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Die Ernte in Panem

von

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Es kommt immer anders, als man denkt - Finnick Odair

Ernte der 65. Hungerspiele
 


 

Es war ein Tag wie jeder andere in Distrikt Vier. Oder es könnte zumindest ein Tag wie jeder andere sein, wenn es nicht der Tag der Ernte wäre. Finnick mochte den Tag nicht besonders, obwohl er genau dafür trainierte. Das lag vielleicht daran, dass er wusste, wie es ablaufen würde:

Jemand würde gezogen werden und ein älteres Kind würde sich melden, weil es sich Chancen auf den Sieg ausrechnete. Aber seit Undine Artemia hatten sie keinen Sieger mehr hervorgebracht und Finnick glaubte auch, dass in den folgenden Jahren eher jemand aus Distrikt Eins oder Zwei gewinnen würde. Denn obwohl Distrikt Vier auch trainierte schien ihnen die Blutrünstigkeit zu fehlen. Etwas, was Finnick gar nicht so schlecht fand, aber die meisten Tribute Kopf und Kragen kostete.

Manchmal wenn Finnick in den Trainingshallen übte, fragte er sich, ob er sich in den Spielen behaupten könnte. Würde er es schaffen, mit richtigen Waffen auf richtige Gegner zu zielen? Er hatte noch nie auf Menschen gezielt. Er konnte wunderbar Trainingspuppen angreifen oder Fische erlegen, aber Menschen? Andere Kinder? Und meistens waren diese Kinder gar keine ebenbürtigen Gegner. Die unteren Distrikte sahen aus als hätten sie noch nie eine Waffe in der Hand gehalten. Es war unfair.

Aber noch schob Finnick die Frage vor sich her, nicht gewillt sich damit zu befassen. Interessant würde sie sowieso erst in Vier Jahren werden, wenn er alt genug war um sich freiwillig zu melden. Vorher musste er sich keine Gedanken darum machen. Davor waren es Probleme von anderen.
 

Und trotzdem war er aufgeregt, wie jedes Jahr. Neben ihm ging sein Vater, der sich darüber beschwerte, dass er an diesem Tag nicht in See stechen konnte und Finnick nickte, auch wenn er wusste, dass sein Vater seine Nervosität mit Ärger tarnte. Das tat sein Dad oft. Finnick glaubte, dass er ihn nicht beunruhigen wollte.

Aber trotzdem würde Finnick lieber auf dem Boot seinem Vater helfen, als sich in die Menge von Kindern zu stellen. Vor allem, weil er in letzter Zeit Streit mit seinem besten Freund Dell hatte, weil der ein wenig zu viel Interesse an Tira, Finnicks Freundin, zeigte.

„Nachher können wir noch rausfahren“, sagte Finnick hoffnungsvoll und sah zu seinem Vater auf. Sein Dad ging ein wenig gebeugt von der schweren Arbeit auf See. Erst vor ein paar Tagen hatte er Rückenschmerzen geäußert. Finnick wusste, dass das nicht gut war. Sie waren auf die Arbeit seines Dads angewiesen. Hoffentlich war das kein dauerhafter Zustand. Finnick hatte schon früh begriffen, wie wichtig die Arbeit war. Seit seine Mutter nicht mehr lebte, hatten sie es schwerer. Denn es fehlte eindeutig das Einkommen, das sie als Netzknüpferin eingebracht hatte. Wenn sein Dad ausfallen würde, würden sie sich kaum noch ernähren können. Davor hatte Finnick Angst.

„Können wir nicht. Das wäre respektlos, Finnick“, erwiderte seine Vater kopfschüttelte und Finnick zuckte mit den Schultern. Er sah das anders. Vielleicht, weil er mit den Kindern, die sich gleich freiwillig melden würden, trainierte. Sie wollten in die Arena. Das wusste er ganz genau. Da gab es nichts zu bedauern. Aber er hatte auch keine Lust vor der Ernte einen Streit mit seinem Vater vom Zaun zu brechen. Sein Vater war nämlich, wie alle anderen Eltern, trotzdem angespannt.

