Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 36: Ein ruhiger Tag --------------------------- Ich saß immer noch auf der Bank und genoss das herrliche Wetter. Kiba hatte sich neben der Bank hingelegt und beobachtet seine Umgebung. Der Wind wehte mir sanft über mein Gesicht und brachte mein Haar durcheinander. Ich schloss meine Augen, reckte mein Gesicht in den Wind, spürte den angenehmen Luftzug auf meiner Haut und in der Ferne konnte ich das Meer rauschen hören. Dabei schwelgte ich in Erinnerung und dachte an die gestrige Nacht. Inuyasha war sehr traurig und zutiefst bedrückt. Es tat mir in der Seele weh, ihn so verletzlich zu sehen. Ich hatte die Möglichkeit gehabt, mich ihm zu nähern. Arm in Arm lagen wir zusammen auf den Boden und schliefen eng umschlungen. Ich hörte seinen Herzschlag, ich spürte seine Wärme und seine Stärke, in seinen Armen. Das war die erste Nacht, in der ich keine Alpträume hatte. Ich öffnete meine Augen und blinzelte in den hellen blauen Himmel hinauf. Es regte sich wieder in meinem Bauch und bekam gleich einen tritt. Ich strich mit meiner Hand über den Bauch und dachte über die Geburt nach. In meiner Zeit besuchte man in der Zeit der Schwangerschaft einen Schwangerschaftsvorbereitungskurs, aber in dieser Zeit ist das nicht möglich. Was mache ich denn nur? Geht auch alles gut? Mache ich alles richtig? Fragen über Fragen und doch keine Antwort. Traurig stand ich vorsichtig von der Bank auf und ging in Richtung Schrein, Kiba folgte mir unauffällig. Am Schrein angekommen, öffnete ich die kleinen Türen und das verbrannte Foto kam zum Vorschein. Ich zündete die Räucherkerzen an und legte sie in die vorgesehene Schale hinein. ich kniete mich hin und sprach gedanklich ein Gebet zu meiner Familie. Kiba setzte sich neben mich und verhielt sich ruhig. Nachdem ich fertig mit beten war, legte ich meine Hände auf den Schoß und sah mir das Bild an. „Mama.“, flüsterte ich leise. „Was soll ich nur machen? Werde ich das schaffen? Werde ich eine gute Mutter werden?“, fragte ich traurig meine tote Mutter. „Wenn du doch nur da wärst, du würdest mich in deine Arme nehmen und mir meine Angst nehmen und sagen, dass alles gut wird.“, sagte ich traurig. Dabei stahl sich eine Träne aus meinem Auge und glitt langsam an meiner Wange herunter. Kiba leckte mir vorsichtig meine Träne von der Wange. Ich sah ihn gerührt an. „Ach Kiba.“, schluchzte ich. „Sei nicht traurig Kagome.“, versuchte er mich zu trösten. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und begann in seinem Fell Rotz und Wasser zu heulen. Kiba hielt dabei ganz still und lies es geschehen. Nach einigen Minuten beruhigte ich mich wieder und löste mich von Kiba. „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht voll heulen. Die Hormone machen mich so sentimental.“, sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Ich holte tief Luft, um meine Traurigkeit weg zu blasen. „Du hast Angst Kagome, dass spüre ich.“, sagte Kiba. „Das stimmt. Ich habe Angst. Ich habe vor der Geburt Angst. Ich weis nicht ob ich das schaffe.“, sagte ich bedrückt. „Natürlich schaffst du das Kagome. Du bist eine starke Frau und du bist auch nicht allein. Nataku wird da sein.“, sagte Kiba und versuchte mich zu beruhigen. „Meinst du wirklich?“, fragte ich ihn. „Du bist stark und du schaffst das, glaub an dich.