Smallville-Expanded - 01 von ulimann644 (Black and White) ================================================================================ Kapitel 3: Alicia Sterling -------------------------- Alicia Sterling fröstelte und sie schritt etwas schneller aus. Dem dunkelhäutigen, hochgewachsenen Mädchen war nicht ganz wohl dabei, in völliger Finsternis an dem alten, aufgegebenen Fabrikgelände der Creekside-Gießerei entlang zu gehen. Eigentlich hatte sie mit ihrer Freundin Samantha nach Hause fahren wollen, doch diese war von ihrer Mutter angerufen worden, damit sie etwas Dringendes für sie besorgte. Sie hatte ihrer Freundin versichert, dass es ihr nichts ausmachen würde zu Fuß nach Hause zu gehen, als sie sich gegen 19:00 Uhr von ihr verabschiedete. Die kleine Farm ihrer Eltern lag nicht so weit vom TALON entfernt, als dass sie den Weg nicht in einer guten halben Stunde hätte schaffen können. Mit der Abkürzung über das Fabrikgelände. Nach dem Meteoritenschauer war es von den Besitzern aufgegeben worden. Seitdem verrotteten die Gebäude und die Fabrikhalle. Manchmal fragte sich Alicia, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn es diese Katastrophe nicht gegeben hätte. Damals hatte ihr Vater als Vorarbeiter in dieser Fabrik gearbeitet und damit gutes Geld verdient. Außerdem würde ihre leibliche Mutter noch leben. Ihre Stiefmutter war zwar eine sehr gute Frau und sie liebte sie, als wäre sie ihre eigene Tochter, aber das war trotzdem nicht dasselbe. Niemals würde sie ihre leibliche Mutter vergessen, deren Grab sie liebevoll pflegte. Irgendwo schrie ein Kauz aus dem nahen Wald, und längst bereute es Alicia nicht doch den Umweg an der Hauptstraße entlang gemacht zu haben. Schon oft war sie diesen finsteren Weg gegangen, aber heute überfiel sie dabei ein merkwürdiges Unwohlsein. Das fast siebzehnjährige Mädchen schreckte zusammen, als hinter ihr ein leise klirrendes Geräusch entstand. Erschrocken blickte sie über die Schulter und erkannte hinter sich zwei vage Schatten. Sie hielt inne und dachte zunächst, ihre überreizten Sinne haben ihr einen Streich gespielt. Doch dann hoben sich zwei kräftige Gestalten gegen das schwache Hintergrundlicht der Stadt ab. Alicia geriet in Panik. Sie wandte sich um und wollte wegrennen, doch wie aus dem Boden gewachsen stand ein breitschultriger, vermummter Hüne vor ihr. Sie schrie gellend auf, als der Riese sie fest an den Oberarmen packte. „Hallo, schönes Kind. Was hast du hier, mutterseelenallein, im Dunkeln auf dem Fabrikgelände zu suchen, hä?“ Erneut schrie das Mädchen auf und es versuchte verzweifelt sich loszureißen. Im nächsten Moment schien ihre linke Gesichtshälfte zu explodieren, und sie verlor fast die Besinnung, als der Hüne ihr ins Gesicht schlug. Noch während sie wieder zur Besinnung kam, hielt der Fremde eine blitzende Messerklinge vor ihr Gesicht und herrschte sie an: „Wenn du noch einmal schreist, dann schlitze ich dich auf, du kleine Schlampe.“ Im nächsten Moment waren die beiden anderen Gestalten heran und übernahmen es, sie an den Armen festzuhalten. Offensichtlich gehörten sie zu dem Hünen. Die Gedanken des Mädchens begannen sich zu jagen. Verzweifelt bettelte sie schluchzend: „Bitte lasst mich doch gehen. Ich habe euch doch nichts getan.“ „Nein Kleine“, lachte der Kerl, der ihren linken Arm festhielt boshaft. „Aber wir drei werden dir etwas tun. Ein so hübscher Käfer, wie du, hast es doch bestimmt schon mit einer Menge von Kerlen getrieben, habe ich Recht?“ „Nein“, schluchzte Alicia heiser. „Warum tut ihr das?