Beautiful Liars von Loomis ([AU: Petyr/Sansa]) ================================================================================ Kapitel 8: Everything for love ------------------------------ Petyr Der Wagen fuhr die unebene Einfahrt hoch und nachdem der Wagen stehen blieb, ging der Motor sachte surrend aus. Auch wenn Petyr in diesem Auto rauchte, so wie er es in diesen Augenblick tat, roch es noch immer nach Neuwagen. Kein Wunder, das Fenster war immer offen, er hasste es, wenn er im Auto rauchte und der ganze Rauch ihm die Sicht nahm und es schlussendlich auch noch nach Kneipe stank. Noch bevor er aus dem Auto stieg, holte er sein iPhone aus der Tasche heraus und checkte seine Nachrichten und anstehende Termine. Alles war gut durch geplant und organisiert. Nichts wurde aus den Augen gelassen und wenn eine Nachricht unbeantwortet war, so war sie seinerseits zumindest gelesen. Es war nichts besonderes und es schien heute durchaus ein Tag zu sein, an dem Ruhe herrschte. Dies war nur selten der Fall, in der Businesswelt war immer etwas los, vor allem an bei den Lennister. Aber nur weil es in dieser Welt ruhig zu ging, hieß es noch lange nicht, dass es bei ihm genauso war. Die Zigarette wurde nach dem Öffnen der Türe weg geschnippt und er selbst hievte sich aus dem Auto heraus, um die Türe anschließend zu zuschlagen. Wirklich motiviert für diesen Besuch war er nicht, aber das war er nie. Wenn es um diese eine Frau ging, musste er sich ganz besonders anstrengen, nicht die Fassung zu verlieren. Doch sobald er sein Ziel vor Augen sah, war es machbar. Und kaum hatte er ihr üppiges und durch und durch gesichertes Gelände betreten, ertönte ihre Stimme durch den Platz. „Petyr! Endlich bist du wieder da.“ Ihre hohen Schuhe klackten über den Asphalt, als sie auf ihn zu trat und er ihr entgegen kam. „Ich habe dich schon erwartet. Ich hoffe das neue Sicherheitssystem hat dir keine Umstände bereitet!“ Sie fiel ihm um den Hals, umarmte ihn fest und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Zögernd erwiderte er die Umarmung und legte seine Hände auf ihre Seiten, über die er sachte aber halbherzig strich. „Ganz im Gegenteil, Teuerste.“ Er lächelte sie sanft an und sie strich ihm mit ihrer Hand über die Wange. „Das mit mein Petyr. So schlau. Ich wusste doch, ich kann dir den Zutritt ohne Bedenken erlauben.“ Lysa war schon immer sehr eigen in Thema Sicherheit. Seit dem ihr Mann verstorben war und dann auch noch der Mann ihrer Schwester, war ihr kein Geld der Welt zu schade, damit sie und ihr Sohn im eigenen kleinen Gefängnis verweilen konnten. Doch es war ihnen nie sicher genug und Petyr würde sofort wetten, dass binnen vier Tage ihr das neue Sicherheitssystem auch nicht genügen würde. Zusätzlich hatte sie überall Kameras installiert. Das Tor wurde durch Fingerabdrücke und Code gesichert und selbst die Haustüre konnte man nur mit einem Code und dem Hausschlüssel öffnen. Wenn man die ganzen Sicherheitsleute, die Streife auf und ab liefen, abzog, wäre es noch einigermaßen in Ordnung und auszuhalten. Aber so könnte man meinen, hier wohne ein gehasster Mafiaboss, der viele Deals und Versprechen gebrochen hatte. „Komm doch rein. Mein Butler hat den Kaffee bereits fertig gemacht.“ Petyr folgte ihr in das Haus hinein und sah sich still um. Hier veränderte sich absolut nichts, doch fiel ihm die Ruhe auf. „Mein Sohn ist auf der Musikschule mit seinem Chauffeur.“, erklärte Lysa, als wäre ihre die Ruhe selbst auch aufgefallen. Bis auf den Pudel, der im Flur in seinem Körbchen lag, war niemand zu sehen. Weiter kam er nicht, denn Lysa griff nach seinem Handgelenk und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer, wo sie beide Arme um sein Hals schlang und seine Lippen fest auf seine presste. Der Überraschungsmoment war vor einiger Zeit vollkommen verschwunden. Petyr hatte sich mittlerweile mit der stürmischen Art dieser Frau abgefunden und erwiderte den Kuss, wobei seine Hände auf ihren unteren Rücken platziert waren. „Oh Petyr...