Echoes von Ceydrael (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 14: Das Echo von missverständlichen Signalen ---------------------------------------------------- „Roger?! Wahrscheinlich der meist gehasste Mann, der je gelebt hat! Zum Glück ist er jetzt da, wo er hingehört... unter der Erde bei den Würmern!“ - „Ein Kind?! Das müsste man genauso jagen und auslöschen! Und seine letzten Worte müssten sein: Tut mir leid, dass ich Abschaum überhaupt geboren wurde!„ Ace schnippte mit einem panischen Keuchen aus seinem Traum auf und sah sich hektisch um, bevor er erkannte wo er war und sich erschöpft, aber erleichtert über das Gesicht rieb. Er ließ die Hände schlussendlich in seinen dunklen Haaren liegen, während er die Knie anzog und die Stirn darauf stützte. Es gab genau einen Tag im Jahr, den Ace wirklich hasste... und nein, es war nicht der berühmt-berüchtigte Großputztag auf der Moby Dick, an dem ihr Flaggschiff einer Generalüberholung unterzogen und alle Dreckecken und vermüllten Abstellkammern entrümpelt wurden. Er hätte jetzt wirklich liebend gern irgendetwas aufgeräumt, sich sogar freiwillig fürs Putzen gemeldet, wenn er damit einer ganz bestimmten Sache hätte entgehen können - seinem Geburtstag. Andere Menschen freuten sich verständlicherweise auf diesen Tag, auf Geschenke und Aufmerksamkeit, auf Glückwünsche und im besten Fall eine fette Party mit den besten Freunden. Aber für Ace war dieses Datum gelinde gesagt ein schwarzes Tuch, denn an diesem einen Tag konnte er seiner Vergangenheit eigentlich überhaupt nicht entfliehen - beziehungsweise der Erinnerung an seinen... Nichtsnutz von Erzeuger. Dieser Tag würde ihn wahrscheinlich immer an das unglaublich große Opfer seiner wunderschönen Mutter erinnern... und an die Unfähigkeit und Dummheit dieses Piraten, der sich gefangen nehmen und sie einfach schwanger im Stich ließ, sodass er nun hier war und seine Mutter nicht. Sie war für ihn gestorben, für diese unbedeutende, düstere Existenz, für diesen Frevel, den seine Person darstellte... Nein, Schluss jetzt, hör' auf damit! Ace lockerte die verkrampften Finger, die sich in sein Haar gekrallt hatten und schloss die Augen für einen Moment, um sich zu sammeln und die dichten Schatten zurückzudrängen, die sich seiner erneut bemächtigen wollten. Er verabscheute diese Gedanken, diese lästerlichen, schrecklichen Stimmen in seinem Kopf, die ihn immer wieder in einen tiefen, dunklen Abgrund ziehen wollten... manchmal war es leicht sie zu ignorieren, manchmal beinahe unmöglich. Du bist hier! Du hast Menschen, die dich achten und brauchen, denen du wichtig bist, Ruffy, Marco und deine Nakama... und Pops! Er holte tief Luft und nickte grimmig für sich selbst, bevor er die Bettdecke entschieden zurückschlug, aufstand und nach seiner Hose griff. Diese zog er rasch an und angelte nach seinem Hut, der über dem Bettpfosten hing. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen musste es inzwischen später Nachmittag sein, was ihm ein kurzer Blick aus dem Bullauge verriet. Er hatte sich eigentlich nur ein kurzes Nickerchen gönnen wollen, aus dem wohl gut und gerne am Ende zwei Stunden geworden waren. Die gedämpften, munteren Stimmen von Deck und das hektische Trampeln von vielen Füßen vermittelten Ace, dass sie die Moby und die Heimat wohl bald erreicht hätten und damit wieder zuhause angekommen waren. Er kehrte mit seiner Division gerade von einer Erkundung zurück, pünktlich natürlich, um den angehenden Jahreswechsel mit allen feiern zu können... und darauf folgend natürlich seinen Geburtstag. Garantiert hatten die anderen etwas vorbereitet, obwohl er betete, dass es nicht so war - eine kleine, ruhige Runde im Kreise seiner engsten Freunde wäre ihm eigentlich am liebsten gewesen... aber das konnte man bei dieser Crew wohl getrost vergessen, die immer irgendwie einen Grund fand, die Sake- und Rumflaschen herauszuholen. Er wollte keine große Feier, keine übertriebene Aufmerksamkeit, wollte sich eigentlich nicht den ganzen Abend mühsam ein Grinsen nach dem anderen abringen müssen, um die anderen nicht vor den Kopf zu stoßen, aber... er hatte auch keine große Lust jedem lang und breit - nagut, wahrscheinlich eher knapp und ausweichend - erklären zu müssen, warum er nicht sonderlich in Feierlaune war. Da doch lieber Zähne zusammenbeißen und durch! Vielleicht würde es ja auch gar nicht so schlimm werden, immerhin wären ja Thatch und Haruta da und Izou und Jozu und Vista und... Marco. Wow, es war beinahe magisch - und ziemlich nervig - wie sein Herzschlag immer zu holpern anfing, wenn er an diesen elenden, verdammten, dämlichen... naja, an diesen Phönix denken musste. Seit ihrem kleinen Ausrutscher im Thermalbad waren jetzt knapp zwei Wochen vergangen und Ace hatte sich wirklich bemüht diesen Zwischenfall wie vorgenommen als einmaligen Fehler abzutun, um ihre Freundschaft nicht zu gefährden. Ein einmaliger Ausrutscher, soso... wie willst du das eigentlich weiter vor dir rechtfertigen, wenn du allein schon von dem Gedanken nervös wirst, Marco bald wieder zu sehen?! Das Schicksal hatte ihm nämlich bis heute mehr der weniger günstig in die Hände gespielt, denn die - praktisch ungünstigen - Umstände der letzten Tage hatten es irgendwie bisher wunderbar geschafft, dass Marco und er seit diesem Abend kaum noch mal hätten unter vier Augen miteinander reden geschweige denn länger allein sein können, sodass es fast leicht gewesen war den Vorfall zu vergessen... zumindest bis jetzt. Nach diesem Abend hatte ihnen die Marine mal wieder penetrant am Arsch geklebt, es hatte einen heftigen Unfall durch einen geborstenen Mast an Bord gegeben, bei dem einige Nakama verletzt wurden waren und der Wasseraufbereiter hatte auch mal wieder seinen Geist aufgegeben, sehr natürlich zur Freude von Curiel und Namur, die das Ding schon gefühlt hundertmal repariert hatten. Kurzum: es hatte mächtig Hektik und Chaos geherrscht und die beiden Kommandanten hatten sich vielleicht mal flüchtig beim Essen gesehen oder irgendwo auf dem Gang, während man sich eilig ein paar Befehle zurief oder einen Einsatz koordinierte. Und dann war Ace auch noch aufgebrochen, weil er für seinen Vater unbedingt etwas hatte besorgen sollen und so hatten sie sich mehr oder minder unfreiwillig aus dem Weg gehen können. Doch heute würde er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht darum herumkommen, den Phönix wiederzusehen... vor allem nicht, wenn er seinen Freund an diesem Tag eigentlich mehr als alles andere brauchte. Marco war einfach sein Fels in der Brandung, der Anker, der ihn auf dem Boden der Tatsachen hielt und ihn erdete, der ihn immer wieder mit sanfter Gewalt und unendlicher Geduld in die richtige Richtung schubste, wenn seine Gedanken mal wieder anfangen wollten wirre, wenig produktive Kreise zu ziehen... dass er seinen Bruder neuerdings auch noch wollte und sexuell anregend fand, war zwar ein bisschen ungünstig, aber zog ihn am Ende ja nur noch heftiger zu dem älteren Kommandanten. Die Nähe zu dem Phönix war erregend speziell, Ace hatte so etwas in seinem ganzen bisherigen Leben bei noch keiner Frau gefühlt. Vielleicht war es übertrieben zu sagen, dass er süchtig nach Marcos Aufmerksamkeit war, aber... er konnte auch nicht leugnen, dass es ihm ziemlich gefiel, was der ältere Kommandant da - wahrscheinlich völlig unwissend - mit ihm anstellte. „Freunde mit gewissen Vorzügen“ hatte es Thatch mal genannt, als er über eine längst zurückliegende Affäre philosophiert und die unbestreitbaren Vorteile einer solchen Verbindung ziemlich... naja, detailreich dargelegt hatte. Ace war es bisher gar nicht in den Sinn gekommen, so etwas zu versuchen, da seine wenigen, engen Freunde und seine Nakama allesamt aus Männern bestanden und er sich eigentlich nie zum gleichen Geschlecht hingezogen gefühlt hatte. Nun aber, mit Marco... das war eine ganz andere Sache. Den Phönix mochte er noch mehr als alle anderen, zwischen ihnen bestand eine ganz besondere, enge Beziehung, Vertrauen, wie es Ace selten erfahren hatte... und das beschwor neuerdings diese knisternde Spannung und ließ ihn seinen Freund mit ganz anderen Augen sehen. Und plötzlich erschien so eine Verabredung eigentlich ziemlich verlockend, unkompliziert und einfach... zumindest in seiner Vorstellung. Ob der Phönix da freilich so einfach mitspielen würde, stand vermutlich auf einem gänzlich anderen - sehr weit entfernten - Stern. Marco war immerhin die Pflichterfüllung und Sittenglucke in Person, ihn zu so etwas zu überreden wäre wahrscheinlich gelinde gesagt... schwierig. Aber er hat dich angefasst und das eigentlich ziemlich und ganz und gar unsittlich, erinnerte ihn ein lästerliches Stimmchen an bestehende Tatsachen. Das kann nicht nur der Alkohol gewesen sein, zumindest hoffte Ace, dass dieser Abend nicht nur die verquere Vorstellung eines Freundschaftsdienstes für den blonden Kommandanten war. Mit einem endgültigen Schnauben schüttelte Ace seine Gedanken ab, schlüpfte in seine Stiefel und schnappte sich ein leichtes, dunkelrotes Hemd, dass er sich nebenher überzog, als er seine Kajüte verließ und zu seinen Männern auf Deck trat, die schon aufgeregt und voller Freude auf die Moby deuteten, deren Silhouette in der Ferne aufgetaucht war und nun beharrlich näher rückte. Das Schiff seiner Division legte eine halbe Stunde später gleich neben ihrem Flaggschiff an der angelaufenen Winterinsel an, die der Kaiser für den Jahreswechsel auserkoren hatte. Ace wurde gleich am Hafen von Haruta begrüßt, der ihm in einen dicken Wintermantel gehüllt entgegen lief und in eine feste Umarmung zog. »Ace, du bist wieder da!«, freute sich der Kleine mit einem strahlenden Lächeln. Alle Piraten umher trugen gefütterte Winterkleidung, während sie einiges von der Moby verluden, sodass Ace mit seinem luftigen Aufzug ziemlich auffiel. Schnee fiel in leichten Flocken sachte vom Himmel und über die gesamte Landschaft hatte sich schon eine dichte, weiße Decke ausgebreitet. Der Wind war frisch, aber nicht eisig... zumindest nicht für Ace, der eh relativ spät fror. »Scheint so«, meinte Ace leichthin mit einem schiefen Grinsen und wuschelte dem Jüngeren durch die braunen Haare. »Ist irgendetwas vorgefallen, seit ich weg war?«, fragte er geschäftig nach. »Eigentlich nicht, zumindest nichts wichtiges«, überlegte Haruta kurz, dann schien ihm aber etwas einzufallen. »Oh, Ace, Ace...«, hibbelte der Kleine voller Vorfreude. »Wir haben schon was für dich vorbereitet, nämlich...- mhpf-«, wurde er dann aber durch eine große Hand unterbrochen, die sich ihm auf den Mund legte und den zappelnden Kommandanten ruhig hielt. »Ace!«, strahlte ihn Thatch fast ein bisschen zu unschuldig an, der sich nun mit Fossa zu ihnen gesellt hatte und Haruta im Schwitzkasten hielt. »Schön, dass du wieder da bist!« Beide Kommandanten waren ebenso in dicke Wintersachen gehüllt, von Fossa sah man fast nur die Nase und die qualmende Zigarre unter seiner Mütze hervorlugen. »Du hast es ja noch pünktlich geschafft zur großen Party.« »Na klar, ich kann doch nicht Pops' Riesenfete verpassen«, erklärte Ace pflichtbewusst und schwang sich seinen Rucksack über die Schulter, bevor er doch mal die Knöpfe an seinem Hemd schloss. So ein bisschen kühl wurde es ja doch schon. »Mensch Ace, zieh' dir mal was an, da wird man ja noch depressiv«, knuffte ihn Vista in die Seite, der eben mit einem schwer aussehenden Seesack auf dem Rücken zu ihnen getreten war. Auch der Kommandant hatte sich in einen dicken Wintermantel gewickelt. »Willkommen zurück, Kleiner!« »Hey Vista«, gegrüßte Ace ihn mit einem festen Handschlag, bevor er knapp auf die emsigen Piraten umher nickte. »Seid ihr schon fleißig bei den Vorbereitungen für die legendäre Neujahrsfeier?!«, grinste er amüsiert. »Ach, hör' bloß auf...«, schnaufte Vista erledigt und ließ den Seesack neben sich in den Schnee plumpsen. »Pops hat sich wohl als Ziel gesetzt, sich dieses Jahr wieder mal selbst zu übertreffen. Calipa ist schon fast am verzweifeln bei dem ganzen Zeug, was wir anschleppen. Sie hat wahrscheinlich Angst um ihre Bar«, sinnierte der Kommandant der Fünften schmunzelnd, während er sich seinen Schnurrbart zwirbelte. »Ich denke da an dieses eine Jahr, in dem wir das Dach von der Taverne in Brand gesteckt haben. Weißt du noch, Fossa?!« »Erinnere mich nicht an diese Feier...«, grollte der andere Kommandant mit rollenden Augen und paffte kopfschüttelnd an seiner Zigarre. »Ich hatte den nächsten Tag einen Schädel, als hätte mich Pops' Teufelskraft in voller Fahrt getroffen...«, seinem mürrischen Gesichtsausdruck nach schien er sich sehr detailreich zu entsinnen. »Das Feuerwerk wird doch draußen stattfinden. Das Mädel soll sich mal nicht so haben«, mischte sich Jozu in ihr Gespräch ein, der eben mit zwei riesigen Kisten auf den Schultern an ihnen vorbei trottete, als würden die eigentlich nichts wiegen. »Calipa übertreibt wieder mal. Sie erhofft sich wohl ein bisschen Aufmerksamkeit. Wie's scheint, hat sie uns doch ein bisschen vermisst.« »Äh... Calipa?!«, sah Ace seine Nakama fragend an. »Muss man die kennen?« Er hatte den Namen noch nie gehört, zumindest nicht in der Mannschaft, aber die anderen redeten über diese Frau, als wäre sie ihnen eigentlich gut bekannt. »Eine alte Freundin der Crew. Ihr gehört die größte Bar hier auf der Insel«, klärte ihn Fossa freundlicherweise auf und deutete auf das kleine Hafenstädtchen, aus dem ein Gebäude deutlich herausstach. Es war eine riesige Blockhütte, festlich geschmückt mit bunt blinkenden Lichterketten und Tannenzweigen. »Sie war mal eine von Pops' Krankenschwestern bis sie sich selbstständig hatte machen wollen. Du wirst sie bestimmt heute Abend kennenlernen.« »Ah, okay«, nickte Ace kurz, dann zeigte er mit dem Daumen auf die Moby. »Ich werd' mein Zeug mal reinbringen. Ähm... ist Marco in seiner Kajüte?«, fragte er betont beiläufig. Er hatte den Phönix noch nirgendwo entdeckt, obwohl er eigentlich die ganze Zeit - völlig unbewusst natürlich! - nach dem anderen Ausschau gehalten hatte. »Nö, glaub' nicht«, schüttelte Haruta den Kopf und zupfte seinen Schal bis hoch zur Nase. »Ich hab' ihn heute noch gar nicht gesehen.