“ Ein erneuter Schlag des Hünen ins Gesicht, diesmal mit der anderen Hand, war die Antwort. Dann zischte ihr Peiniger heiser: „Wir tun es, weil du schwarz bist. Solange ich lebe, werdet ihr Abschaum niemals frei sein in diesem Land. Ihr sollt um eure Sicherheit zittern, bis ihr freiwillig unser weißes Amerika verlassen habt.“ „Aber wir sind genauso Amerikaner, wie ihr“, begehrte Alicia auf. Als der Hüne ihr erneut ins Gesicht schlug verlor sie die Besinnung. Boshaft lachend befahl er seinen Begleitern: „Wir bringen sie in die Gießerei, und dann werden wir es dieser kleinen Schlampe so besorgen, dass sie es bis zu ihrem Lebensende nie wieder vergisst.“ Lachend zerrten die beiden anderen das Mädchen mit sich, während der Hüne in Richtung der verlassenen Fabrikhalle voran schritt.   * * *   Einer der Angestellten von Lex Luthor hatte Christian später nach Hause gefahren. Gleich nach dem Abendessen hatte er das Spielerlaubnis-Formular, seinem Vater gefaxt. Danach hatte er seinem Onkel Bescheid gegeben, dass er noch eine Runde mit seinem 80er Chopper drehen wollte, um sich die Gegend etwas anzusehen. Nutze die Gelegenheit und mache jetzt schon den Autoführerschein hatte sein Onkel ihm noch geraten, bevor er ihn gebeten hatte, bis spätestens 23:00 Uhr wieder da zu sein. Ich kann schon froh sein, wenn ich bis zum Ende der Woche wieder da bin, dachte Christian ironisch, hielt sein Bike an und hob das Visier seines Helms an. Auf dem Rückweg zur Farm war er irgendwo falsch abgebogen, soviel war sicher. Und statt denselben Weg zurück zu fahren hatte er versucht über Nebenpfade wieder zurückzufinden. Und nun stand er hier, mitten in der Wildnis, an einem rostigen Maschendrahtzaun, an dem Schilder die Leute warnten, das Gelände zu betreten. Ein halb verrottetes Firmenschild wies aus, dass es sich einmal um eine Gießerei gehandelt hatte. Er stellte sein Bike auf den Seitenständer und schritt langsam zum Zaun, wobei er zu sich selbst sagte: „Toll, mein Junge, das ist wirklich eine reife Leistung.“ Dabei stellte er fest dass der Zaun bereits mehr Löcher aufwies, als ein Schweizer Käse. Unschlüssig stand er eine Weile dort bevor er sich abwandte. Er musste langsam mal den Rückweg finden. Abrupt hielt er inne, als er aus der Richtung des Fabrikgeländes etwas hörte. Hatte das nicht wie ein Schrei geklungen? Er nahm seinen Helm ab und lauschte in die Nacht hinaus. Zunächst war nichts weiter zu hören und Christian dachte schon an eine Sinnestäuschung, als erneut ein Schrei aufklang und plötzlich abriss. Er hatte sich nicht geirrt. Jemand hatte in Panik geschrien, ein heller, schriller Ton, wie von einer Frau oder einem Mädchen. Schnell setzte Christian den Helm wieder auf und bahnte sich einen Weg durch den Zaun. Jemand war in Not, soviel stand für ihn fest. Und bis er die Polizei verständigt hatte, und sie hier war, würde es vielleicht zu spät sein. Also handelte er selbst. „Hey, wer bist du und was machst du hier?“ Christian glaubte für einen Moment, sein Herz würde aussetzen. Sein Kopf ruckte herum, und neben sich erkannte er Clark Kent. Er hatte weder gehört, noch gesehen, dass er sich genähert hatte. „Ich bin es, Clark. Chris Falken. Ich habe zwei Schreie aus der Fabrik gehört. Jemand ist in Not. Komm mit, wir schauen nach was los ist.“ Er wollte seine unverhoffte Verstärkung mit sich ziehen, doch Clark krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen, als er ihn in Richtung der Gießerei schob. Verwundert fragte er: „Was ist mit dir, Clark?