A ever changing Life von Satomi ================================================================================ Kapitel 16: Die Hochzeit (I) ---------------------------- Die restliche Woche vor dem großen Tag wurde Sophie immer wieder von ihrer Mutter angemeckert oder angeschrien, teilweise versuchte sie handgreiflich zu werden, als Scott nicht in der Nähe war und das nur weil sie angeblich irgendetwas getan hat. Den Samstagmorgen wäre sie am liebsten in ihrem Zimmer geblieben, nach und nach sind für sie fremde Menschen ins Haus gekommen, ein paar führte Dorothea, ihre mütterliche Großmutter ins Schlafzimmer, wo sie Platz hatten, hingegen wurde Scott der Zutritt nach oben verweigert. Mit einem Seitenblick beobachtet sie, wie drei Frauen nacheinander ihrer Mutter das Make-Up auftragen, die Haare hochstecken und noch die Nägel feilen und lackieren. Währenddessen ergeht es ihr und Lea selbst nicht anders, eine der Stylistinnen hat sie auf einen der Hocker platziert und steckt ihre langen blonden Haare nach oben, wie sie zum Glück feststellt, aber nicht so streng, sondern festlich für diesen Anlass. Neben ihr freut sich Lea über die Frisur, da ihr sonst niemand die Haare macht, obwohl der Kleinen die Haare bis zum Rücken reichen. Dann bekommt Sophie auch noch eine volle Ladung Make-Up aufgetragen, innerlich seufzt sie, nach dem Auftragen des Rouge wirft sie einen Blick zu Lea, die selbst nicht von Make-Up verschont bleibt, aber wenigstens weniger als sie. Ihr Blick wandert zu ihrer Mutter, die Ähnlichkeit zu ihr ist unverkennbar, aber das hat man vorher schon gesehen. Unterdessen schlüpft Miriam ins Hochzeitskleid, dabei hilft man ihr es enger zu schnüren. Den Mädchen werden dafür ihre Kleider gezeigt, die festlich entsprechend, aber Sophie empfindet ihres hat zu viel Prunk. „Warte kurz ich helfe dir.“ Eine der Stylistinnen hilft ihr beim Anziehen des cremeweißen knöchellangen Kleides, welches im Rücken am Reisverschluss geschlossen wurde. „Ihr seht eurer Mama so ähnlich, ihr seid so hübsch.“ Ihr Blick geht zum Spiegel, sie trägt zum ersten Mal so ein Kleid, aber wenigstens passt es. Das Gesamtbild wird etwas durch ihre Schiene am rechten Arm getrübt, während sie cremeweiße Spitze am linken Arm trägt. Lea hingegen trägt an beiden Handgelenken solche Spitze, sogar ein kleiner Rosenkranz mit weißen Blüten sitzt auf ihrem Haar. In die feinen Sandalen schafft sie es ohne Hilfe zu schlüpfen, selbst der Verband am Knöchel fällt durch das Kleid nicht auf. Zwar könnte sie den sicher auch weglassen, doch für diesen Tag will sie einfach sicher gehen! Endlich ist sie fertig, wird gar aus dem Raum geworfen, als sie die Treppe hinunter steigt, bleibt sie kurz vorm Wohnzimmer stehen, welches war voll, die meisten davon sind Männer, da diese von der oberen Etage verbannt wurden. Ihre Augen suchen nach Scott, den sie in dem Getümmel erst gar nicht sieht. Immer wieder sieht sie sich um, wo er sein könnte. „Dad?“ Bei ihrer Stimme wurden ein paar in ihren Gesprächen unterbrochen, sie wurde gemustert, an der Terrassentür hat sie ihn ausfindig gemacht, als sie ihm näher kommt, sieht sie, dass er einen Kampf mit der Krawatte führt. Der Ärmste ist eindeutig aufgeregt. „Noch mehr reindrehen und du kannst die Krawatte vergessen.