We're so NOT ready for take-off von Jaywalker (Derek/Stiles + Castiel/Dean) ================================================================================ Kapitel 17: Von kleinen, nackten Jungen mit Babyspeck und einem Cas-anova... ---------------------------------------------------------------------------- Stiles traute sich nicht seine Hände von Dereks Oberkörper zu nehmen. Er presste sie fest auf die Wunde und er konnte nur allzu deutlich die Wärme spüren, die von dem Werwolf ausging. Sein Blick war starr auf das Gesicht des Älteren gerichtet, um auch ja jede mögliche Reaktion sofort erkennen zu können. Erst als ihm Derek unmissverständlich zu verstehen gab, dass er seine Hände wegnehmen konnte, wagte es Stiles ein wenig von dem Werwolf zurück zu weichen. Dereks Gesichtsfarbe sah schon deutlich besser aus, als noch vor ein paar Minuten. Es war immer wieder erstaunlich, wie schnell der Heilungsprozess eines Werwolfs sein konnte, wenn man ihm nur die Gelegenheit gab sich zu entfalten...   Mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen, richtete sich Stiles wieder auf. Er wollte sich nochmals bei Sam für seine Hilfe bedanken, jedoch zeigte ihm ein Blick über seine Schulter, dass der größere Mann nicht mehr hinter ihm stand. Sam war zurück zu seinem Bruder gegangen und hatte sich gemeinsam mit Dean über den leblosen Körper des Psychopathen gebeugt. So wie das von hier aussah, schienen sie nach etwas zu suchen... Sofort machte sich Neugier in dem Inneren des jungen Mannes breit und er wollte schon zu den beiden Jägern ans andere Ende des Abteils gehen, als ihn Derek mit einem Griff an seinen Unterarm zurück hielt.   Der Werwolf sprach es zwar nicht aus, aber Stiles konnte regelrecht an seinen zusammengezogenen Augenbrauen erkennen, was er von der Idee des Jüngeren hielt sich alleine den beiden fremden Jägern zu nähern. Stiles verdrehte nur die Augen. „Oh komm schon... Die werden mir schon nicht den Kopf abreißen.“ Er hatte seine Stimme gesenkt, um nicht die Aufmerksamkeit der anderen Männer zu erregen. Dereks Blick verfinsterte sich nochmals, ganz so als wollte er „Und woher willst du das wissen, du Vollidiot“ sagen, jedoch blieb der Werwolf stumm. „Jetzt mach dir nicht ins Hemd. Ich will nur kurz nachsehen, was sie da drüben machen...“ Als Derek ihn immer noch nicht losließ, breitete sich auf Stiles Lippen ein schelmisches Grinsen aus. „Oder will der Grumpy-Wolf etwa nicht alleine sein? Keine Angst... Ich bin gleich wieder bei dir. Du wirst gar keine Zeit haben mich zu vermissen, mein Großer.“ Stiles tätschelte mit seiner freien Hand die Wange des Werwolfs, der daraufhin endlich mit einem genervten Schnauben den Unterarm des Jüngeren losließ. Stiles hatte die starke Vermutung, dass das verärgerte Verhalten des Älteren nur eine Fassade war. Zumindest konnte er ein kleines Lächeln auf den Lippen des Werwolfs ausmachen, ehe er wieder seine grimmige Maske aufsetzte. „Ich geb dir drei Minuten... nicht länger...“, knurrte ihm Derek hinterher, als sich Stiles kopfschüttelnd und Augen verdrehend von ihm entfernte. Manchmal waren diese Werwölfe echt schlimmer als jeder Wachhund...   Dean und Sam schienen sich ziemlich angeregt zu unterhalten, weshalb Stiles lieber auf Abstand blieb. Er gesellte sich stattdessen zu dem Engel, der nun auf genau dem Sitzplatz saß, den vorher noch Dean für sich beansprucht hatte. Castiel nickte ihm kurz zu und deutete auf den Sitzplatz neben sich. Ohne zu zögern ließ sich Stiles mit einem Seufzen regelrecht in das weiche Polster fallen und er musterte den dunkelhaarigen Mann eingehend von oben bis unten. Castiel schien das nicht weiter zu stören, da er den bohrenden Blick des Jüngeren lediglich mit einem schief gelegten Kopf erwiderte. Stiles hielt es nicht länger aus... Die Frage brodelte nun schon in seinem Inneren, seitdem er erfahren hatte, dass der ältere Mann ein Engel sein sollte.   „Sag mal... wieso hast du eigentlich keine Flügel, wenn du doch ein Engel bist?