicht verwunderlich und man konnte ihm da auch gar keinen Vorwurf machen... Familienzuwachs konnte einen nämlich ganz schön auf Trab halten!     ~*~     Chris Argent starrte erst Sam ungläubig an, ehe sein Blick zu Dean wanderte. Was zum... Chris sah mindestens genauso überrumpelt aus wie die beiden Brüder, hatte er doch absolut nicht damit gerechnet, ausgerechnet hier, am Pariser Flughafen auf sie zu treffen. „Winchester?“ Er musste sich einfach vergewissern, dass das gerade nicht eine bescheuerte Verwechslung war. Immerhin war es schon etliche Jahre her, dass er die beiden anderen Jäger getroffen hatte.   Sam nickte nur fassungslos. Okay... Also keine Verwechslung... Was zum Henker war hier nur los? Erst hatten sie stundenlang vergebens in der Ankunftshalle auf Derek und Stiles gewartet, dann hatte man ihnen irgendwann die Auskunft gegeben, dass die beiden Verdächtige in einem Mord waren und gerade vernommen wurden und jetzt... Jetzt waren diese beiden Idioten nur knapp einer Übernachtung hinter Gittern entkommen und saßen nun in einem Raum der Flughafenpolizei, mit den berüchtigsten Jägern des Übernatürlichen, die es überhaupt gab,... so als wäre das das NORMALSTE der Welt?! Wie weit musste er denn noch auswandern, um mit diesem ganzen Irrsinn nichts mehr am Hut zu haben? Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Isaac und Cora zu gestatten hier bei ihm in Paris ihre Hochzeit über die Bühne bringen zu dürfen... Was war schon romantischer, als die Stadt der Liebe? Ha... ha... Was für ein bescheuerter Gedanke... Er hätte einfach die Klappe halten sollen! Er hätte doch wissen müssen, dass das nur in einem Chaos enden konnte!   „Was... machen Sie hier?“ Sam starrte ihn immer noch an, so als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen, aber wahrscheinlich starrte er genauso dümmlich zurück... „Das gleiche könnte ich auch fragen!“, murrte er schließlich als Antwort, wobei er sich einmal durch die Haare fuhr, was an der verwuschelten Frisur auch nichts änderte. Sein Blick wanderte unruhig zu den drei Werwölfen auf der anderen Seite des Raumes, ehe er sich wieder den Winchesterbrüdern zuwandte. Na wunderbar... Wenn sie wegen einer Jagd hier waren, dann hatten sie ein verdammtes Problem! Ein Wir-müssen-leider-die-Hochzeit-wegen-plötzlichem-Todesfall-absagen Problem! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)