Aushilfe gesucht! MxM von NicoRomeo ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Was habt ihr denn so da?“, fragte Rylan und begann, die Regale, sowie den Kühlschrank zu durchsuchen. „Nicht sonderlich viel. Dad kam länger nicht zum Einkaufen. Zum Glück hat Angelica immer gleich mehr geholt.“ Maddy hatte ihre Mathematik-Unterlagen auf dem Tisch verstreut und sah wie gebannt zu ihrem Schwarm. „Okay, aber… hey, hier sind zwei Packungen Nudeln!“ Grinsend präsentierte der Blonde seine Fundstücke. „Rylan machst du jetzt essen? Maddy und ich haben Hunger!“ Jolie war anscheinend ungeduldig. Neugierig blickte sie zu dem älteren. „Daddy hat bestimmt auch Hunger!“, fügte sie noch hinzu. *„Und ich habe Hunger auf euren Dad…“* Nachdem sich der Nachhilfelehrer aber zusammen gerissen hatte, zauberte er Spaghetti für die Mädchen. Irgendwo, aus einem wahrscheinlich längst vergessenen Schränkchen, hatte er noch Tomatensauce herausgefischt. Während sein, mehr oder weniger spektakuläres, Werk in der Mache war, lief er zu Maddy hinüber und warf einen Blick aufs Matheheft. „Ah okay…“, murmelte er überlegend, während er sich alles durchlas. „Das kriegen wir genauso hin, glaub mir.“ Er schenkte der 15-jährigen ein aufmunterndes Lächeln. Maddy errötete auf der Stelle. Ry bemerkte es glücklicherweise nicht, da er zum Kochtopf hechtete. Allerdings war es jemand anderem aufgefallen… „Maddy, wieso bist du so rot?“, fragte Jolie gespannt. Sie lief ständig zwischen ihrer Schwester und Ry hinterher. „Psst!“, zischte das ertappte, total verknallte Mädchen. „Wir können gleich essen! Vielleicht… war es nicht so klug, dass du schon mal deine Mathe-Sachen ausgebreitet hast. Aber das ist meine Schuld.“ Er grinste und suchte die Teller. Jolie hatte derweil die ganze Zeit neben Rylan gestanden und ihm von ihrer bezaubernden Puppen-Familie erzählt. „Spielt du auch mal mit mir?“ „Oh, später, meine Süße. Wir essen doch jetzt gleich.“ Ry lächelte. „Versprichst du es?“ Jolie ließ nicht locker. „Okay, ich verspreche es.“ Auch wenn ihm eher danach war, mit Nathaniel zu… spielen. Der kleinen, süßen Dame konnte er einfach nichts abschlagen. „Ich habe eine Ecke freigeräumt!“, rief der Teenager. „Wir können also normal essen.“ Sie lächelte. „Super, danke.“ Gerade als der 21-jährige alles auf den Tisch stellen wollte, klingelte das Haustelefon. „Ich geh‘ schon!“ Jolie kam ihrer großen Schwester allerdings zuvor. „Hallo Daddy! Wann kommst du? Rylan hat Essen gemacht! Und Maddy war eben ganz lustig rot!“, plapperte die kleine fröhlich. Rylan musste sich ein wissendes Grinsen verkneifen. „Wieso war Maddy denn rot?“ Nathan hatte es geschafft, endlich das Firmengebäude zu verlassen. Er hatte nur sagen wollen, dass er gleich da war, doch die vierjährige schien ihm einiges erzählen zu wollen. „Weiß ich nicht!“ „Gib‘ mir das!“ Maddy riss der Plaudertasche das Telefon aus der Hand. „Dad, wann… kommst du denn nach Hause?“ „Ich bin in ca. zehn Minuten da. Ist alles in Ordnung bei euch? Was… wie läuft es mit Mr. Benn- Rylan?“ „Er… kocht uns was… Wie Jolie bereits verraten hat. Und in Mathe hilft er mir auch! Aber Essen geht vor, denn die Nudeln die du bestellt hast, sind total grauenhaft gewesen!“ „Oh, entschuldige meine Große. Das tut mir leid.“ *„Schwing deinen geilen Hintern hier her, Nate“*, dachte sich Rylans Teufelchen, das sich anscheinend einen neuen Spitznamen für den Familienvater ausgedacht hatte. Nachdem Maddy und Nathan aufgelegt hatten, war Ry weiter damit beschäftigt, das Essen auf den Tisch zu bringen. „So.