“, hauchte sie gegen seine Lippen und krallte sich übertrieben in seinen Nacken fest. „Wie lange muss ich noch warten, bis du zu mir kommst? Bis du mich endlich heiratest?“ Der Finanzmeister wandte seinen Blick von ihr ab und biss sich auf die Unterlippe, bevor er sie wieder ansah. „Das weißt du...“, hauchte er zurück und strich ihr kaltherzig eine Strähne aus dem Gesicht. Er lächelte, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Sie seufzte. „Bis der Tag kommt, an dem die Lennister die Abrechnung bekommen, kann es noch Jahre dauern!“ Frustriert hatte sie sich von ihm gelöst und setzte sich nun auf die Couch hin, strich mit ihren Fingern über ihre Schläfen. Er folgte ihr und setzte sich vorsichtig neben sie auf das Polster, legte seine Hand behutsam auf ihre. „Es wird sich lohnen, Lysa. Und das weißt du genauso gut wie ich.“ Sie rollte widerwillig mit den Augen und besah ihn mit einem zweifelnden Blick. „Ich will aber nicht länger warten. Meine Geduld ist sehr strapaziert!“ Leicht neigte Baelish seinen Kopf und strich mit den Fingern über ihre Wange. „Ich weiß, dass du Geduld hast und ich weiß, dass du auf mich wartest. Ich kann es selbst kaum noch erwarten, aber es muss sein.“ Zögernd nickte sie und beobachtete ihren angestellten Butler dabei, wie er den Kaffee auf den Tisch stellte. „Sag mir was ich tun soll, um die Prozedur zu beschleunigen.“ Sie wandte Baelish ihren Blick zu und er lächelte. Auf diese Frage hatte er gewartet. Bedacht lehnte er sich vor und griff nach dem Zucker und der Milch, womit er den Kaffee bearbeitete und rührte mit einem Löffel um. „Tatsächlich könntest du mir einen kleinen Gefallen erweisen.“ Er nahm die Tasse und nahm einen kleinen Schluck aus ihr. Das Gebräu war heiß, deshalb stellte er die Tasse wieder auf den Unterteller und legte seine Hand auf den Oberschenkel von Catelyns Schwester. „Und der wäre?“, fragte sie nach und zog ihre Brauen in die Höhe. Um ehrlich zu sein hatte Petyr manchmal das Gefühl, dass sich Cersei und Lysa gar nicht mal so unähnlich waren, auch wenn keiner der beiden Frauen jemals zustimmen würden. Sowohl Cersei als auch Lysa waren Mütter und wenn es darum geht gleichermaßen wie Tiere. Sie beschützten ihre Kinder bis auf ihr eigenes Blut. Darüber hinaus hatten beide die wahnwitzige Vorstellung, sie hätten Macht, weil sie Macht besäßen. Dabei hatten beide keinerlei Ahnung, wie man mit dieser Macht umzugehen hatte. Lysa war übertrieben, berechenbar. Cersei war es ebenso, auch wenn beide der Meinung waren, sie wären unberechenbar. Und beide Frauen hatten eine verbotene Liebe, die sie nie bekommen würden. Doch Lysa hatte im Vergleich zu Cersei etwas, das Petyr gut gebrauchen konnte. Sie hatte Leute, die ihr alles besorgen konnten, denn sie war stille Inhaberin einer Presseagentur. Und sie hatte den Einfluss, sämtliche Reporter raus zu schicken, um ihr Dinge zu bringen, die sie haben will. „Du weißt, dass die Lennister viel Dreck am Stecken haben.“, begann der Dunkelhaarige, wurde allerdings direkt von der Tully unterbrochen. „Natürlich weiß ich das! Ich bin nicht so geblendet, wie der Rest, Petyr! Du weißt das!“ Er lächelte und ja, es war sehr anstrengend mit ihr in einen Raum zu sein und sich mit ihr zu unterhalten, aber er hielt es aus. Er musste einfach. „Natürlich, meine Teuerste. Aber worauf ich hinaus will...“, er räusperte und lehnte sich hinter, wobei er seine Hand auf ihren Oberschenkel etwas zudrücken ließ. „Ich brauche Informationen über das Erbe der Firma Stags. Ganz dringend.“ Lysa erschien ihm skeptisch, doch sie ließ ihn weiter sprechen. „Laut den Lennister ist Joffrey der Erbe der Firma. Schließlich sei er der angebliche leibliche Sohn von Robert. Das dem nicht so ist, wissen wir beide. Man munkelt aber, dass Robert es ebenfalls wusste.