Über Freunde und Helden von GrauW0lf ================================================================================ Kapitel 31: Perspektive ----------------------- Sein Schädel dröhnte und es fühlte sich so an, als würde dieser jeden Moment bersten. Nach beinahe vier Wochen hatte er wieder geschlafen. Kerzengerade saß er auf seiner Pritsche, heftig atmend und schweißgebadet. Er rieb sich die tränenden Augen mit der linken Hand, während das Gewicht seiner toten rechten ihn wieder ins Bewusstsein drang, als er aus Gewohnheit auch diese zu heben versuchte. Seit Honey seinen Arm mit ihrer Kanone getroffen hatte, war das Ding nutzlos gewesen. In der ganzen Konstruktion hatte sich der orange Glibber festgesetzt und ohne das passende Werkzeug würde er diesen nicht entfernen können. Er versuchte, seine Atmung zu kontrollieren und sich zu beruhigen. Nach den langen Wochen ohne Schlaf waren seine Träume ungewohnt intensiv und heftig. Bilder und Gefühle regneten wie Artilleriegeschosse auf ihn nieder und nahmen ihn jede Möglichkeit sich zu beruhigen, ja sich gar von den letzten Tagen zu erholen. Er fuhr sich durch die schweißnassen Haare, die wie feine Fäden an seiner Stirn klebten. Seit nunmehr zwei Wochen war er in diesem Gefängnis und er wusste nicht, wie viele noch folgen mochten. In seinem Inneren tobte ein heftiger Kampf aus Wut, Trauer, Hass und Einsicht. Was sollte er nur tun? „Hey, Kleiner!“ Die raue Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und erinnerte ihn daran, dass er nicht alleine in dieser Zelle war. Er hörte, wie sein Zellengenosse sich über ihm in der Pritsche wälzte. „Wenn du nicht schlafen kannst, dann halt wenigstens dein Maul, sonst schlitze ich dich auf!“ fuhr er ihn von oben herab an. Als Naoko in diese Zelle gekommen war, hatte ihn dieser Mann bereits mit Argwohn betrachtet. Seine mausgrauen Augen und die geschundene Stirn ließen seine Fratze noch grotesker aussehen, als seine ohnehin seltsame Erscheinung schon. Kaum waren die Wachen weg gewesen, hatte er ihm auch schon gedroht, er würde ihm die Kehle aufschlitzen, wenn er etwas dummes machen würde und hatte dabei mit einem großen Splitter des Spiegels vor seiner Nase rumgefuchtelt. Später hatte er herausgefunden, dass die anderen ihn den „irren Tony“ nannten. Naoko scherte sich nicht darum. Für ihn war das nur ein aufgeblasener Arsch, der ihm auf die Nerven ging. Genervt rieb er sich die Stirn und ließ sich wieder auf seine Pritsche fallen. In ein oder zwei Stunden würden die Wachen sie zum Frühstück aus den Zellen treiben und diese dann nach illegalen Sachen durchforsten. Naoko hatte sich schon gefragt, wie Tony das Messer eigentlich immer verstecken konnte, doch hatte er sich damit abgefunden, dass es ihm im Grunde egal sein konnte. Ihm war ruhiges Nachdenken so oder so nicht vergönnt und manchmal war er auch froh darüber. Langsam verging die vermutete Stunde, bis das Licht im breiten Flur eingeschaltet wurde und man die ersten Schreie der Wärter vernehmen konnte. Inzwischen hatte er sich daran gewohnt und wie ferngesteuert stand er auf, warf sich seine frisch gewaschenen Klamotten über, die die Häftlinge an jedem Abend zuvor erhielten, wusch sich in den kleinen, verrosteten Metallbecken, putze sich die Zähne und versuchte seine inzwischen wilden Haare zu bändigen, ehe er sich mit seinen Zellengenossen an die Gittertür stellte. Wie immer