We're so NOT ready for take-off von Jaywalker (Derek/Stiles + Castiel/Dean) ================================================================================ Kapitel 4: Von 'Go Wolvie' Fähnchen und gehirnamputierten Glücksrittern... -------------------------------------------------------------------------- Stiles hätte nie gedacht, dass die Dame am Schalter doch noch Mitleid mit ihnen haben würde und sie gnädigerweise für ihren Flug einchecken durften. Nicht auszudenken was Mr. Griesgram getan hätte, wenn er sich noch einmal hinten in der Schlange hätte anstellen müssen... Vielleicht hatte die Dame aber auch einfach nur geahnt, was es heißen würde, wenn ein Derek Hale in ihrer Warteschlange Amok laufen würde. Und dieses Mal hätte Stiles ihn sicher nicht von irgendwelchen Morden abgehalten. Ganz im Gegenteil! Er hätte ihn mit kleinen, wehenden 'Go Wolvie' Fähnchen lautstark aus dem Hintergrund angefeuert! Stiles summte innerlich vor sich hin. Wer hat Muskeln und kein Gramm Speck? Derek... Derek!   „...iles... Stiles!“ Unsanft wurde der junge Mann aus seinen Gedanken gerissen, als Derek ihm leicht auf den Hinterkopf schlug. „Wisch dir dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht. Du hast absolut keinen Grund so fröhlich zu sein, immerhin ist es deine Schuld, dass wir beinahe nicht einchecken konnten!“ Stiles zog einen kleinen Schmollmund und rieb sich über die nun schmerzende Stelle an seinem Kopf. „Hey... ich war nicht derjenige, der ausgerastet ist. Ich habe nur...“ Dereks Augenbrauen zogen sich zusammen, so dass sich eine steile Falte auf seiner Stirn bildete. Stiles wich unwillkürlich einen kleinen Schritt zurück und trat schnell hinter sein Handgepäck, so dass es nun eine schützende, wenn auch recht kleine Barriere zwischen ihm und dem Werwolf war. „Okay... okay... Es ist meine Schuld!“ Für heute sollte er wohl wirklich lieber seine Klappe halten, wenn er das Ende des Tages noch erleben wollte!   Mit eingezogenem Kopf trottete Stiles hinter dem größeren Mann hinterher, der zielstrebig die Passkontrolle anstrebte. Zumindest hatte man hier wieder das Gefühl einmal ordentlich durchatmen zu können. Die Warteschlangen bei der Passkontrolle hielten sich in Grenzen, was aber auch daran liegen könnte, dass hier nicht nur ein Schalter geöffnet war, sondern immerhin gleich drei. Das würde diese ganze Prozedur um einiges abkürzen. Seufzend kramte Stiles in seiner Umhängetasche nach seinem Ausweis, während Derek sich schon mal in der mittleren Schlange anstellte. Zum Glück hatte Stiles diesen Schalter nicht selbst ausgewählt, sonst hätte er nach wenigen Minuten wahrscheinlich wieder den Zorn des Älteren spüren dürfen. So aber war er vollkommen unschuldig als es bei den beiden äußeren Schlangen munter voran ging, während bei ihrer eigenen Warteschlange anscheinend der Wurm drin war. Das war doch immer das Gleiche! Aber sie hatten ja auch noch genügend Zeit.   Insgeheim musste Stiles sich dafür bei Derek bedanken, da der dunkelhaarige Mann so darauf bestanden hatte sich ganze sieben Stunden vor ihrem Flug schon auf den Weg zu machen. Sieben... Stunden...!!! Das musste man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Stiles hätte dem Werwolf am liebsten den Stinkefinger gezeigt, als der ihm gesagt hatte, er würde ihn mitten in der Nacht aus dem Bett schmeißen um ihn von zu Hause abzuholen. Erst dachte er, dass ihn der Werwolf vielleicht nur verarschen wollte... aber als Derek dann plötzlich um drei Uhr in der Nacht wie ein Schwerverbrecher neben seinem Bett gestanden hatte und ihn angeschnauzt hatte, weshalb er noch nicht fertig wäre, wäre Stiles beinahe an einem Herzinfarkt verreckt! Man konnte es auch echt übertreiben! Der Flughafen von San Francisco war vielleicht gerade mal eine eineinhalb stündige Autofahrt von Beacon Hills entfernt. Mit Dereks Fahrstil und den menschenleeren Straßen mitten in der Nacht hatten sie es natürlich locker in unter einer Stunde geschafft... Und trotzdem war am Flughafen die Hölle los gewesen! Verkehrte Welt!   