Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 8: Am Strand -------------------- Nach dem Schreinbesuch, trug mich Nataku zurück zu der Veranda und setzte mich neben den ganzen durcheinander. Erleichtert, dass das Bild nicht verschwunden war, schaute ich nach was eventuell fehlen könnte. Es war alles da, außer dem kompletten Outfit, was mir Kaede auf meine Reise mitgab. Ich seufzte. „Fehlt etwas Kagome?“, erkundigt sich Nataku. Ich nickte und zupfte dabei an mein Gewand, was ich trug. „Die Kleidung die du getragen hattest, ist kaputt gegangen“, erklärte er. Ich war etwas geknickt, denn dies erinnerte mich an meine Zeit in der ich eins lebte. „Aber ich habe sie so gut wie es ging geflickt und gesäubert“, sagte er mit einem leichten Lächeln. „Warte ich hole sie dir“, und mit diesen Worten verschwand er kurz und kam daraufhin mit meiner alten Schuluniform zurück. Er legte sie mir auf meinen Schoß und ich strich in Gedanken verloren sanft über den Stoff. Der Stoff meiner Erinnerung und jetzt auch Vergangenheit. Ich drückte die Schuluniform an meine Brust und schnupperte daran. Der angenehme Weichspülerduft aus der Neuzeit war gewichen und Kirschblütenduft ersetzte diesen. „Dein Gewand duftet nach Kirschwasser. Nicht weit vom Haus entfernt ist ein kleiner Wasserfall. Heiliges Wasser fließt aus einem Gestein und die Kirschbaumblüten segeln in das Wasser hinab und verursachen einen himmlischen Duft. Das Wasser selbst bleibt immer rein und die Kirschbäume blühen über das ganze Jahr.“, erzählte er. Völlig in meiner Gedankenwelt vertieft, hörte ich kaum zu. Meine Uniform legte ich beiseite, zupfte erneut an meinem Gewand und zeigte ich auf den Rucksack. Nataku überlegte kurz was ich ihm damit sagen wollte. „Du hattest noch mehr Kleidung in deinem Rucksack?“, fragte er und ich nickte. „Wenn es dir wieder besser geht und du alleine laufen kannst, können wir ins Dorf gehen und dir neue Kleidung besorgen. Was hältst du davon?“, schlug er vor. Ich rieb den Daumen an den Zeige- und Mittelfinger und zuckte fragend meine Schultern hoch. „Wie du das bezahlen willst?“, riet er und ich nickte. „Das ist kein Problem, ich kümmere mich darum. Wir finden schon eine Möglichkeit.“, sagte er zuversichtlich. „Aber wundere dich nicht über das Dorf. Da ist jeder anders.“, gestand er geheimnisvoll. Fragend blickte ich ihn an. „Hmmm … wie soll ich dir das erklären. In diesem Dorf leben Menschen und Dämonen friedlich und harmonisch miteinander zusammen. Verschiedene Dinge kann man dort erwerben und das Dorf ist schnell zu erreichen. Menschen und Dämonen mit guten Absichten sind stets willkommen. Dein Kind stammt ebenfalls vom dämonischen Blut ab. Auf Ablehnung wirst du nicht stoßen. Diejenigen die böses im Sinn haben, werden sogleich verstoßen.“, erzählte er. Gespannt und interessiert hörte ich ihm aufmerksam zu. Erleichtert diesen Ort aufgefunden zu haben, blickte ich runter zu meinem noch flachen Bauch und strich darüber. Etwas knurrte und verwundert hielt ich in meiner Bewegung inne. „Hehehe … diesmal ist es meiner“, sagte Nataku verschämt und kratzte sich am Hinterkopf. „Pass auf. Ich geh schnell los und besorge uns etwas zu essen. Durch meine Erzählungen, habe ich die Zeit total vergessen.“, gestand er und wollte los laufen. Ich griff nach seinem Ärmel und hielt ihn fest. Verlegen blickte ich zur Seite, aber seinen Blick spürte ich auf mich ruhen. „Warte kurz“, bat er mich und löste sich von meinem Griff. Als er wieder kam, hatte er Pfeil und Bogen und noch etwas langes Weißes in der Hand. „Einen Hakama solltest du dir überziehen, denn am Strand könnte es etwas kühl werden“, erklärte er und half mir beim ankleiden. Er hockte sich vor mich hin und bot mir seinen Rücken an. Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und stieg vorsichtig auf seinen Rücken. „Halt dich gut fest“, forderte er mich auf und schon flogen wir mit großen Schritten, wie damals bei Inuyasha, Richtung Meer. „Heute habe ich Appetit auf Fisch und mal sehen was ich noch so erwische“, sagte er zu mir. wir näherten uns dem Meer und der Wind trug die Meeresluft zu uns hinüber. Am Strand angekommen, setzte er mich vorsichtig ab. „Ich werde dort sein und fischen, du bleibst hier sitzen und genießt die frische Meeresluft“, sprach er und ohne darüber nachzudenken, entledigte er sich seiner Robe und seinem langärmliges Shirt in der Gegenwart einer Frau. Verlegen wandte ich meinen Kopf zur Seite und sah erst auf, als ich mir sicher war, das er sich im Meer befand. Nataku konnte sich sehen lassen. Kräftiger und durchtrainiert Oberkörper und eine glatte weiße Haut die wie Porzellan glich. Ich sah ihm nach, wie er Knietief ins Wasser ging und abwartete. Er tauchte vorsichtig seine Hände ins Wasser und verharrte in dieser Position. Ich beobachtete das ganze Geschehen und genoss die frische Luft. Ich vergrub meine nackten Füße in den Sand und spürte sogleich dessen Wärme. Meine Hände gruben sich in den Sand, packten diesen, um anschließend den feinen Sand durch meine Finger rieseln zu lassen. Plötzlich hörte ich ein lautes platschen und ein zuckender Fisch lag vor meinen Füßen. Erschrocken blickte ich zu Nataku, winkte mir zu und ich erhob nur die Hand zum Zeichen. Der Fisch zappelte noch eine weile, aber die zuckenden Bewegungen wurden immer weniger und hörten dann ganz auf. Es war ein sonniger und warmer Tag. Mein Gesicht drehte ich zur Sonne und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Ein weiteres lautes Platschen ertönte und darauf folgte ein zuckender Fisch vor meinen Füßen. Nataku schien erfolgreich zu sein. Erneut drehte ich mich zur Sonne, ein warmes Lüftchen kam auf und wehte mir durchs Haar. Ich blinzelte zu Nataku hinüber und in diesem Moment sah ich, wie er wieder ein Fisch aus dem Meer katapultierte und zu meinen Füßen landetet. Wild gestikulierte Nataku, lief gleichzeitig so schnell er konnte aus dem Wasser und rief mir irgendwas zu, was ich nicht verstand. Beunruhigt drehte mich um und erschrak. Ein Dämon hatte sich unbemerkt an mich rangeschlichen und starrte mich mit seinen roten Augen an. Es war ein großer schwarzer Stier mit spitzen Hörnern, tödlichem Blick und mit brennenden Hufen. Er scharrte mit einem Huf in den Sand und rannte nun zielsicher auf mich zu. Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und rollte mich gerade noch rechtzeitig zur Seite. Der Stier bremste vor dem Meer, machte sofort wieder kehrt und steuerte erneut direkt auf mich zu. Unter Schmerzen richtete ich mich auf, spannte ein Pfeil in den Bogen und schoss. Ein heller Lichtstrahl erschien, traf den Stier und verfiel zu Staub. Nataku stand plötzlich neben mir und schaute mich mit großen Augen an. Verlegen senkte ich meinen Blick und setzte mich in den Sand. „Bist du in Ordnung Kagome?“, fragte er besorgt und ich nickte. „Magische Kräfte also“, sagte er abwesend. Ich kritzelte das Wort `Miko´ und `Wiedergeburt´ in den Sand. Nataku las es und verstand. „Du bist die Wiedergeburt einer Miko?“, riet er und ich stimmte ihm zu. „Aber was wollte der Stier von dir? Er hatte es direkt auf dich abgesehen.“, sagte er nachdenklich. Ich zuckte nur mit den Schultern, um ihm zu signalisieren, dass ich es nicht wüsste. „Bist du wirklich in Ordnung? Lass mich bitte einen kurzen Blick auf deine Wunden werfen.“, sagte er und stand schon hinter mir. Ich lockerte vorne mein Gewand und er schaute nur in das Gewand hinein. „Okay, es ist alles in Ordnung. Es sickert kein Blut durch. Dann sind die Wunden nicht aufgerissen.