begleiteten mürrisch dreinblickende Wachen die Meute aus Dieben, Mördern, Vergewaltigern und anderen Gesocks in die große Kantine. Der Ton war rau, das Essen pampig, doch das stört Naoko nicht. Er hatte sich mit seinem Tablett in eine der zahlreichen Ecken verkrochen und saß nun auf dem Boden, die versalzenen Kartoffeln kauend und ließ seinen Blick über die Kantine schweifen. Das Gefängnis war gefüllt mit den verschiedensten Gestalten. Große, kleine, dicke und dünne. So manch einer hatte sich derbe Tattoos stechen lassen, ein andere lief immer ohne Oberteil rum und präsentierte seine zahlreichen Narben, welche quer über den Körper verteilt waren. Es kam ihn beinahe vor, als säße er auf einer der zahlreichen Bänke in den immer vollen Einkaufsstraßen der Stadt und würde die Menschen beobachten. Mit dem einzigen Unterschied, dass diese hier alle dasselbe trugen. Was ihn mehr als seine Anwesenheit hier beschäftigte, war die eigentliche Ruhe um ihn herum. Sowohl von außen, als auch von innen. Er rechnete nicht damit, dass Hiro und seine Freunde hier auftauchen würden oder seine Eltern. Auch Gogo, so weh es ihm tat, hatte er versucht zu verdrängen. Allen voran den Kuss auf dem Ballon und das Chaos in seinen Gedanken, dass er verursachte. Niemals hätte er damit gerechnet, geschweige denn es sich vorgestellt. Doch war es nicht nur Gogo, die seine Gedanken beherrschte. Er hatte auch nichts mehr von seiner Schwester gehört und das machte ihm … Angst. So sehr er auch nicht wahr haben wollte, er konnte es nicht leugnen. Er war völlig von der Außenwelt abgeschnitten und zu wissen, dass Sora in den Händen seiner ehemaligen Freunde war, wollte ihn nicht beruhigen. Wer würde ihre Rechnungen bezahlen? Und wussten die überhaupt, was sie braucht? „Eine interessante Gesellschaft, findest du nicht?“ Aus seinen Gedanken gerissen erkannte er, dass sein Onkel vor ihm stand, mit seinem Tablett in der Hand und grinste ihn höhnisch von oben herab an. Naoko schnaubte genervt, denn sein Geschwafel war das Letzte, was er jetzt hören wollte. Er war kurz nach ihm festgenommen worden und zu Naokos bedauern wurde er in denselben Flügel wie er gesteckt, nur zwei Zellen weiter. „Was willst du?“ knurrte er ihn an, ohne seinen Blick zu erwidern und ohne zu antworten oder gar zu fragen, setzte sich sein Onkel neben ihn auf dem Boden. „Du sahst so alleine aus, da dachte ich, ich setze mich mal zu dir.“ Naoko erwidert nichts. „Habe schon den einen oder anderen kennengelernt. Allesamt unschuldig, versteht sich.“ Oda lachte und genehmigte sich einen großen Löffel von dem Püree, das dampfend auf seinem kleinen Tablett stand. Neugierig beobachte Naoko seinen Onkel dabei und studierte seine Bewegungen. Als dieser seinen Blick bemerkte, lächelte er und meinte: „So langsam gewöhne ich mich daran. Die Dinger sind echt klasse.“ Sein Onkel hatte es offenbar geschafft in so kurzer Zeit, das nötige Feingefühl zu entwickeln, so dass es schwierig wurde, die künstlichen Gliedmaßen von echten zu unterscheiden, wozu die künstliche Haut allerdings einen großen Teil beitrug. Naoko war drauf und dran ihn auch wegen der Beine zu fragen, doch schluckte er diese Frage lieber wieder hinunter. Es folgte eine Pause, in der beide nur stillschweigend da saßen und sich umsahen. „Weist du, warum wir hier sind?“ fing mit einem Mal Oda an. Naoko knurrte, waren ihm die Bilder doch so unglaublich präsent. Vor allem, wenn er sie Nacht für Nacht vor Augen hatte. „Weil du nicht gehört hast.