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Zeiten des Schreckens

von

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Die Norrell-Tragödie

Ungeduldig spielte Barty am Riemen seiner ledernen Umhängetasche und unterdrückte den Drang, unruhig auf den Fußballen zu wippen. Sein wohlverdienter Feierabend stand an und statt endlich in diesen gehen zu können, war er nun dazu gezwungen abzuwarten, dass sein Vater auch dem letzten seiner Mitarbeiter irgendwelche Anweisungen erteilt hatte. Wäre es nicht nach Mrs Crouch gegangen, dann hätte sein Vater mal wieder als Letzter die Abteilung verlassen oder hätte gleich im Ministerium übernachtet; da war Barty sich sicher. So aber blieb ihm an diesem Abend keine andere Wahl, als in den bitteren Kürbis zu beißen und zu warten. Nicht dass er es eilig gehabt hätte …

Da, endlich, hatte sich Mr Crouch von seinem Gesprächspartner losgerissen und ging nun auf seinen Sohn zu. Dieser neigte unmerklich den Kopf und folgte ihm, immer darauf bedacht ein winziges bisschen zurückzubleiben. Er wusste, dass es seinen Vater in dem Gefühl bestärken würde, einen unfähigen Sohn zu haben.

Schweigend betraten sie den weiten Korridor, der von den Fenstern in das warme, friedliche Licht der Abenddämmerung getaucht wurde.

„Barty!“, rief auf einmal eine knurrige Stimme aus der Aurorenzentrale, kaum dass sie sie passierten. Sofort blieb der Angesprochene stehen.

„Was gibt es?“, fragte Mr Crouch kurzangebunden.

„Wir haben gerade ’ne Nachricht von ’nem hässlichen Überfall erhalten. Mehrere Muggel sind tot, darunter die Eltern eines Muggelgeborenen.“

„War das Dunkle Mal zu sehen?“

Moody nickte grimmig. Das blutrote Licht der untergehenden Sonne malte tiefe Schatten in seine verhärmten Züge, während seine dunklen Augen von Crouch Senior zu dessen unscheinbarem Sohn wanderten, der schweigend daneben stand und einen Anflug von Entsetzen im Gesicht trug. „Wär gut, wenn du dir die Fakten ansiehst. Die Longbottoms sind schon vor Ort und suchen nach Spuren. Miss Vance und ich wollten gleich hinter her, auch wenn ich nicht glaube, dass wir noch irgendjemanden von diesem Dreckspack in die Finger kriegen.“

„In Ordnung“, nickte Crouch und machte Anstalten, Moody in die Zentrale zu folgen, bis ihm sein Sohn wieder einfiel. „Du kannst gehen, Bartemius. Richte deiner Mutter bitte aus, dass es heute Abend spät werden wird und es mir leid tut.“

„Natürlich, das werde ich machen“, sagte Barty pflichtbewusst und spürte, wie alles in seinem Inneren über das gute Timing jubilierte. Nun würde es keine großen Probleme geben, den wichtigen Teil des Tages anzutreten.

Einen flüchtigen Moment trafen sich Moodys und sein Blick. Etwas in Barty gefror zu Eis, bei dem durchdringenden Paar dunkelbrauner Augen und er war froh, dass ihm Okklumentik immer weniger Probleme bereitete. So ließ er alles leer werden und erwiderte den Blickkontakt ruhig. Dabei zeigte er das angemessene Maß an Respekt und Entsetzen, das bei diesen wunderbaren Nachrichten erwartet wurde.
 

„Es wird Zeit, dass Bagnold endlich ihr Einverständnis gibt“, hörte Barty seinen Vater sagen. „Wir müssen in Situationen wie diese die Möglichkeit haben, zu drastischeren Maßnahmen zu greifen.“

Moody wandte sich mit einem knappen Nicken des Abschieds von Barty ab und folgte Mr Crouch zustimmend in die Aurorenzentrale. „Du hast recht, Barty, aber solange es Idealisten wie die Longbottoms gibt, könnt’s…“

Der Rest der Worte verlor sich.

Es ärgerte Barty, dass er keine andere Wahl hatte, als weiterzugehen. Am liebsten wäre er den beiden gefolgt, um endlich herauszufinden, was genau sein Vater mit diesen Andeutungen meinte. Doch die Dokumente in seiner Tasche wogen schwer und erinnerten ihn daran, dass er einen wichtigeren Auftrag auszuführen hatte und dass jegliches verdächtige Verhalten fehl am Platz war. Er würde früher oder später noch herausbekommen, was sein Vater so unbedingt durchsetzen wollte und was Longbottom so großes Missfallen entlockte. Vielleicht sollte er mit letzterem einfach einmal nett plaudern.