Im Schneckentempo näherten sich die beiden Männer dem Passkontrolleur und Derek verfluchte sich gerade wahrscheinlich innerlich, weshalb er sich ausgerechnet den mittleren Schalter ausgesucht hatte. Ha... Das geschah dem Griesgram ganz recht! Nach einer gefühlten Ewigkeit war endlich Stiles an der Reihe dem grimmig dreinschauenden Beamten seinen Pass vorzulegen. Umständlich fummelte Stiles den Ausweis durch den kleinen Schlitz, ehe er ihm von dem Kontrolleur ungeduldig aus der Hand gerissen wurde.   Es vergingen einige Minuten in denen der Beamte nur gebannt auf den Pass starrte bis schließlich seine Augenbraue ein ganzes Stück nach oben wanderte. Er schob sich sogar seine Lesebrille, die ganz unten an seiner Nasenspitze hing wieder nach oben und beugte sich noch ein wenig tiefer über den Ausweis. Stiles wurde langsam aber sicher ein wenig nervös. Hallo? Was ging denn jetzt wieder ab? Wenn jetzt auch noch irgendetwas mit seinem Pass nicht stimmen sollte, dann konnte er gleich sein Todesurteil unterzeichnen. Derek würde ihm den Kopf abreißen. Der Werwolf stand nämlich schon hinter der Absperrung auf der anderen Seite von der Passkontrolle und warf dem jüngeren Mann einen fragenden Blick zu.   Ungeduldig trat Stiles von einem Bein auf das andere und räusperte sich schließlich leise um die Aufmerksamkeit des Beamten von dem Reisepass abzulenken. „Ähm... Stimmt etwas nicht?“ Ein Grinsen breitete sich plötzlich auf dem Gesicht des Kontrolleurs aus, als er den Pass wieder zurück schob und Stiles einmal von oben bis unten musterte. „Alles in Ordnung...lediglich... interessanten Namen, den Sie da haben! Ihre Eltern haben Ihnen bei der Namensgebung aber auch keinen Gefallen getan, oder? Sind Sie sich sicher, dass das kein Schreibfehler ist?“ Oh... mein... Gott! Stiles starrte den Mann mit offenem Mund an und seine Wangen fingen plötzlich an regelrecht zu glühen. Wie konnte man denn nur so unprofessionell sein? Empört riss Stiles dem Beamten seinen Pass aus der Hand. „Absolut sicher! So etwas von sicher... sicherer könnte ich mir in meinem ganzen Leben nie wieder werden!“   Schnaubend stapfte er an dem Schalter vorbei und wurde von Derek, dem Arsch – denn anders konnte man ihn im Moment nicht nennen – schadenfroh grinsend auf der anderen Seite der Absperrung begrüßt. Er und seine bescheuerten Werwolfsohren hatten natürlich jedes einzelne Wort mitgehört... Der Ältere wollte schon zum Sprechen ansetzen, als Stiles ihm drohend den Zeigefinger vor den Mund hielt. „Sag jetzt einfach nichts!“     ~*~     Dean knallte den Kaffeebecher murrend etwas zu schwungvoll zurück auf den kleinen Tisch. Einige Spritzer des braunen Gebräus, das wohlgemerkt so verdünnt war, dass es den Namen Kaffee gar nicht mehr verdient hatte, landeten auf den weißen Papieren, die Sam vor sich ausgebreitet hatte. „Dean... was soll das?“ Genervt ruckte der Kopf des jüngeren Mannes nach oben und er starrte seinen Bruder mit hochgezogenen Augenbrauen an. Der ältere Winchester hob lediglich beschwichtigend seine Hände und zuckte schließlich grinsend mit den Schultern. „Sollte nur eine kleine Warnung für dich sein, von dem Gesöff hier gar nicht erst zu probieren!“ Er starrte auf den unangetasteten Kaffeebecher seines Bruders, der immer noch bis zum Rand hin gefüllt war und nach dieser Aussage wohl auch jungfräulich wieder zurück gehen würde.   Da waren Dean die kleinen Kekse schon lieber, die sie zu den Kaffeebechern dazu bekommen hatten. Leider hatte er sein Gebäck viel zu schnell herunter geschlungen... Da er ja das Frühstück hatte ausfallen lassen, war das allerdings alles andere als befriedigend gewesen. Ohne zu fragen griff er deshalb über den Tisch an dem ganzen Papierchaos vorbei und wollte sich gerade den Keks seines Bruders angeln, als dieser plötzlich zu Jackie Chan zu mutieren schien. Alter...?! Ohne von seinen Unterlagen aufzuschauen, blockierte Sam mit einem gekonnten Schlag die ausgestreckte Hand seines Bruders und verteidigte somit seinen eigenen Keks. Beleidigt zog Dean seine Hand wieder zurück und rieb sich die schmerzenden Finger. „Wieso?