“ Jolie wollte auch gar nicht länger warten. Als alles bereit stand, griff sie nach einer Gabel und bediente sich genüsslich. Rylan sah ihr lächelnd dabei zu. „Kannst du nicht noch fünf Minuten auf Daddy warten, Jolie?“ „Nein, das schmeckt lecker!“, rief sie fröhlich und mit verschmiertem Mund. Rylan und Maddy sahen sich grinsend an und gesellten sich dann zu dem kleinen Mädchen. Maddy hatte sich natürlich so gesetzt, dass sie ihrem Schwarm direkt gegenüber war. Dadurch konnte sie ihn perfekt anschmachten. „Wieso hast du dir keinen Teller genommen, Rylan?“, fragte die 15-jährige leicht schockiert, als es ihr auffiel. „Oh, ich bin ja nicht hier um zu essen.“ Der Blonde zwinkerte und warf dann einen Blick zu Jolie. „Wieso isst du nichts?“, wollte nun auch die kleine wissen. „Es schmeckt gut! Daddy schmeckt das sicher auch!“ Ry grinste bei dem Gedanken an Nathan. „Freut mich, dass du mein Essen magst.“ Er streichelte ihr über den Kopf. Gerade in diesem Moment öffnete sich die Tür und der Controller trat hinein. Sein Blick fiel sofort auf den besetzten Küchentisch und er kam nicht umhin, bei der vor sich ereigneten Szene zu lächeln. „Ist alles in Ordnung? Seid ihr schön am Essen?“ Nathan schritt auf den Tisch zu. Er entledigte sich seiner Jacke und Rylans Augen lagen sofort interessiert auf ihm. Glücklicherweise bemerkte Nate dies jedoch nicht. „Danke fürs… Kochen.“ Der ältere schenkte ihm ein schönes Lächeln. Kochen war wirklich nicht seins. Wie gut, dass er nach dem Tod seiner Frau, stets ein Kinder- oder Au-Pair-Mädchen gehabt hatte. „Guten Abend, Mr. Warner“, flötete Ry und grinste leicht. „Kein Problem. Setzen Sie sich doch und essen Sie gemeinsam etwas mit Ihren Kindern.“ „Hallo, Dad“, grüßte auch der Teenager - allerdings mit weniger Begeisterung. Maddy hätte gerne länger Zeit mit Rylan gehabt. Zu ihrem Schrecken stand der blonde auf. „Ich sollte dann mal gehen.“ „Aber wir haben heute gar nicht so viel lernen können!“, rief Maddy hilflos. Hoffentlich nicht zu hilflos. Nathan linste zu seiner Tochter und dann zum Nachhilfelehrer. Wahrscheinlich konnte sich seine Große mit dem Gedanken einfach nicht abfinden, dass der junge Mann schwul, und bereits vergeben, war. Maddy bemerkte, dass ihr Satz eben… vielleicht nicht der klügste war. Sie biss sich leicht ertappt auf die Unterlippe. „Dad, sag‘ Rylan, das er auch mit uns Essen soll, schließlich hat er das gekocht!“ „Ja, Daddy! Rylans Essen ist lecker!“, mischte nun auch Jolie mit. „Ähm…“, der 35-jährige räusperte sich. „Meine Töchter haben Recht. Nimm‘ Platz und iss‘ mit uns.“ Er schaute kurz zu dem Blondhaarigen. Dessen blaue, magische Augen schienen wieder irgendetwas zu machen. Nate wusste nicht wieso, aber er musste sich zwingen, wegzuschauen. Er hatte heute einen langen und anstrengenden Tag gehabt. Und auf ihn wartete noch so viel Hausarbeit… „Gut, wenn das für Sie in Ordnung ist, Mr. Warner.“ Rylan erhob sich und gab dem Braunhaarigen etwas auf seinen Teller. Dann holte er sich ebenfalls einen. Nachdem sie alle gegessen hatte, räumte Maddy mit dem 21-jährigen den Tisch ab. Nathaniel brachte derweil seine Kleine ins Bett. „Ich will nicht schlafen!“, nörgelte und quengelte sie lautstark. Sie lief aus ihrem Zimmer, zu Ry zurück und umarmte seine Beine. Der blickte überrascht nach unten. „Meine Süße, du musst jetzt schlafen gehen“, sagte er sanft und kniete sich zu ihr. „Du hinterhältiges, kleines Etwas!“, grummelte Maddy leise und besah sich neidisch Jolie. Wieso musste sie schon 15 sein? So konnte sie nicht einfach in seine Arme laufen! Nate kam an gesprintet. Er schien aus der Puste. „Jolie, du musst jetzt ins Bett!