“ Bei ihrer Stimme dreht sich Scott zu ihr, sein nervöser Ausdruck weicht einem Lächeln. „Du siehst richtig hübsch aus.“ Sophie zieht eine Braue hoch, als sich seine Finger noch mehr in der Krawatte verheddern. „Kann ich dir dabei helfen?“ „Kannst du denn mit deiner Hand Krawatten binden?“ Sie grinst ihn an, die wenigen Handgriffe zum Krawatte binden, dürfte sie noch hinkriegen. Seine Finger löst sie von der Krawatte und entknotet diese erst einmal. „Papa hat es nie hinbekommen, deswegen habe ich immer seine Krawatten gebunden. Schon fertig.“ „Danke kleiner Engel.“ „Schon okay.“ Sie bemerkt den kritischen Blick von dem Mann neben Scott, der sie wie Scott um einen Kopf überragt, aber größer als Scott zu sein scheint, diesen aber sehr ähnlich sieht, dessen Gesicht sie doch auf einem Foto gesehen hat. „Du bist bestimmt Derek, Scotts Bruder, richtig?“ „Dann bist du also die berühmt berüchtigte Sophie, freut mich dich kennen zu lernen.“ „Berühmt berüchtigt?“ Ihr Blick schweift zu Scott, der pfeifend wegsieht. „Nimm es dem Kleinen nicht übel, er mag dich halt. Ich habe von deinem Unfall gehört, darf ich dich daher umarmen?“ „Tut mir leid, aber ich lasse mich nur von Dad umarmen.“ „Du nennst ihn also wirklich Dad?“ „Was dagegen? Onkel Derek.“ „Nenn mich bitte Derek, okay?“ „Geht klar.“ Grinsend dreht sie sich von den beiden weg. Zwar geht sie von den beiden weg, dennoch hört sie die beiden noch etwas. „Sie ist schon süß und sehr hübsch.“ „Ich habe geahnt, dass du sie mögen wirst.“ Einige sehen sie bei ihrem kurzen Weg in die Küche an, was sie nicht stört, da sie sich vorsorglich Schmerztabletten einwirft und ein Glas Wasser trinkt. Von der Küche aus, beobachtet sie, wie jemand zu Scott und Derek geht, dem braunengrauen Haar zu urteilen, dem Lächeln, ist es Mona-Beatrice, Scotts Mutter. Schmunzelnd trinkt sie das Glas Wasser leer, unterdessen geht der Blick von Mona-Beatrice im Raum umher und bei ihr stehen. Hat sie etwas nach ihr gesucht? Bevor Mona sich zu ihr durchkämpfen kann, kommt ihr ein vertrautes Gesicht entgegen, doch statt Jeans und Shirt, trägt er einen Anzug. „Jan, was ist denn?“ „Hier bist du, man ich suche dich hier im ganzen Haus. Mama meinte du sollst mal zu ihr nach oben kommen. Ach ja, hast du Lea gesehen?“ „Lea müsste oben bei den anderen sein, aber was will Mama von mir?“ Schon war Jan wieder aus Küche und Wohnzimmer gelaufen. Das Glas stellt sie ab, mal sehen was ihre Mutter von ihr will. Auf der Höhe des Tisches sieht sie zu Mona, die ihr fragend nachsieht, als sie sich kurz entschuldigt. Oben im Zimmer ist nur ihre Mutter, die sich Schmuck um den Hals legt. „Das du mich mal sprechen willst, was ist los?“ „Ich will dir etwas geben, was ich dir schon längst hätte geben sollen.“ Sie beobachtet, wie ihre Mutter die Haare nach hinten wirft, nach irgendwas in einer Schublade kramt und ihr einen großen Briefumschlag reicht. Sie nimmt den Umschlag entgegen, auf dem nur ihr Name drauf steht. „Was soll das?“ „Les es, dann wirst du es verstehen.