We're so NOT ready for take-off von Jaywalker (Derek/Stiles + Castiel/Dean) ================================================================================ Kapitel 18: Von dem Club der fiesen Griesgrämer und der vollkommenen Liebe... ----------------------------------------------------------------------------- Stiles hatte nicht einmal richtig Zeit zu erkennen, wer ihn da gerade in seiner wichtigen Befragung des Engels unterbrochen hatte, als sich derjenige auch schon regelrecht über ihn beugte um Castiel etwas unter die Nase zu halten. Nur aus den Augenwinkeln konnte er schließlich das finstere Gesicht von Dean erkennen, der sich scheinbar daran versuchte, Stiles mit einem Todesblick zum ewigen Schweigen zu bringen. Meine Güte... Der Kerl konnte sich mit Derek echt zusammen tun. Dann konnten sie gemeinsam den Club der fiesen Griesgrämer gründen und gemeinsam diskutieren, wen sie als nächstes still und heimlich um die Ecke brachten...   Apropos Griesgram... Die drei Minuten, die ihm der Werwolf vorhin gegeben hatte, waren natürlich schon längst vorbei. Pah... Als ob sich Stiles wirklich an diese Vorgabe halten würde... Ein Wunder nur, dass der Ältere deswegen noch keinen Aufstand gemacht hatte. Scheinbar war genau dieser Gedanke das Stichwort für Derek gewesen, um endlich nach dem Rechten zu sehen. Der Werwolf tauchte wie ein dunkler Schatten hinter Dean auf und versuchte ihn mit einem tiefen Knurren dazu zu bringen wieder auf Abstand zu gehen. Fehlte nur noch, dass der Dunkelhaarige die Zähne fletschte... Das würde zumindest das Bild eines angriffslustigen Kampfhundes perfekt machen.   Dean hingegen ließ diese dunkle Aura in seinem Rücken scheinbar völlig kalt. Er streckte immer noch den geöffneten Lederbeutel dem Engel entgegen und wackelte mit seiner Hand ein wenig hin und her um die Aufmerksamkeit von Cas zu bekommen. Allerdings bekam er dadurch eher die Aufmerksamkeit von Stiles, der neugierig einen Blick auf den ausgebreiteten Inhalt warf. Zu dem widerlichen Anblick, der sich ihm da bot, gesellte sich schnell auch ein modernder Geruch hinzu. Augenblicklich verzogen sich Stiles Mundwinkel angeekelt und er lehnte sich so weit es ihm möglich war zurück, so dass er nur noch halb auf dem weichen Sitz saß. „Das ist ja voll ekelhaft! Abartig! Ist das deine persönliche Sammlung der abscheulichsten Gegenstände der Welt?“ Dean verdrehte nur missbilligend die Augen. Aber Stiles fand, dass das durchaus eine berechtigte Frage war. Woher sollte er denn wissen, was der Psychopath Nr. 2 alles mit sich herum trug. Diese Frage schien sich auch Derek zu stellen, da er den Jäger mit einem angewiderten Blick musterte und sich seine Nase aufgrund des für ihn wahrscheinlich umso intensiveren Geruchs leicht kräuselte, was wie Stiles fand, ziemlich süß aussah. Wow... Derek und süß? Das sollte er sich definitiv rot im Kalender markieren...   Stiles kämpfte sich letztendlich an Dean vorbei, gab somit seinen Sitzplatz neben Castiel auf und gesellte sich lieber wieder an die Seite des Werwolfs. Da wusste er woran er war... Er wollte es nicht riskieren, dass Dean gleich nochmal so eine Abscheulichkeit ans Tageslicht beförderte. Aber trotz allem, konnte Stiles seine Neugier nicht unterdrücken, weshalb er auch Dereks bestimmendes Ziehen an seinem Kapuzenpullover ignorierte, das ihn wahrscheinlich dazu bewegen sollte, wieder zurück zu ihrem vorherigen Platz mitzukommen. Stiles wandte sich lieber wieder an den Jäger. „Jetzt mal im Ernst. Was zur Hölle ist das?“ „Hexenbeutel...“, murmelte ihm Dean entgegen, ohne den Jüngeren dabei auch nur eines Blickes zu würdigen. Und sonderlich klüger war der junge Mann durch die Antwort auch nicht. Bevor jedoch Stiles erneut nachhaken konnte, wurde er von Dean unterbrochen. „Kannst du etwas damit anfangen, Cas?