“ „Ein plötzliches Ziehen im Magen“, antwortete der Schwarzhaarige ausweichend. „Vermutlich die Aufregung.“ „Okay, warte hier und rufe die Kavallerie. Ich sehe alleine nach.“ Clark, der mit verkniffenem Gesicht zur Gießerei starrte, stöhnte leidend: „Nimm dich in Acht, Chris. Sie sind zu dritt.“ „Laufen deine Augen im Nachtsichtmodus?“, fragte Chris ironisch. „Übrigens, Clark: Es wäre höchst unfair, wenn die nur zu dritt gegen mich antreten würden, denn ich verstehe mich sehr gut auf asiatischen Kampfsport.“ Damit verschwand er in der Dunkelheit, während Clark sich etwas vom Fabrikgelände zurückzog und nach seinem Handy tastete.   * * *   Alicia kam wieder zu sich, als sie durch die Toröffnung gezerrt wurde. Panisch bewegte sich ihr Kopf von einer Seite zur anderen und wild versuchte sie, ihre Arme aus dem festen Griff der beiden Männer zu winden, doch es gelang ihr nicht. Flehend schluchzte sie: „So lasst mich doch gehen.... Bitte, lasst mich gehen...“ Immer wieder. „Wir lassen dich gehen“, sagte der Riese, der offensichtlich der Anführer der drei Männer war, höhnisch und fügte andeutend hinzu. „Wenn wir mit dir fertig sind.“ „Nein!“, flehte sie. „Bitte nicht...“ Tränen rannen über ihre Wangen, doch ihre Peiniger lachten nur. „Hier hört dich doch keiner“, klang zum ersten Mal die Stimme des dritten Mannes auf. „Es wird schöner für dich, wenn du dich nicht wehrst, Kleine.“ Die beiden Männer schleiften sie unbarmherzig zu einem niedrigen, alten Arbeitstisch und stießen sie mit dem Rücken gegen die Platte des Tisches. Alicia spürte, wie ihr Magen zu rebellieren begann, als ihr klar wurde, was diese drei Kerle mit ihr vorhatten. Sie mobilisierte alle Kräfte, die ihrem schlanken Körper inne wohnten und gebärdete sich, wild mit den Füßen nach dem dritten Mann tretend, wie toll. Sie bemerkte dabei kaum, dass ihre silberne Halskette riss und einen schmerzenden Striemen auf ihrem Hals hinterließ. Ein schnell ausgeführter Boxhieb des Riesen in ihren Magen trieb ihr die Luft aus den Lungen. Der Schmerz war mörderisch und raubte ihr fast die Besinnung. Wie in Trance bekam sie mit, wie der Riese ihren Rock nach oben schob, ihren Slip mit seiner riesigen Hand packte, und ihn ihr einfach vom Leib riss. „Nein... Bitte...“, stammelte sie immer kraftloser werdend. „Der besorgt es dir, auch ohne dass du ihn darum bitten musst“, höhnte einer der Männer, der sie festhielt, ohne dass das Mädchen noch erkannte, wer von beiden es gewesen war. Wilde Schmerzen jagten durch ihren Leib und ihre Umgebung schien damit begonnen zu haben, sich immer schneller um sie herum zu drehen. Übelkeit stieg in ihr auf. Irgendwo tief in ihrem Innern, begann sie, sich mit dem grausamen Schicksal abzufinden, das ihr drohte. Dann schwanden ihr barmherziger Weise die Sinne...   * * *   Der Riese hatte die schwarz gekleidete Gestalt, die einen Motorradhelm trug, kaum kommen gesehen. Bevor er wusste wie ihm geschah, hatten ihn die Fäuste der vermummten Gestalt hart im Gesicht getroffen und zu Boden geschickt. Christian, der wie ein Rache-Engel vor dem Riesen aufgetaucht war, achtete nicht weiter auf ihn, sondern traf den zweiten Verbrecher mit einem Spin-Kick im Gesicht, während er gleichzeitig seine linke Faust gegen die Schläfe des Dritten sandte. Danach wandte er sich wieder dem Riesen zu, der dabei war, sich wieder vom Boden zu erheben. Ein heftiger Kick mit dem Knie, gegen die Schläfe des Riesen brachte ihn endgültig zu Fall und schickte ihn ins Reich der Träume. Der Zweite hatte sich Christian jedoch unbemerkt von