“ fuhr sein Onkel fort und überrascht sah Naoko ihn an. Er spürte, wie Wut in ihn zu köcheln begann. Sein Onkel schien das zu bemerken. „Ich habe den alten Mann auch nicht getötet, oder?“ fuhr dieser unbeeindruckt fort und Naoko zischte als Antwort: „Du hast ihm den halben Hals weggesprengt!“ Sein Onkel lacht kurz und sah ihm dann in die Augen. „Nun übertreib mal nicht. Ich halte mich an unsere Abmachung.“ Er hob abwehrend die Hand. „Niemanden töten.“ Sofort genehmigte er sich einen weiteren Löffel, bevor er fortfuhr: „Hättest du dich mir nicht in den Weg gestellt, wärst du jetzt nicht hier. Nur ich.“ Er hasste es, sich das einzugestehen, doch musste er seinem Onkel Recht geben. So im Nachhinein hätte er ihn wohl besser schießen lassen sollen, dann wäre seine Schwester vielleicht nie in ihre Hände geraten. „Aber das ist alles nicht weiter schlimm. Weil wir jetzt hier sind, werden deine Freunde nicht nach der Waffe suchen und wir haben Zeit.“ fügte er noch hinzu. Naoko erinnerte sich, wie sein Onkel hin und wieder mal das Wort „Waffe“ fallen gelassen hatte, doch hatte er keine Ahnung, woran sein Onkel eigentlich genau gebastelt hatte. So lange er die Rechnungen bezahlte, war ihm das auch völlig egal gewesen. Vielleicht war es langsam mal an der Zeit, dies zu hinterfragen. „Wie hat es sich eigentlich angefühlt, als dir deine Freunde diesen Helm vom Kopf geschlagen haben? Wie hat es sich angefühlt, den Menschen in die Augen zu sehen, die du verraten hast?“ fragte sein Onkel mit einem Mal. Noch ehe er die Frage ganz begreifen konnte, übermahnte ihn ein Gefühl von Trauer, brennend und lodernd. Doch schlug dieses Gefühl sofort wieder in Wut um. „Das ist alles deine Schuld!“ zischte er ihn an und bedauerte in diesem Moment, dass sein rechter Arm unbrauchbar war. So gerne hätte er ihm das hässliche Gesicht zertrümmert. „Hättest du auf mich gehört und die Finger von seiner Tante gelassen, dann wäre Sora jetzt nicht bei ihnen!“ fügte er nicht minder wütend hinzu. Sein Onkel kicherte nur: „Und hättest du mich auf den Jungen erschießen lassen, statt mich davon abzuhalten, hätten sie deine Identität nie herausgefunden.“ Am liebsten hätte Naoko laut losgebrüllt und ihn zu Tode geprügelt. Doch stattdessen versuchte er, seinen Zorn zu zügeln und seinen Atem zu kontrollieren. „Sora kennt mich.“ erwiderte er gespielt ruhig. „Sie wird wissen, warum ich das getan habe.“ „Und die Entführung von Hiros Tante?“ hakte sein Onkel nach. „Ich habe sie gut behandelt und ihr kein Leid zugefügt.“ flüsterte Naoko, wie viele Male zuvor, bei dem Versuch, sich selbst davon zu überzeugen. „Warum sollten sie erwähnen, dass du seiner Tante kein Leid zugefügt hast? Ich bin mir sicher, dass sie ihre eigene Version erzählen werden.“ „Das würden sie …“ Er stoppte mitten im Satz und sah auf seine stählerne Hand. „Ich meine, Sie würde das niemals tun …“ „Meinst du die kleine Schwarzhaarige? Bist du dir da sicher?“ Er sah ihn mit prüfendem Blick an. „Nachdem du sie so hintergangen hast? Sie belogen und betrogen hast, genauso wie ihre Freunde?“ Naoko spürte wie es sich in seiner Brust schmerzhaft zusammenzog. „Die Medien werden ihr Übriges dazu beitragen. Ich glaube nicht, dass Sora aus ihrem Munde die Wahrheit erfahren wird. Wahrscheinlich kommt sie dich deshalb nicht besuchen.