Zielstrebige suchte sich Barty einen Weg durch das hektische Feierabendtreiben, das das riesige Atrium erfüllte. Über ihm flatterten die letzten Memos, um noch rechtzeitig ihren Adressaten die wichtigsten Mitteilung des Abends zu überbringen, während die Halle von dem lockeren Geplapper der Hexen und Zauberer erfüllt war. Nichts in dieser unbekümmerten Menge deutete darauf hin, dass ihre wunderschöne Welt kurz vor dem Zusammenbrechen stand. Der Gedanke entlockte Barty ein Grinsen, während er mittlerweile immer beschwingter seinen Weg zum nahegelegenen Kamin ging.
 

„Mutter!“, rief er, sowie er aus dem Feuerplatz in das Kaminzimmer seines Zuhauses gestolpert war. „Ich bin wieder da.“

Unbekümmert klopfte er sich, den restlichen Staub aus der Kleidung und ließ seinen Umhang auf Winky fallen, die herangetreten war, um ihm seine Last abzunehmen. Dann lief er als pflichtbewusster Sohn ins angrenzende Wohnzimmer, in dem seine Mutter mit der Hexenwoche in der Hand auf der Couch saß, und begrüßte sie flüchtig.

„Wo ist dein Vater?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder aus der Umarmung losgemacht hatte.

Barty zuckte die Achseln. „Es gab noch was im Ministerium. Ich soll dir ausrichten, dass es ihm leid tut und dass er heute Abend später kommt.“

Er konnte beobachten, wie ein trauriger Schatten über das schmale Gesicht seiner Mutter fiel.

„Ich hab leider auch noch ein paar Dinge zu erledigen“, fügte er hinzu und hob bedeutungsvoll seine Tasche.

„Der Fleiß scheint wohl in der Familie zu liegen, was?“, sagte Mrs Crouch. Die Bitternis in ihrer Stimme strafte ihr schwaches Lächeln Lüge. Als Barty nichts sagte, stand sie auf und strich ihm unsicher eine Falte aus der Robe. „Ich bin stolz auf dich“, fügte sie hinzu. „Denk bitte immer daran.“

Teilnahmslos sah Barty auf seine Mutter. Sie war alt geworden. Ein feines Spinnennetz hatte sich um ihre Augen gelegt und auch im restlichen sommersprossigen Gesicht hatten sich viele Falten gegraben, die ihm zuvor nie aufgefallen waren.

„Geht es dir wieder besser?“

Sie nickte. „Ja, ich war noch einmal in der Winkelgasse und habe mir dort ein paar Tränke verschreiben lassen. Sie erfüllen ihre Wirkung.“

„Du solltest heute nicht auf Vater warten. Es schien ein Notfall gewesen zu sein. Der wird sich erst spät blicken lassen. Ruh dich stattdessen aus, versprichst du mir das?“

„Aber natürlich, Barty. Du musst dir doch keine Sorgen um mich machen.“

Das tat er auch nicht. Nicht wirklich. Er wollte wissen, dass sie ihre Schlaftränke genommen hatte; das würde es einfacher für ihn machen, später unbemerkt zu verschwinden.

Also schenkte Barty ihr nur das liebevolle Lächeln eines zuvorkommenden Sohns und wandte sich anschließend von ihr ab, um in sein Zimmer zu gehen. Dort breitete er triumphierend die gestohlenen Dokumente auf dem Schreibtisch aus und begann sogleich sie durchzuarbeiten, von den wichtigsten Punkten Kopien anzufertigen und sich Notizen zu machen.
 

Es war spät, als Barty sich aus dem Haus in die kühle Nachtluft stahl. Seine Mutter schlief und wusste wie so oft nichts von den nächtlichen Unternehmungen ihres Sohns, während sein Vater noch immer im Ministerium beschäftigt war. Lächelnd umklammerte Barty die Tasche mit seinen neuesten Errungenschaften fester und apparierte

Vor ihm ragte das große Anwesen der Lestranges im kühlen Mondlicht auf. Dunkel und verlassen lag es da; kein Lichtschein drang aus den Fenstern und keine Rauchsäule kündete von wärmenden Heizfeuern. Doch Barty wusste es besser. Aufgeregt folgte er einem allzu vertrauten Weg durch den kleinen Vorgarten und ließ den silbernen Türklopfer in vier kurzen Abständen gegen das schwere Holz schlagen.

Es dauerte nicht lange, da hatte ihm eine kleine gebrechliche Hauselfe mit einer tiefen Verneigung geöffnet. Eilig trat Barty aus der winterlichen Kälte in das wärmere Foyer hinein und starrte abwartend zu der Hauselfe.

„Gib bitte bescheid, dass ich da bin“, befahl er kalt.

