Beautiful Liars von Loomis ([AU: Petyr/Sansa]) ================================================================================ Kapitel 4: Beastly ------------------ Sansa „Ihr seid super gewesen, Mädels! Ich bin begeistert!“ Grinsend hob der Fotograf sein Daumen, ehe er die beiden Freundinnen mit einer Umarmung verabschiedete. Der Kerl war äußerst nett und lieb. Das Fotoshooting hatte sehr viel Spaß gemacht, da er trotz Strenge irgendwie einen gewissen Charme besaß und die Witze, die er in das Shooting warf, hatte beide zum Lachen gebracht. Mit Sicherheit waren die Fotos was geworden und Sansa konnte es kaum erwarten, sie zu Gesicht zu bekommen. „Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“, gab er noch von sich, ehe er sich von den beiden abwandte und in sein Büro ging. Margaery drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu Sansa. Sie beide waren wieder in ihre ursprüngliche Kleidung und waren abgeschminkt. Margaery hatte ihre Frisur behalten wollen, während Sansa ihre Haare, wie so oft, wieder offen trug. „Lass uns noch etwas trinken gehen.“, sagte die Brünette und hakte sich in Sansa ein. Das war ein gutes Angebot, doch Sansa wusste, dass Joffrey auf sie warten würde. Sie wollten sich heute Abend nochmal sehen, dabei würde sie doch viel lieber etwas mit Margaery unternehmen. „Ich weiß nicht. Joffrey und ich wollten heute Abend etwas zusammen machen und ich lasse ihn ungerne warten.“ Margaery rollte mit den Augen, was Sansa ein schlechtes Gewissen einbrachte. „Du hast wirklich nie Zeit.“, merkte die Brünette mit erhobenen Brauen an, ehe sie hinzufügte: „Hast du irgendwann auch mal Spaß?“ Sansa kaute auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie ergeben seufzte und lächelte. „Na gut. Aber nicht lange, okay?“ Sofort erhellte sich das Gesicht Margaerys. „Geht doch!“ Zusammen verließen sie das Fotoatelie und gingen auf den Chauffeur zu, der neben den Leibwächter stand. Sansa hatte ihren persönlichen Leibwächter, wobei sie sich stets fragte, ob das wirklich nötig war. Immerhin würde ihr doch niemand etwas antun wollen, so bekannt war sie nun auch wieder nicht. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er nur da war, damit sie nicht plötzlich verschwand und so sehr sie das auch wollte, so sehr wusste sie auch, dass es schier unmöglich war. Die Familie erschien ihr viel zu gefährlich, als das sie es wagen würde, zu gehen. Das hing auch viel damit zusammen, dass ihr Vater anders als sein bester Freund gestorben war. Er wurde erschossen und Sansa war nicht dumm. Auch wenn sie es sich nicht vorstellen konnte, das diese Familie so etwas tat, so war sie von Tag zu Tag noch fester der Überzeugung, dass sie zumindest etwas damit zu tun hatten. „Wir gehen noch etwas zusammen trinken. Können wir euch anrufen?“ Sansa sah auf den Chauffeur, beabsichtigt nicht auf ihren seltsamen Leibwächter. Er hatte den Spitznamen Hund, warum auch immer. Möglicherweise war er genauso gefährlich und unberechenbar, wie es ein Rottweiler war oder er war genauso hässlich wie ein Straßenköter. Seine Narben waren unverkennlich und er schien schier ungepflegt auszusehen, was aber nur auf die verbrannte Hälfte seines Gesichtes zurückzuführen war. „Ich schätze, das ist keine so gute Idee, Mädchen.“, knurrte ihr Leibwächter auch schon, wobei Sansa sich ein Seufzen verkneifen musste. „Joffrey wird es nichts ausmachen, wenn ich mit Margaery etwas trinken gehe und ich werde pünktlich wieder da sein.“, versicherte sie dem Kerl gezwungen, ehe sie wieder auf den Chauffeur sah, der sie aufmunternd anlächelte. „Ruft einfach an, wir holen euch ab.“ Im Gegensatz zu Sansa lächelte Margaery wieder wie ein Sonnenschein und nickte aufrichtig. „Machen wir, danke!