“ Instinktiv versuchte er, seine Rechte zur Faust zu ballen und seine Prothese knirschte leise dabei. „Du solltest sie mal sauber machen.“ war alles, was sein Onkel dem hinzufügte. Naoko wusste, dass er unbedingt hier rausmusste. Er musste es ihr ins Gesicht sagen, ihr schildern, wie es wirklich war. „Wie lange werden wir hier bleiben müssen?“ fragte er vorsichtig und sein Onkel begann nachzudenken. „Die Gerichtsverhandlungen haben noch nicht angefangen, aber bei dem Wert den wir gestohlen haben, schätze ich, dass wir noch etwa 12 bis 17 Jahre absitzen müssen.“ Naoko sah ihn an. „Du wirkst nicht, als ob du so viel Zeit hier verbringen willst.“ Sein Onkel lachte, während er sich einen großen Happen Brei in den Mund schob. „Bingo. Natürlich nicht. Allerdings glaube ich nicht, dass man mich wegen guter Führung entlassen wird.“ Er seufzte wehleidig. „Aber ich habe Vorkehrungen getroffen. Ich werde die Zeit nicht absitzen.“ beendete er schließlich den Satz und lachte seinen Neffen an. „Und mich wirst du mitnehmen.“ stellte Naoko fest, ohne ihn anzusehen. Das schien seinen Onkel stutzig zu machen und sichtlich amüsiert fragte er: „Wieso sollte ich das denn tun?“ Naoko wandte den Blick zu ihm. „Weil es von mir abhängt, ob du hier rauskommst oder nicht.“ Zuerst sah sein Onkel ihn erstaunt an, doch nur einen Augenblick später lachte er aus voller Kehle, dass sich der ein oder andere Insasse neugierig zu ihm umdrehte. Als dieses Interesse wieder abebbte und Oda wieder ruhig geworden war, sagte dieser zu seinem Neffen: „Du fängst an zu verhandeln wie ein Krimineller. Das gefällt mir.“ Naoko hatte ihn. Das wusste er. „Bilde dir nichts darauf ein. Mein Ziel bleibt dasselbe.“ Sein Onkel lächelte ihn wissend an. „Keine Sorge. Das weiß ich. Du wärst nicht du, wenn du auf einmal mir aus reiner Liebe zu deinem Onkel helfen würdest.“ Ein weitere Happen und die Schüssel war schließlich leer. „Aber als erstes wirst du dein altes Leben wohl hinter dir lassen müssen, sonst werden wir wieder hier landen. Vergiss was war und konzentriere dich auf das hier und jetzt. Deine Schwester braucht dich und nur du kannst ihr jetzt helfen." Naoko nickte. Er durfte nicht noch einmal dieselben Fehler machen. Er wusste, dass er sich von allen Einflüssen würde befreien müssen, wenn er Sora helfen wollte. Selbst wenn er hier rauskommen sollte, so würde sein Leben nicht wie vorher sein. „Du wirst sehr schnell erkennen, dass dies eine völlig neue Gelegenheit ist. Dein vorheriges Leben existiert nicht mehr und du kannst dich völlig auf dein neues Leben als Knight konzentrieren.“ sprach sein Onkel weiter. Naoko überlegte kurz, ehe er fragte: „Wie lange?“ „Du hast vier Monate, um dich vorzubereiten.“ grinste er seinen Neffen von der Seite ab. Noch ehe Naoko fragen konnte, fuhr er fort: „Du musst anfangen alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Siehst du diese ganzen hirnlosen Idioten um uns herum? Perfekte Opfer, um zu trainieren und sich zu verbessern.“ Naoko sah sich um. Sein Onkel hatte Recht. Dies war der perfekte Ort, um seine Kampffertigkeiten zu verbessern. „Und vergiss nie, weshalb du das tust.“ knurrte Oda leise. „Um deine Schwester davon zu überzeugen, dass du das alles getan hast, damit es ihr besser geht. Es wird schwer, sie davon zu überzeugen, wenn deine Freunde ihr die ganze Zeit etwas anderes ins Ohr flüstern.