„Ich glaube, das ist nicht nötig“, antwortete ihm eine dunkle Frauenstimme. „Bartemius, was verschafft mir die seltene Ehre?“

In einem Anflug von Überraschung sah Barty auf und erkannte Bellatrix auf sich zugehen. Ein elegantes Abendkleid betonte ihre Figur und ließ darauf schließen, dass sie in dieser Nacht keinen Auftrag ausführen würde. In ihrem Gesicht trug sie ein spöttisches Lächeln, das Barty mit einem breiten Grinsen erwiderte. „Ich habe Neuigkeiten für Rodolphus.“

„Oh, wie schade“, Bellatrix verzog in gespieltem Bedauern den Mund, „der ist gar nicht da.“

Barty spürte, wie sein breites Grinsen in sich zusammenzufallen begann. Er hatte fest damit gerechnet, Rodolphus anzutreffen. Die Aussicht, länger warten zu müssen, passte ihm nicht. Er wollte seinen Fund noch diese Nacht präsentieren.

„Er sollte aber bald zurück sein. Wenn du willst, kannst du’s dir hier solange bequem machen“, fügte Bellatrix hinzu und bedeutete Barty mit einem Wink ihr zu folgen. „Vielleicht kannst du mich ja mit irgendwelchen Neuigkeiten unterhalten? Die letzten Tage war es so langweilig!“

Mit diesen Worten ließ sie sich elegant auf ein ledernes Sofa fallen und beobachtete Barty, der ihr gegenüber Platz nahm.

Nachdenklich legte dieser den Kopf in den Nacken. In Gedanken ließ er die vergangenen Tage Revue passieren, auf der Suche nach interessanten Ereignissen, von denen es sich zu berichten lohnte.

„Es gab nicht viel“, meinte er schließlich. „Moody kam heute an und hat etwas von einem ‚hässlichen Überfall‘ erzählt, der irgendwelche Eltern von Schlammblütern betroffen hat.“

„Mehr nicht?“

„Ich kann nicht sagen, dass die Arbeit im Ministerium sonderlich spannend ist. Ich kann dir aber gerne von meinem ganzen Papierkram erzählen, wenn du unbedingt möchtest“, sagte Barty grinsend. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er es sich nie gewagt, solche Worte zu Bellatrix Lestrange zu sagen. Dies schien jedoch ein anderes Leben gewesen zu sein.

„Du könntest mir auch erzählen, was du da in deiner Tasche hast“, entgegnete Bellatrix leise. Ihre dunklen Augen wanderten langsam von Bartys Umhängetasche zu seinem Gesicht, bis sich ihre Blicke trafen. Ein Lächeln verzog ihre Lippen. „Oder ich werde nachsehen gehen.“
 

Barty reagierte blitzschnell, riss die Tasche an sich und sprang hinter den Sessel, während er im selben Moment einen Schildzauber heraufbeschwor. Genau zur rechten Sekunde, denn da prallte bereits einer von Bellatrix’ Flüchen ab.

„Das geht nicht“, rief er hinter der Lehne des Sessels hervor. „Der Inhalt ist für Rodolphus.“

Ein leises ‚Plop‘ ertönte und mit einem Mal ragte Bellatrix genau vor ihm auf. In dem Moment dämmerte Barty, dass er sich gleich zu Anfang in eine Sackgasse manövriert hatte und er verfluchte seine Unbedachtheit. Gegen seinen Rücken drückte der Sessel, während alle anderen Fluchtwege von Bellatrix versperrt wurden. Langsam beugte sie sich zu ihm hinab. Eine lange Strähne ihrer schwarzen Locken fiel ihr dabei über die Schulter und streifte Bartys hochgezogenes Knie.

„Tatsächlich?“, fragte sie lauernd. „Ich bin seine Ehefrau, ich glaube, da habe ich jedes Recht zu sehen, was mein Mann tut.“

Barty zögerte. „Ich …“, erwiderte er lahm auf der Suche nach den richtigen Worten. „Ich kann das nicht. Tut mir leid, Bella, aber der Inhalt ist nur für Rodolphus, das hab ich ihm geschworen.“

Seine Finger umklammerten seinen Zauberstab dazu bereit, sofort zu reagieren, wenn Bellatrix einen weiteren Angriffsversuch starten sollte. Doch stattdessen tätschelte sie ihm lachend den Kopf und richtete sich anschließend wieder auf.

„Gut gesagt“, meinte sie. „Ich werde da wohl mit Rodolphus sprechen müssen.“

Noch immer etwas misstrauisch stand Barty auf. Er spürte, wie Adrenalin durch seine Adern schoss und ihn glasklar denken ließ, während er Bellatrix beobachtete. Insgeheim genoss er den Moment der Unberechenbarkeit, in dem er sich nicht zu verstellen brauchte.

„Wie sieht’s mit Okklumentik bei dir aus?“, fragte Bellatrix unvermittelt. „Macht Snape seinen Job gut?“

Barty gab ein unverständliches Schnauben von sich bei dem Gedanken an die wenigen Stunden, die er mit Severus Snape gehabt hatte. Er kam mit ihm aus. Aber es bereitete ihm noch lange keine so große Freude wie Übungsstunden, die er bei den Lestranges bekam.

