Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Furu (*für Jackieth* (Kenji und Ichiro, die Erste!)) ================================================================================ Kapitel 1: Böse Träume ---------------------- Also das ist eine Story, die ich für Jackieth geschrieben habe. Sie handelt von meinen beiden erfundenen Charas Kenji und Ichiro, die einige von euch aus Like Chocolate noch kennen. Erstmals bekommen eigene Figuren von mir ein eigenes Leben. Seid also nicht zu streng mit mir! *smile* Böse Träume Kenji kam spät heim wie an jedem Abend in der vergangenen Woche. Er steckte seinen Schlüssel ins Schloss und versuchte beim Aufsperren so wenig Lärm wie möglich zu machen aus Angst er könne Ichiro wecken. Er öffnete die Tür und trat ein. Aus dem Wohnzimmer fiel ein schwaches unbeständiges Licht in den Flur. Der Fernseher musste laufen. Kenji folgte dem Flimmern und fand seinen Freund schlafend auf dem Sofa. Seine Hand ergriff die Fernbedienung und er schaltete den Apparat aus. Danach hob er Ichiro hoch und trug ihn durch die dunkle Wohnung, die er auswendig kannte ins Schlafzimmer. Er legte den schlafenden Körper auf das Bett und begann damit sich auszuziehen. Kurze Zeit später lag Kenji neben Ichiro und ihm fiel auf, dass der Schlaf seines Geliebten sehr unruhig war. "Wenn ich nur wüsste, was dich bewegt mein Herz!" flüsterte der Schwarzhaarige. Kenji versuchte einzuschlafen und er war kaum eingeschlafen als Ichiro neben ihm hochschreckte. Kenji fragte verschlafen: "Hast du schlechte geträumt?" Sein Freund sah sich desorientiert um, seine Augen waren weit aufgerissen und erst als er Kenjis Stimme vernahm entspannte sich sein Körper. Er ließ sich zurück in seine Kissen sinken und seufzte: "Ja böse Erinnerungen." Kenji war nun wieder richtig wach. Er drehte sich zu Ichiro und blickte in dessen tiefgrüne Augen. Das fahle Mondlicht spiegelte sich darin und ließ sie fast schon gespenstisch erscheinen. Auch auf Ichiros Haar hinterließ es dieses Gespenstische. Eine ganze Weile betrachtete Kenji seinen Freund und strich ihm schließlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ichiro ergriff Kenjis Hand und küsste zärtlich die Innenfläche. Endlich zog Kenji Ichiro an sich und umarmte ihn. Dann fragte er: "Willst du darüber reden?" Ichiro seufzte, dachte kurz darüber nach und sagte dann: "Ich habe von Josh geträumt." Kenjis Miene verfinsterte sich. Er sagte: "Josh? War das sein Name?" Ichiro nickte. Kenji wusste nicht viel über Ichiros Vergangenheit, denn dieser sprach nicht darüber. Ichiro pflegte zu sagen: "Vergangen ist vergangen!" Der Braunhaarige löste Kenjis Umarmung und stand auf. Er ging zur Balkontür und öffnete sie. Der Nachtwind fuhr über Ichiros Körper und durch sein Haar. Ichiro trug nur Boxershorts und er sah einfach atemberaubend aus. Sein schlanker und zierlicher Körper von dem Kenji jeden Zentimeter kannte war wunderschön. Kenji setzte sich auf und betrachtete Ichiro, der sich nun umgedreht hatte, weiter. Kenjis Augen fuhren über die schmalen Schultern, die geschmeidige Brust, den flachen Bauch, die schmalen Lenden und er begann zu lächeln. Dieser Junge war nicht nur hübsch, er war einem Gott gleich. Kenji war Ichiros makellose Schönheit schon früher, als sie noch beide an der selben Schule waren, aufgefallen. Ichiro war damals im Schwimmteam und als Kenji erinnerte sich an seinen ersten Anblick. Kenji war gerade von der sechsten Privatschule geflogen und besuchte diese Schule als er am Pool der Schule vorbeikam