„Mach dir keine Sorgen, Dad. Du weißt doch wie das abläuft“, fand Finnick und gab sich cooler, als er sich fühlte. Aber er würde nie zugeben, dass er selber sich auch ein wenig Sorgen machte, wie jedes Jahr seit er alt genug für die Ernte war. „Das weiß ich, mein Großer. Ich hab mir nur überlegt, was wir heute Essen“, log sein Vater, was Finnick daran erkannte, dass er ihn nicht ansah. Aber Finnick beschloss nicht darauf einzugehen. „Wir haben noch etwas Fisch und so viel Hunger habe ich gar nicht“, log er nun seinerseits, bevor sie den Platz betraten und Finnick sich von seinem Vater verabschieden musste. „Bis später“, rief er seinem Vater zu, als er Tira und Dell in der Schlange entdeckte und sich etwas vordrängte, bis er sich zwischen die beiden quetschen konnte.
 

„Hey“, grüßte Finnick und gab Tira einen kurzen Kuss. Er legte besitzergreifend dem Arm um sie. In letzter Zeit kam es ihm etwas zu oft vor, dass andere Jungs seine Freundin ansahen. Erst letzte Woche hatte er beinahe einen Streit im Trainingscenter angefangen, weil einer der älteren Jungen ihr nachgeschaut hatte. Dell wiederrum hatte nichts gesagt. Er war sowieso eher jemand, der den Kopf einzog und wartete, bis es vorbei war.

Finnick hatte keine Lust Tira zu verlieren. Sie war das hübscheste Mädchen seiner Klasse. Wenn nicht sogar der Schule. Und er fand, dass sie toll zusammen passten. Finnick war regelrecht stolz darauf, dass Tira mit ihm ging und nicht mit einem der älteren Jungs. Deswegen musste er sie auch verteidigen, wenn andere versuchten, sie für sich zu gewinnen.

„Wie geht’s?“, wollte er wissen und beachtete dabei natürlich mehr seine Freundin als Dell, dem er den Rücken zu drehte. Finnick war nämlich in letzter Zeit sehr angefressen wegen Dell. „Aufgeregt“, antwortet Tira und nahm seine Hand. Sie wirkte auch so. Aber sie sah trotzdem noch gut aus. Das korallfarbene Kleid stand ihr sehr gut, auch wenn es vielleicht etwas zu groß war. Es gehörte bestimmt ihrer älteren Schwester. „Dein Kleid ist hübsch“, fand Finnick, der nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er war nicht sehr gut daran, über Gefühle zu reden. Erst recht nicht, wenn Tira sagte, dass sie aufgeregt war. Sie wusste doch auch, dass sie nicht in die Arena musste. Sie alle wussten das. „Danke“, freute sie sich und war wirklich abgelenkt. Sie drehte sich ein wenig hin und her, um es besser zu präsentieren. „Hat Dell auch gesagt.“ Finnicks Miene verfinsterte sich. Ach ja, hatte Dell das? Nach der Erne würde er ernsthaft mit seinem besten Freund reden müssen. So ging das nicht weiter!

Aber erstmal konzentrierte sich Finnick auf den Friedenswächter, der sie registrierten würde, und vor dem sie nun standen. Nur weil Tira neben ihm stand, verzog er nicht das Gesicht, als die Nadel in seinen Finger gepiekt wurde. Er hasste das nämlich. Finnick mochte generell nichts, was ihn an kranksein oder verarzten erinnerte. Und dieses Pieken hatte er direkt gehasst.

„Bis gleich“, verabschiedete sich Finnick bei Tira gepaart mit einem Kuss und ging neben Dell zu der Fläche wo die Vierzehnjährigen sich versammelt hatten.
 