“, zwitscherte sie, bevor sie Sansa einfach mit sich zog. „Lass dir doch nicht alles von ihm sagen“, sprach die Brünette, als sie in ausreichender Entfernung liefen. Sansa seufzte. „Der Kerl ist unheimlich. Da bekomme ich grundsätzlich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen.“ Unbeholfen zuckte sie mit den Schultern, bevor sie wieder sanft lächelte und das Lächeln von Margaery erwidert bekam. „Du siehst immer so traurig aus, Sansa.“, stellte sie plötzlich fest, wobei Sansa beinahe erschrak. „Was meinst du damit?“ Maggie zuckte leicht mit ihren Schultern. „Nun ja, du siehst aus, als... ich weiß nicht. Du verkriechst dich immer irgendwo alleine hin, willst deine Ruhe. Du bist so still, wenn Joffrey da war. Irgendwas stimmt doch nicht.“ Sansa war es absolut nicht klar, wie Margaery ausgerechnet jetzt auf dieses Thema kam. „Wir sind jetzt alleine, Sansa. Du kannst offen mit mir sprechen, ist denn wirklich alles okay zwischen dir und Joffrey?“ Nein, das war es nicht. Doch Sansa nickte. „Ja, alles in Ordnung. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst.“ Sie richtete ihren Blick starr nach vorne und bekam trotzdem mit, wie Maggie sie besorgt von der Seite musterte. Sie konnte es ihr nicht einfach auf die Nase binden, was Joffrey mit ihr anstellte. Es war zu schrecklich und wer konnte ihr versichern, dass Margaery ihr das auch wirklich glaubte? „Wie auch immer.“, seufzte Margaery und lief weiter neben Sansa her. Sie waren im Augenblick in Manchester. Eine wunderschöne Stadt, die kaum an Großbritannien erinnerte. Eher an Amerika. Sansa hatte schon damals davon geträumt, in einer großen Stadt zu wohnen, vor allem in Amerika. Manchester kam dem doch ein wenig ähnlich und war doch meilenweit davon entfernt. Ihre Villa stand in Heywood, eine eher ländliche Gegend nahe Manchester, war den perfekten Kontrast bot. Sansa war ländlichere Gegende gewohnt und fühlte sich dort wesentlich heimischer, als in einer Großstadt. Vor allem in Zeiten wie diese. Sie erreichten das Café und setzte sich draußen an einen der Tische. „Mein Bruder meinte neulich, du sollst endlich wieder mitkommen!“, verkündete Margaery nun, um das vorherige Thema gänzlich unter den Teppich zu kehren und es klappte. Sansa lächelte und zog ihre Brauen in die Höhe. „Ach ja?“ Margaerys Bruder war eine Augenweide. Blond, groß und gut gebaut. Er hatte so ein sanftes Gesicht und die Stimme eines Sängers. Jedes Mal, wenn er sie ansah, könnte Sansa dahin schmelzen. In ihren Augen war Loras der perfekte Kanditat für ihre Rettung aus der misslichen Lage. Er war der Erbe eines anderen Modelabels, welches den Tyrells gehört. Es wurde zum Teil aufgekauft von Stags, jedoch waren sie deutlich eigenständiger. „Er soll uns doch mal besuchen kommen.“, schlug Sansa nun vor, als Kompromiss, damit sie nicht in irgendeinen Club gehen musste. Margaery lächelte nun traurig, bevor sie ihre Bestellung aufgab und für Sansa gleich mitbestellte. „Er will nicht in die Villa“ Sansa sah sie verwirrt an: „Warum nicht?“ Die Brünette zuckte mit den Schultern. „Es behagt ihn da drinnen nicht und er will nicht von den ganzen Models umschwirrt werden.“ Sie lachte leise und lehnte sich etwas zurück, überschlug ihre Beine. „Meine Grandma ist übrigens der Meinung, ich solle Renly Baratheon heiraten.“ Erneut lachte Margaery, wobei Sansa ungläubig die Augen weitete, dabei amüsiert grinste. „Nein, echt? Warum das denn?“ Auch wenn sie es sich gut vorstellen könnte, wie Margaery jemanden wie Renly heiratete. Er war gutaussehend, wirklich sehr gutaussehend. Er hatte ein Lächeln, das einem das Herz erwärmte und sehr viel Stil, vor allem für einen Mann. Eigentlich wäre er perfekt für die Brünette, wie Sansa fand. „Ich weiß nicht, wie sie auf die Idee kommt, aber an sich wäre es nicht schlecht.