“ Ihr wurde der Rücken zugewandt, daher geht Sophie in ihr Zimmer, um den Umschlag auf ihr Bett zu legen. Das ihre Mutter ihr irgendetwas gibt, dass hätte sie nicht gedacht. Aber wenn sie wahrscheinlich Jahre den Brief ihr noch nicht gegeben hat, so kann er jetzt auch noch bis nach der Hochzeit dort auf ihrem Bett liegen bleiben. Im Wohnzimmer befinden sich, als sie nach unten geht, viele der Frauen, anscheinend hat ihre Mutter alle von oben wegen dem Gespräch weggeschickt. Da es ihr zu voll im Wohnzimmer ist, geht sie in den Garten, genießt die warme Sonne auf ihrer Haut, während sie über den Weg geht. Hier im Garten war sie alleine, kann Luft holen, Kraft tanken und sie selbst sein. Sie dreht sich um ihre eigene Achse, während sie leise vor sich hin summt. „Sophie?“ Als sie angesprochen wird, bleibt sie stehen, sodass ihr Kleid sich langsam wieder an sie schmiegt, sie sieht, dass es Mona ist. „Oh hallo, entschuldige bitte wegen vorhin.“ „Kennst du mich Kind?“ „Sie sind Scotts Mum. Er hat mir ein Foto von ihnen gezeigt.“ „So hat er das. Bitte nenn mich doch Grandma, aber nur wenn es für dich in Ordnung ist.“ „In Ordnung, Grandma.“ „Hast du eben gesungen? Scott hat mir erzählt, dass du gerne singst, aber dass du auch gerne tanzt hat er nicht erzählt.“ „Es scheint, als würde er gerne von mir reden.“ „Er hat dich sehr lieb, hast du ihn denn auch lieb?“ „Wenn er mich ärgert möchte ich ihn am liebsten verhauen, ansonsten ist er wirklich lieb.“ „Du hast ihn sehr lieb, deine Augen verraten dich. Hast du etwas dagegen, wenn ich dich bitte mir eine Kostprobe von deinem Gesang zu geben?“ Sie blinzelt bei der Bitte, bevor sie gluckst. „Egal was?“ „Irgendwas schönes.“ „Irgendwas schönes, lass mich kurz überlegen.“ Sie grübelt kurz, als ihr eine Idee kommt, sie sieht zur Terrasse, bis dahin würde man sie nicht hören, hofft sie. Zwei Mal holt sie Luft bevor sie eins der Lieder singt, die sie zuletzt in Las Palmas gesungen hat. Während sie singt tippt mit dem Schuh den Takt auf den Boden. Ma vie est sur un nuage J'ai tout se dont rêve les filles de mon âge Pourtant mes envies sont noires Quand tout va bien je ne ressens rien Mon bonheur a tué une part de moi Pardonne moi mais mon bonheur c'est toi Aide moi Als sie endet klatscht Mona in die Hände. „Du hast so eine schöne Stimme, danke für diese wunderschöne Kostprobe.“ „Gern geschehen.“ Ihre Aufmerksamkeit wandert zur Terrasse, hat man sie bis dorthin gehört? „Scheint als würden einige losmachen. Bei wem fährst du mit?“ Bei der Frage von Mona findet sie keine Antwort, als ihr ein spontaner Entschluss kommt. „Bei Dad.“ Sie lächelt Mona an, mit der sie zum Wohnzimmer zurück geht, kurz sagt sie Scott, dass sie mit ihm fahren will. Ihm steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. „Na dann komm mit. Derek fährt.“ Bei den vielen Wagen die vorm Haus wegfahren, sieht sie wie nervös Scott wirklich ist, sodass sie ihre linke Hand in seine rechte schiebt. „Heute werde ich auf dich aufpassen, dass Du nicht umfällst, Dad.“ „Danke, bin echt nervös.