„Ich hab das nicht so gemeint… mit dem Kleid“, sagte Dell prompt als sie alleine waren und Finnick verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach?“, machte er, während er sich umsah und gegen die Sonne anblinzelte. Auf der Bühne standen bisher nur die bekannten Sieger. Der dumme, aufgedrehte Betreuer, den sie seit Jahren hatten würde erst gleich auftauchen. Wie hieß er nochmal? Denn? Ben?

Dell hingegen schien nur ihn anzusehen. „Ja man. Du weißt doch, dass ich das nicht so meine. Ich wollte nur nett sein“, redete er einfach weiter und Finnick wandte sich wieder seufzte seinem Kumpel zu. „Nett sein ist aber meine Aufgabe. Such dir ein eigenes Mädchen und lass meins in Ruhe“, machte er die Ansage, die er sich für nach der Ernte hatte aufheben wollte. Jetzt war sie ihm schon rausgerutscht. Egal.
 

Und sie hatte Wirkung auf Dell. Nämlich, dass der sich leise murmelnd von ihm wegdrehte, als der Kapitoler die Bühne betrat. Immer noch gegen das Sonnenlicht blinzelnd versuchte Finnick etwas zu erkennen. Aber alles, was er ausmachen konnte, war der dünne Mann in einem furchtbar hässlichen grünen Anzug. Dass er sich so auf die Straße traute! Finnick hatte nicht gewusst, dass Kleidung jemanden so hässlich machen konnte. Er hatte schon gedacht, dass er dämlich aussah. Denn wie alle Kinder hatte er heute etwas Besseres anziehen müssen. Finnick fand zwar nicht, dass es besser war, aber sein Vater leider schön. Eine alte und sehr steife Hose, die einmal schwarz gewesen war und nun gräulich wirkte und ein weißes Hemd, das ihm zu groß war. Aber er sah immer noch besser aus als der Betreuer von Distrikt Vier.

Dieser sprang auf der Bühne herum, weswegen Finnick die Augenbrauen hochzog. Hätte er keinen Streit mit Dell würde er sich über diesen Clown lustig machen. Aber da er gerade nicht mehr mit Dell sprach, zog er lieber eine Grimasse in Richtung Tira, die kichernd den Kopf senkte. Zufrieden sah Finnick wieder nach vorne, wo gerade der Film anfing, den sie jedes Jahr zu sehen bekamen. Langsam konnte er diese Zeilen auswendig und er sah schon gar nicht mehr hin.

Beinahe alles schien interessanter als der Film des Kapitols zu sein. Der Vergleich zwischen Tira und den anderen Mädchen in ihrem Alter, der Finnick wieder bestätigte, dass er das hübscheste Mädchen abbekommen hatte. Oder aber auch der Betreuer, der sich mit einem mitgebrachten Fächer Luft zu fächelte. So warm war es auch wieder nicht, fand Finnick und sah zu der Richtung, in der das Meer lag. Es war sogar recht windig. Es wäre deswegen auch etwas schwierig gewesen überhaupt rauszufahren.
 

In seinen Gedanken war Finnick so sehr mit der Überlegung zum Seegang beschäftigt, dass er beinahe die Ernte der Mädchen verpasste. Doch als der Betreuer ganz aufgeregt den Namen „Saline Johnson“ rief und schreckte Finnick wieder auf. Wie alle anderen auch reckte er den Hals nach dem Mädchen, das aufgerufen wurden war. Eine 15 Jährige, die sich nicht sicher zu sein schien, ob sie sich freuen sollte oder nicht. Sie war eine Klasse über Finnick und er kannte sie vom Sehen, fiel ihm auf, als sie sich aus der Menge löste. Sie straffte die Schultern, doch kaum, dass sie den Mittelweg betreten hatte, tönte es aus der Menge: „Ich melde mich freiwillig!“

Das war zu erwarten gewesen und wieder wandte sich alle nach dem neuen weiblichen Tribut um. Finnick kannte, das hübsche, dunkelblonde Mädchen aus der Akademie. Sie war gut und bereits 18 und sie wollte in die Arena. So viel stand fest. Finnick hatte sie einmal beim Schwertkampf beobachtet und musste zugeben, dass sie vielleicht sogar echte Chancen auf den Sieg hatte.

