Storm von KuraiOfAnagura (... die Dunkelheit kommmt... unaufhaltsam... näher) ================================================================================ Kapitel 3: geschlagene schildkröte ---------------------------------- USA, Los Angeles Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und strahlte nur noch in einem viertel ihres Antlitzes vom Horizont her auf sein Gesicht. Die Liebespaare hatten sich bereits schon vor einer halben Stunde am Strand eingefunden um den Sonnenuntergang zu betrachten. Leicht amüsiert schüttelte er den Kopf. Sein Vater lag ihm zwar in den Ohren, dass es für ihn, mit seinen 15 Jahren, jetzt auch langsam an der Zeit wäre eine Freundin zu haben, aber er selbst fand, dass er dazu noch genügend Zeit hatte. Er beschloss, dass es nun Zeit war nach Hause zu gehen, denn seine Mutter meckerte immer wenn er nach neun Uhr nach Hause kam. 8:43 Uhr, also noch genug Zeit um langsam nach Hause zu schlendern. Da es Freitag Abend war, war die Strandpromenade gut mit Menschen bevölkert und gelegentlich konnte er einige Klassenkameraden grüßen, die nicht das Pech hatten Ausgangsperre - fanatische Eltern zu haben. Eine kribblige Vorfreude breitete sich in ihm aus als er 4 Wochen in die Zukunft dachte. Dann waren endlich Ferien und er würde danach vielleicht auf die High School wechseln, vorausgesetzt er würde nicht in seinem Ferienort bleiben. In vier Wochen würde er nach Japan reisen und dort den Sommer bei Tyson verbringen. Kenny würde natürlich auch mit von der Partie sein, vielleicht würde sogar Ray für ein paar Tage hinübersetzen können. Mit einem breiten Grinsen verließ er die glitzernde Straße und durchschritt den Bahnhof. Auf einmal vernahm er ein Rasseln, wie als würden die Glieder einer Kette unruhig aneinander reiben. Unschlüssig blieb er stehen und sah ihn die Richtung, aus der das Rasseln zu kommen schien. Er entschied sich, dass entweder seine Sinne ihm einen Streich gespielt hatten oder es nur ein Hund war. Trotzdem beschleunigte er unruhig seine Schritte als das Rasseln erneut ertönte. Hastig warf er flüchtige Blicke über die Schulter und sein Herz setzte in dem Moment aus, als er sah, dass sich tatsächlich jemand hinter ihm befand. Sicherlich nur ein Passant, nichts Ernstes, der geht nur zufällig den selben Weg wie ich, versuchte er sich zu beruhigen. Ein kleiner hoher Ton entwich seiner Kehle, zwei weitere Männer hatten sich zu dem ersten gesellt und marschierten nun im Gleichschritt hinter ihm her. Der kleine Junge versenkte die Hände tiefer in die Hosentaschen, er beruhigte sich etwas, als seine Finger an Draciel stießen. Sein Bit Beast gab ihm Wärme und etwas Zuversicht. Wohin jetzt? Die Drei waren schon nah an ihn herangerückt, zu nah. In der Zwischenzeit war dem Blondschopf auch klar geworden, dass diese Typen ihn wirklich verfolgten. Von Kai hatte er gelernt, dass eine gesunde Portion Paranoia durchaus nützlich war. Je schneller er wurde, desto mehr schienen seine Verfolger aufzurücken. Weglaufen brachte eh nichts, also sich lieber stellen. Abrupt drehte er sich um und funkelte die Drei an. Er wirkte um einiges mutiger als er tatsächlich war. "Was wollt ihr von mir?", seine Stimme verriet dass Angst mitschwang. Der mittlere, augenscheinlich der Anführer, der mit der Kette, hob träge den Arm und zeigte mit einem Finger auf ihn. "Packt ihn!", eine kalte Stimme, so kalt, dass sie selbst Kai in seiner schlechtesten Laune Konkurrenz machen könnte. Die beiden Kerle, die an seiner Seite standen, sprinteten vor und ließen dabei ihre Blades los. Einer streifte Max knapp an der Wange und der Junge spürte warmes Blut daran hinablaufen. Schnell sprang Draciel aus dem Starter und blockte die Blades ab, als sie wieder versuchten auf seinen Kopf zu zielen. "Tut mir Leid, aber wenn ihr mich angreift... ich versuche nur mich zu schützen", meinte er in entschuldigendem Tonfall und knockte seine beiden Angreifer einfach aus. Ein kleines und spöttisches Lachen war von dem Übrigen zu hören. Ihn erfüllte es mit Angst, also schnappte er sich seinen Blade und spurtete los. Wohin, war ihm im Moment egal, einfach nur weg von ihm. Hinter sich hörte er jedoch weiterhin die eiserne Kette. Da! Er sprang in die offene Tür eines gerade anfahrenden Zuges und schlug sie hinter sich zu. In dem letzten Abteil, in dem er sich befand waren keine Menschen. Er wagte es nicht erleichtert auszuatmen, obwohl der Zug bereits eine beträchtliche Fahrtgeschwindigkeit hatte. Er rannte mehr, als dass er ging zu der Abteil Tür und riss sie auf, dann die Nächste. Die Züge hier in Amerika hatten oft 4 oder mehrere Abteile. Im nächsten Wagon würden sicherlich einige Menschen sein und er damit in Sicherheit, doch er sollte die rettende Tür niemals erreichen. Augenblicklich gefror er zu Eis, als die vorletzte Tür sich öffnete und das Klirren der Ketten in seine Ohren drang. Angsterfüllt und mit Tränen in den Augen drahte er sich um. "Komm Kleiner, ich bin das Versteckspielen satt", nur noch ein halber Wagon und eine Glastür trennten sie. Er begann zu rennen, doch kaum hatte er sich in Bewegung gesetzt, hörte er auch schon, wie das Glas zerbrach und er wusste, dass er in einem Wagon mit dem kalten Mann in Schwarz war. Noch bevor er die Hand zur Klinke ausstrecken konnte, rasselten die Glieder erneut und fuhren mit brutaler Gewallt herab, ihm direkt zwischen den Schulter. Schmerzgekrümmt und blutend sank er wimmernd zusammen, keinen halben Meter von der rettenden Tür entfernt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)