Never trouble your boss von Karlchen ================================================================================ Kapitel 11: Snowman ------------------- Verschlafen drehte sich Asami von der einen auf die andere Seite und legte ihren Arm über ihre Bettnachbarin um sich direkt an diese zu kuscheln. Moment mal... Die Schwarzhaarige schlug ihre Augen auf und blickte direkt auf Korra welche seelenruhig schlief. Der Kopf der Älteren ratterte. Langsam nahm sie ihre Hand wieder von der Jüngeren und setzte sich auf. Ihr Kopf brummte und ihre Hand wanderte an diesem um sich die Schläfe zu massieren. „Was war das denn?... Wohl doch ein bisschen viel Alkohol“ murmelte sie leise. Den Blick hatte sie von Korra nicht abgewandt. Sie musste schmunzeln. Langsam und bedacht stand die Ältere aus dem Bett auf und musste sich sogleich auch noch mal auf der Matratze abstützen. „Okay... ein bisschen mehr“. Die Hand vom Bett wanderte gleich wieder an ihren Kopf als sie langsam versuchte in ihren kleinen Ankleideraum zum tappsen. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie obenrum nichts anhatte. Sofort errötete die junge Frau und schnappte sich mit einem Räuspern ihren BH und ein weiteres Shirt sowie eine Jogginghose. Sie warf sich die Klamotten nur schnell über und war gerade auf dem Weg aus dem Zimmer heraus als sie sich noch einmal umdrehte und zum Bett ging. „Was machst du nur mit mir, .. Kleine..“ hauchte sie der Jüngeren zu und beugte sich kurz hinunter um einen kleinen, federleichten Kuss auf Korras Wange zu hinterlassen. Ein Lächeln zog sich über die Lippen der Jüngeren ehe sie sich auf die andere Seite drehte und friedlich weiter schlief. Asami kicherte leise. Jetzt entschied sie sich aber erst einmal dazu duschen zu gehen. Das würde ihr bestimmt gut tun. Und damit sollte sie Recht behalten. Ihr Kopf pochte immer noch. Und auch der Gang war noch nicht wieder der Alte. Aber wenigstens fühlte die Schwarzhaarige sich frischer und lebendiger. Jetzt musste erst einmal ein Kaffee gekocht werden. Und auch die Brötchen fanden ihren Weg von dem Gefrierfach in den Backofen und das Radio wurde eingeschaltet. Ein Blick auf die Uhr verriet der Älteren, dass es bereits kurz nach 11 war. Asami fragte sich ob sie Korra wecken oder weiterschlafen lassen wollte. Oder auch wollte. Sie entschied sich dann aber doch fürs wecken, stand auf und betrat leise das Schlafzimmer. Sie blieb kurz in der Tür stehen und schaute in die Richtung ihres Bettes. Korra hatte sich wieder auf die andere Seite gedreht und lag somit an der Bettkante Richtung Zimmer. Asami ging zwei bis drei Schritte vor und blieb wieder stehen. Sie war kurz am überlegen doch wieder um zu drehen. Entschied sich dann aber doch, ihren Weg Richtung Bett fortzusetzen und hockte sich davor. Wie sollte sie die Braunhaarige denn nun wecken. Asami war etwas überfordert, das musste sie sich eingestehen. Natürlich hatte sie gewollt, dass Korra mal in ihrem Bett landete. Aber an gestern Abend konnte die Schwarzhaarige sich nur schemenhaft erinnern. Und das war nicht Sinn der Sache gewesen. Die Ältere fragte sich willkürlich ob sie irgendwas verzapft hatte. Natürlich aber auch wieso Korra überhaupt bei ihr im Bett geschlafen hatte. Zaghaft streckte sie ihre Hand aus und strich Korra eine störrische Strähne aus dem Gesicht welche immer wieder vor ihre Augen fiel. Sie schmunzelte und schüttelte dabei den Kopf. Ihre Hand blieb an Korras Kopfseite liegen um die Strähne festzuhalten. Verträumt spielte ihr Finger ein wenig mit der Strähne. Dabei strich sie immer wieder über Korras Schläfe. Die Kleinere hatte es ihr echt angetan. Niemals hätte Asami damit gerechnet als sie ihre neue Auszubildende einstellte. Zumindest nicht als sie am Telefon mit Tenzin die Sachlage besprach. Aber schon in der Tankstelle hatte sie sich eingestehen müssen, dass Korra einfach unheimlich süß