« »Wahrscheinlich ist er bei Calipa...«, meinte Vista seltsam grinsend und wechselte einen bedeutsamen Blick mit Fossa, der allerdings nur kritisch die Augenbrauen hob. »... naja, um den Ablauf für heute Abend zu besprechen«, ruderte der Kommandant der Fünften dann eilig zurück. »Hm, verstehe...«, Ace versteckte seine Enttäuschung hinter einem gleichgültigen Achselzucken. »Ich werd' mich mal noch an den Bericht über unsere Beute setzen, bevor Izou wieder die Nerven verliert, weil irgendwas nicht stimmt. Soll ich nachher noch was mit vorbereiten?« »Nee, lass' mal«, winkte Thatch großmütig ab. »Komm' erst mal wieder an und stoß' zu uns, wenn du Lust hast. Wir sind dann in Calipas Bar.« Ace verabschiedete sich und stiefelte dann auf die Moby, um seinen Rucksack in seine Kajüte zu werfen und, wie versprochen, fix die Auflistung ihrer Beute zu erledigen. Er zögerte es so lange wie möglich hinaus, doch als es draußen schon dunkel und es dazu auf dem Schiff immer ruhiger wurde, war ihm klar, dass er sich so langsam dem unvermeidlichen stellen musste. Die Peinlichkeit, dass ihn jemand holen kam, wollte er sich dann doch ersparen. Also zerrte er seinen schwarzen, fast bodenlangen Wintermantel aus dem Schrank, in den er rasch schlüpfte - er liebte dieses Teil, eigentlich ein Jammer, dass er durch seine Teufelskraft eher selten Anlass fand, ihn zu tragen - und strich sich vor dem Spiegel noch einmal schnell durch die Haare, um die halbwegs in Form zu bringen. Nicht, dass er etwa eitel wäre oder für irgendjemanden attraktiv aussehen wollte, bestimmt nicht! Immerhin erhoffte er sich ja auch nichts von diesem Abend... rein gar nichts! Er verließ seine Kajüte, doch bevor er aufbrach warf er noch einen kurzen Blick in Marcos Kabine, die allerdings, wie prophezeit, leer war. Na gut, auf dem Fest würde der Kerl schon irgendwo zu finden sein, also ging Ace von Bord und stapfte durch den Schnee auf das hell erleuchtete Gebäude in der Mitte der Hafenstadt zu, in welchem die Party schon voll im Gange zu sein schien. Vor der benannten Bar waren King Dew und Curiel bereits damit beschäftigt das Feuerwerk für Mitternacht vorzubereiten und beide schoben sich ziemlich panisch zwischen den Feuerbändiger und das ganze, leicht entflammbare Material, doch Ace hob nur unschuldig grinsend und kapitulierend die Hände und steuerte unbeirrt auf den Eingang der Bar zu. Drinnen war es angenehm warm, sodass die Feuerfaust den Mantel auch sofort wieder ausziehen konnte. Der Duft von süßen Bratäpfeln, Glühwein und frischem Brot lag in der Luft und ließ Ace schon das Wasser im Mund zusammen laufen. Er bahnte sich einen Weg durch die Horden seiner feiernden Nakama und hielt über deren Köpfe nach seinen Freunden Ausschau. Whitebeard war nicht zu übersehen, der Kaiser saß am Ende des Raumes und leerte mit viel Freude gerade eine riesige Sakeschale, sehr zum Unmut der Krankenschwestern, die ihren Patienten auch jetzt nicht aus den Augen ließen und ihn geschäftig umschwärmten. Selbst der Schiffsarzt war anwesend und genehmigte sich mal ein Gläschen Rum. Marco entdeckte er nicht, dafür aber Thatchs Haartolle und die große, massige Gestalt von Jozu - die beiden saßen etwas abseits und Ace steuerte auf sie zu, immer wieder in seinem Gang aufgehalten von den freundlichen Begrüßungen der Crew, die ihn willkommen hießen. Bevor er überhaupt bei Thatch und den anderen ankommen konnte, hatte er schon sechs Sakeschalen und vier Rumbecher leeren müssen, zum Glück waren einige Piraten auch so weitsichtig gewesen, ihm einen riesigen Teller mit Essen zu füllen, sonst wäre er wahrscheinlich schon betrunken, bevor der Abend überhaupt richtig angefangen hatte. So ließ sich der Feuerteufel breit grinsend mit seiner Beute am Tisch von Thatch nieder, wo sich neben Jozu und Izou auch noch Haruta, Teach, Namur, Vista, Fossa sowie zwei Mitglieder aus Thatchs Division eingefunden hatten. Sie waren gerade dabei eine Runde Pflicht oder Spüldienst zu spielen, die Flasche kreiselte fröhlich über den Tisch und zeigte dann ziemlich eindeutig auf Ace. »Ha Ace, du bist dran!«, tönte Haruta quirlig aus dem dichten Stimmengewirr, bevor er sich ein Stück Bratapfel vom übervollen Teller der Feuerfaust stibitzte. »Mensch, ich hab' mich doch gerade erst gesetzt. Gibt es hier keine Schonfrist?!«, murrte der Feuerteufel pikiert und sah seinem Teller sehnsüchtig hinterher, den ihm Teach schon vorbereitend aus den Händen genommen hatte. Gerade Teach... da würde doch garantiert nichts für ihn übrig bleiben! »Ich bewahre das nur für dich auf, Kommandant«, versprach der beleibte Pirat hoch und heilig, wobei dessen breites Grinsen eigentlich auf das Gegenteil hindeutete. »Schonfrist?! Wie alt bist du? Acht?! Sei ein Mann und stell' dich der Aufgabe!«, meinte Vista mit maliziösen Lächeln. Izou deutete mit seinem zusammengeklappten Fächer tadelnd auf den Feuerteufel. »Richtig, kneifen ist nicht! Vergiss' nicht die Spielregeln. Entweder du machst jetzt mit oder du hast Spüldienst bis Ende nächsten Monat. Sag es ihm, Jozu«, wandte er sich um Unterstützung heischend an den Kommandant der dritten Division. Der nickte zur Bestätigung. »Is‘ so. Und Thatch würde sich freuen. Der hat nämlich vorhin schon gekniffen und trägt im Moment die Bürde, die Launen des Smutje ertragen zu müssen.« Und niemand, wirklich niemand wollte sich dem freiwillig aussetzen! »Verdammt, sag' ihm das doch nicht auch noch! Du verspielst meine Chancen, mich aus dieser Hölle zu befreien!« maulte Thatch wehleidig und warf eine zerknüllte Serviette nach Jozu, die ziemlich unbeeindruckt von dessen Stirn abprallte. »Na schön, dann muss ich ja wohl...«, Ace ließ motiviert die Fingerknöchel knacken und grinste dann breit und selbstsicher in die Runde. »Also, was soll ich machen?« Vista sah Haruta mit diebischer Freude an und beide nickten, sich offenkundig einig, bevor der Kommandant mit dem Schnurrbart meinte: »Schauen wir doch mal wie geschickt du bist, wenn es um dein geliebtes Essen geht!« Whitebeard sah auf, als sich eine gespannte Unruhe über die Piraten im Saal legte, da Ace auf einen Tisch kletterte, sich theatralisch in alle Richtungen verbeugte, bevor er die Hände hinter dem Rücken verschränkte und sich von Vista und Haruta abwechselnd kleine Leckereien von seinem Teller zuwerfen ließ, während es offensichtlich seine Aufgabe war jedes Stück zu fangen... allein mit dem Mund. Also sprang der junge Kommandant von Tisch zu Tisch und schnappte sich unter den begeisterten Rufen seiner Nakama und deren anfeuernden Pfiffen das Essen aus der Luft. Inzwischen tobte der ganze Saal, alle waren aufgestanden, um dem Feuerteufel Platz zu machen, der über das Mobiliar hopste und wahre Hechtsprünge vollführte, um ja kein Stück des guten Essens auf dem Boden landen zu lassen. Atemlos hielten alle die Luft an, als Ace das letzte Brötchen gerade so mit den Zähnen erwischte und fast auf den Zehenspitzen am Rande eines bedrohlich schwankenden Tisches tänzelte... doch er hielt sein Gleichgewicht, riss die Arme in die Luft und ohrenbetäubender Applaus brandete auf, da die gesamte Mannschaft den jungen Feuerteufel euphorisch feierte. Selbst Whitebeard musste bei diesem Anblick grollend lachen und klatschte ebenso wie alle anderen für Ace enthusiastisch Beifall. Er war verdammt stolz auf seinen Sohn und betrachtete den jungen Kommandanten voller Freude, der so viel Leben in seine große Familie brachte. Nachdem Ace wieder auf seinem Platz saß - und etliche Becher Glühwein später - wurde er doch langsam unruhig. Er versuchte zu verbergen, dass er immer öfter nach einem gewissen blonden Haarschopf Ausschau hielt, den er nun schon einige Tage nicht gesehen hatte, doch der Phönix schien wie vom Erdboden verschluckt. Komm schon, Marco... tu' mir das nicht an, nicht heute, nicht an meinem Geburtstag! Ich brauch' dich. Thatch schien irgendwie seine Gedanken zu lesen, denn der knallte seinen Becher mit einem mürrischen Muffeln nach einem Blick auf die Uhr auf den Tisch und erhob sich leicht von seinem Stuhl, um seinen Blick über die feiernde Menge schweifen zu lassen. »Man, wo ist eigentlich Marco so lange? Der wollte doch schon längst wieder da sein. Langsam wird’s echt knapp für Ac-... uff...« Izous Fuß schien den Kommandanten unter dem Tisch am Schienbein getroffen zu haben, denn er krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen und ächzte dann mit beschwichtigendem Blick in Richtung des anderen Kommandanten: »Ich meine für das Feuerwerk. Er kommt noch zu spät für Pops' Feuerwerk!« »Wahrscheinlich sind er und Calipa gerade ziemlich... beschäftigt«, grinste Vista doppeldeutig und kassierte einen verwirrten Blick von Haruta. »Hä, wie meinst du das?« Auch Ace wurde hellhörig und fixierte den anderen Kommandanten. Ja, was sollte das denn bedeuten? »Himmel, Vista, jetzt nicht wieder diese alte Leier...«, stöhnte Fossa genervt und schüttelte den Kopf. »Da war nie was zwischen den beiden, selbst wenn du es noch so oft behauptest. Nur weil sie dir 'nen Korb gegeben hat, heißt das nicht zwangsläufig, dass Marco daran Schuld war!« »Wirklich Vista, bekomm' deine Minderwertigkeitskomplexe mal in den Griff!«, flötete Izou schadenfroh, woraufhin er sich auch schon von seinem Fächer verabschieden konnte, den ihm Vista aus den Fingern gerissen und in die Meute der Piraten geworfen hatte. Izou sah seinem Lieblingsstück mit weinerlicher Miene hinterher, während ein Crewmitglied den Fächer fing und dies offenbar als Liebesbeweis des Kommandanten beurteilte, denn der Pirat sprang glücklich auf und begann ziemlich schief ein Loblied auf Izou anzustimmen, der immer kleiner wurde und halb unter den Tisch rutschte. »Mein Gott, das klingt ja schlimmer als eine gequälte Katze!«, jammerte Thatch über seine gequälten Ohren und warf einen halb abgekauten Bratapfel nach dem selbsternannten Künstler. »Klappe!« »Ihr könnt behaupten was ihr wollt, da war was!«, behauptete Vista steif und fest und donnerte die Faust vernehmlich auf den Tisch. »Ich hab' eine Nase für so was!« »Ja, da war bestimmt was, nämlich seine Unfähigkeit bei einer Frau zu landen...«, murmelte Namur Teach zu, der schnaufend zu lachen begann. Ace rang sich ein routinemäßiges Grinsen ab, während er mit den Fingern unruhig über seine Oberschenkel fuhr und diese ab und an in den dunklen Stoff seiner Hose krallte. Sein Blick schweifte abermals umher, doch noch immer war der Phönix nirgendwo zu sehen. Was, wenn Vista Recht hat? Was, wenn Marco gerade mit dieser Frau...- Er wollte sich diese Frage gar nicht wirklich stellen, denn das machte etwas seltsames mit ihm und ließ ihn sich sehr unbehaglich fühlen. Teach riss ihn aus seiner Lethargie, indem er ihm die speckige Hand auf die Schulter knallte. »Hey, Kommandant... was sagst du dazu, hm? Immerhin ist Marco doch dein bester Freund«, betonte er auf eine sehr unangenehm spöttische Weise, als wüsste er immer mehr, als er zugab. »Hat er dir denn nichts von der guten Calipa erzählt?!« Alle Augen richteten sich jetzt auf Ace, der sich angespannt versteifte und wirklich jeden Funken Selbstbeherrschung brauchte, um nicht aufzuspringen und zu flüchten - diese Aufmerksamkeit war gerade echt zu viel, doch zumindest bekam er ein halbherziges Schulterzucken hin und meinte entschuldigend: »Nee, sorry Leute... hat er vielleicht vergessen. Ich hol' mir mal noch was zu trinken«, schloss er schnell und bevor jemand merken konnte, dass sein Krug noch voll war, erhob er sich rasch und suchte das Weite. Es wurmte ihn unsäglich, dass Marco ihm tatsächlich nichts von dieser Frau erzählt hatte - entweder hatte er es für nicht wichtig genug befunden oder aber, und das hoffte Ace wirklich als letztes, er hatte es ihm bewusst nicht erzählen wollen, weil er der Meinung war, dass es ihn nichts anging. Die Vorstellung, dass Marco Geheimnisse vor ihm haben könnte, war ziemlich... ernüchternd. Er knallte seinen Rumkrug einer vorbeigleitenden Bedienung aufs Tablett, die er gleich noch anhielt und nach der Besitzerin der Bar fragte. Die Frau deutete ihm die Treppe ins obere Stockwerk, wo sich ein kleinerer, etwas privaterer Gastbereich befand neben den mietbaren Zimmern für die Nacht. Ace straffte sich entschlossen und entschied, dass er dem Mysterium Calipa jetzt einfach selbst auf den Grund gehen würde. . . . »Man man, was hätte ich doch alles dafür gegeben, wenn du mich nur einmal so angesehen hättest...«, amüsierte sich Calipa über den abwesenden Blick des blonden Kommandanten, der ihr gegenüber saß und kaum einen Tag gealtert schien, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, wohingegen das Alter an ihr nicht mehr nur spurlos vorüber ging. Die Jahre hatten sie gezeichnet und obwohl sie mit ihren neununddreißig Jahren sicher noch nicht zum alten Eisen gehörte, so sah man jedoch, dass sie keine zwanzig mehr war. Das Leben war eben hart und ungerecht, die einen lebten zu kurz, die anderen schon viel zu lange... zumindest hätte Marco es bestimmt so ausgedrückt. Der jetzt fast ertappt erstarrte, einen unruhigen Schluck aus seinem Glas nahm und sich ihr dann wieder zuwandte. Seine blauen Augen - von denen sie ab und an immer noch träumte - fixierten sie reumütig und sie musste schmunzeln, weil er sich garantiert für etwas schlecht fühlte, wofür es gar keinen Grund gab. Inzwischen konnte sie ihre Witze darüber machen, dass seine Aufmerksamkeit nicht uneingeschränkt ihr galt, denn der Schmerz darüber abgewiesen worden zu sein, war längst verklungen. Einst hatte es eine Zeit zwischen Marco und ihr gegeben, da hatten sie sich unheimlich nah gestanden, waren recht enge Freunde gewesen... bis sie mehr gewollt hatte und er, nun ja, er eben nicht. Damals war es schwer gewesen zu akzeptieren, dass sie nicht die Frau in seinem Leben sein sollte, denn sie war wirklich bis über beide Ohren in den ernsten, kühlen Phönix verschossen gewesen und es hatte ihr sehr wehgetan, dass er nicht das Gleiche für sie empfand wie sie für ihn. Doch irgendwann hatte sie verstanden, dass es schwer war, nach allem, was Marco erlebt hatte, sich wieder auf jemanden einzulassen. Vielleicht war es einfach zu früh gewesen... oder sie eben nicht die Richtige. »Tut mir leid, ich... war abgelenkt«, gestand er seufzend ein, rieb sich den Nacken, bevor er das Glas mit dem Rum erneut an die Lippen hob. Er hatte gar nicht gemerkt, dass seine Augen schon wieder wie selbstverständlich gewandert und an Ace hängen geblieben waren. Sie hatten sich eine paar Tage nicht gesehen... und Marco kam es wie eine kleine Ewigkeit vor. Er hatte sehr viel über diesen einen Abend nachgedacht, über die Dinge zwischen ihnen, obwohl er das eigentlich gar nicht gewollt hatte. Er hatte es vergessen wollen... und hatte trotzdem jeden verdammten Tag bereut, dass er Ace in dieser Nacht einfach so ohne ein Wort zurückgelassen hatte. Er hätte sich ihm erklären sollen, bevor der Flammenwerfer nur irgendwas in den falschen Hals bekam... Calipa bedachte ihn mit einem amüsierten Blick, während sie versonnen in ihrem Cocktail mit einem bunten Schirmchen rührte. »Ach, ist mir gar nicht aufgefallen«, zog sie ihn heiter auf und legte den Kopf mit einem warmen Lächeln schief. »Er ist neu bei euch, nicht wahr? Wie heißt er denn?