Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 3: Ein Abschied für immer --------------------------------- Ich öffnete langsam meine Augen, um zu sehen ob ich wirklich wieder in der Sengoku-Ära war. Als ich hinauf blickte, sah ich einen wunderschönen blauen, klaren Himmel. Ich kletterte aus dem Brunnen und blieb eine Weile mit leerem Blick am Brunnenrand sitzen. Die Sonne schien warm auf meine Haut, teilnahmslos beobachtete ich die Vögel am Himmel oder in den Baumkronen und lauschte dem heulenden Wind, der durch die Äste wehte. Nach einiger Zeit ging ich ins Dorf von Kaede. Sie war sehr überrascht mich zu sehen, denn mit mir hatte sie nicht gerechnet. Sie bemerkte sofort, dass mir etwas Schreckliches widerfahren war. Somit brachte sie mich in ihre Hütte und wir nahmen an der warmen Feuerstelle unsere Plätze ein. Nach langem Schweigen, brach sie die Stille und brachte ihre Sorge zum Ausdruck. Auf ihre gestellten Fragen konnte ich ihr nicht antworten und wollte dies auch nicht. Aber das war ich ihr schuldig. Ich holte das einzige und letzte Foto aus meiner Tasche und zeigte es ihr. „Ist das deine Familie?“, fragte sie und ich nickte. Sie besah sich das Foto genauer und fuhr mit dem Finger an die verbrannten Stellen entlang. „Was ist passiert?“, fragte sie mich, denn sie ahnte es schon. Meine Hände, die noch entspannt in meinem Schoß ruhten, verkrampften sich zu Fäusten. Meine Unterlippe bebte leicht, denn fieberhaft versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken. „Oh Kagome“, hauchte sie und blickte mich mitfühlend an. Ich wich ihrem Blick aus, denn den ertrug ich nicht. Meine traurigen Augen schweiften über Pfeil und Bogen und blieben daran haften. Entschlossen griff ich danach, schulterte den Köcher und verließ schweigend die Hütte. Mit festen Schritten ging ich in Richtung Knochenfresserbrunnen und ignorierte dabei die sorgenvollen Rufe von Kaede. Am Brunnen angekommen, spannte ich den Bogen und legte den Pfeil an. Schützend stellte sich die alte Miko vor dem Brunnen und blickte mich fragend an. „Wenn du jetzt den Brunnen zerstörst kannst du nie wieder zurückkehren“, sprach sie ruhig. Dessen war ich mir vollkommen bewusst. Die Dämonen sollten nicht noch einmal die Möglichkeit haben, in die Neuzeit zu reisen, um sich dort auszutoben. Ich senkte leicht meinen Kopf und mein Pony verdeckte meine Augen. „Lieber Gott, soweit es dich gibt, beschütze meine Freunde in meiner Welt. Ich hoffe die Zeit lässt sie vergessen und das sie sich auf ihre Zukunft konzentrieren. Mama … Sota … Opa … ich werde die Neuzeit nicht mehr aufsuchen, soviel Schmerz und Trauer sind auf der anderen Seite. Ich werde euch niemals vergessen. Lebt wohl.“, betete ich gedanklich und richtete meinen Blick erneut auf mein Ziel. Aus meinen blicklosen Augen stahl sich eine Träne und lief ganz langsam an meiner Wange hinunter. Der Bogen blieb angespannt, zitterte aber leicht in meinen Händen. Kaede bemerkte dies, begriff meine Entschlossenheit und machte mir den Weg zum Zeil frei. Mit nur einem Schuss und einem hellen Lichtstrahl traf ich ihn. Eine helle Lichtsäule erschien und verschwand wieder ganz schnell. Als der Staub sich legte, erkannte ich, dass ich mein Ziel nicht verfehlt hatte. Der Brunnen lag in Schutt und Asche. Es hatte mich doch einiges an Mut und Kraft gekostet und fiel in Ohnmacht. Als ich wieder zu mir kam, war es bereits Abend geworden. Kaede saß mir gegenüber und betrachtete mich. Schweigend setzte mich auf und starrte ins Feuer. „Kagome. Ich kann nur erahnen was dir widerfahren ist und es wird ein langer Weg sein, diesen Verlust zu verarbeiten. Aber eins solltest du wissen, du bist niemals allein.“, brach sie somit die Stille, die in der Hütte herrschte. Ich hörte ihre Worte, aber sie klangen so fern. Ich sah zur ihr auf, tippte an meine Kehle und schüttelte dabei den Kopf. „Du hast deine Stimme verloren?“, riet sie und ich nickte. „Ich verstehe“, sagte sie leicht bedrückt. Es war still in der Hütte und im Dorf. Man hörte nur das Feuer an der Feuerstelle knistern und in weiter Ferne hörte man einen Wolf heulen. „Kagome, du bist hier herzlich willkommen“, sagte Kaede und brach damit die unendliche Stille. Ohne auf eine Reaktion von meiner Seite zu erwarten, erzählte sie einfach im Plauderton drauf los. „Sango, Kohaku, Miroku und Shippo sind in das Dämonenjägerdorf zurückgekehrt um es wieder aufzubauen, was damals die Dämonen zerstört hatten und alle Dorfbewohner darin umkamen. Von Inuyasha weis ich nicht viel. Er ließ sich zwar paar Mal blicken, aber dann war er auch wieder verschwunden. Ich hatte das Gefühl, dass er einen traurigen Eindruck machte. An einem sonnigen Vormittag beobachtete ich, dass er am Brunnen war und dort hinunter geschaut hatte. Ich sprach ihn später darauf an, aber du kennst ihn ja, er hat alles abgestritten.