und tollpatschig war. Das am Strand hat die Situation dann nicht gerade besser gemacht und wahrscheinlich hätte sie am Telefon gleich abgesagt. Dennoch, sie war froh, dass sie Korra eingestellt hatte. Ein Murmeln von Korra und die sich langsam öffnenden Augen ließen Asami aus ihren Gedanken heraus kommen. Schnell zog sie ihre Hand weg und schaute in zwei blaue Augen. „G .. - Guten Morgen“ stammelte die Ältere schüchtern und fühlte sich ertappt. „Morgen~“ kam nur von Korra zurück die erst ein wenig verwirrt schien. Aber in ihrem Kopf ratterte es ganz gut. Sie erinnerte sich daran, wieso sie bei Asami geschlafen hatte. Allerdings erinnerte sie sich auch an die fast nackte Chefin woraufhin ihre Wangen wieder leicht rot wurden. Die Jüngere setzte sich auf und rümpfte ihre Nase. „Was ist das denn?“ wollte sie angeekelt wissen. Es roch verbrannt. „Was?“ Asami brauchte etwas um zu realisieren, dass der Geruch aus der Küche kam. „Ach scheiße! Die Brötchen!“ so schnell sie konnte hastete sie auf, stellte dann aber doch zügig fest, dass ihr Kopf das nicht sonderlich gut fand und fasste sich an diesen. „Shit..“ grummelte sie. Korra war derweil aus dem Bett aufgesprungen um Asami im Fall des Falles aufzufangen. Das sah nämlich alles andere als gleichmäßig gerade aus. „Ich gehe nachsehen“ meinte die Jüngere nachdem sie sich sicher war, dass Asami auch auf ihren Beinen blieb und verließ das Schlafzimmer. Sofort schaltete sie den Ofen aus, öffnete das Fenster und dann den Ofen aus welchem eine riesige Qualmwolke heraus kam. „Was hast du denn gemacht Asami!“ wollte die Braunhaarige wissen. Die Ältere stand währenddessen im Türrahmen und schaute unschuldig zu der Jüngeren. „Vielleicht die Brötchen vergessen?“ die Antwort kam mehr fragend als antwortend aus ihr heraus. Unwillkürlich musste Korra lachen. Asami konnte sich schon süß verhalten. Ein Blick in den Backofen verriet, dass die Brötchen wohl eher nicht mehr gegessen werden könnten. „Also die wird es nicht mehr zum Frühstück geben“ kicherte die Jüngere als Asami sich hin setzte und sich immernoch den Kopf hielt. „Hast du Kopfschmerztabletten?“ Korra war sichtlich besorgt über ihre Chefin. Diese nickte nur mit einem 'Im Bad', Sofort ging die Jüngere in dieses und schaute in einem Apothekerschränkchen nach Tabletten. Tatsächlich fand sie auch welche und brachte diese mit in die Küche. „Hand auf“ die Ältere tat wie ihr geheißen wurde und verschloss die Tablette danach in ihrer Handfläche damit diese nicht herunter fiel. Währenddessen machte Korra ihr ein Glas mit Wasser fertig. „War wohl doch ein bisschen viel gestern oder?“ wollte sie von der Älteren wissen welche nur unschuldigen Blickes ihre Tablette schluckte und das Wasser hinterher trank. Korra ließ sich ebenfalls auf einem Stuhl sinken und schaute die Ältere weiterhin besorgt an. So langsam wurde der Rauch in der Küche weniger. „War ich echt so schlimm?“ wollte die Schwarzhaarige wissen. „..Eigentlich war es nie so schlimm... zumindest hatte ich noch nie solche Kopfschmerzen am nächsten Morgen“ murmelte sie leise. Korra lachte nur leise. „Ich kann dir nicht sagen wie viel du getrunken hast. Du hast schneller getrunken als ich zählen konnte“ schmunzelte sie. „Aber, wer trinkt muss auch mit den Folgen leben!“ sie konnte sich einen belehrenden Spruch nicht verkneifen. „Haha...“ grummelte Asami in ihren Kaffeebecher hinein den sie gerade wieder aufgenommen hatte. „Halt-“ schnell nahm die Braunhaarige die Kaffeetasse an sich woraufhin sie einen fragenden Blick der Älteren kassierte. „Wieso nimmst du mir meinen Kaffee weg?