“, beruhigte er mich. „Du hast Recht. Ich werde das Kind schon schaukeln.“, sagte ich zuversichtlich und musste dabei etwas schmunzeln. „Aber…Nataku soll nicht bei der Geburt dabei sein.“, sagte ich und wurde etwas rot. „Warum denn nicht? Er wird für dich da sein und dir helfen.“, sagte Kiba. „Na hör mal Kiba, mir ist das zu peinlich. Da muss mir kein Mann zusehen, wie ich da presse. Ich möchte das Kaede dabei ist.“, erklärte ich verlegen. „Ich verstehe.“, sagte Kiba. „So. Genug geheult. Ich werde jetzt ein bad nehmen, das ist dringend notwenig.“, sagte ich und versuchte aufzustehen, was mir nicht gelang. „Oh verdammt! Meine Beine sind mir eingeschlafen.“, sagte ich. „Brauchst du Hilfe?“, fragte Kiba. „Nein. Das könnte jetzt etwas dauern bis ich wieder auf den Beinen bin.“, erklärte ich. Ich beugte mich nach vorn, zog mich am Gras voran und befand mich erst einmal im Vierfüsslergang. „Das sieht lustig aus was du da machst Kagome.“, sagte Kiba belustigend. „Freut mich das es dir gefällt.“, sagte ich sarkastisch und bewegte meine Füße, damit wieder Leben in sie hinein trat. Es kribbelte in meinen Beinen und ich spürte, wie langsam die Kraft in meinen Beinen zurück kam. Ich stellte ein Bein auf und versuchte mich hoch zu hieven. Schwankend stand ich nun auf meinen Beinen. Kiba stellte sich neben mich und beobachtete mich mit besorgtem Blick. „Puh! Geschafft.“, sagte ich und ging vorsichtig in mein Zimmer. Dort holte ich mein Handtuch und meinen rot weißen Kimono. Ich werde meine Kampfkleidung ablegen, denn der Bauch ist so groß, das ich mittlerweile in der Kampfkleidung lächerlich aussehe. Ich ging in Richtung heiße Quelle. Kiba blieb in sicherer Entfernung stehen. „Ich werde hier warten Kagome.“, sagte er und setzte sich ins Gras. „Ist in Ordnung.“, antwortete ich und ging weiter. An der heißen Quelle angekommen, hing ich meinen Umhang an einen Ast, zog meine Kampfkleidung aus, denn ich trug sie während meiner Verwandlung. Ich band auch das rote Tuch von meinem Hals ab, denn dies trägt nur Chloe. Vorsichtig stieg ich in die heiße Quelle, setzte mich unter den kleinen Wasserfall und ließ mir das Wasser auf meinen Kopf fallen. „Ist das herrlich.“, sagte ich zu mir selbst und strich mein Haar nach hinten. Ich wusch es lange und ausgiebig, denn es war reichlich verschmutzt. Nachdem ich fertig war, wusch ich meinen Körper gründlich. Als ich das Gefühl hatte endlich sauber zu sein, beugte ich mich leicht nach vorn, ließ den kleinen Wasserfall auf meine Schultern plätschern und entspannte mich. „Aaahhh….tut das gut.“, sagte ich entspannt. Nachdem es für mich genug war, rutschte ich vom kleinen Wasserfall weg, lehnte mich an die heißen Steine und streckte meine Beine aus. Ich strich über meinen großen Bauch. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern und die Zwillinge erblicken das Licht der Welt. Langsam muss ich mir Namen für die beiden überlegen. Gedankenverloren strich weiter über meinen großen Bauch. Zu gern hätte ich die Herzschläge von beiden gehört oder ein Ultraschallbild gesehen. Da hatte ich plötzlich eine Idee. Ich schloss meine Augen, holte tief Luft und tauchte vorsichtig in die Quelle unter. Ich konzentrierte mich und versuchte etwas zu hören. Die Luft ging mir schneller aus als ich gedacht hatte. Ich tauchte wieder auf und schnappte nach Luft. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, versuchte ich es erneut. Ich holte tief Luft und tauchte wieder unter. Ich konzentrierte mich und diesmal konnte ich kräftige Herztöne wahrnehmen. Das etwas lautere, war mein Herzschlag, aber die Töne die nicht im gleichen Takt schlugen, waren die der Zwillinge. Zufrieden und Glücklich tauchte ich wieder auf, strich über meinen Bauch und flüsterte: „Ich habe euch gehört meine Lieben.“, und bekam gleich einen Boxhieb in meine Bauchdecke als Antwort. Meine Haut wurde langsam schrumpelig und ich stieg langsam aus der heißen Quelle aus. Ich trocknete mich ab und wickelte meine Haare in mein Handtuch. Ich zog meinen Kimono an, nahm meine dreckigen Kleider und lief in Richtung Haus. Kiba stand auf als er mich sah und folgte mir in mein Zimmer. Kiba stand vor der Tür und blickte sich um. „Ist dies dein Zimmer?“, fragte er mich. „Ja. Trete ruhig ein Kiba. Es ist auch dein Zimmer.“, sagte ich zu ihm. „Wenn es dir nicht lästig ist.“, sagte Kiba. Ich legte meine dreckigen Kleider ab, ging zur Kommode, nahm meine Bürste und kämmte mir mein langes Haar. „Mir ist es nicht lästig Kiba.“, versicherte ich ihm. Mein Haar ist sehr lang geworden, das hatte ich schon in der heißen Quelle bemerkt. Das Haar reichte mir jetzt bis zur Hüfte. Ich vermute, dass es durch die Verwandlung länger geworden war. Das durch gekämmte Haar legte ich auf meine Schulter und flocht es zu einem Zopf zusammen. Nachdem ich fertig war, nahm ich meine dreckigen Kleider und ging in Richtung Hauseingang. „Wohin gehen wir jetzt?“, fragte mich Kiba. „Ich muss meine Kleidung unbedingt waschen. Nataku war damals vom Eingang aus in die eine Richtung gegangen um dort Wasser zu holen.“, erklärte ich. Am Eingang vorbei, lief ich weiter in die Richtung, die Nataku damals einschlug. Nach einigen Schritten entdeckte ich einen kleinen Bach. Richtig. Er hatte was von einem kleinen Bach erzählt gehabt. Als ich unten am Bach ankam, setzte ich mich auf einen Stein und begann meine Kleidung zu waschen. „Kagome, ich gehe etwas jagen. Ich bin gleich wieder zurück. Kommst du allein zurecht?“, fragte Kiba. „Ich komme zurecht Kiba, danke. Aber….kannst du denn schonen jagen? Ich meine, hast du es schon gelernt?“, fragte ich nach, denn ich kann mich nicht erinnern das er je bei einer jagt mit dabei gewesen war. „Das erkläre ich dir später wenn ich wieder da bin. Bis gleich.“, sagte er und verschwand. Sprachlos blickte ich ihm hinter her. „Und weg ist er.“, sagte ich zu mir selbst. Ich wusch weiter meine Kleidung und die hartnäckigen Flecken schruppte ich am Stein ab. Als meine Kleidung sauber war, legte ich sie über meinen Arm und ging zurück. Dabei sammelte ich gleich Holz, um ein Feuer zu machen. Unter dem Holz befanden sich drei längere Stöcke, die ich gleich zum trocknen nutzen werde. Vorm Hauseingang, rammte ich die zwei Stöcke in den Boden, legte den dritten auf die beiden ab und begutachtete meinen provisorischen Trockenplatz. Ich legte meine nasse Kleidung darüber. Mit einem Stock grub ich eine kleine Kuhle, dann sammelte ich noch schnell getrocknete Blätter, legte sie in die Kuhle und stellte die Stöcke zu einer Pyramide auf. Ich nahm den Feuerstein aus meinem Kimonoärmel und entzündete somit die ausgedörrten Blätter. Zufrieden setzte ich mich ans Feuer und wartete auf Kibas Rückkehr. „Kagome!