„Ich bin gut“, sagte er schließlich und er bemerkte kaum, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen. „Snape hat kaum mehr eine Chance.“

„Und wie steht’s um deine Fähigkeiten im Duellieren?“
 


Dieses Mal war Barty vorbereitet. Im Nu hatte er einen Schild errichtet und feuerte blitzschnell einen Fluch in Bellatrix’ Richtung, die ihn jedoch mit spielerischer Leichtigkeit parierte.

„Dürftig“, stellte sie für sich selbst fest. „Seeehr dürftig. Rabastan sollte sich was schämen.“

Bevor Barty reagieren konnte, war sie appariert. Mit gezücktem Zauberstab sah er sich um. Aus dem Augenwinkel glaubte er, einen Schatten zu sehen und apparierte kurzerhand selbst.

Protego!

Ein Fluch stieß mit voller Wucht gegen Bartys Schutz und warf ihn ein Stück zurück. Dennoch konnte er von Bellatrix noch immer keine Spur entdecken. Grimmig biss Barty die Zähne zusammen und drehte sich einmal um die eigene Achse.

„Suchst du mich etwa?“

Die Spitze eines Zauberstabs bohrte sich in seinen Nacken. Barty zwang sich ruhig zu bleiben, während er heißen Atem auf seiner Haut spürte.

„Da solltest du dir mehr Mühe geben“, flüsterte Bellatrix. Ihre Stimme umschmeichelte seine Ohrmuschel und ließ einen kalten Schauer seinen Rücken hinablaufen.

Konzentriert schloss Barty die Augen. Haare kitzelten ihn in an der Wange, die Spitze des Stabs war unverwandt in seinen Nacken gedrückt und er glaubte zu spüren, wie Bellatrix siegesgewiss lächelte. Er schluckte. Alles in ihm spannte sich an, seine Atmung beschleunigte sich unmerklich, dann warf er sich mit aller Kraft zur Seite und schleuderte einen Fluch auf Bellatrix.

Überrascht versuchte sie ihn abzuwehren, doch zu spät. Die Wucht des Zaubers stieß sie zurück und brachte sie zum Taumeln.

Unsanft schlug Barty währenddessen auf dem kalten Steinboden auf. Sein Fluchen ging im Gelächter von Bellatrix unter, als sie sich wieder gefangen hatte.

„Das war wohl nichts“, bemerkte sie schadenfroh und beobachtete Barty, der verdrossen den Beinklammerfluch wieder aufhob, sich grimmig aufrappelte und umgehend Haltung annahm. Dieses Mal würde er vorbereitet sein.
 

Schweigend standen sich die beiden Kontrahenten gegenüber; der eine ernst, die andere geradezu übermütig und doch teilten sie beide das wilde Funkeln in den Augen, während sie gespannt den ersten Angriffsversuch des anderen abwarteten.

Barty bemühte sich um Beherrschung. Er war festentschlossen, dieses Mal die Oberhand zu gewinnen und wenn es nur für kurz war. Vorsichtig setzte er einen Schritt zur Seite, Bellatrix folgte. Sie lächelte und trat diesmal einen weiteren Schritt zur Seite; Barty folgte, den Blick unverwandt auf die große Hexe gerichtet.

Plötzlich zischte der erste Fluch durch die Luft. Ein dumpfer Laut ertönte, als der Zauber gegen einen Protego Schild traf; Funken sprühten und bunte Blitze sirrten durch den Raum, als im Nu weitere Flüche folgten.

Es war ein ungleiches Duell. Barty hatte schnell erkannt, dass Bellatrix mit ihm spielte, dass er ihrem Willen folgte, ohne etwas dagegen tun zu können. Sie lenkte das Duell, doch zu seinem Erstaunen in eine Richtung, die ihm einen erbitterten Kampf erlaubte, der ihm alles abverlangte. Er erhielt die Möglichkeit sein ganzes Repertoire an Tricks auszuprobieren, während er sich immer tiefer in dem zerstörerischen Tanz verlor. Die Welt um ihn herum bestand einzig aus den kunterbunten Flüchen, die sich blitzschnell ihren Weg auf ihr Opfer suchten. Geschickt zeichnete er in komplexen Schlenkern seines Zauberstabs den nächsten Angriff in die Luft, eine schnelle Bewegung, die kaum verriet, was seine Gegnerin erwartete. Die trockenen Lippen hatte er dabei fest zusammengepresst, sodass über sie kein verräterischer Laut dringen konnte. Seine Füße trugen ihn selbstsicher über den steinernen Boden, immer wieder an Flüchen und Hindernissen vorbei. Es war ein Spiel geworden, an dem er großen Gefallen gefunden hatte. Ein Spiel, das die Zeit viel zu schnell vorbei streichen ließ.
 