Während sie nach vorne ging, schlich sich Saline wieder auf ihren Platz zurück und Finnick meinte Erleichterung bei ihr sehen zu können. Er warf seinem Vater einen vielsagenden Blick zu. Er hatte Recht gehabt, es gab immer Freiwillige, die sich meldeten weil sie sich Ruhm und Ehre nicht entgehen lassen wollten.

Das Mädchen, das sich freiwillig gemeldet hatte, erreichte nun die Bühne und stellte sich dem Betreuer als Yella Lenk vor, bevor sie siegessicher in die Kameras lächelte und dann darauf wartete, dass ihr Distriktpartner ausgelost wurde.
 

Finnick ließ den Blick über die Mädchenmenge schweifen und reckte den Daumen für Tira sichtbar nach oben. Sie erwiderte sein Lächeln, während ihr die Erleichterung ins Gesicht geschrieben stand. Seine Freundin würde sich niemals freiwillig melden, so viel stand fest. Sie war nicht besonders gut in der Akademie und mutig war sie auch nicht sehr. Auch jetzt wirkte sie noch wie erstarrt, obwohl sie doch die Ernte bereits überstanden hatte. Finnick runzelte die Stirn, während sie ihn anstarrte.

Dell stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen und Finnick verzog das Gesicht. „Au!“, beschwerte er sich und wandte sich wütend zu seinem Kumpel um. Wollte der ihm nun bereits verbieten seine Freundin anzusehen? Diese Eifersucht ging einfach zu weit und er würde Dell jetzt deutlich machen, dass er mit Tira zusammen war und sein Kumpel daher mal halblang machen sollte.

Doch kaum, dass Finnick in Dells Gesicht blickte, wurde ihm klar, dass er etwas Grundlegendes verpasst hatte. Dell starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und Finnick versuchte daraus schlau zu werden. Obwohl er eine dumpfe, sehr ungute Vorahnung hatte, fragte er: „Wer?“ Denn noch hatte er die Hoffnung, dass Dell einfach nur grundlos dämlich aussah. „Du“, zerschlug sein Kumpel jedoch Finnicks Hoffnungen.

Prompt klappte Finnicks Mund auf und er schaffte ein schwaches „Oh“, während seine Gedanken rasten. Wieso er? Das war so unwahrscheinlich! Nicht, dass er gut in Mathe wäre, aber es gab so viele Jungen und wieso wurde ausgerechnet er gezogen? Sein Herzschlag beschleunigte sich und er wischte sich die schweißnassen Hände unauffällig an der guten Hose ab.

Während er sich durch die Jungen hindurch schlängelte, die ihm jedoch alle Platz machten und ihn ebenfalls anstarrten, versuchte Finnick gelassen zu wirken. Er straffte die Schultern und setzte ein Lächeln auf. Er musste sich keine Sorgen machen, es würde sich sowieso jemand melden, redete er sich selber gut zu. Jemand, der älter war und der ganz heiß darauf war, in die Arena zu kommen. Das war immer so, hatte Finnick ja selbst gesagt.
 

Doch der Weg zur Bühne zog sich unglaublich lange und Finnick fragte sich, wieso es so lange dauerte, bis sich jemand meldete. Sonst brauchten die anderen auch nie so lange! Als er dann auf die Bühne stieg und zu dem bunten Betreuer, dessen Namen er sich einfach nicht merken konnte, ging, wurde Finnick klar, dass sich keiner mehr melden würde. Er war der Tribut der 65. Hungerspiele.

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, während er benommen Yellas Hand schüttelte und der Betreuer sie beide beglückwünschte. Finnick fragte sich wozu er beglückwünscht wurde. Dazu, dass er seit langer Zeit wieder der erste Tribut war, der sich nicht freiwillig gemeldet hatte?