“ Wie nervös er ist merkt sie beim Einsteigen, da er sich erstmal an seinem eigenen Wagen den Kopf stößt. Sie rutscht zu ihm auf die Rückbank, streicht dieses Mal ihm über die Stirn. Ihr kommt eine alberne Idee um seine Nervosität zu mildern, sie erzählt Witze. Sie unterhält die Fahrt über nicht nur Scott, der immer wieder lacht, sondern auch Derek und Mona. Als Derek grinsend und kichernd aussteigt, werden die vier nacheinander gemustert, weil sie so gute Laune haben. „Ein Glück haben wir dich Sophie, sonst wäre der Kleine uns sicher noch umgefallen.“ „Gern geschehen, immerhin passe ich heute auf ihn auf.“ Wegen dieser Aussage zieht Scott sie zu sich und küsst sie auf die Stirn. „Danke mein kleiner Engel.“ „Noch bin ich das nicht, erst nachdem du das hier überstanden hast.“ Sie lächelt ihn an, während sie gemeinsam in den Saal für die Trauung gehen. Sie will auf ihren Platz gehen, als sie den verstärkten Griff um ihre Hand spürt. „Bleib bitte bei mir bis es losgeht.“ „Fall mir nur nicht um.“ „Wenn du bei mir bleibst nicht.“ Etwa bis fünf Minuten bevor ihre Mutter in den Saal kommt bleibt sie bei ihm, dann geht sie auf den Platz, den sie mehrmals besprochen haben. Bevor sie ihre Mutter sieht kommt Lea als Blumenmädchen herein, schließlich erscheint ihre Mutter mit deren Vater in den Saal, Sophies Blick wandert zu Scott, nun ist er richtig nervös. Nun versucht sie Derek auf sich aufmerksam zu machen, als dieser zu ihr sieht, deutet sie ihm an, Scott in den Arm zu kneifen, damit er nicht umfällt. Als Derek das tut, schwankt Scott bereits, bleibt aber dank des Schmerzes vom Kneifen stehen. Sie hat schließlich versprochen aufzupassen, dass er nicht umfällt. Die Trauung über behält sie ihn Blick, bis in ihrem Sichtfeld Jan mit den Ringen auftaucht. Als sich das Brautpaar küsst, sieht sie hingegen weg. Wenige Minuten später werden die drei `Kinder´ gebeten zu ihren Eltern zu kommen, um die Namensänderung vorzunehmen. Während es Jan und Lea leicht fällt ihren Familiennamen abzulegen, zögert sie. Eine warme Hand legt sich auf ihre Schulter, als sie noch immer zögert. Als sie in sein Gesicht sieht weiß sie, dass es stimmt, was Mona zu ihr im Garten sagte, sie hat Scott lieb. Nachdem sie den Stift beiseitelegt, sieht sie auf ihren neuen Namen, `Sophie McCallum´. Im Stillen entschuldigt sie sich bei ihrem Papa, weil sie seinen Familiennamen abgelegt hat. „Hey Sophie kommst du? Wir wollen los.“ „Ich komm ja schon.“ Sie folgt ihren Geschwistern, die raus laufen, viel mehr wollen diese Reis werfen. Als sie draußen sind, nehmen die beiden Schüsseln voller Reis. Sie verzichtet, bis Derek ihr eine Schüssel hinhält, sodass sie dann dezent auf ihre Mutter zielt, als sie und Scott heraus kommen. Leider fahren die zwei mit einem anderen Fahrzeug zu der Feier Location, kaum sind beide weg, ruft Derek nach ihr und ihren Geschwistern. Als sie das Anwesen sieht, welches eine Unmenge Geld gekostet hat, will sie nicht wissen, wer das ausgesucht hat, Scott sicher nicht. Das Anwesen, eine Villa im englischen Stil liegt direkt am Meer, sie sieht Klippenabhänge, das Rauschen und Brechen der Wellen in der Brandung ist zu hören, die warme salzige Luft schmeckt und spürt sie. Sie wird geradezu vom Meer angezogen. Ihr Blick geht