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Blind Date

von

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Night Club

Die Musik dröhnte mit einem heftigen Bass in den Ohren, als sie den Club betraten. Die Lichter flackerten in allen erdenklichen Farben und tanzten im Rhythmus der Beats. Kira ging voraus, dicht gefolgt von Itoe. Es wäre ein Leichtes sich in der Menge zu verlieren. Kira grüßte hier und da einige Bekannte, selbst die Türsteher kannte er. Vermutlich war er hier Stammgast, nahm Itoe an.

Auf dem Weg hierher hatten sie nicht viel miteinander geredet. Kira war ja nicht für seinen Smalltalk bekannt und Itoe wusste nicht recht, wo sie hätte anfangen sollen. Ihr fiel es sonst nie schwer, sich mit Männern zu unterhalten, denn anders als Frauen waren diese unkompliziert. Aber zwischen ihnen schien es eine unsichtbare Barriere zu geben.

Kira führte sie an einen freien Tisch am Ende des Raumes, wo der Bereich etwas von dem Rest des Clubs abgeschirmt war. Hier war es zumindest etwas ruhiger, sodass man sich gut unterhalten konnte. Außerdem hatte man einen guten Blick auf die Tanzfläche und die Bar.

„Setz dich, ich hole uns etwas zu trinken.“ Ohne sie zu fragen, was sie denn gerne trinken wollte, war er auch schon verschwunden.

Itoe folgte ihm mit ihrem Blick, als er Richtung Bar ging. Eigentlich hatte sie sich den heutigen Abend ganz anders vorgestellt. Er hätte sie zu sich herein bitten sollen, sie hätten ein bisschen geredet, sich besser kennengelernt. Das war der Plan. Stattdessen war sie mit ihm in diesen Club gegangen. Hätte sie gewusst, wohin er vorhatte zu gehen, wäre sie vermutlich gar nicht erst mitgekommen. Es hätte sie gleich stutzig machen sollen, als er zu ihr meinte, sie sollte sich schick machen...

Itoe stieß einen Seufzer aus und beobachtete ein wenig die tanzende Menschenmenge. Die Leute verfielen in Ekstase, gaben sich der Musik hin. Itoe war kein Fan von solchen Clubs, auch wenn sie Tanzen an sich mochte. Miro hatte dieselbe Einstellung. Er verbrachte seine Zeit lieber gemütlich zu Hause oder in einem netten Café. Das hier war nicht seine Welt.

Während sie ihren Gedanken nachging, traf ihr Blick auf Kira. Er bestellte die Getränke und wandte sich zu einer Frau um, die ihn an der Schulter antippte. Diese beugte sich vertraut zu ihm rüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. War das eine Freundin von ihm? Oder sogar seine feste Freundin? Konnte doch sein, dass er eine hatte. Schließlich wusste sie fast nichts über ihn. Itoe verspürte einen kleinen Stich und das irritierte sie, schließlich sollte es ihr egal sein, ob es noch andere Frauen in seinem Leben gab. Er war nicht Miro. Das durfte sie nicht vergessen. Auch wenn sein Äußeres zum Verwechseln ähnlich war.

Minuten später kehrte Kira mit zwei Gläsern zurück. Er setzte sich neben sie und stellte das hübsch geformte Glas mit der roten Flüssig vor ihr ab.

„Was ist das?“, fragte sie ihn und er sah sie an, als käme sie von einem anderen Stern.

„Cosmopolitan. Ihr Frauen steht doch auf so ein süßes Zeug.“

Itoe hatte von diesem Getränk schon gehört, probiert hatte sie es jedoch noch nie. Sie wagte einen Schluck und es schmeckte wirklich gar nicht mal so übel.

„Bist du öfters hier?“, fragte sie ihn, während sie weiterhin an ihrem Getränk nippte.

„Kann man so sagen.“

Wer war die Frau an der Bar? - wollte sie fragen, traute sich dann aber doch nicht diese Frage zu stellen. Und eigentlich ging es sie auch nichts an.

Itoe stellte das Glas auf dem Tisch ab und lehnte sich in die weichen Kissen zurück. Alles war in diesem Club sehr nobel eingerichtet. Der Besitzer hatte sich dabei anscheinend große Mühe gegeben. „Wem dieser Club wohl gehört...“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihm.

Kira richtete seinen Blick auf sie, sodass sie nicht umhin kam, ihn anzusehen.

„Mir.“

Itoe fiel aus allen Wolken.

„Dir?!“

Kira nickte knapp.