« Auch sie schielte jetzt über die Balustrade hinunter auf den Festraum und es bedurfte keiner besonderen Hinweise, um herauszufinden, wen der Phönix da die ganze Zeit so angestarrt hatte. Der junge Mann mit den schwarzen Haaren und dem orangen Cowboyhut war immerhin ein wahrer Eyecatcher, er hatte ein umwerfendes, ansteckendes Grinsen und den ganzen Saal mit seiner guten Laune und der kleinen Vorführung auf den Tischen vorhin unterhalten. »Portgas D. Ace...«, raunte der Phönix und an der Art, wie er diesen Namen aussprach, wie er ihn unbewusst, doch fast genüsslich in die Länge zog, konnte Calipa erkennen, dass sie ihr Gespür nicht betrog. Dieser Ace schien etwas an sich zu haben, was ihren alten Freund mächtig fesselte. »Er ist der Kommandant der zweiten Division.« »Wow, schon?!«, staunte Calipa nicht schlecht. So einen rasenden Aufstieg hatten die wenigsten hingelegt. »Pops scheint ihn echt zu mögen und für sehr fähig zu befinden. Und du offensichtlich auch«, neckte sie den Phönix und knuffte ihn sanft über den Tisch hinweg. »Du kannst deinen Blick ja kaum von ihm lassen. Du hast ihn gern, hm?«, fragte sie unverblümt und brachte Marco dazu, dass er sein Glas einen Moment gedankenverloren schwenkte, während ein hauchfeines, flüchtiges Lächeln über seine Lippen huschte. »Ja, das habe ich. Er ist... ein guter Freund geworden, yoi.« Rein äußerlich erschien er so abgeklärt wie immer, sachlich und ruhig. Doch wie Calipa jetzt feststellte war sie noch immer geübt darin, die kleinen Feinheiten in seinen Gesten zu erkennen... das unruhige Zucken seines kleinen Fingers und die Angewohnheit, sich durch den Bart zu fahren - den er noch immer so kurz trug, wie sie es in Erinnerung hatte - wenn er innerlich aufgewühlt war. Ui, der junge Mann hatte Marco offensichtlich ganz schön aus der Bahn geworfen. Er musste ihm ziemlich viel bedeuten und Calipa hoffte von ganzem Herzen - das tat sie wirklich - dass Marco endlich etwas gefunden hatte, was ihn wieder glücklich machen würde. Er hatte es einfach so sehr verdient. »Lass' mich raten... das, was ich für dich unbedingt bis heute anfertigen sollte, ist für ihn?!«, mutmaßte sie frei heraus. »Ein Geschenk?!«, fragte sie neugierig und gab sich auch keine große Mühe, das zu verbergen. Marco kannte sie und ihre schlechten Angewohnheiten immerhin in und auswendig. Der blonde Kommandant nickte knapp und musste leicht schmunzeln. »Hm, er hat morgen Geburtstag«, klärte er sie auf. »Wir wollten ihm etwas besonderes schenken, yoi.« »Wir?! Nicht viel eher du?!«, bohrte sie hartnäckig nach und grinste ihn auf schelmische Weise wissend an. Der Phönix rieb sich den Nasenrücken und entging so ihrem bohrenden Blick. »Calipa...«, murrte er bittend, doch nicht wirklich genervt. Er hatte gewusst, dass seine alte Freundin ihn durchschauen würde... und das innerhalb weniger Augenblicke. »Sag' bloß, ich hab' recht?! Natürlich hab' ich recht, nicht wahr!?«, triumphierte sie lachend. »Ich kenn' dich einfach viel zu gut«, zwinkerte sie ihm versöhnlich zu. Marco seufzte schwer. »Wahrscheinlich...«, lächelte er nachgiebig. Sie lehnte sich leicht über den Tisch und konnte es sich doch nicht verbeißen, ihm sanft und vertraut über den Kieferknochen zu streicheln, bevor sie ihm neckisch durch den Bart kraulte. Früher hatte sie das öfter gemacht, um ihn zu foppen oder eben zu betören. Er ließ es geschehen, der alten Zeiten wegen, weil er sie mochte und respektierte. »Ich möchte doch nur, dass mein Freund glücklich ist«, erklärte sie mit einem weichen Lächeln. »Bis Mitternacht ist noch etwas Zeit. Komm schon, erzähl' mir etwas über diesen Portgas D. Ace. Ich will wissen, wie es dieser Kerl geschafft hat einen Phönix zum Brennen zu bringen!« . . . Ace erreichte die letzte Stufe zum oberen Stockwerk und wollte schon schwungvoll die vor ihm liegende Ecke passieren, als ihm die Gesichtszüge gefroren und er in der Bewegung inne hielt wie eine skurrile Statuette, eine Hand auf dem Geländer, die andere auf seinem Hut liegend. Er hatte Marco endlich gefunden, aber... der war wirklich nicht allein. Der Kommandant saß bei einer recht hübschen, reifen, dunkelhaarigen Frau am Tisch, die sich gerade zu ihm beugte und ihm sehr vertraut und innig über die Wange strich. Er konnte nicht verstehen, worüber sich die beiden unterhielten, doch das musste er auch gar nicht... Gesten sagten doch oft mehr als tausend Worte. Ace war manchmal bestimmt nicht der Hellste - in Kartografie und Schiffstechnik gewann er sicher keinen Blumentopf - doch selbst er konnte Eins und Eins zusammenzählen und sich so ausrechnen, dass das Calipa sein musste, dafür brauchte man immerhin nun wirklich kein Genie sein. Das verstand sogar er sofort. Warum darf sie etwas haben, was ich offenbar nicht bekomme?! Warum lässt er sich von ihr anfassen?! Dieses Bild störte ihn, er wusste nicht gleich warum, aber es störte ihn gewaltig. Diese Vertrautheit zwischen den beiden war wie ein Schlag in die Magengrube für Ace und ja, es tat irgendwie verflucht weh. Pff, „Freunde mit gewissen Vorzügen“?! Da scheinst du etwas spät dran zu sein, denn Marco ist offenbar schon ziemlich gut bedient... Er fuhr hektisch zurück und presste sich dicht gegen die Wand, als die beiden nun aufstanden, in die entgegengesetzte Richtung davon gingen und hinter einer Tür im oberen Stockwerk verschwanden. Es war wohl ziemlich klar, was die beiden jetzt treiben würden. Ace holte tief Luft, denn es fühlte sich an, als hätte sich ein Stahlband um seine Brust geschnürt und ihm wurde schlecht. Seine Augen brannten plötzlich so höllisch und er rieb sie sich knurrend, während er die Treppe schlingernd und wie betäubt wieder hinunter stolperte. Jetzt komm' mal wieder runter, versuchte er sich selbst zu beruhigen, während er sich unruhig durch die Haare fuhr - wobei er seinen Hut verlor, was ihm gar nicht auffiel. Marco nimmt sich eine Frau. Ist doch sein gutes Recht. Dachtest du, du hast jetzt besonderen Anspruch auf ihn?! Mach' dich nicht lächerlich! Sicher war es Marcos gutes Recht, aber nach diesem Abend, dieser Intimität, die sie miteinander geteilt hatten, fühlte es sich für Ace fast nach... Betrug an. Er fühlte sich verraten, obwohl das mehr als albern war und doch betrogen man ihn um etwas, was er unbedingt haben wollte, auch wenn er es nie zugegeben hätte. Vielleicht war das alles zwischen ihnen ja doch nur die schräge Vorstellung eines Freundschaftsdienstes für den Phönix gewesen, nichts weiter als ein Gefallen, den man sich unter Kumpels doch mal tun konnte... und dieser Gedanke war schlimm. Fast unerträglich. Ace fühlte sich dadurch wie ein erbärmliches Nichts. Als würde er Marco am Ende... gar nichts bedeuten. Natürlich bedeutest du ihm nichts, er kümmert sich um dich, weil Pops es so will. Das hättest du doch wissen können, du bist immerhin das Kind des Teufels! Wer will zu so etwas schon eine Bindung aufbauen?! Die hässliche Stimme in seinem Kopf schwoll immer mehr an und Ace presste die Handballen fast schon gewaltsam gegen seine Schläfen, um den wirren Gedanken Einhalt zu gebieten. Das stimmt nicht! Das ist Unsinn! Marco sieht mich nicht so! Nicht er! Niemals! Er brauchte dringend mehr Alkohol, um den Drang, auf irgendetwas einzuprügeln zu unterdrücken. Mit finsterer Miene stapfte er an den Tisch seiner Nakama zurück, riss Vista die Sakeflasche fast gewaltsam aus der Hand und trank mit tiefen, heftigen Schlucken, während ihm die Hälfte am Mundwinkel vorbei strömte. »Hey, Ace, besorg' dir 'ne eigene Flasche!«, empörte sich der Kommandant, der Sake auf seine Klamotten bekommen hatte und nun mürrisch über seinen Frack wischte. Haruta musterte den Feuerteufel ziemlich kritisch und schien eigenartig besorgt. »Ace... ist... alles in Ordnung?«, wagte der kleine Kommandant vorsichtig zu fragen, während er seinen Bruder verwirrt ansah. Der Feuerbändiger wischte sich grob über den Mund und knallte die leere Flasche mit einem geisterhaften Grinsen zurück auf den Tisch. »Klar, alles prima...«, meinte er leichthin, dann blickte er sich suchend um und entdeckte einen Tisch mit mehreren jungen Frauen, die wohl zur Hafenstadt gehörten und die Piraten schon die ganze Zeit vorsichtig interessiert beäugten. Was Marco konnte, das konnte er doch schon lange! Es war ihm doch scheißegal, was dieser Vogel trieb, Spaß konnte er auch ohne den haben! Er wandte sich von seinen Freunden ab, bahnte sich seinen Weg durch den Festsaal und steuerte zielsicher auf den Tisch der jungen Damen zu, die ihn sofort bemerkten und schon tuschelnd und aufgeregt kichernd die Köpfe zusammen steckten. Als er bei ihnen ankam stützte er sich provokativ auf dem Tisch ab und lehnte sich zu der kleinen, süßen Brünetten, die ihn schon mit begeistert glimmenden Augen gemustert hatte. »Hast du Lust auf ein bisschen Spaß?!«, wisperte er ihr lockend entgegen und ignorierte völlig das widerstrebende Gefühl, das in ihm aufkeimte. Ace beobachtete seltsam gleichgültig, wie das Mädchen heftig errötete und unsichere Blicke mit ihren Freundinnen tauschte, die ihr jedoch auffordernd zunickten und ihr aufmunternde Schubser in seine Richtung gaben. Schlussendlich nickte sie schüchtern und ließ sich von ihm durch den Saal führen auf der Suche nach einem etwas ruhigeren Plätzchen - anzügliche Pfiffe und plumpe Anfeuerungsrufe folgten ihnen nach, denen Ace ein einstudiertes, routiniertes Grinsen zollte, während er sich von seinen Instinkten abschottete, die ihn noch immer anmahnten, das hier besser sein zu lassen... Die beiden erreichten die Umkleideräume für die Angestellten der Bar, schoben sich eilig hinein und sofort zog er die junge Frau an sich und küsste sie drängend, mehr mechanisch als wirklich genüsslich, doch sie schien es nicht zu stören. Seufzend strich sie über seine Oberarme, dann glitten ihre Hände zu seinem Hemd, öffneten es halb und erkundeten seine nackte Brust. Ace versuchte die seltsame Abscheu wirklich auszublenden, die bei ihren Berührungen in ihm erwachte. Das ist falsch, das fühlt sich alles nicht richtig an, meldete sich sein Verstand kurz zu Wort, doch die Feuerfaust hörte gar nicht zu, drehte das Mädchen an der Hüfte und drückte sie gegen die Wand, wodurch sie überrascht, aber nicht minder erregt keuchte. Er raffte ihren langen Rock nach oben und öffnete sich selbst mit ruckartigen, groben Bewegungen den Gürtel, zerrte seine Hose zumindest soweit herunter, dass er sein halb steifes Glied befreien konnte. Dann lehnte er sich über die junge Frau, atmete ihren Duft von Vanille und Zimt ein - so ganz anders als Marco, viel zu süß und wesentlich unschuldiger - während er ihr Höschen beiseite schob und die Finger über ihre bereits heiße, feuchte Mitte gleiten ließ. Ich will das nicht. Er knurrte aufgebracht, versuchte seinen Körper dazu zu überreden seinen Dienst zu tun, aber es wollte einfach keine Lust bei ihm aufkommen, von wahrer Leidenschaft ganz zu schweigen. Plötzlich wurde ihm schlecht und er musste die Augen kurz schließen, um den Kloß in seinem Hals durch beharrliches Schlucken loszuwerden. Dieser schnelle, unverbindliche Sex war einfach nicht sein Ding. Sein Kopf war voll mit anderen Dingen und Ace überhaupt nicht angetörnt, gar nicht bei der Sache und eigentlich... wollte er auch etwas gänzlich anderes als das hier. Du willst Marco, behauptete sein Gewissen ziemlich beharrlich und schwer zu ignorieren. Mit einem frustrierten Schnauben hämmerte er seine Faust gegen die Wand, was die junge Frau erschrocken quieken ließ, dann schloss er eilig seine Hose unter dem verwirrten Blick des Mädchens und murmelte eine raue Entschuldigung, bevor er fast fluchtartig den Raum verließ. Ganz toll, super verdammte riesige Kackmistscheiße! Er sollte seine Libido wirklich ganz schnell in den Griff bekommen, denn seinen Bruder und besten Freund zu wollen war nicht gerade schlau, eigentlich ziemlich dämlich, denn der ältere Kommandant wollte ihn garantiert nicht, sondern steckte seine Zunge höchstwahrscheinlich gerade in diese komische Calipa... Ace trat mit einem unterdrückten Fluch gegen die Holzvertäfelung der Wand und steuerte dann beharrlich in Richtung Ausgang. Er brauchte dringend frische Luft... Schwungvoll öffnete er die Tür und sogleich strich ihm eisige Luft um die erhitzten Wangen, vereinzelte Schneeflocken tanzten vom Himmel und verdampften langsam über seinem unnatürlichen Ausstoß an Wärme. Ein paar Schritte setzte er hinaus in den Schnee, unter dem Vordach hervor, bevor er das Gesicht in den Himmel hob und die kühlen Tupfer der herabfallenden Schneeflocken genoss, die seine unruhigen Gedanken zumindest kurzzeitig in eine andere Richtung lenkten. »Beeindruckende Darbietung vorhin auf den Tischen, yoi...