Der Zauber eines Dritten trieb die beiden Duellierenden schließlich auseinander und sicherte sich ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Rodolphus!“, rief Barty, kaum dass er den hochgewachsenen Zauberer im Eingang zum Wohnzimmer erspäht hatte. Sofort fiel ihm wieder sein eigentliches Anliegen ein und das gerade geschehene Duell geriet in Vergessenheit.

Ein Schrei entschlüpfte seinen Lippen.

Mit einem Mal fegte eine Welle glühenden Schmerzes über Barty hinweg und riss jegliche Gedanken hinfort. Er spürte kaum, wie seine Knie auf dem harten Boden aufschlugen, dicht gefolgt von seinem Oberkörper. Ein unkontrolliertes Zucken hatte seine Glieder erfasst, während er glaubte, dass jeder einzelne Nerv in ihm durch die Mangel genommen wurde.

„Ts, ts, ts, wie unvorsichtig von dir“, bemerkte Bellatrix mit einem verächtlichen Schnalzen. Die Absätze ihrer Stiefel hallten laut von den Wänden wieder, als sie auf Barty zulief, der mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden lag. „Das Duell war noch nicht beendet; du kannst dich nicht so einfach ablenken lassen.“

Mit diesen Worten stieg sie achtlos über ihn hinweg und griff nach der ledernen Umhängetasche. Ächzend stieß Barty einen Laut des Protests aus, doch zeigte er keinerlei Wirkung. Bellatrix Lestrange hatte sich gänzlich von der am Boden liegenden Gestalt abgewandt und sich vollkommen ihrem Gatten gewidmet.

Wut und Panik schossen durch Barty und verhalfen ihm dazu, im Nu aufzuspringen und mit zittrigen Beinen zu den beiden Lestranges zu taumeln. Er verfluchte seine Unvorsichtigkeit und er verfluchte Bellatrix’ rücksichtslose Vorliebe für den Cruciatus.

„Ich hab … Neuigkeiten“, brachte Barty hervor, kaum dass er Rodolphus erreicht hatte. Die Gewissheit seiner neuesten Entdeckungen entlockte ihm ein breites Grinsen und verdrängte allmählich den restlichen Nachhall der Schmerzen vom Folterfluch. „Es sind gute Neuigkeiten.“
 

Schweigend sah Rodolphus von dem teils ramponierten Wohnzimmer, zu seiner Frau und dem Jungen, der völlig erschöpft aber glücklich vor ihm stand. Seine dicken Augenbrauen hoben sich unmerklich. „Ich würde sagen, dann sollten wir keine weitere Zeit mit anderen Dingen verschwenden“, sprach er.

Wortlos griff er nach Bartys Tasche, die Bellatrix immer noch in den Händen hielt und musste feststellen, dass seine Frau gar nicht daran dachte loszulassen.

„Ich komme mit“, entschied sie und schaffte es, den ledernen Riemen mit einem groben Ruck aus Rodolphus’ Griff zu reißen. Ihr herausfordernder Blick traf Rodolphus’ grüne Augen.

Barty konnte spüren, wie von einem auf den anderen Moment die Temperatur merklich fiel. Rodophus hatte Bellatrix bei keinem seiner Besprechungen mit ihm dabei gehabt. Es war eine Mission gewesen, um die nur sie beide sich gekümmert hatten, die im Hintergrund geschehen war, während sie nach wie vor die Befehle des Dunklen Lords ausführten. Es war schwer vorstellbar, dass er Bellatrix auf einmal dabei haben wollte.

Auffordernd streckte Rodolphus die Hand aus. „Gib mir die Tasche.“

„Das könnte dir so passen“, erklärte Bellatrix und warf stolz den Kopf zurück. „Ich werde bei eurer Besprechung dabei sein. Finde dich damit ab.“

Rodolphus machte einen Schritt auf seine Frau zu, die Hand noch immer ausgestreckt. „Bellatrix“, sagte er mit ruhiger Stimme, der die Beherrschung jedoch sichtlich anzumerken war. „Du wirst nicht dabei sein, also gib mir die Tasche. Jetzt!“

Das brachte das Fass zum Überlaufen. Mit einem wütenden Stoß schleuderte Bellatrix die Tasche von sich, zückte ihren Zauberstab und drückte ihn ihrem Mann direkt unters Kinn. „Wage es nicht noch einmal so mit mir zu reden“, zischte sie erbost. Ihr Zauberstab bohrte sich so fest unter Rodolphus’ Kinn, dass die Spitze in seinem Bart verschwand.

Wütend funkelten sich die beiden an, während Rodolphus langsam nach Bellatrix’ Handgelenk griff und ihre Hand unsanft hinunter drückte. „Hör auf, mir zu drohen“, knurrte er, wobei er selbst nach seinem Zauberstab griff und mit einem Aufrufezauber die Tasche mit den Dokumenten zu sich beschwor. Dann wandte er sich kommentarlos von seiner wutentbrannten Frau ab. „Wir gehen“, bestimmte er Richtung Barty.