“ „Rylan soll mir eine Geschichte vorlesen!“, verlangte die kleine und wollte auch nicht weg. Nathan verschränkte die Arme. „Würdest du das machen?“ „Ist das denn okay für Sie?“, fragte Rylan verwirrt. Er hätte nicht gedacht, dass der ihn lassen würde. „Ja“, war das einzige, was der Familienvater noch von sich gab. Nachdem Ry auch diese Aufgabe gut bewältigt, und Jolie vorgelesen hatte, ging er aus dem Kinderzimmer. „Danke“, flüsterte der Braunhaarige. „Ich weiß, das war eigentlich nicht deine Aufgabe… Aber meine Kleine scheint dich zu mögen.“ Der Blonde lächelte bloß. „Wie steht es denn mit dir?“, hätte er gerne gefragt. Da es nicht allzu spät war und Madeline darauf beharrte, noch eine Mathe-Aufgabe mit Rylan zu lösen, taten sie das auch fleißig. Wieder am Küchentisch. Diesmal lag aber nur das nötigste auf diesem. Jolie hatte sich damit abgefunden, schlafen zu müssen, denn sie trat nicht mehr aus ihrem Zimmer. Nate hatte sich auf die Couch gesetzt. Er trug eine Lesebrille und studierte irgendwelche Unterlagen seiner Arbeit. *„Wow, sogar mit der Brille sieht er total heiß aus“*, dachte sich Rylans Teufelchen. Auch die Mathe-Aufgabe war nach 20 Minuten erfolgreich beendet und so bat er Maddy darum, ihren Kram schnell wegzupacken. Ry warf einen Blick auf sein Handy und wollte auch mal wirklich los. Er stand auf und sah noch einmal zu Nathan. Dieser war auf dem Sofa… eingeschlafen. Durch die Nachhilfe hatte er gar nicht mitbekommen, dass sich der Controller mittlerweile auf die Couch gelegt hatte. Ry musste lächeln. Nate war so unheimlich süß, wie er dalag. Er konnte auch ein leises Schnarchen vernehmen. Langsam und bedächtig schritt er auf den schlafenden zu. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, streichelte er sanft die unrasierte Wange des Familienvaters. Danny und Jewel hätten ihn wahrscheinlich ausgelacht, hätten sie das gesehen. Sie hielten seine… Schwärmerei für zwecklos. Wahrscheinlich war es das auch, doch Ry wollte dennoch nicht aufgeben. Schließlich hatte er es ja auch noch gar nicht richtig versucht oder? Als der Blonde Schritte hören konnte, ließ er seine Hand schnell sinken. Er drehte sich zu Maddy um, die grinsen musste. Der Anblick ihres Vaters amüsierte sie wohl. Und gleichzeitig bekam sie ein schlechtes Gewissen. Ihr Dad konnte wirklich Hilfe gebrauchen! „Hast du eine Decke?“, fragte Ry im Flüsterton. Maddy nickte. Sie verschwand für eine halbe Minute, kam dann aber mit der gewünschten Sache zurück. Rylan hätte es gerne selbst getan, doch verraten wollte er sich nicht. „Los, deck‘ deinen guten Dad mal zu, ich glaube, das hat er verdient oder?“ Der 21-jährige zwinkerte und Maddy tat brav, wie ihr geheißen. Mit einem letzten, sehnsüchtigen Blick auf Nathan, verabschiedete sich Ry von seiner Nachhilfeschülerin. Diese hielt ihn nochmal mit der Aussage zurück, dass Nathan ihm für heute kein Geld gegeben hatte. „Kein Problem, das machen wir beim nächsten Mal“, hatte er beruhigend geantwortet. *„Lass‘ es dir doch in Naturalien auszahlen!“*, schlug das Teufelchen in seinem Kopf vor. Mit einem schiefen Grinsen und jugendfreien Gedanken lief der Nachhilfelehrer auf Dannys fahrbaren Untersatz zu. Er schloss auf, warf sich hinein und startete den Wagen. Leider erfolglos… „Verdammt, die Kiste streikt doch jetzt nicht etwa?!“ Ry versuchte es mehrmals, stieg schlussendlich aus und öffnete die Motorhaube. Er war kein Mechaniker, musste er zugeben. Dementsprechend konnte er nichts erkennen. Er zündete sich eine Zigarette an, um sich zu beruhigen. Dann probierte er es noch einmal. Leider hatte sich der Schrotthaufen dazu entschlossen, heute nicht mehr zu fahren. „Danny bringt mich um!