und Ichiro gerade aus dem Wasser stieg. Das Wasser perlte damals an seinem durchtrainierten Körper ab und er trug nichts als diese knappe dunkelblaue Badehose. Er war damals viel gebräunter als jetzt. Kenji fiel dies seit langem zum ersten Mal wieder auf. Doch die Blässe nahm ihm nichts von dieser verführerischen Schönheit. Noch immer stand Ichiro am offenen Fenster. Mit einem lasziven Gang kam Ichiro zum Bett. Er setzte sich neben Kenji und dieser begann sanft den nackten Hals und die Schultern des Freundes zu liebkosen. Ichiro entzog sich ihm und sagte: Ich will es dir erzählen. Urplötzlich ließ Kenji von ihm ab. Er sah seinen Freund an, lächelte und ließ sich in die Kissen zurücksinken. Ichiro ließ sich neben ihn sinken. Kenji umschloss Ichiro und wartete darauf, dass sich dieser ihm offenbarte. Ichiro schmiegte sich an seinen Geliebten und meinte dann: "Alles fing an als ich 16 Jahre alt war. Ich war naiv, jung, unschuldig und aufgeschlossen. Hinano, Seita und ich waren oft gemeinsam mit unserer Clique unterwegs. Wir kamen in jeden Club. Altersbeschränkungen wurden meist einfach übergangen. Für jeden Club ist es gut junge hippe Leute auf der Tanzfläche zu haben. Eines Abends gingen wir in einen Club. Ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern. Die anderen feierten, aber ich hatte keine Lust. Es war der Abend des Tages an dem ich daheim rausgeflogen war. Ich ging zur Toilette und weinte auf einer Toilettenschüssel sitzend als ich Josh zum ersten Mal sah. Er hatte blondes Haar, eisblaue Augen, breite Schultern und weiße Haut. Er trug einen weißen Anzug und ein hellblaues Hemd. Ich erinnere mich an diesen Anblick als wäre es erst gestern gewesen. Ich sah natürlich, dass er mindestens 10 Jahre älter war als ich und ich dachte mir auch nichts dabei, aber ich sagte verheult: >Hallo!< Er erwiderte in Japanisch mit amerikanischem Akzent: >Hallo.< Ich wusch mir die Hände und wollte eben gehen als er sagte: >Ich habe dich beobachtet. Du bist anders als deine Freunde. Keine Lust zu feiern?< Ich sagte ich wäre müde und er erwiderte: >Ich habe da was, was dir helfen könnte. Vitamine.< Mit diesen Worten hielt er mir einige Pillen hin. Er lächelte und ich dachte jemand der so charmant lächelt wird mir nichts böses wollen. Dann fragte ich: >Was willst du dafür?< Er grinste und antwortete: >Einen Kuss und ein Lächeln.< Ich war sicher, dass es Vitamine waren, denn sonst hätte er doch bestimmt mehr als einen Kuss gewollt. Ich willigte ein. Er schob mich in eine der Kabinen, schloss die Tür, drückte mich gegen die Wand und küsste mich auf den Mund. Ich fand es schön und öffnete den Mund und er verstand das Zeichen. Sein Kuss wurde deutlich fordernder und ich spürte seine Hände überall. Mir war heiß und obwohl ich es wollte seufzte ich: >Nein bitte nicht! Nicht hier!< Er ließ von mir ab, gab mir eine der Pillen und eine Visitenkarte mit den Worten: >Komm zu mir, wenn du mal irgendwas brauchst.< Ich nahm die Tablette und danach feierte ich die Party meines Lebens. In den nächsten Nächten hielt ich in allen Clubs nach ihm Ausschau, aber ich fand ihn nirgends, doch ich wollte nicht ohne die Tabletten sein. Wenn ich sie nahm ging es mir gut. Ich konnte tanzen bis in den Morgen, wurde nicht müde und hatte blendende Laune. Also beschloss ich zu dem Hotel zu gehen um Joshua aufzusuchen. Das tat ich dann auch. Er war nicht überrascht über meinen Besuch und bat mich herein. Ich erklärte ich brauche mehr Vitamine und ich hätte aber nur wenig Geld. Er lacht und winkte ab. Ich saß auf einem Sessel und meine Blicke folgten jeder seiner Bewegungen. Er griff in seine Jackentasche und zog eine kleine Dose heraus in der sich die Pillen befanden. Er stand auf, kam zu mir und fragt: >Findest du mich attraktiv?