Verunsichert wollte Barty Rodolphus’ Worten Folge leisten, als ein Fluch durch die Luft zischte und dicht neben Rodolphus in einem bunten Funkenregen explodierte.

„Ignoriere mich nicht!“, kreischte Bellatrix außer sich vor Zorn. „Ich habe ein Recht darauf zu erfahren, was du und Crouch für den Dunklen Lord treibt.“

Wütend fuhr Rodolphus herum und wehrte einen Fluch ab, der dieses Mal direkt auf ihn gerichtet war. „Meine Angelegenheiten gehen dich einen Scheißdreck an, also hör mit diesem Theater auf!“

„Ach, und den kleinen Crouch tun sie das, hm?“

Unauffällig zog sich Barty weiter in den Hintergrund zurück, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er konnte sehen, wie nun auch Rodolphus allmählich seine Beherrschung verlor.

„Ja, er gibt mir wichtige Informationen, an die du nie rankommen würdest“, brachte der zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Arschloch!“

Noch ein Fluch sirrte durch die Luft, dem Rodolphus geschickt auswich.

„Du beschissene Sabberhexe. Lass den Mist bleiben und finde dich damit ab, dass dich meine Familienangelegenheiten ’nen Dreck angehen.“

„Und ob mich die was angehen, du hirnverbrannter Vollidiot“, schrie Bellatrix mit zornesroten Wangen. „Ich bin genau so eine Lestrange wie du! Alles, was dein dummer, kleiner Bruder verbockt, werde auch ich vor dem Dunklen Lord ausbaden müssen. Ich werde nicht, tatenlos rumstehen und zuschauen, wie du das alles allein in die Hand nimmst.“
 

So schnell wie der Sturm aufgekommen war, war er auch wieder verklungen. Mit einem Mal hatte drückende Stille Einzug gehalten und beraubte die drei Todesser jeglicher Worte. Bellatrix trug eine merkwürdige Mischung aus Wut und Verletzlichkeit im Gesicht, die ihr Mann beinahe mit Erstaunen zur Kenntnis nahm, während sich Barty unwohl in den Hintergrund drückte.

„Gut“, durchbrach Rodolphus schließlich leise das Schweigen. „Komm mit.“

Der Nachklang des Streits schien die drei zu verfolgen, als sie zum Arbeitszimmer schritten. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und trug seinen Teil zur drückenden Stimmung bei. Hinter ihnen fiel die schwere Holztür ins Schloss und zerriss die Stille mit einem lauten Klacken. Pergament raschelte und das Schaben von Holz ertönte, als Rodolphus die Schreibtischschubladen grob aufriss und seine eigenen Dokumente herausholte.

Barty hatte sich indessen an dem Verschluss seiner Tasche zu schaffen gemacht und zog aus ihrem vergrößerten Inneren eine Vielzahl unterschiedlicher Akten und Pergamentrollen hervor.

„Also was gibt’s Neues?“, fragte Rodolphus, nachdem sie alle Unterlagen ausgebreitet hatten.

„In den letzten Wochen haben wir uns ausschließlich mit der Norrell-Tragödie als solche beschäftigt, weil wir der Annahme waren, dass Rabastan oder einer der anderen einen Fehler in der Planung gemacht hat“, begann Barty, während er geistesabwesend über einen Lageplan des Dorfes strich. „Aber genau darin bestand der Fehler. So wie wir es den Unterlagen entnehmen können, war ihr Plan gründlich ausgearbeitet und hätte in seiner Funktionsweise keine Probleme bereiten dürfen. Tatsächlich schien auch alles einwandfrei gelaufen zu sein. Das Problem war also nicht der Plan als solcher, sondern die Beteiligten.“

Eilig blätterte Barty verschiedene Dokumente durch, bis er einen langen Pergamentbogen hervorzog. Er wollte gerade fortfahren, als Bellatrix ihre Hand darauf legte und Barty ein zuckersüßes Lächeln schenkte. „Wie wär’s, wenn du von vorne beginnst, hm?“

Etwas unsicher sah Barty von Bellatrix zu Rodolphus. Die Miene des älteren Zauberers hatte sich verfinstert, dennoch gab er ihm mit einem auffordernden Nicken zu verstehen, dass er auf Bellatrix hören sollte.
 