bis zum Horizont als sie an der Klippe hinaus aufs Meer sieht. Ihre Gedanken schweifen umher, werden verworfen wie die Wellen unter ihr sich an den Felsen brechen. Zwar hört sie die Fotografen, die alle für die Fotos zusammen rufen, doch sie bleibt an den Klippe stehen, beobachtet, wie sich die Wellen an den Felsen brechen, bevor ihr Blick hinauf zu den wenigen grauen Wolken wandert. Erschrocken zuckt sie zusammen, als sie das Klicken einer Kamera hört. Der Fotograf nimmt seine Kamera vom Gesicht, ihr Herz rast, eines der Hobbies ihres Vaters war die Fotografie. „Tut mir Leid, aber dein Blick ist so interessant gewesen, an was hast du gedacht?“ „An meinen Vater.“ Damit dreht sich Sophie um, geht von diesem Fotografen weg. Scott sieht zu Sophie und geht schließlich zu ihr rüber, als er ihren Blick sieht. „Alles okay?“ „Papa sollte hier sein.“ „Ich weiß. Er fehlt mir auch. Magst du mit Fotos machen?“ „Meinetwegen.“ Dann wurden von den Fotografen verschiedene Fotos gemacht, von allen fünf, das Brautpaar oder die drei Kinder alleine, auch einzeln. Aber hauptsächlich wurde das Brautpaar fotografiert. Die Kinder sollten dann einzeln mit den Eltern fotografiert werden, Sophie macht zwar mit, aber ihr Blick war nur bei dem Einzelbild zusammen mit Scott anmutiger. Nach der Aufnahme will sie sich von ihm lösen, aber so schnell lässt er Sophie nicht gehen, er zieht sie an sich, küsst sie auf die Stirn, was sie leicht rot werden ließ. Beide merken nicht, wie einer der Fotografen diese Szene auf einem Foto festhielt. „Ich hab dich lieb.“ Über Sophies Äußerung freut er sich sichtlich. „Bist du jetzt mein kleiner Engel?“ „Ich denke schon, Papa hat sicher nichts dagegen.“ „Ich habe dich sehr lieb Sophie. Mein kleiner Engel.“ Sie sieht sein Grinsen, seine Freude. Doch auch, wie sauer ihre Mutter zu den beiden sieht. „Geh lieber zu Mama, sie schaut sauer zu uns.“ Zwinkernd geht er zu seiner Braut zurück, lässt sie alleine, während sie zu den Klippen zurückgeht. „Papa. Er ist dein bester Freund, nun ist er mein Stiefvater. Darf ich auch sein kleiner Engel sein, wie ich deiner bin?“ Sie weiß dass sie keine Antwort erhalten wird, dennoch sieht sie in den Himmel überm Atlantik, wo sich ein paar Wolken öffnen und Sonnenlicht durchlassen. Grinsend sieht sie zum Himmel. „Cooles Zeichen von dir Papa.“ Sie beschließt eins der Lieblingslieder ihres Papas zu singen, dass er sie doch im Himmel hören mag. ... So the World goes round and round With all you ever knew – They say the sky high above Derek tippt Scott auf die Schulter, deutet zu Sophie, die an den Klippen steht, da hört er, dass sie singt. Er fragt sich nur, wieso sie so ganz alleine dort steht. Erst denkt er würde es sich nur einbilden, aber Sophies Lied hat den Takt der brechenden Wellen. … If every man says all he can If every man is true Do I believe the sky above Ihre letzten Worte richtet sie direkt in den Himmel, als sie ihre Augen öffnet, bricht unter ihr eine viel größere Welle als zuvor, sodass Wasser nach oben steigt und sie die brechende Welle beobachtet, wie diese zurück sinkt, etwas glänzendes fällt ihr auf, ein einzelner Wassertropfen, den sie auffängt. Langsam öffnet sie ihre Hand, es war kein Wassertropfen gewesen, sondern ein kleiner meeresblauer Stein, der nun in ihrer Hand liegt. „Also das ist jetzt schon ein wenig zu krass gewesen, meinst du nicht Papa?