< Ich bejahte, aber es war als hörte ich die Frage gar nicht. Ich starrte auf die kleine Dose und hätte zu allem ja gesagt. Ich griff nach der Dose, aber er sagte: >Du verstehst doch, dass du auch was dafür bieten musst, oder?< Natürlich verstand ich nicht sofort was er meinte, doch er begann seine Hose zu öffnen und sagte: >Wenn du es tust, bekommst du es?< Ich fand es nicht schlimm, denn ich fand ihn körperlich unheimlich attraktiv. Wir gingen weiter und weiter, ich nahm 2 Kapseln und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich nackt in seinen Armen und er hielt mich fest umschlossen. Seine starken Arme gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit. Ich hatte die letzten Nächte bei Freunden übernachtet und wie ich da so in seinen starken Armen lag fragte ich: >Kann ich bei dir bleiben? Wie heißt du eigentlich?< Er antwortete: >Joshua Archer. Und wie heißt du? Du musst wissen ich wohn nicht oft mit Leuten zusammen, deren Namen ich nicht kenne.< Ich sagte: >Mein Name ist Ichiro Nakayama, aber meine Freunde nennen mich Chiro!< Er erwiderte: >Freut mich dich kennen zu lernen Chiro, du kannst bleiben, solang du willst.<" Ichiro machte eine lange Pause und Kenji meinte: "Er hat deine Situation schändlich ausgenutzt." Ichiro schüttelte den Kopf und sagte weiter: "Es wirkt vielleicht so, aber in der nächsten Zeit in der ich bei ihm wohnte rührte er mich nicht an. Ich liebte ihn. Er war anders als alle, die ich je kannte. Wir gingen ins Theater, in teure Restaurants und er machte mir Geschenke. Und ich hörte ihm zu und bewunderte ihn. Wir wurden ein Paar, er war so zärtlich und begehrte mich mehr als alles andere. Auch ich liebte ihn, es störte mich nicht. Eines Abends waren wir aus und Josh nahm vor meinen Augen Kokain. Er bot es mir wie selbstverständlich an und ebenso meinen Freunden. Alle nahmen was also nahm ich auch. Ich verfiel den Drogen immer mehr und auch ihm. Ich hörte damals mit dem Leistungssport auf, denn beim Schwimmen hätte ich weder die Spuren der Drogen noch die, die er hinterließ verstecken können. Ich machte alles mit, denn ich liebte Josh über alles. Die Wochen und Monate des exzessiven Lebens vergingen und ich für meinen Teil hatte mich an Josh gewöhnt. Ich konnte nicht anders als ihn zu lieben." Tränen liefen über Ichiros Gesicht. Kenji wischte sie ab und er sprach mit seiner wundervollen tiefen Stimme: "Du musst nicht weiter sprechen." Ichiro erwiderte: "Doch ich will, dass du alles weißt." Dann erzählte er: "Jedenfalls kam irgendwann die Zeit in der Joshua seine Arbeit beendet hatte und wieder heimkehren musste. Er sagte: >Ich fliege morgen ab. Lass uns noch einmal Spaß haben!< Ich war wütend, außer mir: >War ich ein Spaß für dich. Eine nette Bekanntschaft und nichts weiter?< Er meinte kalt: >Ja, was dachtest du denn Kleiner? Dachtest du ich nähme dich mit? Hast du geglaubt, dass ich dich liebe? Das habe ich nie gesagt.