«, die raue, dezent amüsierte Stimme rieselte sofort durch Ace' Körper und hinterließ einen bemerkenswerten Schauder, der im Gegensatz zu den umliegenden Temperaturen jedoch ziemlich heiß war. Gleichzeitig jedoch verkrampften sich seine Kiefermuskeln und Ace fragte sich ernsthaft, ob ihn das Schicksal eigentlich hasste... von allen erdenklichen Personen, denen er hier draußen hätte begegnen können, setzte man ihm jetzt absichtlich das Objekt seiner absurden Begierde vor die Nase?! Ehrlich... fick dich, Karma! Er drehte sich langsam um - entgegen besseren Wissens - und erblickte Marco, der lässig unter dem Vordach der Bar an der Wand lehnte, ein Bein locker angewinkelt und abgestützt, während er eine Zigarette rauchte. Er trug eine pelzbesetzte Jacke über seinem Hemd, das heute einmal zugeknöpft war und halbhohe Stiefel statt Sandalen. Der Phönix musterte die Feuerfaust mit amüsiert funkelnden Augen... die unter dessen Hut hervorlugten! Irritiert patschte sich Ace auf den eigenen Kopf und ihm fiel verschwommen ein, dass er sein Lieblingsstück vorhin offenbar verloren hatte. Marco sah mit dem Cowboyhut irgendwie so ungewohnt aus, so seltsam, dass er gegen seinen Willen fast geschmunzelt hätte... aber nur fast. Eigentlich hatte er gehen wollen, er sollte gehen, irgendwohin, Hauptsache weg, obwohl er genau wusste, dass er dem Tag am Ende eh nicht entgehen konnte, geschweige denn seinen Gedanken... doch er blieb, da der ältere Kommandant eine willkommene Ablenkung, ein Ziel für seine brodelnden Emotionen versprach. Das war weder fair, noch war es richtig, aber Ace musste sich abreagieren und Marco kam ihm da gerade recht. Immerhin trug der ja auch einen ziemlich großen Anteil an seiner miesen Laune! »Ich hab' eben viele versteckte Talente...«, erwiderte Ace schnippisch, ziemlich auf Krawall gebürstet, was wohl auch seine beißende Tonlage widerspiegelte. »Allerdings solltest du jetzt keine Privatvorführung erwarten.« Es war seit langem mal wieder der erste Moment in dem er ungestört mit Marco reden konnte, in dem sie allein waren und der Feuerteufel bereute es beinahe, dass diese Gelegenheit nun durch die ungünstigen Umstände und seine düstere Stimmung verdorben wurde. Denn sofort war da wieder diese prickelnde Aufregung, diese unbenennbare Spannung zwischen ihnen. Eigentlich wollte er nichts mehr als bei seinem Freund sein... und gleichzeitig wollte er so weit wie möglich weg, da der Phönix eine viel zu große Anziehung auf ihn ausübte. Der klare, azurblaue Blick glitt kurz analysierend über Ace' halbnackte Erscheinung, doch wirklich verwundert schien er nicht, denn die Feuerfaust fror selten. Wenn er Anstoß an seiner bissigen Art nahm, dann ließ er es sich zumindest nicht anmerken. »Schade eigentlich, ich hätte gern mehr deiner Talente gesehen...«, lächelte ihm der ältere Kommandant merkwürdig zweideutig entgegen und bescherte Ace damit ein heftiges Flattern in der Magengegend. Na der hat ja echt Nerven, gerade noch bei seiner Geliebten und jetzt... Moment mal, was soll das?! Flirtet der etwa mit mir?! »Der steht dir echt kein Stück«, urteilte die Feuerfaust mit kraus gezogener Nase und trat näher, um sich seinen Hut zurück zu stehlen und ihn dahin zu setzen, wo er hingehörte... nämlich auf seinen Kopf. Er konnte den unverwechselbaren Duft des Phönix aufschnappen, dieses herbe, männliche Aroma, abgeschwächt durch die klare, frische Luft und sinnlich verfeinert durch den würzigen Rauch der Zigarette. »Da hast du ausnahmsweise mal recht, dir steht er definitiv besser«, bestätigte Marco mit einem trägen Lächeln und stupste die Krempe des orangen Hutes mit seinem Zeigefinger ein wenig höher, damit er Ace offen ins Gesicht sehen konnte. »Wo wolltest du denn hin, yoi? Der Ehrengast der Party sollte sich nicht schon vor dem großen Finale verkrümeln. Das ist unhöflich.« Ace zuckte gleichgültig mit den Schultern und erinnerte sich wieder daran, warum er eigentlich jetzt hier draußen stand... mit nichts am Körper als seinem Hut, einem halb aufgeknöpften Hemd, seiner halblangen Hose und den schweren Stiefeln. Eigentlich kein passendes Outfit für einen Spaziergang, höchstens um sich den Tod zu holen. »Ich brauchte frische Luft...«, antwortete er abweisend. »Und du, schon fertig mit deiner Freundin? Die wohlbekannte Zigarette danach?!«, mutmaßte er spitz und hoffte, dass seine Stimme nur in seinen Ohren so bitter klang. Marco zog einen Moment irritiert die Brauen zusammen und blickte auf seinen Glimmstengel, bevor er offenbar die richtigen Schlüsse zog. »Du hast uns gesehen«, stellte er irgendwie wenig überrascht fest. »Deswegen lag dein Hut auf der Treppe. Du hättest dich ruhig bemerkbar machen können.« »Pff, kein Bedarf«, murrte Ace beleidigter als geplant. »Ich wollte bestimmt nicht stören! Du hättest mir ja ruhig mal etwas von ihr erzählen können. Ich kam mir vor wie der letzte Idiot, weil scheinbar jeder über sie Bescheid weiß, nur ich nicht!«, knurrte er merklich angefressen. »Ich hätte es dir schon erzählt, wenn es überhaupt etwas zu erzählen gäbe.« Marco hob eine Braue auf eine äußerst überheblich amüsierte Weise, sodass Ace wirklich fast der Versuchung erlag, ihm eine reinzuhauen. Eigentlich hielt ihn nur die Gewissheit davon ab, dass er eh keinen bleibenden Schaden hinterlassen würde. »Ich wüsste auch nicht, bei was du hättest stören können. Was auch immer du dir da zusammenreimst, Calipa und ich sind nur alte Bekannte.« »Da hat Vista aber was anderes behauptet!«, schnappte der Feuerbändiger besserwisserisch und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. »Vista!?« Marco schnaubte spöttisch. »Yoi, da scheint er offenbar besser über mein Liebesleben Bescheid zu wissen als ich selbst. Beeindruckend. Vielleicht sollte er mit diesem Zaubertrick auftreten«, schlug der Phönix ironisch vor. Dem Kerl musste er bei Gelegenheit definitiv die Leviten lesen. Marco wusste ganz genau, was Vistas Problem war und welche Rolle Calipa dabei spielte. Doch deswegen musste er dem Flammenwerfer garantiert nicht solchen Schwachsinn erzählen. Ace war dann doch etwas verunsichert. Warum sollte Marco ihn schon anlügen? Aber... er wusste doch, was er gesehen hatte! Was hast du denn gesehen? Sie hat ihm freundschaftlich über die Wange gestrichen, dann sind sie gegangen. Mehr nicht. Marco fixierte ihn abwartend, doch Ace fiel dann eigentlich auch keine passende Erwiderung ein, um seine fadenscheinige Theorie zu untermauern. »Tse, das ist bescheuert... ist ja auch egal...«, murrte er frustriert und drehte sich auf dem Absatz, um seinem eigentlichen Vorhaben nachzukommen... nämlich das Weite suchen. Denn in seinen Fingern kribbelte es drängend und die Versuchung, näher zu treten und Marco zu berühren wurde immer übermächtiger, je länger er in dessen Nähe war... aber er würde sich nicht nochmal zum kompletten Volldeppen machen und sich dem Phönix so willig ausliefern wie an diesem Abend im Thermalbad, vor allem nicht nach dieser Nummer mit der Tante von eben! Sie waren Freunde und Brüder, besser, das blieben sie auch... und nur das! Na klar, ganz einfacher Plan, wo du ja jetzt schon bald austickst, nur weil ihn mal eine Frau anfasst! »Na so egal scheint es ja offensichtlich doch nicht zu sein, yoi... « Ace hatte die Rechnung dann aber ohne seinen Mentor gemacht, denn der schnappte sofort nach seinem Handgelenk und hielt ihn ziemlich beharrlich davon ab zu gehen. Der Griff des Phönix kam einer Stahlfessel gleich, nur war er wärmer und... angenehmer. »Ace... was ist los, hm? Rede mit mir. Dich beschäftigt doch etwas.« Mich beschäftigt so einiges, vor allem und ganz besonders... du! »Das kann dir doch egal sein!«, zischte er jetzt merklich überfordert und versuchte die Hand des Phönix von sich zu lösen, doch er hätte wohl auch versuchen können sich gegen Seestein zu wehren. Es war ziemlich sinnlos, denn Marco konnte manchmal lästiger sein als Fußpilz... und man bekam ihn genauso schwer wieder los, wenn er erst einmal Lunte gerochen hatte. Was er bei Ace leider viel zu häufig schaffte. Die Feuerfaust konnte vor dem blauen Federvieh fast gar nichts verbergen. »Sicher, könnte es. Ist es aber nicht«, erwiderte Marco relativ gelassen und sah dem jungen Kommandanten eher gelangweilt als angestrengt bei seinem schäbigen Fluchtversuch zu. Er verstärkte seine Hand mit Haki, als Ace' Flammen instinktiv aufloderten. »Mich interessiert was wieder mal in deinem Kopf vor sich geht. Du gehörst immerhin zu meiner Familie, yoi.« Familie - dieses Wort fiel wie ein Axtbeil zwischen ihnen nieder und schien eine ziemlich offensive Grenze zu ziehen. Ich bin doch nur der erbärmliche, bemitleidenswerte Bruder für ihn... das arme, verfluchte, unverstandene Kind, um das man sich kümmern muss... Ace fuhr herum, bedrängt durch die warme Hand auf seiner Haut und den intensiven Blick des Phönix, gekränkt durch seine absurden Gedanken, die eine namenlose Hoffnunglosigkeit in ihm hervorriefen, dass Marco nie mehr in ihm sehen könnte als nur einen Bruder oder Freund... und bis zu diesem Moment hatte er nicht mal selbst gewusst, dass er sich überhaupt so verzweifelt danach sehnte, dass da mehr sein könnte. Er wurde ungehalten, weil er weg wollte, weil ihm mal wieder alles zu viel wurde, weil er enttäuscht und frustriert war... weil ihn Marco so völlig durcheinander brachte! »Hör' doch endlich mal auf ständig den vernünftigen, mitfühlenden Piraten zu mimen! Denkst du, dass ich so erbärmlich bin, dass ich dauernd dein Mitleid und deine Hilfe brauche? Hältst du mich für so jämmerlich?! Eigentlich wärst du doch froh, wenn du dich nicht ständig mit Abschaum wie mir abgeben müsstest, also tu' uns beiden einen Gefallen, lass mich los und verzieh' dich zu deiner... deiner Schnalle da drinnen!«, fauchte Ace aggressiv und biss sich folglich auf die Zunge, als ihm verspätet bewusst wurde, was er da eben eigentlich von sich gegeben hatte. Marcos Augen verdunkelten sich schlagartig und sein Blick wurde so beängstigend finster, dass sich die Feuerfaust schon innerlich für einen saftigen Schlag wappnete, den er wahrscheinlich mehr als verdient hatte, immerhin war er wirklich mehr als zu weit gegangen. Der Griff um sein Handgelenk wurde fast schmerzhaft fest, Marco warf die Zigarette ruckartig von sich und zerrte Ace grob zu sich heran, sodass der haltlos mit dem Rücken gegen die Barwand krachte, wo er zu dem Phönix aufsehen musste, der sich vor ihm aufgebaut hatte und ihn im Käfig seiner Arme gefangen hielt. Dessen Hände lagen neben seinem Kopf gegen das Holz gepresst und Ace' Herz machte einen unangenehmen Satz, bevor es gefühlt in seine Hose rutschte. Warum kann ich auch nicht einmal die Klappe halten?! Der Zeigefinger des Phönix bohrte sich drohend auf seine Brust. »Yoi, ich hoffe ganz stark, dass da nur der Alkohol aus dir spricht und schieb' diesen Schwachsinn jetzt mal auf deinen Sakekonsum, denn ansonsten müsste ich mich vermutlich zusammenreißen, dir nicht eine reinzuhauen, Freundchen. Du machst mich grad stinksauer«, grollte ihm Marco wenig erfreut entgegen, während er die Augen zu schmalen, bedrohlichen Schlitzen verengte und sich so weit herabbeugte, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. »Tu' dir bloß keinen Zwang an...«, knurrte Ace herausfordernd, denn irgendwie sehnte er sich nach einer saftigen Prügelei, nach dem Adrenalin eines Kampfes, um seinen Kopf zumindest für einen Augenblick abzuschalten und sich abreagieren zu können. Marco zog eine Braue in beinahe unheimlichem Wissen nach oben. »Das kannst du mal ganz schnell vergessen. Den Gefallen tue ich dir bestimmt nicht, yoi. Ich weiß, dass du es darauf abgesehen hast... aber ich spiel' bestimmt nicht den Sandsack für dich«, urteilte der Ältere mit beißendem Sarkasmus und konnte sich mehr als bestätigt fühlen, als Ace sich unruhig wandte und pikiert zusammenzuckte. »Wir probieren jetzt mal was ganz schwieriges, scheinbar unmögliches für dich – zuhören!« »Pff, wirklich, keinen Bedarf...-« »Klappe, Streichholz! Erstens, Calipa ist nur eine Freundin. Glaub' es oder nicht, es ist Fakt. Und zweitens, du bist mir wichtig! Also hör' verflucht nochmal endlich auf so von dir zu reden oder zu denken! Du bist kein Abschaum und wenn du mir auch nur in irgendeiner Art und Weise lästig oder anstrengend wärst, dann würde ich dir das sagen und vermutlich nicht freiwillig so viel Zeit mit dir verbringen, denkst du nicht auch, yoi?!« Ace öffnete schon den Mund für eine - wahrscheinlich sehr dumme - Erwiderung, doch Marco fuhr ihm hart dazwischen: »Überleg' dir besser, ob du den Mund nochmal aufmachst, bevor du jetzt noch irgendetwas sagst, was du nachher ernsthaft bereuen würdest...«, knurrte Marco jetzt richtiggehend wütend. Seine Augen flammten hell auf in dem dämmrigen Licht vor der Bar und ein eisiger Stein sackte in Ace' Magen nieder. Er senkte den Blick befangen, regelrecht eingeschüchtert, denn Marco hatte ihn noch nie so angefahren, nicht mal, als er ganz am Anfang noch ständig versucht hatte seinen Kapitän und Vater zu töten. Allerdings kam klein beigeben für ihn auch nicht in Frage und irgendwie musste er seine vorherigen Worte bestärken, denn zurücknehmen würde er sie ganz gewiss nicht! »Warum hast du mich dann nicht geküsst?«, war die Frage schon impulsiv gestellt, bevor Ace' Hirn überhaupt nachziehen und seiner Zunge Einhalt gebieten konnte. Na toll, jetzt würde Marco doch gewiss eins und eins zusammen zählen, immerhin war er nicht blöd, aber wo es nun eh schon einmal draußen war... »In dieser Nacht im Thermalbad, warum hast du es nicht getan, wenn dir die Frau da drinnen gar nichts bedeutet!? Bin ich etwa so abstoßend?!«, schleuderte er dem Phönix wie eine Anklage entgegen. Störrisch hob er das Kinn und sah seinen Freund herausfordernd und trotzig an, der kurzzeitig aus dem Konzept gebracht wirkte und die Brauen eng zusammenzog, sodass sich eine steile Falte auf seiner Stirn bildete. Inzwischen hatten sich ein paar Schneeflocken in die Strähnen seiner Haare verirrt, hingen selbst in seinen dichten Wimpern und schmolzen dort glänzend dahin. Ach, sieh' an, das beschäftigt dich also?!, war Marco dann doch erstaunt. Daher weht also der Wind. Er hatte es ja schon geahnt, dass es keine gute Idee gewesen war, diesen Abend einfach auf sich beruhen zu lassen, allerdings hatte der Phönix nun auch nicht damit gerechnet, dass sich Ace gerade darüber beschweren würde, dass er ihn eben nicht geküsst hatte. »Wie kommst du nun wieder auf diesen Unsinn?! Natürlich bist du nicht abstoßend, Dummkopf!