“, berichtete sie. Teilnahmslos hörte ich ihr zu, aber in Wirklichkeit interessierte es mich nicht, was die anderen machten. Dafür hatte ich keinen Kopf. Stumm wie ich war legte ich mich hin, drehte dem Feuer mein Rücken zu und versuchte zu schlafen. Am nächsten Morgen ging ich spazieren und pflügte dabei einen großen, schönen Blumenstrauß. Den legte ich beim heiligen Baum nieder, zum Gedenken an meine Familie. Ich setzte mich auf seine starken, großen und dicken Wurzeln und sah in den Himmel. Hier hat alles angefangen. Vor einem Jahr traf ich Inuyasha das erste Mal. Wir erlebten viele Abenteuer, fanden treue Weggefährten die zu Freunden wurden und er lernte meine Familie in der Neuzeit kennen. Mit dem Zeitenbaum hat alles angefangen und hier endet es. Dieser Baum ist meine einzige Erinnerung an meine Zeit und an meine verstorbene Familie. Ich entschied mich nun mein Leben hier zu verbringen, an der Seite von Inuyasha. Beim nächsten Treffen würde ich es ihm sagen. Ich ging vom Baum weg und spazierte weiter in den Wald hinein und hörte plötzlich Stimmen. Ich folgte den Stimmen und traf Inuyasha zusammen mit Kikyo auf einer Lichtung. Ich traute meinen Augen nicht. Wir alle waren Zeugen von Kikyo´s ableben gewesen. Das muss ein Trugbild sein. „Kikyo, ich werde dich von heute an immer beschützen. Nie von deiner Seite weichen. Ich liebe dich.“, hörte ich Inuyasha sagen. Kikyo lächelte ihn verliebt an, strich über seine Wange und schmiegte sich enger an ihm heran. Eng umschlungen standen sie da und ihre Lippen berührten sich leidenschaftlich. In diesem Augenblick brach meine Welt zusammen. Mein Herz zersprang in meinem Leib und mir schmerzte die Brust. Fassungslos und mit geweiteten Augen starrte ich auf dieses schreckliche Bild. Qualvoll griff ich mir an die Brust, weil es zu sehr schmerzte. Traurig, verletzt, wütend und allein gelassen rannte ich von dannen. Ohne auf den Weg zu achten, rannte ich verzweifelt fort, stolperte über einer Wurzel und fiel der Länge nach hin. Erbärmlich blieb ich liegen und weinte in das nasse, grüne, frische Gras hinein. Das war mein einziger Trost gewesen. Ich schrie in das Gras hinein, hielt die Hände schützend vor meinem Herzen, aber es war zu spät. Es ist gebrochen und das nicht nur einmal. Wie konnte er mir das nur antun? Ich fühlte mich hintergangen und benutzt. Vor kurzen gestand er mir seine Liebe, hat die Nacht mit mir gemeinsam verbracht und jetzt ist er wieder bei dieser Untoten. Wie konnte er mich so verletzten, hintergehen, mich schamlos benutzen und ausnutzen. Ich blieb eine Weile im Gras liegen, dessen Duft mich langsam beruhigte. Mit schweren, gebrochenen und blutendem Herzen ging ich zurück ins Dorf. In der Hütte traf ich auf Kaede, sie sah mir gleich an, dass etwas nicht stimmte. Ich versuchte ihr in Zeichensprache mitzuteilen was vorgefallen war. Sie verstand nicht richtig. Ich legte meine Hände aufrecht an den Kopf und wackelte damit. Und fing dann an zu hecheln wie ein … „Hund!“ rief Kaede und ich nickte. Danach gab ich stumm den Befehl mach Platz! „Inuyasha!“ riet Kaede weiter und ich nickte. Dann zeigte ich auf mich, zeigte mit den Fingern eine zwei. „Kikyo?“, kam es fragend und ich nickte. Deutete einen Kuss an und sie verstand. Kaede dachte etwas nach und ihre Augen weiteten sich, als sie verstand. „Inuyasha der Hund hat Kikyo geküsst!?“, ich nickte traurig. Fassungslos ließ sie den Kopf hängen und seufzte schwer. „War sie nicht gestorben?“, fragte sie mich und ich konnte nur mit den Schultern zucken. Ich teilte ihr mit das ich das Dorf verlassen werde. Sie erschrak und versuchte mich aufzuhalten. „Das kannst du nicht tun Kagome. Die Welt ist zu gefährlich um allein herum zu laufen.“, sprach sie, kam zu mir und legte eine Hand auf meinen Bauch. „Denkst du ich weis nicht was los ist?“, fragte sie mich und ich erschrak. Sie blickte mich sanft an. „Kagome. In deinem Zustand kannst du nicht gehen. Du musst jetzt die beschützen die dich jetzt am meisten brauchen, dabei drückte sie sanft meinen Bauch. Ich nahm ihre Hand von meinen Bauch und zeigte ihr das ich stärker werden muss um die zu beschützen die ich lieben werde. Ich schaff das schon, sagte mein Blick. Ich machte ihr deutlich, dass dies unser Geheimnis bleiben sollte. Sie nahm mich sanft in den Arm und sagte, dass ich eine Nacht noch bleiben soll, denn sie müsse einiges für meine Reise vorbereiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)