“, sagte er zufrieden. „Bei der ganzen Aufregung habe ich noch mehr Hunger bekommen. Ich gehe jetzt los und sammle etwas Feuerholz für das Essen.“, informierte er mich, richtete sich auf und ließ den Blick über den Sand streifen. „Es sind keine weiteren Dämonen in der Nähe“, sagte er beruhigt und ging los um Holz zu sammeln. Vorsichtig richtete ich mich auf und humpelte zu den drei Fischen. Der Stier hatte sie mit Sand bedeckt, jetzt muss ich sie davon befreien. Mit dem Fang ging ich in Richtung Wasser und ließ die Fische mit jeder Welle abspülen. Humpelnd kehrte ich zurück, suchte mir im nahe gelegenen Gestrüpp ein großes Blatt, um die Fische darauf zu betten. Anschließend ging ich wieder zurück, legte die Beute mit dem großen Blatt in den Sand und grub eine kleine Kuhle. Das wird dann die Lagerfeuerstelle sein. Danach besorgte ich Steine, legte sie um die Kuhle herum und wartete auf Natakus Rückkehr. Er kam daraufhin aus dem Gestrüpp und hatte eine menge Feuerholz unter seinem Arm klemmen. Er lies es neben die Feuerstelle fallen und betrachtete meine Kuhle aus Steinen. „Hmmm … ich versuch noch etwas Laub zum Anzünden aufzutreiben“, sagte er, ging daraufhin gleich los und kam nach wenigen Minuten wieder zurück. Er legte die Blätter in die Kuhle, nahm die Stöcke und versuchte diese zu einer Pyramide zu stellen, was ihm nicht gelang. Ich konnte ihm nicht zu schauen, zu einem, weil es etwas amüsierend war und zum anderen, war er immer noch nackt. Ich war es nicht gewohnt, dass ein Mann in meiner Gegenwart sich so präsentierte. Er bemerkte, dass ich verlegen zur Seite blickte. „Was ist Kagome?“, fragte er nach. Ich sah ihn mit rotem Gesicht an, schüttelte den Kopf und blickte wieder zum Meer. „Warum bist du denn so rot?“, fragte er unwissend. Ich schielte zu ihm rüber und winkte nur ab. Er schaute zu sich runter und bemerkte erst jetzt, dass er nichts an hatte. „Oh, das tut mir leid“, entschuldigte er sich, holte seine Sachen und zog sie sich über. Die Zeit nutzte ich und stellte das Feuerholz zu einer Pyramide. „Hmmm … ich sehe schon, du kennst dich da besser aus. Hast du oft die Nächte im Freien verbracht?“, fragte er und machte das Feuer mit Feuersteinen an. Ich sah zu ihm und nickte auf seine Frage. Er spießte die Fische auf, steckte sie in den Sand, so dass sie von der äußeren Hitze des Feuers gegrillt wurden. Nataku betrachtete das Feuer nachdenklich. Die Flammen spiegelten sich in seinen goldbraunen Augen wieder. Ich schnippte mit dem Finger um auf mich aufmerksam zu machen. Aus deinen Gedanken gerissen sah er zu mir. Ich gestikulierte ihm, ob wir nach dem Essen am Strand spazieren gehen könnten. Er begriff sofort und stimmte meinem Vorschlag zu. Nachdenklich blickte er mir tief in die Augen und ich sah ihn fragend an. „Ich möchte gern etwas ausprobieren“, gestand er und ich hielt den Kopf schief. „Ich besitze die Fähigkeit per Gedankenübertragung zu kommunizieren“, erklärte er kurz und ich nickte. „Gib mir ein Zeichen, falls du mich hörst“, forderte er und ich nickte erneut. „Kagome? Kannst du mich hören?“, fragte er mich in meinem Kopf und ich nickte auf seine Frage. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und ich schmunzelte leicht. „Versuch du mir etwas zu sagen“, bat er mich. „Nataku-sama?“, fragte ich einfach und wartete auf eine Reaktion von ihm. Erwartungsvoll blickte er mich an. „Kannst du mich hören Nataku-sama?“, fragte ich und ein kleines Lächeln zierte sein Gesicht. „Du hast eine wunderschöne Stimme“, bemerkte er und ich wurde leicht rot um die Nase herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)