„Ja, mir. Und Miro. Aber nach seinem Tod habe ich wohl die Ehre, die Clubs weiter zu führen.“

„Die Clubs?“

„Ja, es gibt fünf davon.“

Itoe musste ihre Gedanken neu ordnen. Dass dieser schicke Club Kira gehörte, hatte sie ziemlich überrascht, aber dass Miro ebenso der Besitzer war, hätte sie nie im Leben erwartet. Vor wenigen Minuten hatte sie noch geglaubt, er wäre am Nachtleben nicht interessiert, und jetzt erfuhr sie, dass er einen eignen Club besaß. Wieso hatte Miro ihr nie etwas davon erzählt?

„Hey, Kira! Na, lange nicht mehr hier gewesen! Wer ist denn dieser hübsche Fang?“

Itoe wurde aus ihren Gedanken gerissen, als eine unbekannte männliche Stimme sich an Kira wandte. Itoe hob ihren Blick und sah einen hochgewachsenen Mann vor ihnen stehen. Er hatte langes Haar, das ihm elegant auf den Schultern lag und dieses smarte Lächeln, das wahrscheinlich schon viele Frauenherzen gebrochen hatte.

 

Kira nickte seinem Freund zu, der sich daraufhin zu ihnen gesellte. Ja, er hatte Freunde.

„Das ist Jiro. Achte nicht auf ihn, er redet wie ein Wasserfall. Das ist alles, was du über ihn wissen brauchst.“

Jiro fasste sich theatralisch ans Herz.

„Du verletzt mich.“

Er setzte sich zu den beiden und reichte Itoe seine Hand.

„Sag mir, kleiner Vogel, wie hat dich dieser kaltherzige Mann in seinen Bann gezogen? Wenn du Hilfe brauchst, dann klopfe zwei Mal auf den Tisch und ich rette dich“, meinte Jiro grinste.

Itoe reichte ihm ihre Hand und lächelte amüsiert. Kira fand das gar nicht witzig. Er war niemand, vor dem man gerettet werden musste.

„Ich heiße Itoe.“

Da das alles war, was sie sagte, fügte Kira noch etwas hinzu: „Sie ist meine Frau.“

Jiros Augen weiteten sich.

„Nicht dein Ernst, Mann!“ Er sah erneut zu Itoe. „Sorry, Süße, nichts für ungut, aber du hast eindeutig die falsche Wahl getroffen.“

Als ob sie eine Wahl gehabt hätte, dachte Kira bei sich und trank einen Schluck, während sein Freund diese Information erst mal verdaute.

„Manchmal kann man sich das nicht aussuchen“, erwiderte Itoe mit einem leichten Lächeln.

Jiro nickte zustimmend. „Genau, man kann sich nicht aussuchen, wen man liebt.“ Er interpretierte ihre Worte vollkommen falsch, aber Kira, und wie es schien auch Itoe, hatten nicht vor, ihm die eigentliche Bedeutung zu erläutern.

 

Jiro wollte alles haargenau wissen. Wann die Hochzeit stattgefunden hatte und warum ihn niemand eingeladen hatte. Doch Kira wehrte seine Fragen gekonnt ab. Irgendwann gab sein Freund nach und sie unterhielten sich über das Geschäft und andere Dinge, über die Itoe wenig verstand. Irgendwann hörte sie dann gar nicht mehr zu. Während sie sich unterhielten, sah Kira ab und an zu ihr. Sie konnte deutlich seinen Blick spüren. Aber Itoe nippte weiterhin still an ihrem Getränk, ohne darauf zu reagieren, und ließ ihre Gedanken schweifen. Miro besaß also ganze fünf Clubs. Das war unglaublich. Aber warum hatte er alles hinter sich gelassen? Es musste doch einen Grund dafür geben. Er hatte alles, was ein Herz begehrt und trotzdem schien es nicht genug zu sein. Ein weiterer Gedanke plagte sie. Dass Kira Itoe überall als seine Frau vorstellte, war immer noch ziemlich ungewohnt. Und zugleich unangenehm. Sie war nicht seine Frau. Nun ja, war sie schon, aber... Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie wollte nicht dem Zwillingsbruder von Miro gehören. Das war doch nicht richtig. Vielleicht war das alles ein großer Fehler. Ruhig Itoe, du wolltest ihn kennenlernen. Gib ihm eine Chance. - ermutigte sie sich.

„...Wirst du das Projekt jetzt ohne Miro angehen?“

Itoe horchte auf, als der Name fiel. Sie sah zu den beiden, die unbeirrt mit ihrer Unterhaltung fortfuhren. Wie konnten sie einfach so über Miro sprechen? Jetzt. Hier.