“ Mit dem Stein in der Hand dreht sie sich um, dabei geht sie zu Scott, der sie fragend ansieht. Sie bleibt vor ihm stehen, nimmt mit ihrer Hand seine und legt ihm den Stein in die Handfläche hinein. „Papa meint es sei okay, wenn du mein Dad wärst.“ „Wo hast du denn den Stein her?“ „Der kam bei dieser Welle angespült, ich weiß nur nicht was das für einer ist.“ „Soll ich den Stein für dich einstecken?“ „Wäre lieb, ich habe keine Hosentaschen.“ „Der Nachteil eines Kleides.“ „Das Kleid finde ich durchaus hübsch.“ „Dann habe ich es ja richtig ausgesucht.“ Sprachlos sieht sie ihn an, als Wind aufkommt riecht sie nicht nur die salzige Luft des Meeres, sondern die süße des Regens. Daher dreht sie den Kopf zum Horizont, wo sie dunkle Regenwolken sehen kann. „Sophie?“ „Regen.“ „Was meinst du, die Sonne scheint doch.“ Sophie wendet den Blick ab, während sich das vertraute Kribbeln auf ihren Armen ausbreitet, was sie bei Regen immer hat. Im Laufe der Zeit, die sie so nahe am Ozean verbrachte, hat sie feinfühlig für Wetterumschwünge gemacht, ihr Körper nimmt diese wahr. „Ich kann es spüren, es wird bald, sehr bald hier regnen und dann sind wir alle nass.“ „Wie du spürst das?“ „Bitte Dad, vertrau mir. Ich will nicht das deine Hochzeit ins Wasser fällt.“ Diese Eindringlichkeit ihres Gesichtsausdrucks lässt ihn ihren Blick folgen, da sieht er, was sie meint, vom Meer her kommt ein Unwetter. „Okay und wann denkst du wird es anfangen zu regnen?“ „In einer Stunde, besser gesagt eine halbe Stunde.“ „Ich sage den anderen Bescheid, sage du es bitte auch den anderen.“ Sie sagt denen sie überm Weg läuft das mit dem Regen, als sie ihre Mutter auf sich zukommen sieht. „Du mieses Gör willst mir nur die Hochzeit verderben.“ „Nur weil du mir nicht glaubst.“ Sie sieht, wie ihre Mutter die Hand erhebt, ihr eine Ohrfeige geben will, als ihre Hand aufgehalten wurde, sehen beide zu Derek. „Sieh zum Meer Miriam, Sophie sagt die Wahrheit, bitte komm mit rein, die Braut darf doch nicht fehlen.“ Ihre Mutter stapft davon, sodass Sophie aufatmen kann. „Alles okay bei dir?“ „Ja. Alles okay, bin das bei ihr gewohnt.“ „Deine Mutter schlägt dich?“ Schwach nickt sie. „Behalte es bitte für dich, ich möchte nicht, dass es Scott erfährt.“ „Ich finde Gewalt gegenüber Kinder schrecklich. Aber du solltest auch rein gehen.“ Sie geht ins Innere der Villa, bleibt aber außer Reichweite ihrer Mutter, die sie so bösartig ansieht, dass sie sich fragt, was sie nun schon wieder getan hat. Aber ihre Mutter braucht keinen Grund um Ohrfeigen auszuteilen. Eine knappe halbe Stunde später fängt es mit Regen an, Lea sieht aus einem der Fenster. „Oh man das schüttet ja richtig.“ Während alle in den Saal gehen, wartet Sophie in einer Ecke darauf, dass alle im Saal sind. Sie lehnt sich an die Wand, als sie Schritte hören kann, denkt sie erst es sei ihre Mutter, doch es war Scott, der anscheinend nach ihr sucht. „Hier bist du. Stimmt was nicht?