“ Naoko knirschte mit den Zähnen. „Sora ist nicht so! Sie würde zu mir kommen. Mich fragen, warum ich das getan habe, meine Version hören wollen.“ Sein Onkel nickte. „Das würde sie, doch wie, wenn sie keiner lässt? Junge Mädchen sind sehr leicht zu beeinflussen.“ Diese Distanz machte ihn fertig. Keine Möglichkeit zu haben, mit ihr zu kommunizieren, ihr in die Augen sehen zu können. Wenn er ihr einen Brief schreiben würde? Doch wohin? Würden seine Eltern ihn weiterleiten, wenn er diesen nach Hause senden würde? Und würden Hiro und seine Bande dies überhaupt zulassen? „Du hast mir nie erzählt, was es mit den Glöckchen in ihrem Haar auf sich hat.“ unterbrach ihn mit einem Mal Oda in seinen Gedanken. „Soras Nervenleiden hatte man ihr vor über drei Jahren diagnostiziert. Der Arzt, der sie damals untersucht hatte, gab ihr nur zwei Jahre zu leben. Seit sie diese Grenze überschritten hatte, steckte sie sich für jeden weiteren Monat ein Glöckchen in ihr Haar. Sie liebt das Geräusch, das sie machen, wenn sie sich bewegt.“ erklärte er beinahe wie in Trance. Selbst dieses süße Geräusch vermisste er. Sein Onkel lachte vorsichtig. „Eine schöne Tradition.“ „Ja …“ erwiderte Naoko leise. „Ihr hattet damals wahnsinniges Glück.“ fuhr Oda fort und besah sich den toten Arm. „Ja. Ich erinnere mich nicht mehr an viel. Nur, dass Sora mir später erzählte, dass sie keinerlei Schmerz empfunden hatte. Obwohl ihr Körper von Splitter übersät war.“ Auch er richtete seinen Blick auf die metallene Konstruktion. Wäre die Explosion nicht gewesen, hätten sie Soras Krankheit vielleicht erst viel später bemerkt. Ein lauter Pfiff und allgemeines Gemurmel erfüllte die Kantine. „Essenszeit vorbei! Alle wieder in die Zellen!“ brüllte einer der Wachmänner und ließ dabei seinen Knüppel in der Hand kreisen. „Na komm.“ seufzte sein Onkel, erhob sich und Naoko tat es ihm gleich. Die nächsten vier Stunden würden sie in ihren Zellen verbringen, ehe man sie für ein wenig Bewegung in den Hof entlassen würde. Die letzten Wochen hatte er damit verbracht, den anderen Insassen beim Basketball spielen zuzusehen, doch diesmal würde es anders laufen. Als sie sich in die Schlange mit den anderen eingegliedert hatte, spürte Naoko, wie ihm jemand einen kleinen, metallenen Gegenstand in die Hand drückte. Noch bevor er sich umdrehen konnte, überholte sein Onkel ihn und flüsterte zu ihm: „Mach sie sauber, du wirst sie brauchen.“ Dann verschwand er in der Menge. Später in der Zelle stellte sich der Gegenstand als kleiner Schraubenzieher heraus und das ließ ihn wieder ein wenig hoffen. Es war Zeit, etwas zu ändern. Als die Wachen verschwunden waren, wollte der irre Tony seine normale Show abziehen, doch kam Naoko ihm zuvor. Für diesen Idioten brauchte er nur seinen linken Arm. Geschickt wandte er das Messer aus dessen Hand und mit einem lauten Krachen landete Tony auf den harten Boden der Zelle. „Nein bitte! Ich mach doch nur Spaß!“ winselte er, doch schenkte Naoko ihm keine Beachtung mehr. Stattdessen setzte er sich an den kleinen Spiegel über dem Waschbecken und setzte die Klinge an seinem Kopf an. „Machst du dich etwa fein für eine ganz besondere Person in deinem Herzen?“ wimmerte der Mann, sichtlich um Witz und Deeskalation bemüht. Naoko besah sich den mit einem Holzgriff versehenen Splitter. „So in etwa." erwiderte er nüchtern und setzte die Klinge wieder an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)