«, fuhr sich der Phönix mit einer Hand angestrengt über das Gesicht. Ich würde definitiv ein anderes Wort verwenden, um dich zu beschreiben... Manchmal raubte ihm der Kerl echt den letzten Nerv! »Ach nein?! Dann sag' schon... warum nicht, he?!« »Yoi, Ace, willst du das wirklich jetzt ausdiskutieren?! Hier?!« »Na, wo wir doch eh schon mal dabei sind... ja!« »Hättest du es denn gewollt?!« »Was?« »Dass ich dich küsse, yoi?« »Pff, nein!? Ich meine, vielleicht... gottverdammt...« In diesem Augenblick schwang die Tür der Bar krachend auf und eine Flut aus Piraten strömte heraus, sodass Marco und Ace gezwungen waren zur Seite zu rutschen, um dem jubelnden, feiernden Haufen Platz zu machen, der euphorisch nach draußen drängelte. Es musste kurz vor Mitternacht sein, was bedeutete, dass Pops den Neujahrstag mit seinem legendären Feuerwerk begrüßen würde. Und das wollte natürlich jeder sehen! »Da seid ihr ja, Mensch, wir haben euch schon überall gesucht!«, empörte sich Thatch mit beleidigt vorgeschobener Unterlippe, während er zielsicher auf sie zusteuerte, Haruta, Izou und Jozu schon im Schlepptau. Jozu war sogar so weitsichtig gewesen Ace' Mantel mitzubringen, den er dem Flammenwerfer jetzt zuwarf. »Das Gespräch ist noch nicht beendet...«, versprach Marco Ace in einem eindringlichen Wispern, bevor Thatch den jungen Kommandanten auch schon am Arm ergriff und ihn mit sich zerrte, immerhin war der ja die Hauptperson der Nacht... oder zumindest des nächsten Tages. Und die Feuerfaust war gerade mehr als froh, dass Thatch ihn davon schleppte, denn mit einem mal erschien sein Geburtstag wesentlich erbaulicher und vergnüglicher als das Gespräch mit Marco, das garantiert noch folgen würde. Man, was hab' ich da nur wieder für einen Mist verzapft!? Gemeinsam zählte die ganze Mannschaft den Countdown bis Mitternacht herunter und Ace gebührte dann die Ehre, das akribisch geplante und sorgfältig vorbereitete Feuerwerk zu entzünden, sehr zur Freude von Whitebeard, der neben ihm stand, die große, schwere Hand auf seiner Schulter. Das Feuerwerk krachte und verteilte sich in sprenkelnden, bunten Sternen und Figuren am nachtschwarzen, klaren Himmel, der eine perfekte Kulisse für die schillernden Regenbogenfarben bot. Die Hafenstadt wurde intervallartig immer wieder erhellt, während glitzernde, imposante Feuerblumen über ihnen erblühten und selbst die hartgesottenen Piraten zu entzückten Ausrufen verleitete. Sein Vater Whitebeard wünschte Ace als erstes neben einem gesunden, neuen Jahr alles Gute zum Geburtstag... bevor der Rest der Crew auch schon anrollte. Ace wurde geherzt, umarmt, geknufft, seine Schultern unzählige Male geklopft und seine Hand bis zum ermüden geschüttelt... und dann fing er sogar an, dass ein bisschen zu genießen, dieses herzliche Beisammensein, die Glückwünsche, die Wertschätzung seiner Person, die ihm so offen zu teil wurde. Marco war irgendwann neben ihm erschienen, ausreichend entfernt, um nicht zu stören oder aufzufallen und trotzdem immer nah genug, um Ace eine schweigsame Stützte zu sein... trotz ihrer Auseinandersetzung, was Ace nur wieder darin bestätigte, wie ehrbar und verlässlich dieser Mann war. „Opa... war es gut, dass ich geboren wurde?“ Mit Sicherheit konnte er diese Frage noch immer nicht beantworten, aber zumindest fühlte es sich nicht mehr vollkommen falsch an jetzt hier und am Leben zu sein. Nachdem das Feuerwerk abgebrannt war, fand sich die Mannschaft nach und nach wieder in der Bar ein und Thatch und Haruta überraschten Ace mit einem zehnstöckigen Ungetüm von einer Torte, die wohl schlichtweg mit allem gefüllt und verziert war, was die beiden hatten finden können. Als ganz besonderes Highlight thronte oben auf eine Marzipanfigur der Feuerfaust, umringt von Flammen und in siegesgewisser Pose, ein wirkliches Kunstwerk, was eindeutig Izous Handschrift trug. Ace wusste eigentlich gar nicht, ob er sich einen Ast freuen oder eher Angst haben sollte, dass er an einem Zuckerschock sterben könnte, aber naja... für die glücklichen Gesichter der beiden Kommandanten würde er das Risiko wohl gern eingehen, immerhin hatten sie sich so schrecklich viel Mühe gegeben. Die Feier zog sich bis weit über Mitternacht hinaus und Ace bereicherte sich freudestrahlend noch an so einigen Berry, da Wetten abgeschlossen wurden, wie viel von dieser Torte die Feuerfaust wirklich schaffen würde... und der junge Kommandant ließ sich natürlich nicht lumpen und bewies zu was ein D. wirklich fähig war - Teach sei hierbei lobend erwähnt, da er ihm gegen einen kleinen Obolus unbemerkt zu Hilfe kam. Allein die Marzipanfigur verschwand im Laufe der Stunden und war auch nicht mehr auffindbar. Irgendwann war es Ace dann doch genug und er stahl sich in einem unbeobachteten Moment - von denen es einige gab, da alle dem Alkohol gut zusprachen - davon... nun, zumindest war das der Plan. Doch gerade als er sich am Eingang seinen Mantel überzog, kam Haruta zu ihm getrottet. Der Kleine gähnte bereits herzhaft, doch die Segel streichen wollte er offenbar noch nicht. »Oh Ace, gehst du schon?«, fragte er mit großen, traurigen Kulleraugen. »Ja, bin doch etwas kaputt, Haru. Nicht böse sein, hm?«, versöhnlich ging er in die Hocke und ließ sich von dem jungen Kommandanten nochmal herzlich umarmen, wusste er doch ganz genau, dass Haruta in diesem halbwachen Zustand besonders anhänglich war. Der Kleine erinnerte ihn so manches mal an Ruffy und deshalb konnte Ace auch nicht widerstehen, ihm neckisch in die Seite zu kneifen, was den Jüngeren kichern ließ. »Pass' auf die Reste von meiner Torte auf, ja? Ich glaube, Blamenco und King Dew haben ein Auge auf die Schönheit geworfen«, wisperte die Feuerfaust verschwörerisch. »Verteidige ihre Ehre!« Haruta salutierte spielerisch. »Aye! Mach' ich!«, versprach er hoch und heilig, bevor ihm offenbar noch etwas einfiel. »Ah, Marco wollte wissen, ob es okay wäre, wenn er nachher nochmal bei dir anklopft? Ich glaube, er wollte noch was mit dir besprechen.« War ja klar, der Kerl hatte garantiert gemerkt, dass er sich verkrümeln wollte. Dem blieb aber auch nichts verborgen. Über die Köpfe seiner Nakama hinweg entdeckte er den Phönix, der einer aufgeregten Krankenschwester zuhörte, die mit ausladenden Gesten auf Whitebeard deutete, bevor sie die Hände resigniert in die Hüften stemmte und Marco flehend ansah, weil der Kaiser ihren Anweisungen offenbar nicht Folge leisten wollte. Als würde er Ace' Augen auf sich spüren, sah Marco über die Schulter... und ihre Blicke begegneten sich. Selbst über die Entfernung hinweg war das prickelnd und bescherte dem Feuerteufel angenehme Flaute im Magen. »Hm, ja... sag' ihm, das geht in Ordnung«, bestätigte er mit einem kleinen Nicken, bevor er sich aus dem Staub machte. Draußen war es inzwischen noch kälter geworden und Ace schob die Hände tief in seine Manteltaschen, zog den Kopf zwischen die Schultern und erweckte ein bisschen seiner Teufelskraft, um sich eine behagliche Wärme in der schützenden Umhüllung seines Mantels zu sichern. So stapfte er gerüstet durch den Schnee zum Hafen und zur Moby, die mit Reif überzogen im klaren Mondlicht glänzte. Auf dem Schiff selbst war es ungewöhnlich ruhig, was aber eigentlich auch nicht weiter verwunderlich war, da die gesamte Mannschaft immerhin feiernd in der Stadt verweilte. Ein paar vereinzelte Nakama drückten sich dick eingepackt an Deck herum und grüßten die Feuerfaust mit Respekt, bevor sie sich die kühlen Hände wieder mit dem Atem wärmten. Die Wachdienste waren kurz in dieser Nacht, kaum eine Stunde, bis die Ablösung kam und die Piraten auf das Fest zurückkehren konnten - doch gänzlich unbeaufsichtigt wollte man ihr Flaggschiff dann doch nicht lassen. Der junge Kommandant zog eine Flasche Glühwein für die tapferen Männer unter seinem Mantel hervor, den er durch seine Teufelskraft erhitzt hatte und zauberte den wachhabenden Piraten damit ein dankbares Lächeln auf die, durch die Kälte geröteten, Gesichter, bevor er das Kommandantendeck aufsuchte. Er betrat seine Kajüte und stand einen Augenblick wie versteinert in dieser, als er die Tür hinter sich geschlossen und den Mantel abgeschüttelt hatte, starrte auf die herrschende Unordnung und versuchte zu begreifen, warum ihm das eigentlich so störend auffiel - bevor Panik in ihm ausbrach, da er jetzt erst so wirklich realisierte, dass Marco bald da sein würde... und sie dann allein wären. »Oh Kacke, er wird hierher kommen!«, platzte es wenig geistreich aus ihm heraus, als er die Hände in seine Haare krallte und sein unaufgeräumtes Zimmer so ansah. Ach neee?! Wirklich?! Du hast doch gesagt, dass es okay wäre, wenn er kommt, Vollpfosten! Eigentlich hatte es ihn doch nie interessiert, was Marco über das Chaos hier dachte und der ältere Kommandant hatte auch nie den Eindruck erweckt, dass es ihn stören würde... und trotzdem hetzte Ace jetzt wie ein aufgeschrecktes Karnickel durch seine Kabine, klaubte hastig Klamotten vom Boden und stopfte diese in seinen eh schon übervollen Schrank, trat alles was nach Unordnung aussah kurzerhand unter sein Bett und wurde sich plötzlich mit peinlicher Intensität des Steckbriefes von Boa Hancock über seinem Bett bewusst. Er hatte eine Weile mal für die unglaublich hübsche Piratin geschwärmt, als er neu unter den Rookies gewesen war und Boa Hancock selbst ihm damals das Angebot der Weltregierung, ein Samurai der Meere zu werden, überbracht hatte. Doch seine Leidenschaft für die Kaiserin war inzwischen merklich abgekühlt und eigentlich hing das doofe Ding da nur noch, weil er Thatch Sammelsurium von Bildern weiblicher Schönheiten nicht nachstehen wollte und er dessen Spitzen und ewige Fragen leid war, auf welchen Typ Frau Ace denn so abfuhr. Naja, Boa Hancock war es offenbar nicht, denn bei ihrem Anblick regte sich bei dem Feuerbändiger erstaunlich wenig, wenn er dagegen an Marco und dessen Handarbeit dachte... okay, ja, der Steckbrief musste weg! Definitiv, denn nach der Sache mit seinem Mentor kam ihm dieses Bild über seinem Bett doch reichlich unpassend vor. »Sorry Lady, aber deine Zeit ist vorüber...«, entschied er tüchtig und zerrte das Papier von der Wand, was allerdings widerspenstig an seinen Fingern haften lieb, als wäre die Piratin selbst ganz und gar nicht damit einverstanden, dass man sie einfach so abschoss. Je mehr er sich zu wehren versuchte, desto mehr Ecken des Steckbriefes klebten an ihm fest. »Echt jetzt?! Elender Mist, geh' ab...«, fluchte er heftig und schüttelte seine Hand in dem sinnlosen Versuch sich von dem Papier zu befreien, sodass er gar nicht mitbekam, dass es geklopft hatte... und sich die Tür daraufhin öffnete. »Yoi, stör' ich euch zwei?!« Marco lehnte latent amüsiert im Türrahmen, die Arme gelassen vor der Brust verschränkt, ein schwarzes Bündel untergeklemmt und beobachtete Ace mit funkelnden Augen dabei, wie dieser mit dem im Gesicht klebenden Papier kämpfte. »Soll ich später nochmal wiederkommen, wenn du und die Kaiserin fertig seid?!«, bot er großmütig an. »Haha... wie witzig, Marco, wirklich...«, muffelte Ace und rupfte sich den elenden Steckbrief nun grob vom Leib, bevor er ihn endgültig unter seinen Stiefeln zerstampfte und ebenfalls unter sein Bett kickte. Hoffentlich würde da nie jemand nachsehen... »Komm... komm rein«, schnaufte er leicht außer Atem, stand kurz etwas ratlos im Raum, bevor er entschied sich in einer - hoffentlich - gelassenen Pose gegen seinen Schreibtisch zu lehnen. Schön cool bleiben, jetzt macht dich bloß nicht zum Affen! Marco schien kurz zu zögern, dann kam er Ace Einladung jedoch nach, trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. »Dekorierst du um oder warum darf die arme Boa Hancock jetzt nicht mehr an deiner Wand kleben und ein Auge auf dich haben?«, fragte er mit gehobener Braue und betrachtete flüchtig den nun leeren Platz über Ace' Bett, als er gemächlich auf jenen zusteuerte. Der Phönix kannte das Chaos in Ace' Zimmer zur genüge - es gehörte eben zu dem jungen Kommandanten wie sein Feuer - und war nun ehrlich etwas verwundert über die plötzliche Ordnung, auch wenn ihm der Schrank mit den nach außen gebeulten Türen wahrlich verdächtig vorkam. Und auch wenn er es nie zugegeben hätte, dieser dämliche Steckbrief von der Kaiserin mit dem bildhübschen Puppengesicht hatte ihn schon immer gestört... er war froh, dass er weg war. Mit jedem Schritt, den Marco näher kam, schlug Ace' Herz schneller und er klammerte die Hände regelrecht um die Kante seines Schreibtisches, während er sich betont lässig eine Strähne aus der Stirn pustete. »Sie und ich, wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit und wir haben beschlossen, dass es wohl besser ist, wenn wir uns trennen«, nickte er altklug und hob sein Gesicht ein wenig, da der Phönix nun vor ihm stand, Ace den versichernden Halt der Schreibtischkante aber nicht aufgeben wollte. Hatte der Kerl eigentlich schon immer so unglaublich blaue Augen?! Man, Wahnsinn, klarer als das Meer und genauso tief... Sie sahen sich eine Weile schweigend an, dann schien sich Marco wieder zu erinnern, dass er etwas bei sich trug und streckte Ace das ominöse Bündel entgegen. »Bevor wir unser Gespräch fortführen und das werden wir noch«, versprach der Phönix autoritär, wodurch sich Ace' kümmerliche Hoffnung flatternd verabschiedete, »...das ist für dich, yoi. Alles Gute zum Geburtstag, Ace«, erklärte er mit einem zaghaften Lächeln, in dem eine gewisse Unsicherheit mitschwang. Der junge Kommandant beäugte das offenkundige Geschenk zögerlich und obwohl ihm die Neugier in den Fingern kribbelte, senkte er den Blick auf seine Stiefelspitzen und kratzte mit der Sohle seines rechten Schuhs unangenehm berührt über die Dielen. Er war sich seiner Schuld mehr als bewusst und kaute befangen auf seiner Unterlippe, bevor er anfing, offensichtlich dem Boden sein Leid zu klagen, so eisern, wie er diesen anstarrte. »Marco, ich... ich kann das nicht annehmen. Nicht nachdem, was ich dir vorhin an den Kopf geworfen hab'. Ich hab' das doch eigentlich gar nicht verdient...