Alleine ein Seitenblick auf Yella genügt, um ihm klar zu machen, wie viel älter viele der Tribute sein würden. Er war erst 14! Mit 14 hatte man keine Chance auf den Sieg. Nicht gegen Kinder, die vier Jahre mehr Erfahrung hatten und stärker waren, vermutlich sogar größer. Finnick schluckt hart, als ihm das Ausmaß dieser Ernte klar wurde.
 

Obwohl Finnick versuchte krampfhaft weiterzulächeln, glaubte er, dass er eher eine Grimasse schnitt. Seine Augen huschten über die Menge und er machte Tira aus, die netter Weise in Tränen ausgebrochen war und sich von dem Mädchen neben sich trösten ließ.

Auch Dell wirkte immer noch geschockt. Wie lange würde es dauern, bis ihm klar wurde, dass er nun freie Bahn für Tira hatte, fragte sich Finnick bitter.

Sein Blick glitt über die Masse der Jungen, die ihn im Stich gelassen hatten und er blieb an einem sehr zufrieden wirkenden Gesicht hängen. Der ältere Typ, der sich in der vergangenen Woche an Tira rangeschmissen hatte. War das der Grund, wieso sich niemand freiwillig gemeldet hatte? Finnick konnte den schweren Klumpen in seinem Magen förmlich spüren. Das durfte doch nicht wahr sein! Nur weil er seine Freundin verteidigt hatte? Beinahe entglitt ihm sein Lächeln.

Finnick sah weiter über den Platz hinweg zu den Erwachsenen, während der Betreuer vor sich hinplapperte. Seine Stimme ging ihm jetzt schon auf die Nerven

Die ältere, gebeugte Frau, die seine Nachbarin war, schien sich Tränen aus den Augen zu wischen. Sie war immer nett zu ihm und glaubte nun vermutlich, dass er nicht wiederkommen würde. Jeder hier schien das zu denken, einschließlich Finnick selbst.

Der letzte Punkt, zu dem Finnick schaute, war der, wo sein Vater stand. Er hatte Angst davor gehabt, zu seinem Dad zu sehen und nun wo sich ihre Blicke trafen, wusste Finnick auch wieder warum. Prompt spürte er den Kloß in seinem Hals und musste schnell wieder fort sehen. Es war nicht gut, wenn er auf der Bühne weinen würde. Man würde es im Fernsehen zeigen und die Tribute, die weinten, wirkten immer schwach. Aber wie konnte es ihn nicht fertig machen, dass er in wenigen Tagen sterben würde und seinen Vater alleine zurückließ?
 

Zum Glück riss ihn der Betreuer lautstark aus seinen Gedanken, als er ihm und Yella ins Ohr rief, dass sie beide nun ins Innere des Justizgebäudes gehen sollten. Behändet schob er Finnick einige Schritte, als könne er nicht selber laufen.

Er wandte Dell, Tira, der Nachbarin, dem gemeinen älteren Jungen und seinem Vater den Rücken zu, während er mit gestrafften Schultern das Justizgebäude betrat und den Hungerspielen einen Schritt weiter entgegen ging. Er würde in die Geschichte eingehen, ganz sicher, als Idiot für den sich keiner freiwillig gemeldet hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Zaje
2016-01-21T19:27:02+00:00 21.01.2016 20:27
Ich hab diesen OS schon so lange in meiner Favoritenliste und jetzt bin ich endlich dazu gekommen ihn fertig zu lesen und zu kommentieren.
Ich finde es toll, wie du Finnick darstellst. Man merkt ihm deutlich an, dass er noch einige Jahre jünger und unschuldiger ist, als in den Büchern. Der Unterschied zu Distrikt 12, wo wir die Ernte ja eigentlich kennen, wird deutlich klar - Finnick redet sich ja selbst immer ein, dass er ohnehin nicht gewählt wird, weil sich ja eh jemand freiwillig melden wird. Dass er gar nicht mitbekommt, dass er gezogen wurde fand ich irgendwie süß - also weil er so von seiner Freundin abgelenkt war, dass er nicht mal den wohl schlimmsten Augenblick seines Lebens wahrnimmt. Als ihm schließlich klar wird, dass sich niemand meldet, bricht merklich eine Welt für ihn zusammen. Ich fand es sehr schön, als du beschrieben hast, wie er in die einzelnen Gesichter blickt. Seine Freundin, sein beste Freund, mit dem er gerade noch Streit hatte, seine Nachbarin, sein Vater .. und natürlich Mr. Asshole. Ich hab mich ehrlich gesagt schon oft gefragt, wieso Finnick eigentlich in die Spiele musste, da das ja aus den Büchern so deutlich hervorging, dass die Karrieretribute zu 99% aus Freiwilligen bestehen, die ihr Leben lang auf den Moment warten um sich freiwillig melden zu können. Dass es hier um eine einfach (eigentlich dämliche) Auseinandersetzung zwischen Halbwüchsigen handelt finde ich .. erschreckend. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es wirklich so passiert ist. Du willst dein Mädchen nicht hergeben? Gut, dann schicken wir dich eben hilflos in die Hungerspiele. Umso beeindruckender, dass er sie dann gewinnt.
Ein sehr gelungener One-Shot an dem, bis auf ein paar Tippfehler, wirklich nichts auszusetzen ist. :)

