P.A. | #4 Wicked Cavalry von RichardBrook (Paladin Alpha) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- “I went to the crossroad, fell down on my knees… Asked the Lord above "Have mercy, now save poor Bob, if you please" Standin' at the crossroad, baby, risin' sun goin' down… …I believe to my soul, now, poor Bob is sinkin' down…” „Was für eine gottlose Uhrzeit.“ Der Mann mit dem starken Akzent zog seinem Mantel etwas enger um sich, ehe er sich hektisch auf der dunklen Kreuzung umsah. Es war totenstill und weit und breit war niemand zu sehen, kaum verwunderlich, war es doch mitten in der Nacht. Der Dunkelhaarige holte vorsichtig eine kleine Zigarrenschachtel aus seiner Innentasche und überprüfte noch ein letztes Mal ihren Inhalt bevor er sich hinkniete um sie in der trockenen Erde zu vergraben. Als er wieder aufrecht stand, blickte er sich erneut um, ohne dass sich auf der Kreuzung jedoch etwas verändert hätte. „Verflucht…“ Er wandte sich direkt ab um zu gehen, als er hinter seinem Rücken plötzlich eine Stimme wahrnahm. „Also wirklich, warum sind Menschen immer so ungeduldig?“ Der Mann fuhr erschrocken zusammen und drehte sich eilig nach dem Ursprung der Stimme um, nur um eine junge Frau zu erblicken, die ihn mit einem schiefen Lächeln anblickte. „Guten Abend.“ Er schluckte kurz und brauchte einen Moment ehe er sich wieder fasste. „Du bist…der Dämon?“ „Ein Dämon. Also wirklich, immer diese Massenbezeichnung. Mein Name ist Naicy. Und du…“ Sie trat einige Schritte näher und beugte den Dunkelhaarigen kurz. „Fergus Roderick McLeod?“ Er nickte kurz, seine Augen misstrauisch zusammenkneifend. „Woher…“ „Berufskrankheit.“ Sie schenkte ihm ein kurzes Zwinkern ehe sie fortfuhr. „Du bist also der Hexer, der uns schon seit geraumer Zeit Schwierigkeiten macht?“ Er erwiderte nichts, sondern blickte sie nur an, er schien sich unsicher zu werden was sein ursprüngliches Vorhaben anging, was Naicy ein innerliches Fluchen entlockte. Ein großartiger Kreuzungsdämon war sie… das wäre der Dritte sichere Vertrag diese Woche der im letzten Moment absprang; sie war definitiv nicht für diesen Job gemacht. „Aber, das mal als Nebensache…wie kann ich helfen?“ Sie setzte ihr verbindlichstes Lächeln auf und sah den Mann erwartungsvoll an. Fergus indes holte kurz Luft, ehe er wieder Wort fasste. „Ich…will einen Vertrag.“ „Das hätt ich mir fast gedacht, also: Womit kann ich dienen? Reichtum? Macht? Ich schätze mal du kennst den Preis, was ist es dir wert?“ Als McLeod aussprach, was er im Austausch für seine Seele verlangte, blieb dem Dämon beinahe der Mund offen stehen. „Ich hab ja schon…“ Sie schüttelte kurz den Kopf und suchte im Gesicht des Mannes nach Anzeichen dafür, dass er versuchte sie zu veralbern, konnte jedoch keine finden. Dem Schotten schien es mit seinem Anliegen ernst zu sein. „Ich hab ja schon vieles erlebt. Aber das ist neu. Wer verschachert seine Seele um ein Dämon zu werden?“ Während sie ihn nach wie perplex anstarrte, schlich sich ein vages Lächeln auf Fergus` Züge. „In der Hölle lande ich ohnehin, Darling. Und so kann ich zumindest etwas daraus machen.“ Nun lachte die Kreuzungsdämonin leise, was Fergus eine Augenbraue hochziehen ließ. „Weißt du, du erinnerst mich an mich vor ein paar hundert Jahren.“ Er neigte fragend den Kopf um sie zum Weitersprechen zu bewegen. „Anno dazumal waren Hexenverbrennungen gerade sehr in Mode.“ Der Blick der jungen Frau bewegte sich nachdenklich nach oben als sie in ihren Erinnerungen schwelgte. „Zwei Tage später und ich wäre am Scheiterhaufen gelandet, da erschien mir die Kreuzung auch für die sinnvollste Lösung. Ein ewiges Dasein als Dämon anstatt des Verbrennungstodes. Ich hab zehn Minuten höllische Schmerzen gegen ein ewiges Dasein in der Hölle getauscht.“ Sie blickte den Mann nun offen an, zugegebenermaßen müsste sie ihm normalerweise sofort zustimmen und diesen, für sie nur vorteilhaften Vertrag, ohne Umschweife abschließen. Doch der Idiot hatte ja keine Ahnung worauf er sich da einließ. Und Gott verdammt, diese dämliche Verkauferei fiel ihr nach all der Zeit immer mehr auf die Nerven. „Ach, da ist jemand unzufrieden mit seinem Beruf?“ Verdammter Hexer, mitten ins Schwarze und dann auch noch mit diesem arrogant, belustigtem Unterton. „Wer weiß, vielleicht sattle ich bei Gelegenheit wieder auf meinen alten Job um…Ich will nur klar machen, dass du als Schneider besser verdienst.“ „Oh, ich schätze mal es ist meine Seele, ich kann machen was ich will.“ Naicy konnte ein kurzes Lachen nicht interdrücken. „Ich wollte dich nur gewarnt haben…aber wenn das so ist. Denk dir nur besser schon mal eine Ausrede aus, falls sich jemand fragt wofür du deine kostbare, kleine Seele verkauft hast. Mit der Wahrheit könntest du sogar Dämonen verschrecken.“ Sie ging wieder näher an ihn heran und stand nun direkt vor ihm. „Oh, keine Sorge. Mir wird schon etwas…Elegantes einfallen.“ „Das ist dann deine Sache, aber ein kurzer Aufenthalt in der Hölle bleibt dir trotzdem nicht erspart, Fergus.“ Er zuckte kurz zusammen und das arrogante Lächeln verschwand für einen Augenblick von seinen Lippen. Einen bloßen Atemzug später hatte er sich jedoch wieder gefasst. „Das ist mir die Sache wert. …Also haben wir einen Vertrag?“ Naicy nickte kurz und begann ihrerseits zu lächeln. „Muss ich etwas unterschreiben, oder…?“ „Oh nein, nicht ganz.“ “Wrap me in a bolt of lightning, send me on my way still smiling… Maybe that's the way I should go; Straight into the mouth of the unknown. Call me a sinner, call me a saint…. …It's all that I can say, so I'll be on my way….” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)