„Das muss ich mir noch überlegen. Eigentlich sollte es von uns beiden auf die Beine gestellt werden, aber...“

Kira brach ab, als Itoe sich erhob, und sah fragend zu ihr.

„Ich bin gleich zurück.“

Itoe ließ die beiden allein und suchte die Toilette auf. Irgendwie war sie nicht in Stimmung noch mehr Informationen zu verarbeiten, die in irgendeiner Weise mit Miro zu tun hatten. Ihr Bild von ihm veränderte sich langsam, je mehr sie erfuhr und das gefiel ihr nicht. Was würde sie noch alles über ihn herausfinden?

Itoe stand vor dem Spiegel und betrachtete ihr Spiegelbild. Wie es wohl wäre selbst einen Zwilling zu haben? Jemanden, der genauso aussah wie man selbst. Und dann würde man ihn verlieren. Wahrscheinlich war Kiras Schmerz größer als ihrer, auch wenn er ihn nicht offen nach außen trug. Sie war da genauso. Sie hatte nicht einmal auf der Beerdigung weinen können. Itoe schüttelte die düsteren Gedanken ab und holte ihren Lippenstift raus. Ein Mädchen betrat den Raum und stellte sich zu ihr an den Spiegel. Ihre Augen trafen Itoes. „Schöne Farbe“, sagte sie und wies auf ihre rosa schimmernden Lippen. Itoes Mundwinkel umspielte ein leichtes Lächeln. „Danke.“

Das Mädchen kam ihr bekannt vor. Genau. Es war dasselbe, das Kira an der Bar angesprochen hatte. Das Mädchen richtete ihre Haare und Make-up. „Bist du mit Freundinnen hier?“ Sie hatte anscheinend das Bedürfnis zu reden. Oder besser gesagt zu erzählen, denn ohne Itoes Antwort abzuwarten, schnackte sie einfach weiter. „Heute wird ein geiler Abend. Ich werde diesen heißen Typen klarmachen, dem dieser Club gehört. Ich habe ihn schon angequatscht und der war voll interessiert. Man, der ist mega scharf, oder?! Kennst du ihn?“

Itoe runzelte die Stirn. „Jeder kennt ihn“, erwiderte sie, doch es klang eher nach einer Frage. Doch das Mädchen war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihre Intention herauszuhören.

„Zumindest alle Frauen kennen ihn! Ich gehe dann mal, sonst schnappt ihn mir eine andere weg!“

Itoe sah dem Mädchen hinterher und steckte ihren Lippenstift in ihr Täschchen.

„Na dann viel Glück.“

 

Nachdem Itoe gegangen war, sprach Jiro Klartext. Kira hatte ihm schon während des gesamten Gespräch ansehen können, dass er sich stark zurückhielt.

„Erzähl endlich, was hier abgeht. Das Mädchen ist doch nicht wirklich deine Frau!“

Kira wollte ihm nicht alles erklären, das würde auch zu lange dauern, und versuchte ihn stattdessen mit einer schlichten Antwort zufrieden zu stellen. „Es ist kompliziert.“

„Ja, das seh ich“, erwiderte Jiro und lachte auf. „Sie ist ziemlich heiß, aber...“

Kira musste sich eingestehen, dass es ihm nicht gefiel, wie sein Freund über Itoe sprach. Natürlich war sie eine attraktive Frau, das war nicht zu leugnen. Aber es aus dem Mund seines Freundes zu hören, fühlte sich komisch an. Als wäre sie irgendeine heiße Nummer für eine Nacht, nicht mehr und nicht weniger.

„Red nicht so über sie.“

Kiras scharfer Ton überraschte Jiro und er hob abwehrend die Hände. „Sorry, Mann. Ganz ruhig. Versteh mich nicht falsch, ich meine nur, sie sieht gut und passt in dein Beuteschema, aber irgendwie auch nicht... Ihr seid nicht wirklich auf einer Wellenlänge. Deswegen frag ich, was da zwischen euch abgeht. Und komm, deine Frau? Echt jetzt?“

Kira war das alles bewusst. Sein Freund glaubte ihm kein Wort und damit hatte er auch nicht gerechnet. Aber er hatte keine Lust den verrückten Plan seines Bruder auszudiskutieren. Sollten die Leute lieber ihn, Kira, für verrückt erklären, dass er so plötzlich geheiratet hatte. „Glaub, was du willst. Aber Itoe ist meine Frau.“

Jiro schüttelte resigniert den Kopf. „Weiß sie eigentlich davon? - Wie hieß sie doch gleich?“

„Makoto.“

„Ja, richtig. Was ist denn nun mit ihr?“

„Was soll schon mit ihr sein?“

Makoto war Kiras Freundin. Nun ja, wenn man eine Bettgeschichte so nennen konnte. Nicht, weil er dachte, sie hätte kein Potential als richtige Freundin. Kira pflegte nun mal nur solche Beziehungen zu Frauen. Er war schlichtweg nicht mehr an festen Beziehungen interessiert.