“ Margaery tippte mit dem Finger auf ihren Lippen herum und hatte einen Blick drauf, den Sansa nicht deuten konnte. „Was bedeutet an sich?“, fragte sie nun neugierig nach und beugte sich vor. Margaery verstummte und ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Ich glaube er steht nur auf Männer.“ Sie beide begannen zu lachen und Sansa fühlte sich so ausgelassen, wie lange nicht mehr. Es hatte keine Rolle gespielt, wie sehr sie sich beeilt hatte und wie sehr sie Margaery dabei verwirrt hatte. Es spielte alles keine Rolle mehr. Die Hand flog direkt in ihr Gesicht und sie taumelte zwei Schritte hinter. „Wo warst du?“, keifte Joffrey Sansa an und sie schluchzte leise, versuchte verbittert, das Weinen zu verkneifen. „Ich war mit Margaery etwas trinken.“ Der Blonde ging einen weiteren Schritt auf sie zu, packte sie an ihre Oberarme und zwang sie, ihn anzusehen. „Was trinken? Dafür versetzt du mich?“, knurrte er wütend und musterte sie abfällig. „Ich... ich hab dich aber nicht versetzt!“ Hatte sie wirklich nicht. Aber es war so schön mit Margaery ausgelassen zu reden. Sie haben einfach nur einen Sojalatte getrunken und hatten über Jungs gelästert. Margaery hatte ihr gestanden, dass sie sogar Erfahrungen mit Mädchen hatte und das dieses ausgelassene Leben gar nicht mal so schlecht war. Sansa hatte völlig die Zeit vergessen und nun bereute sie es bitter. Obwohl sie es eigentlich nicht bereuen sollte, denn sie war ein Mensch, wie jeder andere auch, und hatte gewisse Bedürfnisse, so wie sich mit einer Freundin zu treffen und mit ihr zu reden! „Doch das hast du!“, er schubste sie hinter, sodass sie mit dem Rücken gegen die Wand aufprallte. „Und jetzt versetze ich dich!“ Er ging auf den Stuhl zu, worauf seine Jacke gehangen war. Sie fühlte den Schmerz, ihre Lippe brannte und sie leckte automatisch drüber. Schon hatte sie den Geschmack von Blut auf ihrer Zunge und sie begann zu zittern. Das war widerlich, aber auch nicht das erste Mal. „Ich wusste, dass du genauso bist wie dein Vater. Du solltest aufpassen, dass dir nicht das Gleiche passiert wie ihm!“ Und schon verließ er das Zimmer, schloss ruhig die Türe hinter sich. Sansa konnte nicht glauben, was eben passiert war und was dieser Teufel zu ihr gesagt hatte. Er hoffte ihr passierte das Gleiche? Sie war doch nur ein wenig zu spät gekommen? Wie konnte so jemand nur so ein Biest sein? Sansa konnte es nicht mehr aufhalten. Die Tränen stiegen in ihren Augen und sie weinte, schluchzte und würde am liebsten noch schreien. Es war nicht mehr auszuhalten, diese Schmerzen brannten in der Seele. Die körperlichen Schmerzen waren noch gar nicht das Schlimme, es tat ihrer Psyche absolut nicht gut. Sansa zog ihre Knie zu sich, schlang ihre Arme darum und bettete ihren Kopf darauf. „Warum... warum ich?“, schluchzte sie und biss auf ihre Unterlippe. Das durfte alles doch nicht wahr sein. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihre Schulter und sie zuckte heftig zusammen, hob den Blick. Niemand sollte sie so sehen, absolut niemand. Erstrecht nicht Joffrey! Doch es war nicht Joffreys Gesicht, in welches sie sah. Es war Margaery. In ihrem Blick lag deutliches Mitleid, was Sansa nur noch mehr zum schluchzen brachte. Sie bekam noch nicht einmal wirklich Luft mehr. „Sansa...“, hauchte die Brünette und strich durch ihre Haare. „Komm her.“ Sanft zog die Brünette sie in die Arme und wog sie darin. „Es ist gut, er ist weg und ich bin da.“ Sansa schämte sich so unglaublich und doch tat es gut, endlich von jemanden gehalten zu werden. „Es ist nicht alles okay... zwischen uns...“, hauchte Sansa und drückte sich dichter an ihre Freundin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)