“ wollte sie wissen und war kurz davor etwas zu grummeln. „Dann wirkt deine Tablette nicht so gut“. Korra trank selbst einen Schluck aus der Tasse und behielt diese vorsichthalber bei sich. Asami sah verwirrt aus. „Okay... Mutti“ murmelte sie und schnaubte aus. Noch nie hatte es jemand gewagt ihr den Kaffee weg zu nehmen. Asamis Magen knurrte. Sie hatte Hunger. Aber das hatte sich ja nun erledigt. „Ich bin dafür, dass wir beide ein wenig raus gehen. Frische Luft wird dir gut tun. Und beim Bäcker können wir in Ruhe frühstücken. Habt ihr einen Bäcker der auch mittags noch geöffnet hat?“ wollte die Jüngere wissen. Die Schwarzhaarige seufzte. Wie konnte Korra nur so voller Energie sein. Hatte sie denn kein bisschen Kater? „Hmh .. der in der Stadt“ murmelte Asami und blickte zur Uhr. „Muss ich wirklich?“ wollte sie sich noch einmal versichern. Eigentlich hatte sie gar keine Lust nach draußen zu gehen. Es war kalt, ihr Kopf dröhnte, überall lag Schnee. Aber Korra ließ nicht locker. Geschlagen stand sie auf und ging ins Schlafzimmer um sich um zu ziehen. Korra folgte ihr. Ihre Sachen lagen schließlich auch dort. In ihrem Ankleidezimmer zog Asami erst einmal den Vorhang zu. Korra hatte sie sicherlich oben Ohne gesehen. Aber das war im besoffenen Kopf.. das war was anderes. Sie zog sich warme aber dennoch gemütliche Sachen an bevor sie wieder heraus kam. Korra schmunzelte, sie lernte immer neue Seiten an ihrer Chefin kennen. Und sie gefielen ihr wirklich gut. Asami hatte einen einfachen, schlichten, etwas zu großen Pulli an und eine ganz normale Hose. Sie kannte ihre Chefin ja normalerweise nur im Anzug. Aber so gefiel sie ihr nochmal besser. Der Gedanke daran ließ sie wieder kurz erröten. „Wollen wir?“ die Jüngere versuchte ihre Gedanken auszublenden und machte sich auf den Weg in den Flur um sich in ihrer Jacke ein zu packen. Asami tat es ihr gleich. Wickelte sich ihren Schal um, zog ihre Handschuhe an und murmelte sich in ihre Jacke. Bevor sie die Wohnung verließen, wurde noch die Decke von Sir Lancelot's Käfig weggenommen und dann verließen die jungen Frauen auch schon das Apartment. Die Straßen waren leer, alles war friedlich und die Sonne schien. Ein richtig schöner, ruhiger Sonntag. Still liefen die beiden nebeneinander her. Keiner von beide traute sich diese Stille zu durchbrechen bis sie beim Bäcker ankamen. „Wie geht es deinen Kopfschmerzen?“ wollte Korra wissen und schaute zu der Älteren als sie gerade an einem Tisch Platz nahmen nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten. „Es wird besser“ ein kleines Lächeln zierte die Lippen der Schwarzhaarigen schon wieder was auch Korra ein Lächeln nicht zurückhielt. Und schon bekamen die beiden ihre belegten Brötchen und fingen an zu essen. „Also Korra~ Wie kam es das du in meinem Bett geschlafen hast?“ die Braunhaarige verschluckte sich abrupt als Asami diese Worte aussprach und wurde etwas rot. „Kannst du dich nicht erinnern?“ mit einem Kopfschütteln beantwortete die Ältere die Frage und hörte gespannt was Korra zu erzählen hatte. Man merkte deutlich, dass ihr das doch ein bisschen peinlich war. Hier räusperte sie sich einmal und dort schwenkte sie ihren Blick zur Seite ab. „Tut mir leid für die Umstände die ich dir bereitet habe..“ murmelte sie sichtlich berührt. Korra wankte ab. „Das ist schon okay“ meinte sie locker, froh darüber, dass sie nun auch mal die Gefasste sein konnte und Asami so unsicher war. Sie genoss es wirklich mehr und mehr von ihrer Chefin zu erfahren und sie in dem Moment eben auch näher kennen zu lernen. Es war einfach komplett anders zwischen den beiden seit gestern. Korra wusste nichtmal, wann genau sie aufgehört hatte Asami zu siezen. Es war einfach so. Und es schien die Ältere noch nicht zu stören. Zumindest bis jetzt nicht. Gemütlich aßen die beiden auf ehe sie auf standen und sich wieder anzogen und bezahlten. Asami bestand darauf, diese zu bezahlen. Schließlich musste Korra so viel wegen ihr durch machen. „Dafür gehst du noch mit mir spazieren?