< Das war wahr. Ich habe von meinen auf seine Gefühle geschlossen. Ich schlug ihn und sagte ihm, dass ich gehen würde und dass er es sich doch selbst machen solle. Naja er ließ mich nicht gehen. Er verging sich an mir und das erste Mal war ich dagegen, aber ich liebte ihn trotzdem. Ich bettelte zunächst er solle aufhören, aber dann erregte es mich zu sehr. Er wusste genau was ich brauchte. Ich flehte ihn während wir es taten an zu bleiben und dann versuchte ich ihn mit Sex zum bleiben zu zwingen. Ich dachte damals, dass nur ich ihm das bieten könnte. Wie dumm ich war. Als ich am nächsten Morgen erwachte war er weg und nur ein kleines Köfferchen voll mit verschiedenen Drogen war da. Ich verließ das Hotel und lief in die Schule. Ich trank, schluckte ein paar Tabletten und dann kam mir der Gedanke, dass ich sterben wollte. Ich weinte. Ich war wütend, verzweifelt, verletzt und ein verdammter Junkie. Ich nahm eine Spritze aus dem Köfferchen. Josh hatte mir immer die Spritze gegeben, ich habe ihm beim Vorbereiten zugesehen. Er sagte, dass er mir neue Sphären zeigen könnte und so war es auch. Wenn ich high war, war alles schöner und besser, sogar der Sex. Naja damals in der Toilette setzte ich mir also die Spritze und das nächste an das ich mich erinnern kann ist, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin und du an meinem Bett gesessen hast." Ichiro stand auf und fragte leise: "Willst du auch nen Kaffee?" Kenji nickte und während Ichiro seelenruhig Kaffee kochte versuchte Kenji das eben Erfahrene zu erfassen. Ichiro kam zurück, reichte Kenji eine Tasse Kaffee schwarz und mit zwei Löffel Zucker, wie Kenji es immer trank und sagte: "Wie hast du mich damals gefunden? Mir fällt auf, dass ich das gar nicht weiß." Ichiro setzte sich und Kenji sagte: "Strafarbeit. Ich sollte die Toilette putzen, weil ich beim Rauchen auf der Toilette erwischt wurde. Ich hatte eben angefangen als mir auffiel, dass eine der Kabinen besetzt war. Ich klopfte und niemand antwortete. Also beschloss ich von der Nachbarkabine aus in deine zu sehen und dann sah ich dich da liegen. Ich habe dich erst gar nicht erkannt, weil du so anders aussahst als beim ersten Mal als ich dich gesehen hab. Du warst blass, dein Gesicht eingefallen und du hattest dunkle Ränder um die Augen. Ich brach die Tür auf, hob dich hoch. Mein Gott du warst leicht wie eine Feder." Ichiro fragte grinsend: "Heißt das ich bin fett geworden?" Kenji lächelte und meinte: "Quatsch, aber als ich dich hochhob warst du für mich eher ne Puppe als ein lebender Mensch. Ich rief den Krankenwagen und fuhr mit ins Krankenhaus. Im Krankenwagen fand ich den Zettel." Ichiro fragte: "Zettel?" Kenji nahm seinen Geldbeutel hervor und zog einen kleinen knittrigen Zettel heraus, diesen reichte er Ichiro. Dieser las ihn und errötete: "Mein Gott wie theatralisch." Kenji erwiderte: "Spätestens da war es um mich geschehen." Als Ichiro in dieser Nacht wieder neben Kenji lag fragte er: "Habe ich dir je gedankt?" Kenji antwortete: "Wofür?" Ichiro erwiderte: "Dass du mich nicht verlassen hast?" Kenji fragte mit hochgezogenen Augenbrauen: "Verlassen?" Ichiro entgegnete ernst: "Ich erinnere mich an den Entzug nur wie an einen Alptraum. Es war grauenvoll. Ich habe die ganze Zeit gekotzt und du warst da. Du bist ein guter Kerl. Nicht viele hätten es mit mir ausgehalten. Ich kann nicht wirklich unterhaltsam gewesen sein. Und außerdem hast du mich nie angerührt, wenn ich down war." Kenji erklärte: "Das war doch nicht deine Schuld. Der Entzug ist immer schwer und ich wollte dir helfen. Es tat mir immer unheimlich weh, wenn du dich vor Entzugsschmerzen gekrümmt hast. Du warst jedes Mal wenn ich in die Klinik kam ein Stück dünner und wirktest unheimlich zerbrechlich. Dann ganz plötzlich warst du draußen aus dem Tief und ich nahm dich mit nach Hause. Du hast nichts gesagt und