“   Stiles konnte einfach immer noch nicht so recht glauben, dass dieser Kerl ein himmlisches Wesen sein sollte. Castiel sah eher aus wie eine etwas seltsame Kombination aus Columbo und Constantine, also so gar nicht wie sich Stiles einen Engel eigentlich vorgestellt hatte... Vor allem, da er von seiner Mutter früher als Kind immer diese kleinen Schutzengelchen bekommen hatte, die noch heute in Reih und Glied neben seinen Batman-Actionfiguren im Regal standen. Zugegeben... Nicht unbedingt die beste Kombination, aber er hatte sich beim besten Willen nicht davon trennen können – weder von den Batman-Figuren noch von den Schutzengeln... Jedoch waren die Engel, die Stiles kannte auf jeden Fall kleine, nackte Jungen mit zu viel Babyspeck und Flügeln... Und Castiel war definitiv alles andere als ein kleiner, nackter Junge.   „Nur weil du etwas nicht sehen kannst, heißt das noch lange nicht, dass es nicht da ist...“ Die tiefe Stimme von Castiel riss Stiles zum Glück aus seinen Gedanken über nackte Engelchen. Die Augenbrauen des jungen Mannes zogen sich zusammen und ein misstrauischer Ausdruck machte sich in seinem Gesicht breit. „Und nur weil du behauptest, du wärst ein Engel, heißt das noch lange nicht, dass du auch wirklich einer bist...“ Zu Stiles Überraschung breitete sich auf Castiels Lippen ein kleines Lächeln aus, ganz so als hätte er mit solch einer Reaktion gerechnet. „Du bist ein ziemlich ungewöhnlicher Mensch...“ Stiles lehnte sich in dem Sitz zurück und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. „Sollte das jetzt ein Kompliment sein? Wenn ja, dann solltest du da echt nochmal dran arbeiten, Don Juan!“ Scheinbar verstand der Engel nicht so ganz, was Stiles damit meinte, weshalb der Jüngere nur den Kopf schüttelte. Ihm brannte sowieso schon die nächste Frage auf der Zunge.   „Bist du so etwas wie sein Schutzengel?“ Stiles deutete über seine Schulter auf Dean, der immer noch neben Sam auf dem Boden kniete. Ihm war zumindest aufgefallen, dass Cas dem Jäger nur ungern von der Seite wich, also war seine Vermutung wohl das Nächstliegendste. Der Engel schüttelte nur sehr zögernd den Kopf, so als müsste er erst über seine Antwort nachdenken. „Hätte mich auch irgendwie gewundert. Ich glaube kaum, dass diese Kampfmaschine einen Schutzengel braucht...“, murmelte Stiles. Scheinbar war Castiel da anderer Meinung, da er ein leises „Manchmal vielleicht schon...“ von sich gab, aber der Jüngere tat einfach so, als hätte er es überhört. So wie das für ihn aussah, war Dean eine ziemlich heikle Angelegenheit für den Engel, weshalb er auch schnell das Thema wechselte.   „Also... Kein Schutzengel... Was bist du denn dann? Ein Bote des Herren? Ein Krieger Gottes? Ein Agent des Himmels auf geheimer Mission? So etwas wie der himmlische James Bond?“ Stiles fuchtelte wild mit seinen Händen herum, was dazu führte, dass Castiel sich ein wenig zurück lehnte um nicht getroffen zu werden. „Ich denke... Im Moment nichts von alledem...“ Enttäuscht ließ Stiles die Hände sinken. „Also was bist du dann?“ „Ich bin einfach nur... Castiel...“ Beinahe hätte Stiles ein lautes 'LANGWEILIG' gebrüllt, aber er biss sich rechtzeitig auf die Lippen. „Na gut... Und was kann so ein Engel, der 'einfach nur Castiel' ist?“   Cas legte den Kopf schief und seine blauen Augen verengten sich ein wenig. Erwartete dieser Junge jetzt etwa eine Demonstration seiner Fähigkeiten? Scheinbar ja... Zumindest funkelten den Engel große braune Augen erwartungsvoll an. Irgendwie tat es ihm fast Leid diesen Jungen enttäuschen zu müssen, aber sonderlich viel konnte er ohne seine eigene Gnade nicht bewirken. Stiles schien sein Unbehagen zu bemerken, da er dem Engel ein entschuldigendes Lächeln schenkte und sich ein wenig nach vorne lehnte um ihm auf die Schulter zu klopfen. „Schon okay, Alter... Vergiss einfach, dass ich gefragt habe!“ Noch bevor Cas darauf antworten konnte, wurden sie durch ein lautes Räuspern unterbrochen.   ~*~     Dean hatte nun schon seit geschlagenen fünf Minuten immer wieder einen Blick über seine Schulter geworfen. Dieser Stiles hatte sich zu Castiel gesetzt und... so wie das aussah schienen sich diese beiden ziemlich angeregt zu unterhalten. So als würden sie sich schon seit Jahren kennen... Was sollte dieser Scheiß? Sie hatten gerade etwas Besseres zu tun, als Freundschaft mit irgendwelchen Jungen und unweigerlich mit deren Schoßhündchen zu schließen...   