-« »Ace...« »...weißt du, es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich hab' das nicht wirklich so gemeint, ich...-« »Ace...« »... war einfach aufgewühlt und durcheinander und dieser Tag ist eh nicht so einfach für mich...-« »Himmelherrgott nochmal, Ace, jetzt halt mal für einen Moment die Luft an, yoi!«, unterbrach ihn Marco ziemlich forsch in seinem Monolog und drückte ihm das Bündel geradewegs gegen die Brust, sodass der Feuerteufel rein instinktiv danach griff, damit es nicht zu Boden fiel. »Und jetzt nimm' das verdammte Geschenk, immerhin hat mir Calipa eine Menge Berry dafür aus der Tasche gezogen. Und mir passt das Ding eh nicht.« Unsicher sah Ace auf und blickte... in das amüsierte Gesicht des älteren Kommandanten, der ergeben schmunzelte. Findet der das etwa witzig? »Ehrlich, du machst mich fertig, Feuerzeug«, schüttelte der Phönix leicht den Kopf und zerrte Ace dann die Hutkrempe über die Augen, sodass dieser mürrisch brummte und die frechen Finger herrisch weg wedelte, bevor er seinen Hut wieder zurechtschob. »Yoi, ich bin es doch schon mehr als gewohnt, dass du meist handelst, bevor du nachdenkst und dir gern die kreativsten Dinge in deinem Hirn zusammen spinnst. Wenn ich da jedes Mal auch nur einen Berry dafür bekommen würde, wäre ich vermutlich schon reich«, grinste Marco den jungen Kommandanten an, der zögerlich unter der Hutkrempe zu ihm nach oben funkelte, die dunklen Augen gefüllt mit Unsicherheit, aber auch zaghafter Erleichterung. »Das ist ja wohl mal maßlos übertrieben...«, schnaufte Ace entrüstet und schob die Unterlippe vor, was Marco nur kritisch eine Braue heben ließ. »Ach wirklich, yoi?!«, fragte der Phönix mit einem herausfordernden Schmunzeln, während er sich neben Ace halb auf den Schreibtisch schob, sodass sein rechtes Bein über die Kante hing. »Lass' uns das von vorhin einfach vergessen. Ich bin nicht sauer, okay? Zumindest nicht mehr, kurzzeitig war ich es. Du hast ziemlichen Mist erzählt, aber ich werd' dich deswegen bestimmt nicht über die Planken schicken. Pops würde mir nur gehörig die Ohren langziehen und der Rest der Mannschaft mich wahrscheinlich lynchen«, meinte Marco amüsiert. »Und nun pack' endlich dein Geschenk aus.« Ace holte tief Luft und fühlte eine krachende, tonnenschwere Last von seinen Schultern fallen, als er zaghaft zu Marco hinüber blinzelte, dieser aber nur abwartend die Brauen hob und auffordernd auf den Stoff in seinen Händen nickte. Dieser Kerl war einfach nur... unglaublich. Perfekt. Ein unglaublich perfekter Freund, der Beste, den sich Ace vorstellen konnte. Manchmal wusste der Feuerbändiger gar nicht, womit er die Freundschaft des Phönix verdient hatte, so anstrengend und verquer er manchmal war und doch schien es Marco nie zu stören oder zu viel zu sein, er ließ alles in geduldiger Ruhe über sich ergehen, rief ihn nur manchmal mit angebrachter Strenge und Beharrlichkeit zur Ordnung, doch war ihm nie wirklich lang böse. Das Stoffbündel in Ace' Händen entpuppte sich als... ein Mantel, ein super leichter, schwarzer Mantel mit orangerotem Flammenmuster an Saum und Bund der Ärmel und aus solch weichem, angenehmem Stoff, dass er wie Wasser durch die Hände floss und fast nichts zu wiegen schien. »Oh man... wow... Marco...«, überwältigt schlüpfte Ace in dieses absolut geile Teil mit den weiten Ärmeln, das sich wie eine zweite Haut anfühlte und selbst für ihn mit seiner hitzigen Feuerkraft keine Belastung darstellte. Völlig hin und weg drehte er sich vor seinem Spiegel und konnte gar nicht fassen, wie perfekt dieser Mantel war, wie sehr er ihm gefiel und seinen Geschmack traf - völlig auf den Punkt und zu hundert Prozent. Er strich über den glatten Stoff auf seiner Brust und starrte sich eine ganze Weile nur sprachlos im Spiegel an. Noch niemals zuvor hatte er so etwas bekommen, etwas, was so absolut treffend auf ihn zugeschnitten war... das war einfach sein Mantel. »Marco, ich...« Er musste hörbar schlucken und senkte den Blick kurz, um sich zu sammeln und die Fassung zu wahren und als er wieder aufsah, stand der andere Kommandant hinter ihm, den Kopf leicht geschrägt und beäugte ihn forschend. »Jetzt fang bloß nicht wieder damit an von wegen, du kannst das nicht annehmen, Freundchen. Ich nehm' das Ding bestimmt nicht zurück!«, wehrte Marco beharrlich ab. Ace wollte seinen Freund am liebsten küssen...ihn anspringen... und umarmen. Vielleicht alles, nur nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, aber natürlich hielt er sich und seine Emotionen weitestgehend zurück, denn das hätte Marco vielleicht doch an seiner geistigen Verfassung zweifeln lassen. Es war ja fast erschreckend zu was ihn dieser Kerl trieb... Seine Lippen teilte ein glückliches Grinsen, bevor er die Zungenspitze schräg aus dem Mundwinkel lugen ließ. »Nee, vergiss' es, den bekommst du nicht wieder! Das Teil ist einfach nur Hammer! Dieser Mantel ist perfekt. Wirklich, vielen Dank, Marco!«, wandte er sich ehrlich ergriffen seinem Mentor zu, der zufrieden und erleichtert schien. Tatsächlich war der Phönix ein bisschen unsicher gewesen, ob Ace sein Geschenk wirklich gefallen würde, ob er es mit seinem Drang dem Feuerbändiger eine Freude zu machen nicht vielleicht ein bisschen übertrieben und sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, doch wenn er jetzt Ace' so in die funkelnden Augen sah, da war er sich sicher, dass er alles richtig gemacht hatte. Er wusste, dass der junge Kommandant doch ziemlich auf sein Aussehen achtete - auch wenn er nicht eitel war - und Marco hatte durchaus bemerkt, dass der junge Mann einen Faible für Klamotten, besonders Mäntel hatte, wenngleich er selten welche trug, weil ihm eh meist warm war. Daher hatte er sich kundig und diesen besonderen Stoff langwierig ausfindig gemacht, um Calipa daraus etwas individuelles für Ace fertigen zu lassen. Das hatte ihn wirklich eine ganze Stange Geld gekostet, doch die Feuerfaust war es durchaus wert... und der egoistische Grund, seinem Freund etwas ganz besonderes, etwas besseres als alle anderen zu schenken, hatte natürlich keinen Anteil an dieser Entscheidung. Ziemlich verwirrt sah er dem jungen Kommandanten jetzt dabei zu, wie dieser plötzlich eilig an ihm vorbei steuerte, seinen Rucksack unter dem Bett hervor zerrte und darin herum wühlte, bis er offenbar gefunden hatte, was er wollte... einen ledernen Pergamentzylinder, den er Marco jetzt mit einem vorfreudigen Grinsen entgegen hielt. »Ich hab' auch was für dich«, eröffnete er geheimnisvoll. Marco sah irritiert auf das Dargebotene, nahm das Behältnis aber zögerlich entgegen, während er sich mit den Fingern verunsichert durch den Bart strich. »Yoi, ich glaube, du hast das Konzept des Geburtstages nicht verstanden. Normalerweise bekommt das Geburtstagskind Geschenke... und verteilt keine«, erläuterte er mit schräg gehobenem Mundwinkel, während ihn Ace gespannt ansah. »Es ist doch nur eine Kleinigkeit, also... nun sieh' es dir schon an!«, verlangte die Feuerfaust ungeduldig. Er wollte endlich wissen, ob er da einen Glücksgriff gelandet und wirklich etwas besonderes für seinen Freund ergattert hatte. Marco kam der Aufforderung dann doch nach, öffnete den Behälter und schüttelte vorsichtig eine ziemlich alt aussehende Karte heraus, die er mit umsichtiger Vorsicht entrollte. Er studierte das Pergament eine Weile konzentriert, dann trat Fassungslosigkeit in seine Augen, er fingerte die Brille aus der Tasche seines Hemdes und setzte jene auf, bevor er die Karte fast schon respektvoll auf dem Schreibtisch ablegte und zaghaft glatt strich. »Yoi, Ace...«, hauchte Marco in atemloser Ehrfurcht. »Weißt du, was das ist?!« »Äh... nee?!«, gestand der junge Kommandant etwas verlegen und rieb sich ratlos den Nacken. Er hatte die scheinbar seltene Karte - der verlangte Preis dafür war horrend gewesen - bei einem Händler unterwegs entdeckt und da er nur zu gut wusste, wie dem Phönix bei solchen Dingen sprichwörtlich einer abging, hatte er sie mitgenommen, um seinem Bruder vielleicht eine Freude machen zu können. Und das schien offenbar gelungen, wenn er in das ungläubige, herrlich begeisterte Gesicht seines Freundes blickte, der die Karte wie den größten Schatz anstarrte und immer wieder den Kopf schüttelte, während er die Finger mit merklicher Faszination über die aufgemalten Inseln sowie zugehörige Schriftzeichen gleiten ließ. War es blöd, dass Ace sich augenblicklich wünschte den Platz mit dieser Karte zu tauschen?! Vermutlich, mit ziemlicher Sicherheit sogar sollte er seine geistige Verfassung anzweifeln... »Himmel, diese Karte zeigt eine ganz und gar einmalige Inselgruppe, die sich zwar in Pops' Territorium befindet, doch die wir bisher nicht erkunden und einfordern konnten, da die Strömungen dort so unberechenbar und gefährlich sind. Bei dem Versuch dort anzulanden sind bisher alle Schiffe gescheitert, yoi.« Ace war nun doch neugierig näher getreten, lehnte sich gegen den Tisch und folgte gespannt Marcos Finger, der eingezeichnete Linien um die Inseln nach fuhr. »Doch hier ist jede einzelne Strömung eingezeichnet, sodass man sie umgehen kann. Mit dieser Karte wird es kein Problem mehr sein, die Inseln anzufahren. Das ist... verflucht Ace, diese Karte muss doch ein Vermögen gekostet haben?!«, blickte er seinen Freund fast bestürzt an. Die Feuerfaust grinste schräg und kratzte sich unschuldig die Nase. »Öhm... nö, eigentlich nicht«, erwiderte er ausweichend und belustigte sich über Marcos fassungsloses Gesicht. »Du hast sie gestohlen?!« »Na hör' mal, ich bin Pirat, ich hab' einen Ruf zu verlieren... natürlich hab' ich sie gestohlen!« »Du bist wirklich unglaublich.« Marco wollte vermutlich entrüstet sein, allerdings zuckten seine Mundwinkel verräterisch und in seinen blauen Augen flammte Belustigung auf, neben einem fast sehnsüchtigen Feuer, als er Ace ansah und der wünschte sich sogleich mehr von diesem Lodern im Blick des älteren Kommandanten zu sehen. Und dann war sie wieder da, diese unbeschreibliche Spannung zwischen ihnen, das magische Knistern in der Luft, als sie sich eine Weile zu lang in die Augen blickten und Ace' das nervöse Kribbeln in seinem Magen kaum noch bändigen konnte. Gottverdammt... er wollte Marco so unbedingt anfassen, er wollte...- »Ich hab' dich an diesem Abend nicht geküsst, weil du betrunken warst und ich nicht einschätzen konnte, inwiefern du das alles wirklich wolltest und ob du dir überhaupt bewusst warst, was wir da getan haben, yoi...«, erklärte Marco plötzlich völlig aus dem Zusammenhang und Ace hatte einen Augenblick Mühe, dem raschen Gedankensprung zu folgen... vor allem, da er so versunken in diesen blauen Seelenkreisen gewesen war. Oh, stimmt ja, da stand ja noch ein gewisses Gespräch zwischen ihnen aus... der junge Kommandant erinnerte sich peinlich berührt an seine dämliche Frage und verfluchte sich innerlich für seine Gedankenlosigkeit, dieses Thema überhaupt wieder angeschnitten zu haben. Er hätte es wirklich auf sich beruhen lassen sollen... »Verstehe...«, murmelte Ace desillusioniert, obwohl die Erklärung seines Freundes natürlich absolut plausibel klang und so völlig nach Marco, dass er ihm jedes Wort glaubte. Natürlich dachte der Phönix zuerst an andere statt an sich und seine möglichen Bedürfnisse. Das war ein Fehler, Ace. So etwas sollte nicht noch einmal vorkommen. Wir sollten das nicht tun, bereitete sich die Feuerfaust gedanklich schon auf die Modalpredigt des Älteren vor und wappnete sich für die folgende Enttäuschung, die sich schon wie eine dunkle, erdrückende Wolke über ihm zusammen ballte. »Nein, ich denke nicht, dass du verstehst...«, verblüffte ihn der Phönix dann allerdings völlig mit seinem halb amüsierten Raunen. Er löste sich von dem Schreibtisch und trat nun wieder vor Ace, bevor er seine Hände hob und leicht, fast unsicher die Aufschläge von dessen Mantel ergriff und diesen so festhielt. »Glaub' bloß nicht, dass ich es nicht gewollt hätte, yoi...« »Du wolltest...?!«, hakte der Feuerteufel nun völlig verunsichert nach, befeuchtete sich die trockenen Lippen flüchtig mit der Zunge. Konnte es sein, sollte es wirklich möglich sein, dass Marco die gleiche Sehnsucht empfand?! Marco kaute auf der Innenseite seiner Wange und die Feuerfaust beobachtete fasziniert das Minenspiel seines Freundes, diese so unterschiedlichen Emotionen, die durch die klaren Augen hinter den Brillengläsern huschten, während der Phönix mit sich und seinen Worten zu ringen schien. »Himmel Ace, ich wollte wahrscheinlich noch nie etwas so sehr, wie dich zu küssen... und beim Seekönig, ich weiß, das sollte ich vermutlich nicht, weil wir Brüder und Freunde sind und ich eine halbe Ewigkeit älter als du und wahrscheinlich tausend Gründe dagegen sprechen, dich so zu wollen«, endete Marco mit schwerer Stimme und bedachte ihn mit einem gänzlich unmissverständlichen Blick aus feuriger Begierde. Ace' Herz holperte hart in seiner Brust und diese Hitze, so anders als seine Teufelskraft, erwachte erneut in ihm, zog vorfreudige Kreise in seinem Magen und schoss elektrisierende Funken in jedes Nervenende. Marcos Augenlider senkten sich noch mehr als ohnehin schon und Ace bemerkte mit atemlosen Erstaunen, wie verteufelt sexy und erotisch dieser Schlafzimmerblick eigentlich sein konnte. Es war absolut berauschend so von Marco angesehen zu werden. »Und was wäre... wenn ich dich auch so wollen würde...?!«, wisperte er mit zittriger Anspannung und klammerte die Hände haltsuchend an die willkommene Schreibtischkante, bevor er sich entschieden straffte und seinem Freund offen ins Gesicht sah, auch wenn er unter dessen intensiven Blick ziemlich schwach wurde. »An diesem Abend... ich wusste, was ich tat. Ich war mir vollkommen bewusst, dass ich dort mit dir war und ich war nicht zu betrunken, um zu wissen, dass ich es will«, gestand er ungebührlich offen. »...dass ich dich will.« Der Phönix wollte offenbar mit Vernunft das Unausweichliche verhindern. »Ace, vielleicht solltest du nochmal...