“, rief mich plötzlich jemand. Ich drehte mich um und sah wie Kano auf mich zu gerannt kam. „Hallo Kagome, wie geht es dir?“, fragte er. „Schön dich zu sehen Kano. Mir geht es gut und selbst?“, fragte ich zurück. Er setzte sich mit ans Feuer und sagte: „Mir geht es auch gut. Hier. Den habe ich dir mitgebracht.“, sagte Kano und hielt mir einen großen Fisch vor die Nase. „Wow! Der ist aber groß. Ich danke dir.“, sagte ich und nahm den Fisch dankend an. Von dem kleinen Holzhaufen, den ich gesammelt hatte, suchte ich mir den längsten Stock aus, spießte den Fisch auf und stach das Stockende, in die Nähe des Feuers, in die Erde, damit der Fisch schön durchschmoren konnte. „Ich soll dir von Nataku eine Nachricht überbringen. Er sagte, dass er sich auf den Weg zur Kaede mache und erst morgen früh wieder da sei. Du sollst dir deswegen keine Sorgen machen.“, erzählte Kano. „Gut. Weis ich Bescheid.“, sagte ich. „So, ich muss auch leider wieder los. War schön mit dir gequatscht zu haben.“, sagte er und wollte gleich wieder losstürmen, als er sich noch einmal zu mir umdrehte. „Ach ja, Fudo, Aya und ich, finden es traurig das du nicht mehr ins Dorf kommst. Magst du uns denn nicht mehr?“, fragte Kano leicht bedrückt. „Nein, das ist es nicht. Ich mag euch und das Dorf sehr, aber in nächster Zeit darf ich das Dorf nicht betreten. Bitte versteh das.“, sagte ich etwas bedrückt. „Du darfst nicht? Was ist passiert Kagome?“, fragte Kano eindringlich nach. „Ääähhh….ich meinte, dass ich zur Zeit nicht ins Dorf kann. Der Weg ist doch etwas weit und ich bin nach kurzen Strecken schon aus der Puste.“, log ich ihn an und strich mir dabei über meinen dicken Bauch. Ich möchte nicht, dass die anderen erfahren, dass sie wegen mir in Gefahr geraten, wenn ich das Dorf betrete. Kano machte großen Augen und sah mich an. „Du bist schwanger? Seit wann denn das?“, fragte er. „Seit ich hierher gekommen bin, bin ich schon schwanger.“, erklärte ich. „Das ist aber eine ordentliche Murmel, die du vor dir her trägst. Nataku freut sich bestimmt, wenn das Kind da ist.“, sagte Kano mit einem Lächeln. „Ääähhh….du hast da was in den falschen Hals bekommen. Nataku ist nicht der Vater und es werden Zwillinge.“, sagte ich. Kano sah mich überrascht an. „Nataku ist nicht der Vater? Wer dann?“, fragte er weiter. Ich senkte meinen Kopf und blickte traurig zu Boden. „Okay, okay….das geht mich nichts an. Entschuldige das ich so aufdringlich bin.“, entschuldigte sich Kano und ich lächelte ihn an. „Woher weist du, dass es Zwillinge werden?“, fragte er nach. „Das hat mir Nataku erzählt. Er hatte einmal meinen Bauch untersuchen müssen und da stellte er fest, dass ich Zwillinge erwarte.“, erklärte ich ihm. „Ach so. Na gut Kagome, ich muss wirklich. Wir sehen uns hoffentlich bald.“, sagte er und rannte auch schon los. „Wer war das?“, fragte mich plötzlich Kiba, der neben mir stand. Erschrocken schrie ich erst einmal auf und legte mir vor Schreck meine Hand auf mein Herz. Kiba zuckte durch meinen Aufschrei zusammen und ließ dabei seine Beute fallen „Tu. Das. Nie. Wieder!!“, sagte ich schnaufend. „Entschuldige Kagome.“, sagte Kiba. „Wie ich sehe hast du schon was gefangen.“, sagte er und deutete auf den Fisch. „Oh nein, den hatte mir Kano mitgebracht. Das ist der, der gerade hier war.“, erklärte ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)