“ „Ich hab die anderen nur vorgelassen.“ „Kommst du mit, wir wollen essen.“ „Ja okay.“ Am Tisch angekommen steuert sie den Ihrem vorgesehenen Platz an, als Scott sie an der Hand zwei Stühle weiter führt, sieht sie ihn fragend an. Denn eine gewisse Sitzordnung gibt es schon, aber die ist ihm wohl egal. Statt neben ihrer Mutter sitzt sie nun neben ihm. Ein paar sind wegen Scotts Handeln irritiert, lassen ihn aber machen. Sie beobachtet den Cateringservice, die damit anfangen die Speisen an die Plätze zu stellen, beim Hauptgericht sieht sie Fleischgerichte, sodass sie nervös wird, weil sie solche Gerichte nicht anrührt. Zu ihrer Überraschung wird ihr ein vegetarischer Teller vor die Nase gestellt, mit Kartoffeln, Möhren und Erbsen. Verunsichert sieht sie auf den Teller, im Augenwinkel sieht sie, wie Scott grinst, er ist dafür verantwortlich. Dankend lächelt sie ihn an, während sie von ihrer Mutter böse angefunkelt wird. Nach dem Essen sieht sie wie Derek aufsteht, um zur Bühne zu gehen. Seine Ansprache wird eine kurze Rede, als er schließlich darum bittet, dass Sophie auf die Bühne kommen soll. „Ich versichere euch es wird euch gefallen. Sophie kommst du bitte.“ Sie versucht vom Stuhl unterm Tisch und ganz zu verschwinden, als sie Scotts Lippen an ihrem Ohr spürt. „Du hast es mir versprochen.“ Grummelnd richtet sie sich wieder auf, steht auf, um auf die Bühne zu gehen, bei der Treppe hilft ihr Derek netterweise und überreicht ihr das Mikrofon. Flüsternd teilt er ihr das Lied mit, für welches sich das Brautpaar entschieden hat. Sie tritt näher ins Rampenlicht, während sie vor der Bühne die beiden Hauptpersonen sehen kann, die zur Tanzfläche gehen. Ihr Herz schlägt nervös in ihrer Brust, bevor sie das besagte Lied anfängt zu singen und auf der Tanzfläche die beiden miteinander tanzen, durch das blendende Scheinwerferlicht sieht sie kaum etwas, sodass sie ihre Augen schließt, so auch die anderen ausblendet. Sie singt die sonst so harten Töne weicher, sanfter sodass es angenehmer im Saal klingt. Den letzten Ton, das letzte Wort des Liedes lässt sie mit ihrer Luft entweichen, sodass er noch nachhallt als sie geendet hat. Stille folgt bis jemand zu klatschen anfängt, langsam öffnet sie die Augen. Das Mikrofon will sie Derek zurück reichen, doch der meint, dass sie noch ein Lied singen soll. „Du hast mir vielleicht eine Gänsehaut verpasst, der Kleine hatte wirklich Recht, du kannst super singen.“ „Danke, aber ich mag nicht nochmal singen.“ Sie überlässt die nächsten Lieder der Band, die sie bei ihrem Lied nicht begleitet haben. An einem kleinen Buffet trinkt sie ein Glas Saft, als sich Derek zu ihr stellt. „Ich werde jetzt meinen Bruder ärgern.“ „Wie willst du das anstellen?“ Er grinst, reicht ihr die Hand, als sie die Haltung als Tanzaufbietung erkennt, kichert sie. „Verstehe. Kannst du denn tanzen?“ „Tanz mit mir und du findest es heraus.“ Grinsend stellt sie ihr Glas auf den Tisch, hakt sich bei ihm unter um zur Tanzfläche zu gehen. „Stimmt es eigentlich?“ „Was denn?“ „Scott meinte du kannst fließend Spanisch, aber heut Vormittag im Garten, das war doch Französisch, oder irre ich mich da?