-« »Nein, sollte ich nicht! Marco, ehrlich... was glaubst du, warum es mich so gestört hat, dich mit dieser Calipa zu sehen? Warum glaubst du, war ich so enttäuscht, dass du mich nicht geküsst hast, he? Glaubst du, ich lasse mir von jedem beliebigen Typen einen runterholen, nur weil ich so notgeil bin, oder was?! Man, ich... ich steh' auf dich...«, nuschelte er dann doch peinlich berührt, während er einen Knopf von Marcos Hemd fixierte und seine Unterlippe nervös mit den Zähnen malträtierte. Marco lehnte sich zu ihm und drängte Ace damit noch mehr gegen den Tisch, bis kaum noch Platz zwischen ihnen war. Selbst durch ihre Klamotten hindurch konnten sie die Wärme des jeweils anderen spüren. »Ace, spiel' keine Spielchen, nicht jetzt, hörst du?...«, wisperte der Phönix kehlig, so nah, dass sein warmer Atem wie eine streichelnde Berührung über die Lippen des Jüngeren strich. Sein Blick war gnadenlos fordernd und unsäglich verlangend. Das Herz donnerte Ace unaufhörlich in der Brust, sein Blut zirkulierte heiß durch seine Venen und dieser Rausch war so gänzlich anders als im Kampf, so viel intensiver, so viel... besser. »Ich spiel' keine Spielchen...«, erwiderte er atemlos und wagte den Blick zu heben, um in Marcos hypnotisierend blaue Augen zu sehen, die erneut so nah waren, dass er die goldenen Tupfen hinter den Brillengläsern schimmern sehen konnte. Ace schluckte hart und sammelte Speichel in seinem Mund, um seinen Worten zumindest den Hauch einer Chance auf Beständigkeit zu geben. »Es ist mir völlig egal, welche Gründe da vielleicht dagegen sprechen. Mich stört keiner davon. Ich will, dass du mich berührst und mich... küsst«, gestand er mit schwerer Stimme, während seine Augen schon völlig eigenständig zu Marcos Lippen huschten, als würde er sich bereits vorstellen, wie diese wohl schmecken... »Sicher, yoi...?« »Sehr sicher...« Marcos Lider senkten sich um noch ein ganzes Stück, er zog Ace den Hut vom Kopf, bevor seine Hände zur Hüfte des jungen Kommandanten glitten und jene umgriffen, er sich dann nach vorn neigte und sich - endlich! - ihre Lippen trafen. Es war eine winzige Berührung nur, mehr ein Tasten, ein vorsichtiges Nippen, was der Mund des Phönix mit seinem veranstaltete und doch zuckte ein Stromschlag durch Ace' Körper und ließ ihn zittrig ausatmen. Dann öffnete Marco den Mund ein wenig und begann seine Lippen spürbarer auf die des jüngeren Kommandanten zu drücken, trotzdem weich, fast quälend langsam, als wollte er dieses Gefühl nach allen Regeln erproben und der Feuerbändiger ließ sich aufgeregt in dieses neugierige Austesten ein, in dieses beinahe schüchterne Erkunden. Immer und immer wieder berührten sich ihre Lippen, sie kosteten, probierten, intensivierten die Verbindung ihrer Münder stückweise, bis sich bald heißer Atem und kleine, wohlige Laute in ihren Kuss mischten. Marcos Hände verweilten auf dem Stoff seiner Taille, nur unmerklich festigte sich der Griff dieser starken Finger und Ace' wünschte sich augenblicklich, dass er weniger Stoff getragen hätte... Die ganze Zeit über stand er mit wackligen Knien an den Schreibtisch gepresst, er umklammerte die Kante, wagte sich kaum zu bewegen aus Angst, dass es sich Marco doch noch anders überlegen und das hier und jetzt abbrechen könnte. Wenn er jetzt wieder geht, werde ich wahnsinnig! Dann kill ich ihn! Der Phönix zog sich um ein winziges Stück zurück und musterte Ace' gründlich, dessen leicht gerötetes Gesicht, die dunklen, dezent verklärten Augen, die den älteren Kommandanten so hingebungsvoll ansahen, die starke Kehle, an dessen Seite der Puls sichtbar klopfte. Oh ja, er wollte diesen Kerl so sehr! Marco setzte seine Brille ab, klappte diese bedächtig zusammen und legte sie sorgfältig beiseite - eine Unterbrechung, die den Feuerbändiger fast zu einem ungeduldigen Knurren verleitet hätte - bevor er wieder nach Ace' Taille griff, diesmal sehr spürbar und fest, um den jungen Kommandanten fordernd an sich zu ziehen. Der keuchte überrascht auf, doch jeder weitere Laut ging in einem trägen, zittrigen Seufzen unter, denn Marco beugte sich wieder zu ihm, winkelte den Kopf und entschied ihn nun richtig zu küssen. Ace' Arme zuckten nach vorn, er umklammerte die Oberarme des Phönix, als dieser seinen Mund hungrig auf seine Lippen presste und mit der Zunge über die weiche, empfindliche Haut fuhr. Sofort öffnete sich Ace' seinem Freund, teilte seine Lippen und Marco nutzte die Gelegenheit, seine Zunge dazwischen zu schieben und ihren Kuss... sehr viel intensiver zu gestalten. Der junge Kommandant konnte einen erregten Laut nicht unterdrücken, als zu ihrem eben entflammten Zungenspiel auch noch die Hand seines Mentors dazu kam, die über seinen Rücken nach oben glitt und sich in seinen Nacken legte, um einen angenehmen Gegendruck gegen die leidenschaftlichen Lippen des Phönix zu bilden. Oh Gott, das war... Wahnsinn. Einfach Wahnsinn. Dieses Gefühl, was Ace durchzuckte, war absolut betörend und so unglaublich anregend, dass er augenblicklich froh war, zwischen dem älteren Kommandanten und dem Tisch eingeklemmt zu sein... denn der Kuss des Phönix raubte ihm schier den Verstand und riss ihm vollständig den Boden unter den Füßen weg! Allein die Sensation, dass es Marco war, der ihn hier gerade so verlangend küsste, dass sie sich so intim nah waren... es war einfach total abgefahren! Ihre Münder vereinten sich in einem immer heißblütiger werdenden, offenen Kuss, ihre Zungen trafen sich schon, bevor es ihre Lippen taten und Ace' fahrige Hände glitten zu Marcos Schultern, tasteten sich zu dessen Hals hinauf, bis er den Kiefer des Phönix erreichte und seinen Mentor nur noch inniger zu sich zog. Es war, als wollten sie sich gegenseitig verschlingen, als hätten sie all die Monate, die sie sich kannten, nur auf diesen einen Augenblick gewartet und Ace konnte es kaum fassen, wie leidenschaftlich Marco eigentlich sein konnte, denn solch eine Hingabe, solch ein Feuer hatte er von dem sonst so reservierten Kommandanten gewiss nicht erwartet. Ace unterbrach ihren heftigen Kuss mit einem schnaufenden Atemzug und lehnte seine heiße Stirn gegen die seines Freundes, der nicht weniger außer Atem schien und sich sinnlich die Lippen leckte, da er Ace' Geschmack auf keinen Fall verlieren wollte. »Darf ich... dich ausziehen...?«, wisperte der Jüngere fiebrig, erkannte seine Stimme selbst kaum noch, die schwer und rau war vor Ekstase. Marco neigte sich zu seinem Ohr, dessen kratziger Bart schabte über seine Wange und ließ ihn erschaudern, als der Phönix angeheizt, aber latent amüsiert in seinen Gehörgang raunte: »Seit wann fragst du für irgendetwas um Erlaubnis, yoi...?!«, folgte die raue Zunge seinen Worten und leckte genüsslich über seine Ohrmuschel. Ace keuchte angetörnt durch diesen Reiz und grinste dann schief, fast entschuldigend, bevor er entschied, dass der Phönix damit eigentlich ziemlich richtig lag und er dessen Hemd kurzerhand einfach aufriss, sodass die kleinen Knöpfe in alle Richtungen klappernd davon sprangen. »Hast recht...«, murmelte die Feuerfaust zwischen zwei Küssen, die er seinem Mentor einfach stahl, während er ihm den nutzlosen Stoff über die Schultern herab drängte. Marco knurrte rau, doch da war nicht nur Unmut in seiner dunklen Stimme, als er Ace mit den Zähnen bestrafend in die Unterlippe zwickte. »So war das nicht gemeint gewesen, Freundchen...«, grollte er auf angenehme Weise empört und schob nun auch seine Hände unter den Stoff von Ace' Mantel, um den Feuerbändiger davon zu erlösen. Der junge Kommandant atmete befreit auf, als er das Kleidungsstück los wurde und dieses vergessen zu Boden segelte - der Mantel war zwar angenehm, doch jetzt war ihm viel zu heiß und er wollte Marco endlich spüren, richtig fühlen, Haut an Haut. Deutlich tiefer atmend und angeregt sah Marco Ace dabei zu, wie dieser seine Hände hob und mit den Fingern den athletischen Oberkörper des Phönix erkundete, die begehrten Muskeln angetan entlang fuhr, bevor er das markante, blaue Tattoo auf der Brust des älteren Kommandanten mit prickelnder Faszination nachzeichnete, was Marco ein wohliges Brummen entlockte und ihn erneut nach Ace' Lippen haschen ließ. Der Phönix selbst knöpfte währenddessen Ace' lockeres Hemd auf, wesentlich geduldiger, beinahe genüsslich enthüllte er den muskulösen Körper des Flammenwerfers, schob den störenden Stoff beiseite und strich über die heftig zuckenden Bauchmuskeln hinauf zu der starken Brust, bevor er seinen Freund mit sanfter Gewalt wieder an sich zog, um die Zunge in dessen Mund zu jagen. Ace seufzte herrlich schockiert, als sich ihre nackten Oberkörper trafen und das elektrisierende, unverkennbare Knistern ihrer Teufelskräfte wie eine Flammenwoge durch seine Blutbahn rollte und seinen Unterleib in hungrige Erwartung hüllte. Er drängte sich näher an Marco, rieb seine Hüfte gegen den älteren Kommandanten, um das erwachende Feuer in seinem Geschlecht weiter zu schüren, was Marco einen schweren Atemzug ausstoßen und ihn die Finger angetörnt in die Hüfte seines Freundes graben ließ. Die raue, feuchte Zunge glitt jetzt über Ace' Kehle, er erschauderte heftig und voller Wollust, wisperte den Namen seines Freundes heiser, was Marco offenbar animierte, zaghaft an der eroberten Haut zu saugen, als Ace rein instinktiv den Kopf in den Nacken legte und so stumm um mehr bat. Und Marco gab ihm mehr, nur zu gerne... genüsslich leckte er über die erhitzte Haut, kostete voller Verlangen von der Feuerfaust und grub die Zähne angetan in den rasenden Puls unter seinen Lippen, was den jungen Kommandanten hitzig keuchen ließ und seine Fingernägel über die breiten Schultern des Phönix jagte. Marco verging schon jetzt fast vor Lust, seinen Freund so vor sich zu haben, ihn endlich anfassen zu können auf diese völlig hemmungslose Art und Weise, raubte ihm nicht nur den Atem, sondern auch jeglichen klaren Verstand. Er wollte Ace so sehr, konnte diesem irrationalen Verlangen endlich nachgeben und den jungen Kommandanten noch viel inniger und stärker spüren. Seine Hände glitten fiebrig über Ace' helle, warme Haut, jeder Muskel war eine Versuchung, sodass Marco schwer widerstehen konnte, jeder dieser perfekt definierten Linien die volle Aufmerksamkeit seiner Finger zu widmen. Und der Feuerbändiger belohnte ihn mit seinem angetanen Seufzen, mit jedem wohligen Schauder und damit, wie er sich drängend an ihn schmiegte. Ace konnte gar nicht genug davon bekommen, Marcos straffen, trainierten - und überaus männlichen - Körper zu erkunden, endlich das anzufassen, was er meist bisher nur gesehen, vielleicht flüchtig berührt hatte. Es war unglaublich antörnend zu spüren, wie diese eigentlich so vertrauten Muskeln unter seinen Fingerkuppen arbeiteten, wie warm und glatt die gebräunte Haut des Älteren war, der auf jede seiner Berührungen mit erregten, schweren Atemzügen regierte. Wegen mir... er ist geil wegen mir, das ist... wow! Seine Hände glitten zu Marcos festem Hintern, er drückte den Phönix gegen sich, spürte dessen steifes Glied gegen seine Hüfte stoßen und keuchte selbst heiser wegen dieser ungewohnten und doch so herausragenden Erfahrung. Es machte ihn heftig an, die Lust seines Freundes so deutlich zu spüren. Ace war sich sicher, das hier, es war absolut nicht falsch und obwohl er dergleichen noch nie getan hatte - zumindest nicht mit einem Mann - fühlte es sich gut an, komplett richtig, Marco so nah zu sein. Fahrig nestelte Ace an der goldenen Gliederkette um die Hüfte des Älteren, öffnete diese und warf sie auf den Schreibtisch, bevor er sich dem Haramaki widmete und diesen ungeduldig zu lösen versuchte. Daraufhin ergriff Marco seine Hände und hielt ihn in seinem Tun auf, was Ace unwirsch knurren ließ: »Wenn du mir jetzt allen Ernstes noch erzählen willst, dass das hier falsch ist und du wieder abhaust... dann... dann hau' ich dir wirklich eine rein!«, drohte er düster, fast schon verzweifelt. Marco lachte rau und legte Ace' Hände auf seine Brust, bevor er sich zu dem jungen Kommandanten beugte und dessen Lippen heiß und verlangend für einen weiteren Kuss einfing. »Keine Sorge, ich verschwinde in nächster Zeit garantiert nicht, yoi«, beruhigte er das aufgewühlte Gemüt seines Freundes, indem er versöhnlich über dessen Unterlippe leckte. »Ich dachte nur, dass es auf dem Bett vielleicht etwas bequemer wäre, hm?