“ fragend schaute die Jüngere zu ihrer Chefin auf. Diese musste ein wenig kichern, stimmte dem aber nickend zu. „Aber nur wenn wir langsam gehen“ kicherte sie noch hinterher. „Abgemacht~ In aller Ruhe“ stimmte Korra zu und überließ die Führung der Älteren. Diese kannte sich hier ja schließlich besser aus. Ihr Weg führte in den Park. Korra hatte den Park schon gesehen als sie das letzte mal Brötchen kaufen war. Das traf sich ja gut, denn den wollte sie sich sowieso noch anschauen. Der Tag fing irgendwie schon wunderschön an, wie die Braunhaarige fand. Trotz der Situation gestern und dem Wiedererzählen gerade beim Frühstück war die Stimmung zwischen ihnen normal, gelockert. Und der Park sah einfach traumhaft aus unter der schon dickeren Schneedecke. „Es ist schön wenn der Schnee mal ein paar Tage liegen bleibt, statt matschig zu werden“ stellte die Schwarzhaarige fest und nickte nur zustimmend. Sie gingen weiter und folgten den Wegen die man durch Fußspuren anderer, nur erahnen konnte. Nach einer kleinen Weile kamen sie auf eine große Wiese zu. Diese konnte man nur erahnen unter dem vielen Schnee. Und sie sah sogar fast unberührt aus. Weiter hinten bauten kleine Kinder einen Schneemann. Korra sah zu Asami, dessen Blick auch in Richtung der Kinder hing. „Lass uns auch einen bauen!“ meinte die Jüngere voller Euphorie. Asami schaute sie etwas verwirrt an. „Wie alt waren wir noch gleich?“ lachte sie leicht. Korra zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal, das hat nichts mit dem Alter zu tun!“ grinste sie bückte sich runter und formte einen Schneeball. Dieser wurde direkt in Asamis Hand gedrückt die gerade dabei war, ihren Mantel näher an ihr Gesicht zu ziehen und sich den Mund mit dem Kragen zu bedecken. „Erwarte nicht zuviel von mir, Korra. Mein Kopf brummt immer noch!“ murmelte sie. Korra formte sich einen zweiten Schneeball um diesen im nächsten Moment über den Boden rollen zu können. „Wer trinken kann, kann auch arbeiten!“ meinte die Jüngere ohne auf zu schauen. „Sei mal nicht so frech!“ lachte die Schwarzhaarige und warf den Schneeball auf Korra zu, sie traf sogar. Empört drehte die Andere sich um und stemmte ihre Arme in die Seiten. „Das bekommst du noch zurück!“ sagte sie herausfordernd und schaute zu der Älteren. „Pff~ Soll ich jetzt Angst haben?“ ebenfalls frech streckte sie ihrer Auszubildenden die Zunge heraus, formte sich einen neuen Ball und fing ebenfalls an zu rollen. Natürlich nicht so schnell, wie Korra. Sie schien ein Schneemann-Bauprofi zu sein. Denn während die Jüngere die beiden größten Kugel geformt und aufeinander gebracht hatte, war Asami gerade mal mit dem Kopf fertig. Aber auch der war schon groß. Sie war halt auch einfach langsamer. Dennoch zufrieden kugelte sie den großen Ball zum Schneemann. Zumindest zu dem, was schon stand. „Hilfst du mir die Kugel darauf zu bekommen?“ fragte Asami Korra welche sofort mit anpackte und sie zusammen die Kugel hochhoben. Allerdings musste unter Asamis Füßen eine gefrorene Stelle gewesen sein denn gerade als sie den Ball richtig positioniert hatten, verlor die Schwarzhaarige das Gleichgewicht mit einem erschrockenen Aufschrei und fiel geradewegs auf Korra. Zusammen segelten sie zu Boden wobei die Schwarzhaarige doch noch etwas weicher fiel. Während Korra auf ihrem Rücken landete, lag die die Ältere auf ihr drauf und wurde von Korras Armen festgehalten. Verwirrt schaute sie sich an und mussten erst einmal realisieren, dass sie gefallen waren. Ein Blick zur Seite verriet, dass die Schneekugel neben ihnen zerbrochen war. Die beiden Frauen brachen in schallendes Gelächter aus ehe sie sich wieder in die Augen schauten. „Heute bin ich wohl die Tollpatschige von uns beiden?..“ murmelte die Schwarzhaarige schüchtern. „Ich finde das ganz schön süß ..Sami“ hauchte die Braunhaarige. Ohne darüber nachzudenken, wanderte ihre Hand an Asamis Hinterkopf und zog sie leicht zu sich herunter um die letzten Zentimeter zwischen ihnen zu überbrücken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)