hinten genähert. Er hieb mit einem blitzenden Gegenstand nach ihm. Der Deutsche wich aus, aber nicht schnell genug. Die Klinge des Messers, das der Schurke schwang, drang unterhalb des Schlüsselbeins in seine Schulter ein. Schmerzhaft aufstöhnend schlug Christian den Widersacher nieder, bevor er den Griff des Messers packte, und es aus seiner Schulter zog. Mit einem wilden Schmerzschrei warf er es in einen Winkel der Halle und taumelte dabei auf den einzigen noch handlungsfähigen Schurken zu. Ein wütender Tritt ins Gesicht, machte auch ihn endgültig handlungsunfähig. Keuchend krümmte sich der Blonde kurz zusammen, bevor er sich stöhnend aufrichtete und sich mit sicherer werdenden Schritten zu dem bewusstlosen Mädchen begab. In mitreißender Hilflosigkeit lag sie vor ihm und für einen kurzen Moment spürte Christian das Verlangen in sich aufsteigen, diese drei Verbrecher einfach umzubringen. Er konnte behaupten es sei Notwehr gewesen. Diese Anwandlung verging. Als Christian seine Handschuhe abstreifte und am Hals des Mädchens den Puls fühlte, bemerkte er auf dem Boden eine silberne Kette. Vielleicht gehörte sie dem Mädchen. Achtlos hob er sie auf und steckte sie ein. Wichtig war zunächst einmal nur das Mädchen. Erleichtert ihren Puls spürend, nahm er sie auf die Arme und wankte aus der Halle heraus. Als er die Stelle erreichte, an der er Clark verlassen hatte, stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass er noch da war. Vorsichtig legte er das Mädchen ins Gras und keuchte: „Ich kam dazu, bevor diese Verbrecher sie vergewaltigen konnten. Es waren tatsächlich drei. Woher wusstest du das.“ „Äh... ich hörte drei Stimmen.“ „Mann, solche Superlauscher hätte ich auch gerne, ich habe nämlich nur die Schreie des Mädchens gehört.“ Christian bemerkte, dass das Mädchen langsam wieder zu sich zu kommen schien. Er griff sich an die rechte Schulter. „Clark, einer der Schurken hat mich mit dem Messer an der Schulter erwischt. Ich würde gerne sofort ins Krankenhaus fahren, kannst du hier die Stellung allein halten.“ Der Schwarzhaarige fixierte einen imaginären Punkt an seiner Schulter, bevor er antwortete: „Ja, kein Problem.“ „Noch etwas, Clark.“ Christian blickte sein gegenüber durch das geöffnete Visier des Helmes eindringlich an. „Es wäre mir lieber, wenn die Sheriffs glauben, dass du sie gerettet hast. Ich erkläre dir später warum.“ Clark Kent blickte fragend, sagte jedoch nichts, sondern nickte nur. „Danke, du hast etwas gut bei mir.“ Der Deutsche erhob sich schnell, als er in der Ferne die Sirenen hörte. „Wir sehen uns morgen.“ Damit schritt er schnell zu seinem Bike, warf es an und fuhr in die entgegengesetzte Richtung zu den sich nähernden Streifenwagen davon. Es dauerte eine ganze Weile, bis er endlich wieder ein Straßenschild fand. Auf dem Weg zum EDGE-CITY MEDICAL CENTER wurde ihm zweimal fast schwarz vor Augen. Er hatte beschlossen die Wunde lieber nicht in Smallville behandeln zu lassen, denn dorthin würde man fraglos das Mädchen bringen, das er gerettet hatte, und Edge-City lag nur unwesentlich weiter entfernt, von dem alten Fabrikgelände. Aber offensichtlich war der Blutverlust durch die Messerwunde doch größer, als er es gedacht hatte. Erleichtert stellte er seine Maschine am Bordstein vor dem Krankenhaus ab und schlurfte zur Aufnahme, wo er der anwesenden Schwester sagte, er habe unterwegs einen Unfall gehabt und eine Zaunspitze wäre ihm in die Schulter eingedrungen. Die Behandlung der Wunde, durch eine Assistenzärztin erfolgte sehr rasch. Während sie die Wunde reinigte und nähte, warf sie ihm gelegentlich fragende Blicke zu, sagte jedoch nichts, worüber Christian sehr erleichtert war. Anders die Krankenschwester, die danach seine Schulter verband. Noch bevor sie die Auflage auf die Wunde presste, meinte sie tonlos: „Ich bin eigentlich aus New York weg gezogen, damit ich solche Wunden nie wieder sehen muss, junger Mann.