ich habe mich um dich gekümmert. Das war das erste Mal, dass ich mich um jemand so gekümmert habe und ich habe damals beschlossen dieses Medizinstudium anzustreben. In den letzten Paar Monaten des Schuljahres habe ich gelernt wie ein Irrer, weil ich dir versprochen hab meine Aufnahmeprüfung für die Uni zu schaffen." Ichiro fragte: "Du hast dich meinetwegen so angestrengt?" Kenji nickte und sagte: "Ich wollte, dass du auf mich stolz sein kannst." Er lächelte und Ichiro traten Tränen in die Augen. Er rief: "Ich bin so stolz auf dich wie man es nur sein kann und das wäre ich auch, wenn du n Schwachkopf wärst." Seine schlanken Arme schlangen sich um Kenjis Hals und er überhäufte seinen Freund mit Küssen. Danach schliefen beide müde ein. Ichiro erwachte am nächsten Tag vor Kenji und ging unter die Dusche, danach in die Arbeit. Kenji stand erst mittags auf und kam nur langsam in Schwung. Er saß am Tisch, rauchte eine Zigarette, trank seinen ersten Kaffee und las Zeitung als es plötzlich klingelte. Verschlafen öffnete er die Tür einen Spalt breit und ein Mädchen stand davor. Er sah sie an und fragte: "Kann ich dir helfen?" Das Mädchen war um die 20 Jahre alt, hatte braunes schulterlanges Haar und grüne Augen. Sie trug eine dunkle Hose und ein weißes T-Shirt. Sie sagte: "Mein Name ist Midori Nakayama. Ich würde gerne Ichiro sprechen." Kenji betrachtete sie einen Augenblick und meinte dann: "Der ist in der Arbeit." Sie sah enttäuscht aus und nuschelte: "Hm dann kann man wohl nichts machen." Kenji entgegnete: "Willst du vielleicht warten?" Er trat zur Seite und die Fremde trat ein und folgte Kenji in die Küche. Kenji bot ihr einen Kaffee an und sie antwortete: "Nein danke ich trinke nur Milchkaffee, wenn ich überhaupt mal Kaffee trinke." Kenji lächelte und erwiderte: "Ichiro ist genauso, aber er hat sich dran gewöhnt normalen Kaffee mit viel Milch und Zucker zu trinken. Aber um die Ecke gibt es n kleines Café wo man Milchkaffee bekommen kann." Das Mädchen sagte: "Nein nicht nötig, mach dir keine Umstände. Trinkt Chiro immer noch so viel Saft?" Kenji nickte. "Fühl dich wie zu Hause." Midori ging zum Kühlschrank und im Kühlschrank standen vier verschiedene Säfte. Der Kühlschrank war voll und mit sehr ausgewogenen Dingen gefüllt. Das lag allerdings nicht an Kenji, denn obwohl er Medizin studiert und genau weiß, wie man sich ernähren soll, schleppte er irgendwie immer das falsche an. Daher besorgte Ichiro die Einkäufe seit geraumer Zeit. Midori sah sich suchend um und Kenji meinte: "Gläser sind im Schrank über der Spüle." Sie nahm eines und füllte es mit dunklen Traubensaft. Kenji sah sie angewidert an und sagte grinsend: "Jetzt steht fest, dass du mit Ichiro verwandt bist." Sie setzte sich wieder hin und meinte: "Bist du Chiros Freund? Schwimmt er eigentlich noch?" "Mein Name ist Kenji Fujiwara und ja ich bin Ichiros Freund. Schwimmen? Nein nicht mehr?" Er nippte an seinem Kaffee und meinte weiter: "Warum haben deine Eltern Ichiro verstoßen?" Midori stellte ihr Glas ab und sagte nachdem sie sich eine Zigarette anzündete: "Chiro war immer ihr Liebling. Er gewann schon als er noch jung war Preise. Du kennst ihn. Er zieht jeden in seinen Bann und niemand kann ihm lang böse sein. Unsere Familie ist nicht besonders traditionell oder so, aber dass Ichiro nicht 'normal' ist versetzte Mutter und Vater einen herben Schlag. Unser Vater war sehr streng mit Ichiro, er trainierte ihn und ich glaube er wollte einfach nicht akzeptieren, dass Ichiro ihn enttäuschte. Die