«, raunte er dunkel. Ach ja, das Bett... Ace war so sehr in seinem lustvollen Delirium gefangen, dass er daran gar nicht mehr gedacht hatte. Er nickte heftig, ergriff den Phönix am Handgelenk und zog ihn hinüber zu seiner Schlafstätte, wo er ihn mit einem dunklen, wilden Grinsen nieder stieß. Marco prallte auf die weiche Matratze und bevor er entrüstete sein konnte, schwang sich die Feuerfaust über seine Hüfte, drückte ihn nieder und begann nun seinerseits die Kehle des Älteren mit diesen absolut reizenden Lippen entlangzuwandern, ihn mit frechen Bissen zu necken, wodurch sich Marco angetan zurücksinken ließ und die Finger keuchend in den dunklen Strähnen seines Freundes vergrub, der ihm hier auf absolut sensationelle Weise die Nerven überstrapazierte. Ace genoss es über alle Maßen den Phönix zu reizen, es war ein süchtig machender Rausch, dem Älteren jeden noch so kleinen, lustvollen Laut zu entlocken, zu spüren, wie sich dieser unten seinen Händen entspannte, sich ihm so völlig hingab und nach mehr gierte. Und der Feuerbändiger kam dem willig nach, leckte abermals über die starke Kehle seines Freundes, bevor er die Lippen tiefer wandern und seine Zunge drängende, feuchte Spuren über die ausgeprägten Muskeln von Marcos Oberkörper ziehen ließ. Der Griff in seinen Haaren verstärkte sich und der Brustkorb unter seinem Mund hob und senkte sich unter merklich beschleunigten Atemzügen, was Ace ein verschmitzt triumphierendes Grinsen entlockte. Er würde Marco nur zu deutlich zeigen, dass das hier richtig war, dass es diese einmalige Anziehung zwischen ihnen auszukosten galt, denn die Feuerfaust konnte sich jetzt schon kaum noch vorstellen, dass hier bei einem einmaligen Erlebnis zu belassen. Viel zu berauschend war diese lustvolle Macht diesen einmaligen Kontrollverlust an dem Phönix zu beobachten, sich dessen Blicken bewusst zu sein, die ihn sich so einzigartig und privilegiert fühlen ließen, da Marco ihn erwählt hatte - ihn! - um diese spezielle Intimität zu teilen. Ace' Mund glitt weiter zu Marcos hartem Bauch und auch hier verteilte er hungrige Küsse, während er endlich den Knoten des Haramaki fand, diesen mit einem unwilligen Knurren öffnete und das störende Stoffstück beiseite warf. Er wollte diesen köstlichen Körper endlich ganz haben, wollte den Phönix nackt neben sich. Das ist so absolut geil, vor allem, da sich Marco auf die Unterarme aufgestützt hatte und so mit verdunkelten Augen auf ihn herab sah, ihm einen ziemlich anheizenden, scharfen Blick unter diesen schweren Lidern zuwarf, während er ihn ungeniert beobachtete. Alles hier war so schrecklich intim, eine völlig neue Ebene von Vertrauen und Ace gefiel das sehr. Er wollte Marco genau so sehr Lust bereiten, wie er ihn lachen sehen wollte... und getrieben von diesem Gedanken glitten seine Lippen tiefer, über den gespannten Stoff der eigentlich lockeren Hose und drückten sich mit einem schweren Atemzug auf die mächtige Härte darunter. Der Duft von Marcos Erregung stieg ihm in die Nase und ließ ihn selbst angetörnt die Lippe zwischen die Zähne ziehen. Der Phönix kippte den Kopf in den Nacken und ließ die Feuerfaust in den Genuss kommen, das erste, raue Stöhnen von ihm zu hören... und es war fantastisch. Absolut elektrisierend. Er wollte mehr davon! Und mehr sollte er auch bekommen, denn Marco wollte sich nun offensichtlich nicht nur mit Passivität zufrieden geben. Er packte nach Ace' Schultern, zog ihn herrisch zu sich nach oben und vertauschte flink ihre Rollen, sodass die Feuerfaust nun in die Matratze gepresst wurde und sich der Phönix halb über ihn lehnte, bevor er ihn auf absolut aufreizende Weise küsste und die Zunge ungezähmt in seine Mundhöhle tauchte. Ace keuchte lustvoll und halb erstickt durch Marcos fordernden Mund, als dessen Hand über seinen Körper wanderte und sich schließlich fest über die Erregung in seiner eigenen Hose legte, um diese ausgiebig und mit tödlichem Geschick zu reiben. »Ah, Marco...~« Der Feuerteufel verdrehte die Augen genüsslich und drückte den Kopf in das Kissen, was der Ältere sogleich als Angebot nahm, die feuchte Zunge über Ace' Kinn zu führen und abermals seinen Hals zu küssen und warmen Atem über die feuchten Spuren seiner Zunge zu jagen. Zeitgleich schaffte er das Kunststück, den Gürtel des jungen Kommandanten klappernd zu öffnen, seine Finger dann flink unter dem Stoff der Hose verschwinden zu lassen und in seine Shorts zu schieben. Begeistert beobachtete er Ace' lustvoll verzerrte Züge, dessen nach Luft schnappenden Mund, die sinnliche Röte auf den sommersprossigen Wangen... und war dem Feuerteufel so komplett verfallen. »Ja...?«, konnte Ace fast das grinsende Raunen gegen seine Haut prallen spüren, als er sich mit atemlosen Stöhnen der Sensation ergab, wie sich Marcos Finger um sein inzwischen voll erregtes Geschlecht schlossen und ihn zu streicheln begannen. Das war... nein, er fand einfach keine Worte dafür, es war unbeschreiblich so von seinem Freund angefasst zu werden, so viel besser, als alles, was er bisher erlebt hatte! Aber diesmal würde er sich nicht zur Untätigkeit verdammen lassen! »Gottverdammt... zieh' dich... ngh... endlich aus...«, keuchte er schwer und zerrte hinweisend an Marcos Hose, die ihn viel zu sehr störte. Er wollte keine Grenzen mehr zwischen ihnen, wollte Marcos harten Schwanz an seinem fühlen, sich an ihm reiben, sich völlig verlieren... Der Phönix grinste mit leidenschaftlich umwölkten Augen unter inzwischen verschwitzten Haarsträhnen auf ihn herab, doch er kam der Aufforderung bereitwillig nach, zog seine Hand aus Ace' Hose zurück, was diesen frustriert, aber auch seltsam erleichtert über die kleine Pause schnaufen ließ. Marco stemmte sich etwas hoch, löste den Knopf seiner eigenen Hose mit fliegenden Fingern und drängte diese seine Beine hinab, wobei ihm Ace ungeduldig zu Hilfe kam, da ihm plötzlich alles nicht schnell genug ging. Er war so erhitzt, so grenzenlos erregt und wollte endlich das haben, wonach es ihm schon seit Tagen verlangte. Der Phönix warf seine Hose achtlos neben das Bett und streifte sich nun auch die Schuhe von den Füßen, bevor er sich wieder neben Ace sinken ließ und dem nun ebenfalls aus dem Rest an Klamotten half. Übereifrig befreite sich Ace von seiner eigenen Hose mitsamt Shorts, polternd folgten seine Stiefel und dann war Marco auch schon wieder an seiner Seite und zog ihn an der Hüfte zu sich. Der Feuerteufel leckte sich bei diesem betörenden Anblick fahrig die Lippen, wie sich ihm dieser absolut geile, perfekt trainierte Körper seines Freundes nackt präsentierte. Hungrig und fasziniert glitt sein Blick über die sehnigen Muskeln, seine Hand folgte dem Weg und er stoppte nur mit einem doch etwas unsicheren Schlucken kurz vor Marcos unübersehbarer Härte, die sich komplett aufgerichtet gegen dessen Bauch drückte. Heute war er nicht gänzlich betrunken und hatte dementsprechend Muse sich zu viele, unwichtige Gedanken zu machen. »Ich... ich weiß nicht, wie ich... naja... ich bin nicht sicher, wie ich... du weißt schon...«, wisperte er fiebrig, seine Stimme war viel tiefer als sonst und verdeutlichte nur seine schwelende Leidenschaft. Er wollte so unbedingt, dass Marco das hier mit ihm gefiel, er sollte das genießen und nicht womöglich auf die Idee kommen, es doch noch zu bereuen... Marco griff nach seinem Kiefer, drückte die Finger in seinen Nacken und zog ihn sanft, aber bestimmt zu sich, um ihn äußerst verlangend und tief zu küssen. »Ich werd' dir jetzt bestimmt nicht die Geschichte von den Bienchen und den Blümchen erzählen, yoi... ich bin sicher, du weißt, dass das so nicht funktioniert«, zog ihn sein Freund mit einem verschmitzten, äußert erotischen Schmunzeln auf und wischte einen glänzenden Speichelfaden mit dem Daumen von Ace' Unterlippe. Der stieß Marco die Faust halbernst gegen die Schulter und war froh über dessen Ungezwungenheit, welche die Situation angenehm auflockerte. »Blödmann... du weißt genau, was ich meinte...« »Ehrlich Ace, mach' einfach. Glaub' mir, egal, was du tust, es kann mir nur gefallen... ich beschwer' mich schon, wenn mich was stört«, hauchte Marco angeregt gegen seinen Mund und zupfte auffordernd mit den Zähnen an seiner Unterlippe. Nur mit den Fingerknöcheln strich Ace jetzt über das heiße, pulsierende Fleisch von Marcos Mitte und der antwortete mit einem hitzigen Keuchen, was auf direktem Weg in seinen eigenen Schwanz fuhr und ihn heftig anregte. Beherzt umgriff er dann die samtige Härte seines Freundes und begann diese probeweise auf und ab zu fahren, bevor er seine Bewegungen kontrollierter steuerte und sein Blick gebannt zwischen Marcos Gesicht und dessen Geschlecht in seiner Hand hin und her hüpfte. Kurz wies ihn der Ältere dann doch mit seiner Hand und den stoßenden Bewegungen seiner Hüfte an, zeigte ihm, wie er es mochte und Ace war bemüht - wie wahrscheinlich noch nie in seinem Leben - zu lernen. Gefesselt beobachtete er, wie sich die Haut straff um das schwere Glied spannte, wie die glänzende, feuchte Spitze immer wieder aus seiner Hand auftauchte und sich die hervortretende Feuchtigkeit langsam über seine Finger verteilte. Ace hätte nicht gedacht, dass ihn so was scharf machen könnte, aber das tat es... und wie! Marcos Augenlider flatterten unkontrolliert, sein Mund öffnete sich halb und er stöhnte leise, kehlig und tief, während er sich lustvoll anspannte und dadurch die vereinzelten Schweißtropfen auf seinen arbeitenden Muskeln verführerisch glänzten. Verflucht, unglaublich, wie heiß dieser Kerl eigentlich war! Es machte Ace ziemlich an, den sonst so beherrschten und kontrollierten Phönix jetzt so ungehemmt zu erleben, es war ein einmaliger, ein verboten sündiger Anblick und er wollte verflucht nochmal der Einzige sein, der Marco so zu sehen bekam! Leider konnte er sich gar nicht all zu lange an diesem scharfen Anblick ergötzen, denn Marcos Finger griffen nun nach seinem eigenen, zuckenden Schwanz und begannen diesen gezielt zu stimulieren. Er keuchte halb, halb stöhnte er und folgte den fordernden Fingern instinktiv, die sich in seine Hüfte krallten und ihn noch näher an Marco heran zogen, sodass er ein Bein zwischen die seines Freundes schob, damit sich ihre harten Mitten nun völlig gegeneinander bewegen konnten. Ihre geschwollenen Erregungen berührten sich aufreizend im Rhythmus ihrer rollenden Hüften, der zu den Bewegungen ihrer Hände passte und Ace konnte nicht mehr an sich halten, er schob den Kopf nach vorn, suchte mit verzweifeltem Hunger die Lippen seines Freundes, musste Marco unbedingt schmecken. Der kam ihm mit grenzenloser Begierde entgegen und ihre Zungen rieben feucht aneinander, wie es weiter unten ihre pulsierenden Glieder taten und beide Kommandanten stöhnten und atmeten merklich heftig in ihren wilden Kuss, ihre Münder rutschten immer öfter unkontrolliert übereinander, verteilten den Speichel großzügig über ihre Lippen. Beide schwitzten jetzt deutlich und ihre feuchte, warme Haut glitt übereinander, bot zusätzliche Reize zu den pumpenden Händen an ihren geschwollenen Geschlechtern. Ace griff mit der freien Hand in Marcos Nacken, glitt begehrlich über dessen glatt rasierten Hinterkopf und hielt seinen Freund nah bei sich. Es machte ihn an Marco anzusehen, während der weiter unten so selbstverständlich seinen Schwanz rieb. Marcos Finger verfingen sich ebenfalls in Ace' dunklen, verschwitzten Haarsträhnen, er fing gierig jeden hektischen Atemzug seines Freundes auf, ergötzte sich an dessen entglittenen Gesichtszügen, an den lustvollen Lauten aus diesem feucht glänzendem Mund, der so verlockend war, dass er Ace immer wieder fahrig und wild küssen musste. Ace spürte seinen Höhepunkt unter den geschickten Fingern seines Freundes rasch heranrollen, eigentlich viel zu früh und doch so bitter nötig, doch er wollte... »Sag' meinen Namen, yoi«, keuchte Marco rau. Ace sah ihn an, suchte den verdunkelten Blick des Phönix und erregte sich an der unverhüllten Lust darin. »Ich will, dass du meinen Namen stöhnst, wenn du kommst...«, verlangte der Ältere angetörnt, raunte die ungebührliche Bitte unanständig geil in sein Ohr, was Ace' Orgasmus ziemlich zielsicher auslöste. »Ahhhh... Mar... co~«, stöhnte er wie eine willige Hure und bäumte sich zuckend auf, verkrampfte die Finger haltsuchend in der starken Schulter seines Freundes, während er in heißen Schüben seinen Samen zwischen ihnen verteilte und die Augen berauscht schloss. Seine Kontrolle entglitt ihm völlig, gleichauf mit seinem klaren Verstand. Er kam ziemlich heftig, das Zucken seines Schwanzes schien gar kein Ende mehr zu nehmen und schlussendlich sackte Ace völlig erledigt und heftig schnaufend in sich zusammen. »Sorry...«, nuschelte er dann recht verlegen und mit kratziger Stimme, nachdem er wieder zu Atem gekommen war und bemerkte, dass er seinen Freund ziemlich eingesaut hatte... und das der noch nicht gekommen war, da er über seinem eigenen Höhepunkt völlig vergessen hatte, Marco weiter zu pumpen. Doch der Phönix schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, während er träge und ziemlich genüsslich Ace' Samen auf dessen Bauch verschmierte, bevor er nach der Hand seines Freundes griff und die warmen Finger anweisend um seine Hoden schloss. Ace nickte begreifend und begann Marco dort zu massieren, während er mit geröteten Wangen dabei zusah, wie der seinen Samen nutzte, um den eigenen Schwanz nun mit gezielten, ausladenden Bewegungen zu reiben. Dieser Anblick machte ihn ziemlich unanständig an und obwohl er eben erst gekommen war, fand er Marcos enthemmten Zustand immer noch wahnsinnig scharf. Der Phönix rollte sich mehr auf den Rücken, zog ein Bein leicht an und Ace folgte willig nach, schob sich drängend gegen seinen Freund und knetete dessen Hoden mit anfänglicher Vorsicht, bis Marco seinen Kopf zu sich herab zog, die Lippen zu seinem Ohr drängte und mit kehliger Stimme zögerlich begehrte: »Fester, Ace...« Und die Feuerfaust ließ alle Bedenken hinter sich, er massierte seinen Freund nun mit wesentlich mehr Druck, beobachtete aufgeregt dessen entgleisende Gesichtszüge, die angespannten, zitternden Muskeln unter der verschwitzten, gebräunten Haut und konnte sich nicht beherrschen, die Zähne in die gespannten Sehnen von Marcos Hals zu graben, was diesen wohl schlussendlich mit einem wilden, tiefen Stöhnen zum kommen brachte. Völlig gebannt beobachtete Ace das zuckende Glied des Phönix, wie sich Schub für Schub der weißen, zähen Flüssigkeit über Marcos Finger und dessen kontrahierende Bauchmuskeln verteilte. Eigentümlich fasziniert ließ er seine Finger durch die warme Flüssigkeit gleiten, bevor er das Gesicht wandte und von Marco schon wieder in einen innigen, doch wesentlich gemächlichen Kuss gezogen wurde. Der Phönix schmunzelte ihn gelöst und auf eine gute Weise erledigt an. »Yoi, okay... daran könnte ich mich doch gewöhnen... das war ziemlich heiß«, meinte er leichthin und strich mit den Fingern sanft durch Ace dunkle Haare, glitt an dessen Kiefer entlang und fing sein Kinn ein, um ihm abermals einen Kuss aufzudrücken. Ace lehnte sich völlig selbstverständlich in die Berührungen seines Freundes und schloss kurz genießend die Augen, bevor er ihn frech ansah. »Du hattest ja eben auch das Vergnügen Sex mit der Feuerfaust zu haben«, grinste er nun großspurig und amüsierte sich über das Hochziehen von Marcos Augenbrauen. »Yoi, du bist ja ganz schön eingenommen von dir, werte Feuerfaust... du weißt schon, Hochmut kommt immer vor dem knallharten Fall.« »Ich bin nicht eingenommen. Das sind Tatsachen, alter Mann!« »... Ace...« »Was denn?!« »Nenn' mich nicht so.« »Man, du bist aber empfindlich... äh, wo willst du denn jetzt hin?« »Duschen?!« »Oh gut... warte, ich komm' mit! »Nur, wenn du aufhörst so hinterhältig zu grinsen... was hast du schon wieder vor?« »Eine zweite Runde... vielleicht?!« »Weißt du, wie spät es ist?!« »Ich weiß zwar nicht, was das jetzt zur Sache tut, aber... nö.« »Himmel, du bist wirklich unglaublich...-« »...-sexy?!« »Anstrengend, yoi.« »Das war jetzt aber gemein, Marco!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)