“ Endlich besah sich der Engel den Inhalt des Beutels und so wie es aussah, hatte er so einen Hexenbeutel auch schon einmal aus der Nähe gesehen, da er sich von dem widerlichen Gegenständen nicht abschrecken ließ. Die Augenbrauen von Castiel zogen sich nachdenklich zusammen. „Ich bin nicht sicher, aber das sieht ganz aus wie...“ Er streckte die Hand aus und wollte nach einem der vermodernden Knochen greifen, als plötzlich ein starker Ruck durch das Flugzeug ging. Stiles klammerte sich gerade noch rechtzeitig an Derek, der zum Glück so nah bei ihm stand, allerdings hatte sogar der Werwolf Schwierigkeiten sich auf den Füßen zu halten, als der Boden unter ihnen ein weiteres Mal bedenklich wackelte.   Dean hatte weniger Glück. Er hatte sich eh schon gefährlich über den leeren Sitzplatz zu Castiel herüber gebeugt und so reichte das Schaukeln des Flugzeugs vollkommen aus um ihn den Boden unter den Füßen verlieren zu lassen. Mit einem erstickten Aufschrei fiel ihm der Hexenbeutel aus der Hand und verteilte seinen Inhalt unter den Sitzen. Dean versuchte sich noch an der Kopflehne des Sitzes festzuhalten, aber leider bekam er sie nicht mehr rechtzeitig zu fassen, weshalb sich seine Finger stattdessen in den beigefarbenen Trenchcoat des Engels vergruben. Mit einem leisen Keuchen kollidierte er mit dem Oberkörper des dunkelhaarigen Mannes, was dafür sorgte, dass Dean kurzzeitig die Luft wegblieb. Castiels Arme schlangen sich unterdessen um den breiten Rücken des Jägers und sorgten so dafür, dass Dean nicht unsanft auf den Boden rutschte, sondern stattdessen halb auf dem Engel zum Liegen kam.   Eine erneute Erschütterung sorgte dafür, dass das Flugzeug in den freien Fall überging. Zumindest fühlte sich das so an. Deans Magen drehte sich um und er klammerte sich nun auch mit der anderen Hand wimmernd an den warmen Körper des Engels unter sich. Natürlich wusste er irgendwo in der hintersten Ecke seines Verstandes, dass nicht einmal Castiel sonderlich viel ausrichten konnte, wenn das Flugzeug gerade wirklich im Begriff war abzustürzen, aber... Der Jäger schaffte es nicht einmal diesen Gedanken zu Ende zubringen, so sehr lenkten ihn die Turbulenzen ab. Aber zumindest schien der freie Fall ein Ende zu haben, da das Flugzeug wackelig wieder an Höhe zu gewinnen schien. Castiel sorgte mit seiner festen Umarmung zwar dafür, dass sie nicht zu sehr durchgeschüttelt wurden, aber den anderen erging es da wahrscheinlich nicht ganz so gut... Und plötzlich fiel Dean siedend heiß sein Bruder ein, der ein Stück weiter weg von ihnen immer noch auf dem Boden gekniet hatte.   „SAMMY?“   Dean wagte es nicht, sich von Cas zu lösen, weshalb er lediglich den Namen seines Bruders brüllte, auch wenn seine Stimme nicht ganz so kraftvoll war, wie er sich das gerne gewünscht hätte. Vielleicht waren es nur Sekunden, bis Sam ihm endlich antwortete, aber es kam Dean wie quälende Stunden vor. „Dean? Alles okay?“ Es klang so, als wäre sein Bruder näher, als er vermutete hatte – vielleicht einen, maximal zwei Sitze hinter ihnen. Erleichtert atmete der Jäger zittrig aus und ließ seine Stirn auf die Schulter des Engels sinken. Na wenigstens etwas... Dean vergaß über seine Erleichterung völlig, dass sein Bruder eventuell auf eine Antwort von ihm wartete, weshalb Sam auch ein weiteres panisches „DEAN?“ von sich hören ließ.   „Alles okay...“ Castiel hatte in seiner ruhigen Grabesstimme für ihn geantwortet. Dean erzitterte ein wenig, weil der Atmen des Engels dabei angenehm über sein Ohr streifte. Viel Zeit zum Genießen blieb ihm allerdings nicht, denn die Deckenbeleuchtung über ihren Köpfen flackerte ein paar Mal auf, ehe sie komplett erlosch und das Flugzeug sich gefährlich zur Seite neigte. Fuck! Das musste dieser verdammte Dämon sein... Er hatte sich vorhin in die Klimaanlage verdünnisiert und schien nun bis zu der Steuerung des Flugzeugs hervorgedrungen zu sein.   