beiden hatten einen heftigen Streit und Vater rief er wolle ihn nie wieder sehen. Ichiro stürmte in sein Zimmer, griff ein paar Sachen und als er das Haus verließ sah ich, dass seine Lippe blutete. Vater war wohl recht grob. Seit jenem Tag erwähnten wir Chiro einfach nicht mehr. Für mich war es nicht leicht, denn ich liebe meinen Bruder. Ich denke er sollte tun, was ihm sein Herz befiehlt. Wenn er dich liebt, dann liebt er dich eben. Ich muss sagen, dass er einen guten Geschmack hat." Sie lächelte ihn an und irgendwie erinnerte ihn ihr Lächeln an Ichiro. Kenji meinte: "Entschuldige mich bitte einen Moment." Er ging und als er kurze Zeit später zurückkam hatte er seine Boxershorts und das schlotternde T-Shirt gegen eine Jeans und ein rotes enger anliegendes Shirt getauscht. Außerdem sah er gekämmt nicht mehr so verschlafen aus. Er hatte sich gerade niedergelassen als die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Ichiros Stimme erklang: "Ich hab früher Schluss gemacht. Ist es dir recht, wenn ich heute Tempura mache Schatz?" Kenji rief: "Natürlich!" Ichiro trat nun in die Küche ein und erblickte seine Schwester. Er starrte sie an, dann ließ er seine Tasche mit den Einkäufen fallen und rief: "Midori-chan? Was machst du denn hier?" Seine Schwester sprang auf und fiel ihrem Bruder um den Hals. Sie antwortete: "Ich musste dich sehen." Sie weinte fast und Kenji kam sich unheimlich fehl am Platz vor. Er kannte diese Herzlichkeit von seiner eigenen Familie nicht. Nachdem Ichiro seine Schwester wieder losgelassen hatte sagte er: "Das ist meine ältere Schwester Midori!" Ichiros Stimme klang stolz und er wandte sich an seine Schwester: "Wissen Mama und Papa, dass du hier bist?" Sie schüttelte den Kopf und ihr Blick wurde traurig als sie sagte: "Vater ist tot. Er starb ca. 2 Monate nachdem du weggegangen bist und obwohl ich Mama bekniete es dich doch wissen zu lassen weigerte sie sich. Sie glaubt..." Ihre Stimme brach ab und Ichiro vervollständigte ihren Satz: "Sie glaubt, dass ich schuld bin." Midori nickte. Ichiro wandte sich um und begann die Zutaten, welche er für das Tempura besorgt hatte auszupacken. Kenji sah an seiner Körperhaltung, dass es ihm nicht gut ging, denn egal wie gleichgültig Ichiro tat wenn es um seine Familie ging Kenji sah seine wahren Gefühle. Kenji sagte nichts, doch Midori sah auf die Uhr und meinte: "Ich muss los, denn ich muss noch ins Restaurant." Ichiro nickte und dann sagte er: "Es war so schön dich wieder zu sehen, versprich mir, dass du mal wieder vorbei schaust!" Sie nickte und verabschiedete sich dann von Kenji und Ichiro. Jetzt brachen die Gefühle aus Ichiro heraus und er heulte los. Kenji ging zu ihm rüber und nahm ihn in den Arm. Er strich ihm über den Kopf und meinte: "Du trägst auf keinen Fall die Schuld daran." Ichiro vergrub sein Gesicht in Kenjis Shirt und schluchzte laut. Erst nach einer Weile begann er sich zu beruhigen. Aber er zitterte. Kenji trug ihn ins Bett und legte sich zu ihm. Ichiro schlief vollkommen erschöpft ein und Kenji ging später in die Arbeit. Er hinterließ seinem Freund allerdings einen Zettel, obwohl er nicht damit rechnete, dass Ichiro in dieser Nacht noch einmal aufwachen würde. Er hatte mit seiner Vermutung recht, denn als er früh am Morgen von seiner Nachtschicht zurückkehrte fand er Ichiro noch immer schlafend. Es war erneut ein unruhiger Schlaf. Ichiro schwitzte und wälzte sich hin und her. Auch dieses Mal plagten ihn böse Träume! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)