“ Es war zwar nicht die Schuld des Blonden, doch natürlich würde sein bester Freund dennoch sauer sein. Ry überlegte und wählte zunächst die Handynummer von… Jewel. „Hallo?“ „Ähm…“ Ry war irritiert. Das war nicht sein Kumpel. „Trevor? Bist du das? Könnte ich mal bitte Jewel sprechen?“ „Ja, hier ist Trevor“, antwortete die Stimme und schien nicht bester Laune zu sein. „Mein Freund duscht gerade. Was willst du denn jetzt?!“ Das „mein“ hatte Trevor seltsam betont. Ahnte der was oder wieso sprach er so komisch mit ihm? Hatte Jewel sich verplappert? Der Lilahaarige wollte nichts von ihm und er wollte nichts von Jewel. Basta. „Ich… bin gerade bei einer Nachhilfeschülerin von mir und Dannys Wagen springt nicht an. Könntet ihr mich vielleicht abholen oder so? Du hast doch ein Auto.“ Trevor fing an zu lachen. „Penn‘ doch da! Oder ruf einen Abschleppdienst. Oh, ich vergaß… der bist ja du, der Abschleppdienst.“ Die Stimme seines Gesprächspartners klang verächtlich und leicht… eifersüchtig. Gut, er wusste eindeutig bescheid! Sie waren voll gewesen. Stolz war er darauf nicht. Aber die Zeit zurückdrehen - das blieb ihm verwehrt. „Was soll das? Sonst machst du auch nie deinen Mund auf und schaust wie ein ängstliches Reh. Ich will jetzt meinen Kumpel sprechen, okay? Ansonsten- Außerdem hast du Jewel genauso betrogen!“ „Was? Drohst du mir? Das geht dich nichts an!“ „Nein, Mann, ich droh‘ dir nicht!“ Er hatte sicher keine Angst vor diesem Idioten. Schließlich war sogar er größer als der Zwerg. Gut, er hatte nicht so viele Muskeln wie der ältere, aber trotzdem. Ein Kinderspiel. „Ich weiß, dass du was von meinem Freund willst. Wehe, du rufst nochmal an. Wir haben zu tun. Ciao!“ Und mit diesem letzten Satz legte Trevor auf. Verdattert starrte der Blonde auf sein Telefon. Was war das gerade? „Wenn ich den Morgen in meine Finger kriege!“, zischte er wütend. „Gut, muss ich es eben… Danny stecken, dass seine ´olle Möhre nicht anspringen will…“ Ry seufzte. Danny nahm erst nach dem vierten Tuten ab. „Al… ter… es ist gerade… ganz schlecht“, stöhnte sein Freund ihm ungehalten ins Ohr. „Danny, gehst du etwa ans Telefon während wir Sex haben??? Ich fass‘ es nicht!“ Stellas Stimme war wunderbar zu hören. „Ich ähm… macht mal weiter!“ Ry legte schnell wieder auf und er schüttelte grinsend, und ein wenig… mit Kopfkino beschenkt, den Kopf. Musste er eben gehen oder eine Bahn suchen. Ry seufzte und wollte in seinem Rucksack nach einem Zettel kramen, damit er Nathan eine Nachricht hinterlassen konnte, dass er den Wagen Morgen abholen würde. „Ist was mit deinem Auto nicht in Ordnung?“, holte ihn plötzlich eine weibliche Stimme aus seinem Tun. Er drehte sich nach dieser und vor ihm stand Maddy. Sie trug einen rosa Schlafanzug mit Teddybären drauf. Zusätzlich hatte sie sich eine Jacke um die Schultern gelegt. Wahrscheinlich eine von ihrem Vater. „Das ist… nicht mein Auto. Es gehört meinem… Freund. Naja, wenn es in Ordnung ist, dann lasse ich den hier stehen bis Morgen. Ich will ungern einen Abschleppdienst rufen.“ Er konnte sich das nicht leisten. Keiner von ihnen dreien. Obwohl, Jewel arbeitete als Stylist, bei ihm stand es wohl am besten mit der Kohle… Maddy war ja bekannt, dass Ry sich vor ihr als „vergeben und schwul“ geben musste. „Komm‘ rein, du kannst doch… bei uns schlafen. Dad hätte sicher nichts dagegen. Du bist schließlich… ähm, du weißt… schon.“ „Schwul, ja“, sagte der Nachhilfelehrer bestimmt. „Ich denke trotzdem nicht, dass ich…“ „Rylan, Dad schläft eh schon!