LG Zajé
Von:  Flying-squirrel
2016-01-06T09:18:06+00:00 06.01.2016 10:18
Mir gefällt die Idee des Perspektivenwechsels, die auch gut umgesetzt wurde: Distrikt 4 ist eben nicht Distrinkt 12, die Jugendlichen haben ein leichteres Leben und kaum Angst vor den Hungerspielen. Ich hätte Finnick von seinem Denken und Handeln her eher auf 16 Jahre eingeschätzt, für den Charakter allgemein passt es jedoch.
Angesehen von ein paar Tippfehlern gibt es sonst nichts, was ich bemängeln müsste.
Von:  Kerstin-san
2016-01-03T18:01:12+00:00 03.01.2016 19:01
Hallo,
 
ich finde den Grundgedanken, das du mal eine andere Ernte in Panem, näher beleuchtest, super. Gerade weil das hier in Distrikt vier spielt, ist das mal eine ganz neue Sicht auf die Dinge.
 
Bei Finnick steht ja gar nicht die Angst, das er ausgelost wird, im Vordergrund. Für ihn ist das ja alles nebensächlich, weil er fest davon ausgeht, dass sich eh jemand freiwillig meldet. Muss in gewisser Weise schön sein, wenn es so viele Freiwillige gibt. Da haben es alle aus den Distrikten 1,2 und 4 , die nicht sonderlich scharf auf die Arena sind, wesentlich leichter als die anderen Tribute.
Na ja, fast leichter. Denn natürlich ist klar, dass Finnick eben doch das bittere Los zieht und in die Arena muss.
 
Dafür, dass Finnick 14 ist, finde ich seine Gedanken etwas zu kindlich und sehr, sehr eingebildet. Auch das alle so an seine Freundin interessiert sind, fand ich etwas weit hergeholt. Dieses Machogehabe, das er dann gegenüber seinem besten Freund zur Schau gestellt hat, hätte ich eher jemand älterem zugeschrieben.
 
Davon mal abgesehen, hat mir das Gefühlswirrwarr in das er dann so urplötzlich reinkatapultiert wurde, sehr gut gefallen.
Diese plötzliche Erkenntnis, das sich eben doch keiner freiwillig meldet und das er in dieser Arena wahrscheinlich den Tod finden wird. Das jetzt kein Platz mehr für irgendetwas anderes, als die Frage nach seinem eigenen Überleben ist. Das die Erklärung, warum sich keiner freiwillig meldet, dann wieder mit seiner Freundin zusammenhängt fand ich nicht sonderlich plausibel, weil sie ja immerhin erst 14 ist.
Aber ich schieb es mal drauf, dass das ganze nur Finnicks Interpretation ist und das nicht zwingend so sein muss :)
 
Liebe Grüße
Kerstin


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