Schnaubend wandte sich Dean wieder seinem Bruder zu, der ihn nur mit einem verwirrten Blick musterte. „Alles okay bei dir?“ „Klar... Könnte nicht besser sein...“, brummte ihm der Ältere auch gleich entgegen und griff in die Jackentasche des leblosen Mannes am Boden. Nichts... In der anderen Seite steckte ein keines ledernes Portemonnaie, das Dean hervorzog. Die 120 Dollar, die sich darin befanden, schob sich der Jäger selbst in die Jackentasche, was Sam mit einem missbilligenden Blick bedachte. Dean zuckte nur mit den Schultern. „Was denn? Das ist Schmerzensgeld, Alter... Und es ist ja wohl auch nicht so, dass Mr. ...“, Dean warf einen kurzen Blick auf den Ausweis, ehe er weiter sprach, „... James Kennedy das Geld sonderlich vermissen wird.“ Sam verdrehte nur die Augen und versuchte sein Glück lieber bei den Hosentaschen, wo er auch schnell fündig wurde. Ein Handy kam zum Vorschein und ein... „W... was zum...“   Dean schob das Portemonnaie zurück in die Jackentasche und wandte sich mit einem fragen Blick dem Jüngeren zu, allerdings wandelte sich sein Gesichtsausdruck sehr schnell in ein perplexes Staunen. „Willst du mich verarschen, oder was? Was macht ein Dämon mit einem beschissenen Hexenbeutel?“ Oh Gott... Er HASSTE Hexen. Dean hätte sich am liebsten mit einem Aufschrei auf den Boden geworfen und sich laut darüber ausgelassen, wie ungerecht diese Welt doch war. Erst musste er in dieses verdammte Flugzeug steigen, dann meinte ein tollwütiger Werwolf, er wäre sein persönlicher Kauknochen und jetzt hatten sie es mit einer Dämonenhexe zu tun, oder was?   Sam schien das Ganze ein wenig gelassener zu nehmen, da er mit einem viel zu routinierten Griff den Knoten des Hexenbeutels löste und sich mit hochgezogenen Augenbrauen den Inhalt besah. „Was... ist das denn?“ Nur widerwillig lehnte sich Dean nach vorne, um auch einen Blick auf den Inhalt werfen zu können. Er wusste, dass sich in so einem Hexenbeutel immer die schlimmsten, und ekelerregendsten Sachen befinden konnten. Und wie sich herausstellte, war das bei diesem hier leider nicht anders. „Oh komm schon... dein Ernst?“ Nur kurz hatte er einen Blick auf einen sehr kleinen, vermodernden Schädel erhaschen können und er hoffte wirklich, dass das nicht das war, was er dachte, dass es war...   „Ich habe so eine Zusammensetzung noch nie zuvor gesehen!“ Manchmal zweifelte Dean wirklich, ob sein Bruder noch ganz bei Trost war. Sam schien es nämlich nichts auszumachen, sich den Hexenbeutel näher zu betrachten und die einzelnen Bestandteile genau zu untersuchen. Das war ja wohl sowas von... abartig... Dean musste einen kurzen Würgereiz unterdrücken. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sich bei ihm eh schon alle Nackenhaare aufstellten, wenn nur das Wort Hexe fiel. Das war wahrscheinlich so ein allgemeiner Brechreiz, der ihn dann überkam, zusätzlich zu dem Übelkeitsgefühl, das er dank des Flugzeugs ja eh schon hatte.   Der plötzliche Brechreiz war jedoch schnell wieder verflogen, als Dean sich von seinem Bruder abwandte um erneut nach Cas zu sehen. So wie das von hier aussah, hatte sich Stiles ziemlich weit zu dem Engel herüber gelehnt und... Was zum Henker machten die da? Mit einem finsteren Blick richtete sich Dean ruckartig auf, weshalb Sam verschreckt zusammenzuckte und ihm beinahe der Hexenbeutel aus der Hand gefallen wäre. „D... Dean?“ Er konnte nur mit großen Augen zusehen, wie ihm sein älterer Bruder, den Hexenbeutel aus der Hand riss und das obwohl er normalerweise dieses Hokuspokuszeug wie die Pest mied. „Wenn du nicht weißt, was das Zeug hier bewirkt, dann sollten wir mal unseren Cas-anova da drüben fragen!“ Sam blinzelte ungläubig und starrte Dean mit offenem Mund hinterher... What the fuck? Machmal glaubte Sam wirklich, dass er der einzig Normale hier war... und das sollte wirklich was heißen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)