“ Das Mädchen blieb standfest. Natürlich konnte er dieses Angebot nicht noch einmal ausschlagen. Er nickte also ergeben und ging mit der rotblonden wieder ins Haus. Bock zu laufen hatte er sowieso nicht. Vorher machte er allerdings noch die Motorhaube wieder runter, rauchte auf, und verriegelte die Schrottkare. „Du kannst in Angelicas Zimmer übernachten. Ich bring‘ dir ein paar Decken.“ „Danke, lieb von dir.“ Im Haus erneut angekommen, kam er nicht umhin, wieder zu dem schlafenden Nathan zu sehen. Nachdem Maddy ihm ein paar Decken gebracht hatte, und Rylan sonst nichts mehr benötigte, entließ er sie zügig in ihr Bett. „Er wird mich sicher umbringen, wenn er Morgen wach wird. Aber… was soll’s.“ Mit einem Grinsen driftete Ry ins Land der Träume. Ob ihn jetzt Nathan, der eifersüchtige Trevor, oder Danny wegen des Autos tötete - es spielte doch keine Rolle. Am nächsten Morgen weckte ihn eine SMS von Danny. „Alter, ich brauch‘ meine Karre. Komm‘ endlich nach Hause! Ich soll Stella gleich zum Tierarzt fahren.“ Wow, Stella benötigte einen Tierarzt? Respekt! „Hat deine Süße Flöhe?“, schrieb Rylan grinsend zurück. Allerdings verschwand das schnell. *„Ach du scheiße, der Wagen ist doch hin!“*, dachte er, schlug sich gegen die Stirn, und stand wie vom Blitz getroffen auf. Vor der Tür lief er beinahe Maddy über den Haufen. Oder wohl eher: Erneut. „Oh, entschuldige.“ Wie auch bei ihrem ersten Aufeinandertreffen half er ihr galant auf die Beine. „Guten Morgen“, murmelte sie und schien verlegen. Ihr Kopf wurde immer röter. Vielleicht lag es daran, dass er gerade nur in seiner blauen Boxershort war. „Ich… zieh‘ mich gleich an, sorry.“ Er grinste. „Kann ich bei euch duschen?“ *„Wow, er hat sogar ein leichtes Sixpack!“*, dachte Maddy angetan und schwebte auf Wolke 7. *„Das muss ich Sam erzählen!“* Selbstverständlich hatte Maddy ihm versichert, hier duschen zu dürfen. Also hastete er ins Bad. Sie hatte ihm, bevor sie sich flugs in ihr Zimmer verkrümelt hatte, gezeigt wo es lag. Dort angekommen stellte er sich unter die Dusche. Frecherweise bediente er sich an Nathans Shampoo und Duschgel. Das von Maddy oder das Kindershampoo von Jolie wollte er nicht unbedingt anrühren… Plötzlich öffnete sich die Tür. Es war niemand anderer als Nathan. Er machte das Waschbecken an und wusch sich zunächst das Gesicht. Er schien nicht gehört zu haben, dass die Dusche lief. Auch Rylan hatte noch nichts mitbekommen. Irgendwann drehte sich Nathan aber um, da er durch das klare Wasser wacher geworden war. Mit Schrecken musste er entdecken, dass jemand duschte – und es konnte ja nur Madeline sein! „Maddy, wieso schließt du denn nicht ab?!“, rief der Familienvater peinlich berührt und wollte schnell wieder aus der Tür. Doch bevor er dies schaffte, zog Ry den Duschvorhang zurück. „Ich… bin nicht Maddy.“ Er grinste breit. Dieser war geschockt. „Träume ich? Was… was machst du denn hier?“ Schnell drehte er sich wieder um. Er hatte den Nachhilfelehrer seiner Tochter splitternackt gesehen! Das war zu viel. Obwohl... Nathan bekam ein hochrotes Gesicht. Blind tastete er wieder hektisch nach dem Türgriff. „Alles gut. Waren Sie noch nie in einer Männerumkleide, Mr. Warner?“, fragte Ry mit seinem schelmischen Grinsen. Ihm war es keineswegs peinlich, dass er hier entblößt vor dem älteren stand. Im Gegenteil. Langsam stellte er das Wasser ab und trat hinaus. Er wickelte sich seelenruhig ein Handtuch um die schlanken Hüften und näherte sich seinem Objekt der Begierde. „Wir sind doch beide Männer…“, murmelte Rylan. „Und ich wusste ja nicht, dass Sie von mir träumen.