„In Ordnung“, sagte Barty und unterdrückte den verunsicherten Klang seiner Stimme. Schnell rief er sich die Fakten ins Gedächtnis, während er Bellatrix’ bohrendem Blick standzuhalten versuchte. „Vor knapp einem Jahr hat es das Schlammblut Stephanie Norrell geschafft, regelmäßig Kolumnen im Tagespropheten zu veröffentlichen, die die Taten des Dunklen Lords nicht nur in Frage stellten, sondern sie regelrecht verurteilten. Irgendwann ging es so weit, dass sie damit begann, Lord Voldemort mit der Diktatur eines erbärmlichen Muggel gleichzusetzen!“

„Ihre verleumdenden Artikel sollten die Zauberergesellschaft zum Denken anregen. Das dumme Gör glaubte tatsächlich, somit irgendwas bewirken zu können“, ergänzte Rodolphus und gab ein freudloses Lachen von sich, während er auf gesammelte Ausschnitte des Tagespropheten sah. „Es war also nur eine Frage der Zeit, bis wir uns ihr widmen würden. Wir konnten schließlich nicht zulassen, dass so ein abartiges Gedankengut in die Welt posaunt wird. Aus diesem Grund wurden mein Bruder sowie Avery und Rosier vom Dunklen Lord beauftragt, sich drum zu kümmern. Rabastan hatte sich gelegentlich an mich gewandt, deswegen hab ich ’n guten Eindruck von der Situation bekommen. Die Sache war jedenfalls simpel: Das Schlammblut musste weg und am besten auf einem Weg, der eine Mahnung an alle Würmer sein würde, die meinen müssten, es ihr nachzutun.“


Bellatrix nickte zustimmend. Sie hatte so weit einiges von diesem Vorfall mitbekommen, war zu diesem Zeitpunkt jedoch in andere Aufträge eingespannt gewesen, als dass sie dem viel Beachtung hätte schenken können.

„Aus guten Quellen haben Rabastan und Avery herausgefunden, wann Stephanie ihre Muggelfamilie wieder besuchen würde“, setzte Barty den Bericht fort. „Am Tag der Verabredung haben die beiden Position bezogen und … Vorbereitungen für einen angemessenen Empfang getroffen. Rosier ist dem Schlammblut in der Zeit gefolgt, um sicherzustellen, dass alles seine Richtigkeit hatte. Außerdem waren Underwood und zwei weitere seiner Vergiss-Michs zugegen, damit größeres Aufsehen unter den Muggeln fürs Erste vermieden werden konnte. Insgesamt wurden zwei Muggeln an diesem Abend das Gedächtnis gelöscht, bevor die Magische Patrouille sich gezeigt und Auroren gerufen hat. Danach musste alles schnell gehen. Statt der geplanten Folter wurde jedes Norrell-Mitglied getötet und als Ablenkungsmanöver haben Rabastan, Rosier und Avery das halbe Dorf in die Luft gejagt. Mehrere Mitglieder der Magischen Patrouille hat es erwischt, ebenso wie einen der Vergiss-Michs. Die vier Auroren, die eingetroffen sind, konnten sich rechtzeitig schützen und haben im Nachhinein Underwood ebenso wie seinen Kollegen überführt und Tage später gefasst.“

„Rabastan konnte immerhin von dem Gör in Erfahrung bringen, dass die Redaktion des Tagespropheten in zwei Gruppen gespalten war“, fiel Rodolphus ein und begann in seinem Arbeitszimmer auf und ab zu schreiten. „Die meisten von denen waren gegen die Veröffentlichungen der Artikel. Aber anscheinend hat das kleine Schlammblut den Chefredakteur höchstpersönlich unter den Imperius gesetzt. Eigentlich schade, dass wir das nicht dem ollen Crouch vorsetzen konnten“, sagte Rodolphus und erwiderte Bartys Grinsen. Dann fügte er hinzu: „Nachdem wir also das wissen, haben wir weitere Leute eingeschleust und die Redaktion weitestgehend unter Kontrolle gebracht.“

„Und ihr wollt sagen, dass Rabastan keinen Fehler in diesem Plan gemacht hat?“, fragte Bellatrix skeptisch. Sie hatte die geschwungenen Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen, während sie eingehend die Unterlagen studierte.
 

„Na ja, nicht direkt. Der Plan selbst war ziemlich wasserdicht. Niemand konnte wissen, was sie vorhatten. Die Auroren waren viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, als dass sie dieser Schlammblut-Sache Beachtung hätten schenken können und von keinem der sechs Beteiligten wäre das Erscheinen in dem Dorf irgendwie verdächtig gewesen. Zumal niemand hätte wissen können, dass die Vergiss-Michs für uns gearbeitet haben“, erklärte Barty und trat näher an den großen Arbeitstisch heran. „Underwood hatte bis zu diesem Zeitpunkt zwei Kontakaufnahmen: Eine zu Rookwood und eine zu Rabastan. Er kommt augenscheinlich aus einer Familie, die sich krampfhaft darum bemüht, Reinblut-Statuts zu erlangen. Es war ihm sehr wichtig, uns beizutreten und dem Dunklen Lord von Nutzen zu sein. Rookwood hat alles überprüft und seine Absichten schienen aufrichtig gewesen zu sein. Das hat er außerdem mit mehreren unauffälligen Morden an Muggeln bewiesen. Nach der Tragödie hat Moody irgendwie herausfinden können, dass es Kontakt zu Todessern gegeben hat und hat ihn als einen der Hauptakteure der Norrell-Tragödie verantwortlich gemacht, da die Anzahl der Beteiligten unklar geblieben ist und das Ministerium auf Ergebnisse gepocht hat.“

„Underwood wurde aber trotzdem nur wegen der Muggelmorde und dem Kontakt zu Todessern nach Askaban geworfen“, bemerkte Bellatrix, die nach dem Protokoll von Underwoods Gerichtsverhandlung gegriffen hatte.