“ Mit großen, grünen Augen starrte er fassungslos sein Gegenüber an. Sam war ein absoluter Fanatiker was gesundes Essen anbelangte. Und Kekse... zählten ja wohl definitiv NICHT zu gesundem Essen dazu! „Ganz einfach... Wenn der Kaffee angeblich schon so schlecht ist, und ich ihn nicht probieren soll, dann probiere ich wenigstens den Keks!“ Sam betrachtete seinen älteren Bruder mit einem herausfordernden Blick.   Frechheit! Das war ja wohl eine absolute, bodenlose Frechheit! Dean verdrehte die Augen und wollte sich schon schmollend in seinem Stuhl zurück lehnen, als ihm Cas plötzlich seinen eigenen unangetasteten Kaffee inklusive unangetastetem Keks entgegen schob. Augenblicklich verzogen sich Deans Lippen zu einem breiten Grinsen. Cas konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte sich der größere Mann auch schon das Gebäck in den Mund geschoben. „Pah... Wozu braucht man einen bescheuerten Bruder, wenn man einen Engel als besten Kumpel hat...“ Zu den Kaffeespritzern gesellten sich nun auch noch ein paar Krümel, da Dean mit vollem Mund geredet hatte und sich jetzt mit einem befriedigenden Lächeln zurück lehnte. „Ernsthaft?“ Sam konnte nur fassungslos den Kopf schütteln und fragte sich gerade was er in seinem Leben falsch gemacht hatte, um so einen primitiven Affen seinen Bruder nennen zu müssen.   Lautlos seufzend wischte er die Kekskrümel von den einstmals weißen Papieren. „Und... hast du schon etwas heraus finden können?“ Cas lehnte sich ebenfalls über die Unterlagen und brachte somit Sam wieder zu ihrem eigentlichen Anliegen zurück. Der äußerst zuvorkommende und hilfsbereite Mitarbeiter an dem Infoschalter hatte ihnen nach einer ellenlangen Diskussion und einer etwas unangebrachten, aber zugegeben ziemlich wirksamen Drohung seitens Dean schließlich doch noch die gewünschten Passagierlisten ausgedruckt.   „Hmm... ja... hier! Ich hab ihn gefunden...“ Sam blätterte auf Seite 5 und deutete auf einen Namen. „Matthew Cohen?“ Cas lehnte sich noch ein Stück weiter nach links, um die Daten des Passagiers entziffern zu können. „Ja... dieser Typ scheint einen ziemlich arbeitswütigen Schutzengel zu haben...“ Sam blätterte einige Seiten um und deutete auf ein Datum. „1985, Flug 8119, 520 Tote und 4 Überlebende“ Er fuhr mit seinem Zeigefinger über die Namensliste der Passagiere für diesen Flug und tippte schließlich nachdem er fündig geworden war einen Namen an. „Matthew Cohen war einer von den 4 Überlebenden. Und hier...“ Ungeduldig blätterte er wieder einige Seiten weiter. „1997, Flug 801, 228 Tote und 26 Überlebende. Matthew Cohen ist schon wieder auf der Liste bei den Überlebenden mit dabei. Genauso wie bei dem Flug 812 von 2010.“   Dean gab ein leises Schnauben von sich und wischte sich mit einer Papierserviette einen übrig gebliebenen Kekskrümel aus dem Mundwinkel. „Okay, okay... der Typ ist also ein Glücksritter. Zugegeben ein ziemlich bescheuerter und gehirnamputierter Glücksritter, da ich nicht weiß, weshalb man nach so etwas noch einmal freiwillig in ein Flugzeug steigen kann, aber... das heißt ja noch lange nicht, dass der Kerl unser Dämon ist!“ Sam nickte leicht und blätterte noch ein paar Seiten weiter, ehe er die Papierunterlagen so herum drehte, dass auch Dean einen Blick hinein werfen konnte. „Sieh dir das an ... Flug 17, 2014 mit 298 Toten und keinen Überlebenden. Dieses Mal steht Matthew Cohen auf der Liste mit den Todesopfern.“ Dean zuckte mit den Schultern und warf einen kurzen Blick auf die Passagierliste. „Na gut... dann also jetzt ein toter, gehirnamputierter Glücksritter.“ Sam blätterte ungerührt wieder auf die 5. Seite zurück. „Ja... nur komisch, dass dieser angeblich tote Glücksritter heute für einen Flug eingecheckt hat...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)