“ Interessiert lehnte sich Lysa nun zu Petyr. „Sprich weiter.“, forderte sie und er nickte sachte. „Das Testament wurde von niemanden zu Gesicht bekommen. Weder die Brüder von Robert, noch Eddard Stark. Das gefällt den Baratheon-Brüder natürlich nicht, deshalb wollen sie nach dem Testament suchen.“ Lysa überlegte einen Moment lang und leckte sich kurz über ihre Lippen. „Du meinst also, dass das Testament gefälscht war?“, hakte sie nach und lächelte, als sie offenbar selbst erkannte, worauf Petyr hinaus wollte. „Wir brauchen das Testament!“ Voller Euphorie und Tatendrang hatte sie ihre Hand auf Petyrs Schulter gelegt. Er allerdings hob seine und beruhigte sie wieder. „Nein. Wir brauchen das Original.“ Lysa kam ins Stocken. „Denkst du Cersei, diese Schlange, hat das Original nicht schon längst vernichtet?“ Petyr allerdings schüttelte den Kopf. „Nein. Cersei würde es im Leben nie weg schmeißen. Sie will jeglichen Beweis für Roberts Unfähigkeit aufbewahren, um ihren Kindern später einmal zu zeigen, was für ein Weichling ihr Mann war.“ Lysa überlegte und dies ließ Petyr ihr gewähren. Statt weiter zu sprechen, lehnte er sich vor und nahm abermals einen Schluck aus seiner Tasse, die er wieder abstellte, als sich Lysa zu Wort wandte: „Und wie glaubst du, soll ich dir dabei helfen?“ Sie war skeptisch, das konnte er ihr deutlich aus der Stimme entnehmen. Deshalb strich er ihr beruhigend über den Oberschenkel. „Entsende ein paar Reporter. Sie sollen schnüffeln. Ich habe eine Vermutung, wo Cersei das Schriftstück aufbewahrt. Sie sollen das Leben der Lennister filmen, wie großartig sie sind und sie sollen uns das Testament bringen.“ Sie sollten es Petyr bringen. „Ich weiß, du und ich wollen nur die Wahrheit herausfinden. Und das werden wir, meine Teuerste. Du und ich, gemeinsam.“ Obwohl Lysa noch mit sich haderte, entfachte seine Zärtlichkeit ein Lächeln in ihrem Gesicht. „Mein Liebster, das hat aber einen Preis...“, summte sie ihm entgegen und grinste vielsagend. Petyr erwiderte es und beugte sie zu ihr. „Alles was du willst...“ Den Preis, den er dafür zahlen musste, war leicht zu vollbringen. Mit dem Können, sein Kopf abzuschalten, an etwas anderes zu denken und somit Lysa glücklich zu machen, war alles andere es schwer. So lang die Brünette außer Atem neben ihm in ihrer Decke gewickelt, während Petyr seinen Arm um sie gelegt hatte. „Du bringst mich wirklich jedes Mal zum Schreien, Petyr. Ich hoffe ich bin wesentlich besser, als deine Huren.“ Der Zahlenjongleur ließ seine Mundwinkel kurz in die Höhe zucken. „Du weißt, dass ich sie nicht selber ausprobiere.“ Seine Brauen wanderten leicht in die Höhe, als er seinen Blick zu ihr wandte. „Aber ein Bordell-Geschäft… Petyr… Eine Frau wie ich wird schnell eifersüchtig. Welche Frau würde nicht jemanden wie dich wollen?“ Er schnaufte amüsiert und strich über ihre nackten Schulter. „Ein Mann wie ich, gibt sich nicht mit allem zufrieden.“, erwiderte er, was sie für kurze Zeit beruhigen zu schien. Das Bordell-Geschäft war ein Muss. Es war ein offenes Geheimnis, dass Petyr so etwas führte. Die offizielle Variante war, dass er mit dem Geld, welches er von den Lennister bekam, nicht zufrieden war. Inoffiziell musste er seine Informationen irgendwo her bekommen. So wie auch jetzt. Sein Handy vibrierte, weshalb er seinen Arm ausstreckte und nach dem kleinen Gerät griff. „Immer wichtig...“, seufzte Lysa verträumt und strich mit der Hand über seine Brust. „Entschuldige...“, sagte er sanft und öffnete die Nachricht die er bekommen hatte. Seine kleine Informantin schrieb ihm das Neuste und der Dunkelhaarige wusste nicht, ob er es für gut heißen sollte. Sansa Stark hatte einen Auftrag und zwar den, dem Jeyne Pool nicht gewachsen war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)