Makoto war eine hübsche Erscheinung, sie war klug und unterhaltsam. Aber es war nichts Ernstes, er hatte nie vorgehabt, den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen. Besonders jetzt, da Itoe in sein Leben getreten war. Seit er von Itoe erfahren hatte, hatte er sich nicht mehr bei Makoto gemeldet. Sie würde ziemlich sauer auf ihn sein, so wie er sie kannte, aber ein schlechtes Gewissen quälte ihn deswegen nicht.. Itoe hatte jetzt Priorität. Apropos... Wo war sie überhaupt so lange?

„Ich schau mal nach Itoe“, sagte Kira unvermittelt und erhob sich, um auf die Suche zu gehen und gleichzeitig um den lästigen Fragen seines Freundes zu entgehen. „Wenn sie wieder kommt, sag ihr, sie soll hier auf mich warten.“

Nach langer Suche fand er sie schließlich etwas abseits des Trubels. Sie lehnte an einer Wand, ihre Augen glasig, ihre Haltung etwas instabil.

„Ich habe dich gesucht“, sagte er, als er vor ihr stand. Itoe sah ihn an, als würde sie ihn erkennen und gleichzeitig auch nicht. „Ich dachte, du wolltest nur kurz auf die Toilette.“

Itoe drückte sich von der Wand ab und taumelte, sodass Kira sie am Arm packen musste, damit sie nicht hinfiel. „Bist du etwa betrunken?!“ Kira war sichtlich schockiert. Da ließ er sie kurz aus den Augen... Wie konnte sie sich nur so schnell so sehr betrinken?

„Die Cosmos waren gut.“

„Ja, das sehe ich. Wir fahren jetzt nach Hause“, sagte er entschieden.

„Meine Tasche“, murmelte Itoe und sah ihn mit ihren großen Augen an.

Kira seufzte. „Wo ist das verdammte Ding?“, fluchte er leise und sah sich suchend um. „Ich finde es jetzt nicht, aber wir können...“ Als er sich wieder zu ihr umwandte, war Itoe in der Menge verschwunden.

„Scheiße...“

Kira wurde ungeduldig. Er hatte keine Lust auf Spielchen. Er sah sich um, doch er konnte sie nirgends entdecken. Er fluchte. Musste er jetzt etwa den Babysitter spielen? War es das, was sein Bruder gewollt hatte? Kira fuhr sich genervt durchs Haar und suchte noch einmal den Club nach ihr ab. Es dauerte eine Weile bis er sie gefunden hatte. Itoe war auf der Tanzfläche, zu seiner Überraschung. Kira beobachtete, wie sie trotz des Alkohols ihre Bewegungen perfekt dem Rhythmus der Musik anpasste. Er hätte ihr noch ein bisschen mehr Zeit gelassen, aber als sie angetanzt wurde, sank seine Toleranzgrenze. Er ging geradewegs auf sie zu und zog sie an sich.

„Wenn du tanzen willst, hättest du es einfach sagen sollen“, sagte er nah an ihrem Ohr, da sie ihn ihn sonst wegen dem Lärm nicht verstanden hätte. Doch Itoe schien auch so seine Worte gar nicht richtig wahrzunehmen.

„Komm, Miro, tanz mit mir!“ Sie legte seine Hände auf ihre Hüfte und tanzte unbeirrt weiter.

Da veränderte sich Kiras Blick, wurde dunkler. Hatte sie ihn gerade tatsächlich Miro genannt? Kira war bewusst, dass der Alkohol ihren Verstand aussetzen ließ, ihre Sinne trübte. Dennoch... Er konnte seine Wut nicht unterdrücken, die in seinem Inneren brodelte. „Wir gehen“, sagte er forsch und ergriff grob ihren Arm, damit sie ihm nicht wieder davonlief.

Itoe protestierte, doch er zog sie unbeirrt von der Tanzfläche Richtung Ausgang.

Die kühle Nachtluft, die ihnen entgegenkam, als sie den Club verließen, fühlte sich großartig an. Doch sie kühlte nicht Kiras hitziges Temperament.

„Miro ist tot, Itoe!“, sagte er aufbrausend, „tot! Merk's dir endlich!“

Die Worte verließen schneller seinen Mund als er denken konnte. Kira fuhr sich aufgeregt durchs Haar und griff nach seinem Handy, um seinen Chauffeur anzurufen. Während er rastlos auf und ab schritt, sank Itoe auf den Boden.