“ Sie blickte ihn mit ihren dunklen Augen forschend an, und Christian überkam das Gefühl, diese dunkelhäutige Schwester würde ihn mit einem einzigen Blick durchschauen. „Wie meinen Sie das“, fragte Christian dennoch ablenkend. „Heben Sie Ihren Arm leicht an“, kommandierte die Schwester mit wütendem Unterton und automatisch leistete der Junge Folge. Leiser raunte sie dann: „Hören Sie, Mister, ich bin lange genug Schwester in einem wilden Viertel von New York gewesen, um eine Messerwunde zu erkennen, wenn ich sie sehe. Also kommen Sie nicht auch noch mir mit einem solchen Zinnober: Von wegen Zaunspitze.“ Das Herz des Jungen begann schneller zu schlagen. Instinktiv erkannte er, dass hier nur noch die Flucht nach vorne half. Leise erwiderte er: „Es war ein Messer, Schwester. Ich habe den Typ, der es mir in die Schulter rammte, daran gehindert ein schlimmes Verbrechen zu begehen, und einer unschuldigen Person etwas anzutun, wenn Sie das beruhigt.“ „Was mich beruhigen würde wäre, wenn Sie mir sagen, dass der Andere nicht ein Messer von Ihnen in den Leib bekam.“ „Ich habe ihn niedergeschlagen, Schwester.“ „Sie betreiben Kampfsport?“, erkundigte sich die Afroamerikanerin, ohne dabei das Verbinden der Schulter zu unterbrechen. „Das stimmt, Schwester.“ Der Junge erwiderte den erneut forschenden Blick, und mit etwas milderer Stimme meinte die Schwester schließlich: „Nun, die Statur dazu besitzen Sie ja. Aber ich hoffe, dass Sie das nicht dazu verleitet sich für Wyatt Earp zu halten.“ „Ich stehe mehr auf Django, Schwester.“ „Wer?“ Christian lachte und stöhnte gleich darauf schmerzvoll auf, als ein Stechen durch seine Schulter jagte. „Vergessen Sie es einfach.“ Die Schwester schloss den Verband und meinte dann. „Tun Sie mir einen Gefallen und spielen nicht noch öfter die Zielscheibe für Messerstecher, okay.“ „Ja, Miss... äh...“ „Misses Cassidy Sterling. Sie können nun gehen. In einer Woche kommen Sie wieder, dann nehmen wir den Verband ab und ziehen die Fäden. Und keine Sorge, mein Junge, ich sage es nicht weiter.“ Christian sah ihr nach, als sie ging. „Danke, Misses Sterling.“ Nachdem er sich wieder angekleidet hatte, überlegte Christian ob er sich abholen lassen sollte. Schließlich entschied er sich dagegen. Den Weg würde er schon schaffen, und er wollte seine Verwandten nicht unnötig aufregen. Beim Verlassen des Hospitals blickte er auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits nach 22:00 Uhr war. Er musste sich langsam beeilen um noch rechtzeitig Zuhause zu sein. Dabei ertasteten seine Finger die Kette in seiner Jackentasche, und trotz der langsam nachlassenden Schmerzen in der Schulter verspürte er ein gutes Gefühl in sich, weil er etwas Richtiges, etwas Gutes, getan hatte. Ein wenig schuldbewusst dachte er dabei an Clark Kent, den er allein mit dem Mädchen zurückgelassen hatte. Er konnte momentan nur hoffen, dass Clark mit der Situation klar kam. In Gedanken liefen dabei die Ereignisse noch einmal vor seinem geistigen Auge ab und am Ende blieb nur eine einzige Frage: Woher wusste Clark, dass es drei Typen gewesen waren...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)