“ Ry zwinkerte charmant. Er hatte genau gehört, was Nathan vorhin gesagt hatte. „Natürlich nicht!“, verteidigte sich der Controller. Nathan war das Ganze trotzdem sehr unangenehm. Sein Gesicht glich wahrscheinlich einer Tomate. Wieso musste sich Blondie vor ihm so ungeniert präsentieren? Mit seinem schlanken, ansehnlichen Oberkörper? Nasse Haarsträhnen verdeckten ein wenig seine blauen, anziehenden Augen. Zudem hatte der 21-jährige einen kleinen, schwarzen Skorpion auf der linken Brust tätowiert. Und wieso fielen ihm diese Dinge überhaupt auf?! „Was… machst du eigentlich hier?!“ Endlich hatte Nate seine Sprache wieder gefunden. Auf die Frage, ob er denn noch nie in einer Männerumkleide gewesen war, ging er gar nicht ein. Wieso auch? Sie waren hier in seinem Badezimmer! Und in diesem hatten, bis Maddy ungefähr 25 war - oder besser 30 - keine nackten Männer herumzulaufen! Rylan grinste weiterhin und fing damit an, sich die Haare mit einem kleineren Handtuch abzutrocknen. „Die Karre ist gestern nicht mehr angesprungen. Und es konnte mich keiner abholen. Da… hat Maddy vorgeschlagen, dass ich in Angelicas Zimmer übernachten könnte. Ich hoffe, das war okay. Ich habe auch nichts angestellt. Sie haben schon so… nett geschlafen.“ *„Leider alleine…“*, fügte das Teufelchen hinzu. „Oh“, war das einzige, was Nate ideenreich herausbrachte. Doch da fiel ihm etwas ein. „Wieso hast du keinen Abschleppdienst gerufen?“ „Wissen Sie, ich hatte gerade nicht so viel dabei. Aber ich werde dafür sorgen, dass der Schrottwagen heute weg kommt.“ Nathan nickte nur. „Sie haben… Ihr T-Shirt übrigens verkehrt herum an“, wies der blonde Nathan auf sein Missgeschick hin. Er trat noch näher an den älteren und wollte gerade nach dem Schildchen greifen, das vorne herausblitzte. „Daddy, ich will in die Kita!“ Ins Bad gehüpft kam Jolie. *„Verdammt!“*, dachte sich Ry. Erleichtert wandte sich Nathan seiner Tochter zu. Wieso er diese Erleichterung spürte, konnte er nicht genau sagen… Nur eines wusste er: Dieser Rylan würde für Maddy keine Gefahr sein, aber für ihn. „Daddy, fährst du mich später zur Schule? Bei mir fällt die erste Stunde aus!“, hörte man noch Maddy fragen. Sie wuselte in der Küche umher. Jolie schlüpfte währenddessen ganz ins Bad und betrachtete neugierig die Situation. „Daddy, wolltest du mit Rylan baden?“ „Ähm, nein, ich wollte nicht mit ihm baden!“ Nathans Kopf errötete erneut. „Wieso ist er dann nackig? Man erkältet sich doch!“, erklärte Jolie so, wie es ihr beigebracht wurde. „Ich habe geduscht und habe aus Versehen vergessen, abzuschließen, kleine Maus.“ Ry hatte sich zu dem Mädchen hinunter gebeugt und versuchte ihr den Fall zu schildern. „Ich darf hier nicht abschließen. Wieso musst du abschließen?“, fragte Jolie mit großen Augen. „Weil ich schon groß bin.“ „Ja, er ist schon sehr groß. Deswegen muss er das nicht machen, mein Schatz.“ Rylan kam nicht umhin, bei den Worten zweideutig zu denken. Anzüglich grinste er Nate an. „Jolie, komm‘ jetzt!“ Blitzschnell schnappte sich der Vater seine Tochter und machte sich aus dem Staub. Die Tür wurde praktisch zugeworfen. *„Das war doch gar nicht mal so schlecht…“*, dachte sich Rylan triumphierend, der alleine zurückgeblieben war. Und er blieb hartnäckig. Nachdem er sich seine alten Klamotten angezogen und seine Haare halbwegs getrocknet und gestylt hatte - Maddy besaß ja glücklicherweise Haarspray, stolzierte Rylan aus dem Bad. „Frag‘ ihn, frag‘ ihn!“, hörte er Maddy ungeduldig ihren Vater drängen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)