„Das ist richtig. Das liegt daran, dass sich die feinen Minister alle größte Mühe geben, die Norrell-Tragödie zu vertuschen“, sagte Barty. „Sie haben herausgefunden, was in der Redaktion des Tagespropheten passiert ist und versuchen diesen zweifellos skandalösen Umstand zu verheimlichen. Der Chefredakteur unter dem Imperius-Fluch eines Schlammbluts! Das ist doch genau das, was die Öffentlichkeit braucht, um den Dunklen Lord zu unterstützen.“

Barty lächelte verächtlich und spielte gedankenverloren an der vergilbten Ecke von einer Zeitungsseite. Dann sah er mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen auf. „Aber heute bin ich an weitere Unterlagen aus der Aurorenzentrale gekommen“, hauchte er begeistert. „In ihnen steht, dass wir Underwood überschätzt haben und die Muggeltode nach seinem Dienst aufgefallen seien, weshalb man dazu überging, ihn gelegentlich zu überwachen. Als sich einer der anderen beiden Vergiss-Michs auch noch seltsam unter dem Imperius-Fluch verhielt und auf einmal ungewöhnlich viel Kontakt zu Underwood pflegte, kam Verdacht auf. Zu unserem Glück hatte niemand von Underwoods Beschattern mit der Norrell-Tragödie gerechnet, weshalb wir nicht nur die Überraschung auf unserer Seite hatten, sondern auch die Verstärkung viel zu spät kam.“
 

Barty hielt in seinem Redeschwall inne und beobachtete gespannt die Reaktion von Rodolphus und Bellatrix.

„Hm“, meinte die jedoch nur. „Ich finde nicht, dass das Rabastans Versagen rechtfertigt. Das nächste Mal sollte er sich seine Leute gründlicher aussuchen.“

„Niemand hat aber von den Beschattern gewusst.“

„Weshalb für uns im Moment wichtiger sein sollte, wie viel sie in Erfahrung bringen konnten“, mischte sich Rodolphus schneidend ein. „Barty, hast du noch irgendetwas dazu in den Unterlagen?“

Konzentriert blätterte Barty durch einen Ordner. „Ich habe etwas finden können, aber nicht viel“, meinte er schließlich, während er eine Seite aufschlug, auf der in feiner Schrift eine Liste von Namen geschrieben stand. „Das hier ist ein Plan mit der jeweiligen Aufgabenverteilung. Von Longbottom hab ich außerdem noch ein paar andere Namen bekommen, die ebenfalls in Frage kommen könnten.“ Barty deutete auf eine angeheftete Notiz.

„Frank Longbottom?“ Rodolphus zog skeptisch die Augenbraue hoch.

Doch Barty grinste nur. „Mit den richtigen Fragen ist er wirklich redselig. Und als Crouchs Sohn bringt man mir ’ne Menge Vertrauen entgegen.“

Bellatrix lachte anerkennend und studierte die acht Namen.

„Drei von den Namen können wir schon einmal vergessen. Zwei sind während der Norrell-Tragödie umgekommen und Brennan ist bei irgendeinem Einsatz tödlich verletzt worden.“ Eifrig begann Barty mit einer Feder entsprechende Markierungen an den Namen vorzunehmen. „Außerdem weiß ich, dass Vance für andere Aufgaben eingesetzt worden ist“, fuhr er fort. „Die können wir also auch vergessen.“

„Das heißt, es bleiben noch die vier hier“, bemerkte Rodolphus und deutete auf die Namen Jones, Simmons, Clarke und Harrison.

„Genau.“

Schweigend sahen die drei auf die Dokumente.

„Tja“, sagte Bellatrix schließlich. „Dann ist die Sache klar: Wir holen uns ein paar Informationen über die Leute hier und statten ihnen einen hübschen Besuch ab.“

„Ich kann zusehen, dass ich an ihre Akten komme“, bot Barty automatisch an. Sein Blick war noch immer auf die vier Namen gerichtet, während er mit den Fingern gedankenverloren über den Griff seines Zauberstabs strich. Eigentlich wollte er mehr anbieten, doch er wusste, dass das nicht in seinen Aufgabenbereich fallen würde.

„In Ordnung“, sagte Rodolphus schließlich. „Das war gute Arbeit, damit kommen wir auf jeden Fall weiter.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin irgendwie ziemlich unzufrieden mit dem Streit und auch der Erklärung der Norrell-Tragödie. Deshalb wollte ich fragen, ob das alles so Sinn macht. Also besonders die Erklärung der Norrell-Tragödie :3 Komplett anzeigen

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