Dean kippte durch die Schräglage in der sich das Flugzeug nun befand, so weit nach hinten, dass scheinbar nicht einmal mehr Castiel sie in dem Sitz halten konnte. Mit einem weiteren Aufschrei, fiel der Jäger zwischen die Sitzreihen und zog dabei unweigerlich den Engel mit sich, da er sich immer noch an den Trenchcoat des Kleineren klammerte. Ein leises Schnauben war von Dean zu hören, als Castiel mit seinem vollen Gewicht auf ihm landete und so zu Boden drückte. Augenblicklich stemmte Castiel seine Hände neben Deans Kopf ab um sich wieder nach oben zu drücken, aber er kam nicht weit. Der Jäger hatte seine Arme um den Körper des Engels geschlungen und presste den Älteren förmlich an sich, so als wäre er sein Rettungsring. Dean vergrub sein Gesicht in Castiels Halsbeuge und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Der herbe Geruch den er dabei einatmete – seit wann benutzte Cas eigentlich so ein gutes Aftershave? – schien ihm dabei erstaunlich gut zu helfen sich etwas zu beruhigen.   „D... der Dämon...“ Kam Dean schließlich über seine Lippen, jedoch schien ihm nach diesen zwei Worten schon die Luft wegzubleiben. Aber Castiel hatte ihn auch so verstanden, da er leicht nickte. Dean lockerte seinen Griff ein wenig, sodass sich Castiel so weit von ihm lösen konnte, dass er dem Jäger wieder in die Augen sehen konnte. „Mach... irgend...was...“ Verzweifelt versuchte Dean dem Engel zu verstehen zu geben, dass er etwas unternehmen musste. Wenn sie nicht schnell handelten, dann würde diese verfluchte Blechbüchse abstürzen und... Dean zwang sich an etwas anderes zu denken. Er starrte lieber in die blauen Augen des Engels, in denen so etwas wie Bedauern lag... und noch etwas, das Dean allerdings beim besten Willen nicht deuten konnte. „Ich kann nicht...“ Castiel hätte diese Worte nicht einmal aussprechen müssen, da ein einziger Blick in das Gesicht des Engels gereicht hatte um Dean das klar zu machen. Sie würden abstürzen... Und keiner würde etwas dagegen tun können. Was half ihm schon dieses verfluchte Mal von Kain an seinem Arm, wenn er den Dämon nicht zu fassen bekam, um ihn in Stücke zu reißen... Die Wut, die deshalb in seinem Inneren hätte aufkommen müssen, blieb jedoch aus. Das Einzige was er gerade verspürte war pure Verzweiflung...   Um ein panisches Wimmern zu unterdrücken, biss sich Dean fest auf die Unterlippe. Er hatte gewusst, weshalb er diesen beschissenen Fall nicht hatte annehmen wollen, weshalb er nicht an den Flughafen hatte fahren wollen und weshalb er nicht in dieses verdammte Flugzeug hatte steigen wollen... Scheiße nochmal! Dean verfluchte sich noch mehr, als er bemerkte wie Castiels Gesicht vor seinen Augen leicht verschwamm. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er kurz davor war, die Fassung zu verlieren. „Es tut mir so Leid, Dean...“ Sanft legte ihm der Engel eine Hand auf die Wange und sorgte mit einem leichten Streicheln seines Daumens dafür, dass Dean nicht mehr auf seiner Unterlippe herumkaute. Schließlich beugte sich Castiel wieder weiter über den Jäger und besah ihn immer noch mit diesem... komischen Blick. Dean wusste nicht, was er damit anfangen sollte... Er musste jedoch trocken schlucken, als sein Blick von den blauen Augen zu den leicht geöffneten Lippen des Engels abschweifte. Was zum... Erst als sich Castiel noch weiter vorbeugte, bis schließlich seine Lippen zaghaft die des Jägers berührten, schien es Dean wie Schuppen von den Augen zu fallen. Dieser Blick, den er nicht deuten konnte... Das war eine restlose Hingebung... Das war eine tiefe Verbundenheit... Das war die vollkommene... Liebe... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)