„Was machst du denn da?! Steh auf!“

Kira hatte das Gefühl, er würde es heute mit einem Kind zu tun haben. Itoe schüttelte trotzig den Kopf und blieb sitzen.

„Steh auf, hab ich gesagt!“

Er hatte heute genug von ihr. Wenn sie nicht endlich das tat, was er wollte, dann... Itoe hob ihren Blick und erst dann sah er ihre Tränen. Seine Wut und sein Ärger über ihr infantiles Verhalten lösten sich augenblicklich in Rauch auf.

„E-entschuldige...“, murmelte sie und die ersten Tränen kullerten über ihre Wangen.

Ihr Anblick gab ihm den Rest. Er hatte sie noch nie weinen sehen. Nicht einmal auf der Beerdigung hatte sie geweint.

Kira trat zu ihr und zog sie sanft auf die Beine.

„Wir fahren jetzt nach Hause, ja?“

Itoe nickte und drückte sich an ihn. Ihre plötzliche Nähe war ungewohnt und neu. Kira strich ihr beruhigend über den Rücken, als sie in sein Hemd schluchzte. Sein Auto fuhr vor und sie stiegen hinten ein. Kira rief im Club an, dass man nach der Tasche von Itoe Ausschau halten sollte. Danach lehnte er sich zurück, wandte seinen Kopf in ihre Richtung. Itoe sah aus dem Fenster, die Tränen auf ihren Wangen waren noch nicht getrocknet. Kira streckte seine Hand aus, um darüber zu streichen, doch er zögerte und ließ sie wieder sinken. Wie konnte er so etwas Unüberlegtes sagen? Natürlich war Miro tot, das wusste sie genauso wie er. Er musste das Offensichtliche nicht auch noch aussprechen. Eine Entschuldigung lag ihm auf den Lippen. Stattdessen richtete er seinen Blick aus dem Fenster, wo die nächtliche Stadt an ihnen vorbei raste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Yinyin24
2015-10-24T09:04:27+00:00 24.10.2015 11:04
Uuuii voll spannend die Story Kira scheint iwie ein wenig Gefühle für Itoe zu haben. Ich hab's verstanden Kira ist vermutlich der Zwillingsbruder von Miro. Itoe ist eigentlich die Frau von Miro gewesen und jetzt hat sie Kira geheiratet oder was? Oder wie soll ich das verstehen? :O Ich bin bleibe ein treuer Fanfiction Leserin. Danke sehr May_Be ★★
Antwort von:  May_Be
24.10.2015 11:13
Ja genau! Du hast alles richtig verstanden :)
Danke für deine Rückmeldung :D
Von:  HazelEyedButterfly
2015-07-21T09:49:58+00:00 21.07.2015 11:49
So nachdem ich alle Kapitel vorerst gelesen habe dachte ich das ich einfach ein Kommi da lassen muss.
Ich selber wäre glaube ich nicht auf so eine Story gekommen von dem her "Hut ab"
Die ganze Entwicklung bisher ist sehr interessant und mitreissend, man fühlt echt mit beiden Parteien mit.

Bin gespannt wie es weiter geht...^^
*ganz dicke Umarmung*

_BrokenWings_
Antwort von:  May_Be
23.07.2015 11:15
Hey, vielen Dank fürs Lesen *.* Ich weiß, du hast viel zu tun im Moment, deswegen ein ganz großes Dankeschön, dass du die Zeit gefunden hast *__*

ich warte auch ganz gespannt auch deine Story *.* schreib schnell weiter!

*küsschen*

May_Be
Von:  x_Tolu-Ryu_x
2015-07-16T22:21:52+00:00 17.07.2015 00:21
Uuuh... TT_TT und es wird tatsächlich immer spannender... ich sind selber schon fast die Tränen gekommen....
Was mich aber total fasziniert. Ist. Wie bist du auf diese bzw so eine Story gekommen? Das mal was ganz anderes ^^

Warte jetzt gespannt auf das nächste Kapitel :)
Antwort von:  x_Tolu-Ryu_x
17.07.2015 00:22
Mir sind * pardon xD
Antwort von:  May_Be
17.07.2015 14:40
Freu mich, dass es dir gefällt :D

Ich wurde inspiriert :) und dann kam alles wie von selbst ^^

Sei gespannt es wird noch spannender ^^
Antwort von:  x_Tolu-Ryu_x
17.07.2015 19:13
Ey geil! ^^ ich freu mich nun wie so ein kleines Kind *^*


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