“ „Stimmt, ich kann sowohl spanisch, wie Französisch. Insgesamt beherrsche ich vier Sprachen.“ Während sie reden, tanzen sie miteinander, sie dreht sich heraus und wieder zurück. „Also hast du sehr viele Talente, sehr erstaunlich.“ „Wenn du das heute früh erkannt hast, bedeutet das doch, dass du ebenfalls französisch sprechen kannst.“ „Oui mademoiselle.“ Den Tanz über reden sie noch in Französisch, während sie von den anderen beobachtet werden. Seufzend nimmt es Scott hin, dass sein Bruder mit Sophie tanzt. „Merci ma bell.“ „Nenn mich nicht so. Du bist echt mit ihm verwandt, ihr seid euch so ähnlich.“ „Ich habe ihn zumindest erfolgreich eifersüchtig gemacht. Mal sehen, wann er sich traut dich zum Tanzen aufzufordern.“ Sie wittert eine Wette mit Derek. „Um wie viel wollen wir wetten, dass er sich in der nächsten halben Stunde traut?“ „Du hast doch kein Geld, aber wenn du die Wette verlierst singst du nochmal.“ „Einverstanden, aber wenn ich gewinne kriege ich von dir $20.“ „Deal.“ Den Reden einiger Gäste hört sie nur mit einem Ohr zu, allerdings sieht sie dann wie Scott selbst auf die Bühne geht und das Mikrofon nimmt. „Na mal sehen, was er zu sagen hat.“ Selbst von weiten sieht sie ihm an, dass er nervös ist, irgendwie findet sie das auch normal, sie war es ja auch, als sie gesungen hat. „Hallo zusammen, erstmal möchte ich allen danken, dass ihr kommen konntet. Zumindest die meisten von euch haben mich heute nicht alleine gelassen. Leider konnte mein bester Freund nicht kommen, ich vermisse ihn.“ Sie sieht ihm an, wie er darunter leidet, Sophie beißt sich deswegen auf die Unterlippe, er soll nicht zu seiner Hochzeit weinen, sondern glücklich sein. In dem Moment treffen sich ihre Blicke und sie lächelt ihn an, sodass er zurück lächelt. „Ich will mich bei dir entschuldigen Sophie, nun hast du mich wieder auf den Hals gehetzt bekommen und du wirst mich nicht mehr los.“ Sie legt den Kopf schief, eher ist es genau umgekehrt, seufzend sieht sie zur Bühne. Mit dem Blick sucht Scott nach den anderen beiden findet sie nebeneinander bei Miriam, er lächelt die drei an. „Jan, Lea, ich hoffe ich werde weiterhin euer Papa sein, auch wenn ihr manchmal echt anstrengend sein könnt. Ich habe euch lieb. Schon seltsam, auf einmal habe ich eine wunderschöne Frau und drei wundervolle Kinder, die ich nicht mehr hergeben möchte. Ich liebe euch.“ Ungläubig darüber, dass Scott vor allen gesagt hat seine Familie, die er nun hat zu lieben, beobachtet sie wie er von der Bühne geht, in Richtung seiner Familie. Als er Miriam küsst und umarmt sieht wie weg. „Du scheinst es nicht zu mögen, wenn sich die beiden küssen.“ „Es liegt nicht an Dad, sondern an meiner Mutter, ihr falsches Lächeln nervt mich, sie spielt nur mit seinen Gefühlen.“ „Wie kommst du darauf?“ „Würdest du eine Frau lieben, die schon mehrere Liebhaber im Bett hatte?“ Neben ihr unterdrückt Derek einen Hustenanfall, zu sehr hat ihn Sophie Deutungen zu Miriam verwirrt. Seufzend holt sie mit der linken Hand aus und schlägt ihm auf den Rücken. „Wenn du stirbst bekomme ich nicht die $20.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)