Beautiful Liars von Loomis ([AU: Petyr/Sansa]) ================================================================================ Kapitel 3: Twisted ------------------ Petyr „Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug, Mister Baelish.“ Dieses geheuchelte Lächeln auf den Lippen des Kahlköpfigen erhellte doch jedes Mal die Laune des Dunkelhaarigen. „Natürlich hatte ich einen angenehmen Flug, Varys.“ Er legte seinen Kopf sachte zur Seite und musterte ihn. „Ich hoffe ich habe nicht all zu viel verpasst.“ Eine lockere Anspielung, die mehr als verständlich für Varys war, der leicht mit den Achseln zuckte. Varys war vollkommen für die Presse zuständig und seltsamerweise flüsterten ihm viele Menschen viele Dinge zu. Petyr wünschte sich, er könne jeden einzelnen der kleinen Spinnen - wie sie Varys so gerne nannte - ausfindig machen. Es könnte der Koch sein, die Putzfrau, vielleicht ja sogar der Bäcker von nebenan. Das Räuspern Cerseis ließ die beiden Männer verstummen. „Können wir nun anfangen?“ Sie sah streng auf die beiden, ehe sie auf den Tisch deutete, an den sich nun alle Anwesenden setzten. „Wir sind noch nicht vollzählig.“, stellte Petyr mit einem kurzen Blick über den Tisch fest, bevor er auf die Vorstandsvorsitzende blickte. „Tyrion ist verhindert und Jaime kümmert sich um den Auftrag für unsere Models, der morgen laufen muss.“, erklärte sie knapp und lehnte sich in ihrem Stuhl am Tischende hinter. „Sie wollten uns doch etwas mitteilen, Mister Baelish. Gibt es Neuigkeiten von meinem Vater?“ Sie legte ihre Stirn in Falten und sah auffordernd auf Kleinfinger, welcher sich nun räusperte. „Ihr Vater hat in London alles unter Kontrolle.“, begann er und schmunzelte leicht. Für die Lennister war das sicherlich keine allzugroße Neuigkeit. Wohl eher eine Selbstverständlichkeit. „Allerdings habe ich gehört, dass sowohl Stannis als auch Renly ein gewisses Misstrauen gegen die Familie Lennister hegen und...“ - „Das ist nichts Neues! Renly und Stannis waren schon immer besessen von den Posten ihres Bruders und nun meines Sohnes. Aber sie sind nicht im Testament erwähnt worden, sondern Joffrey.“ Petyr ärgerte es, dass Cersei sich die Freiheit nahm, ihm ins Wort zu fallen, doch er schluckte es runter und lächelte stattdessen höflich. „Natürlich, das wissen wir alle.“ Sein wissender Blick durchbohrte die Mutter des Geschäftsführers, ehe er fortfuhr: „Sie hegen auch ein Misstrauen gegenüber dem Testament.“ Es war eine indirekte Warnung, ein durchbohrender Satz, der dazu gemacht war in die schwarze Seele der Blonden inzudringen. Und auch wenn die Löwenmutter es sich nicht anmerken lassen wollte, so bemerkte Petyr, wie sie leicht unbehaglich hinter wich. „Das sind doch alles nur Gerüchte. Wer schenkt Gerüchte denn schon Glauben? Renly und Stannis können absolut nichts tun, außer sich zum Gespött zu machen.“, mischte sich Varys ein, um die Mutter zu beruhigen, doch sowohl Varys als auch Petyr wussten, dass Stannis und Renly gefährlich werden konnten, als die meisten sie einschätzten. Obwohl sie seit Roberts Heirat mit Cersei kaum etwas mit ihrem Bruder zu tun hatten, so hatten sie ihn gekannt. Und das besser, als wohl jeder anderer zuvor. Nun war es an Petyr, der sich räusperte, um die Aufmerksamkeit beider zu bekommen. „Nun ja, beweisen können sie nichts. Doch es werden wohl oder übel gewisse Herausforderungen auf Joffrey zukommen. Ich hoffe er ist gewachsen genug, diese Herausforderungen zu bewältigen.“ Er runzelte seine Stirn und musterte Cersei, die Petyr nicht aus den Augen ließ. „Natürlich ist er das. Er ist ein Lennister und wir lassen uns nicht von irgendwelchen Schmarotzern irgendetwas anhaben.“ Sie stand auf und trat auf das Fenster zu, um auf die Straßen Manchester hinab zu sehen. „Sollen Renly und Stannis doch vorbei schauen. Finden werden sie nichts. Und sie sollen Joffrey lieber in Ruhe lassen.“ Sie klang bedrohlich und sie wussten, dass Cersei tatsächlich bedrohlich war. Nichts, das sie sagte, hatte etwas mit leeren Versprechungen zu tun und doch war sie zu unvorsichtig. Sie war Mutter und sie ließ sich viel zu sehr von Gefühlen leiten. Das machte sie unberechenbar aber gleichzeitig auch durchschaubar. Petyr schwieg und beobachtete die Löwenmutter, die sich langsam wieder zu Petyr und Varys drehte. „Haltet mich auf den Laufenden. Varys... Sagen Sie ihren Spinnen, die sollen ein Auge auf Renly und Stannis werfen.“, befahl sie schroff und sah Varys vollkommen ernst an. „Die Spinnen tun, was immer sie wollen.“ - „Sie sollen tun, was ich will! Mister Baelish, ich will alles wissen, was sie in Erfahrung bringen. Alles! Und das unverzüglich.“ Petyr nickte, wissend, dass er diesem Befehl sowieso keine Folge leistete. „Das werde ich machen.“, log er ihr vor und lächelte selig. „Sie dürfen jetzt gehen.“, sagte sie wütend und sowohl Varys als auch Petyr standen auf und verließen den Konferenzraum. Nebeneinander schlenderten sie den Flur entlang, der so säuberlich rein zu sein schien, dass man vom Boden essen könnte. Die Gerüchte und Intrigen machten diesen allerdings dreckig und verschmutzten die gesamte Firma. „Sie haben ihr nicht alles erzählt.“, gab Varys von sich und lächelte wissend, wobei Petyr amüsiert schnaufte. „Ich habe alles erzählt, was in ihrem Interesse stehen könnte.“ Sie blieben stehen und Petyr wandte sich Varys zu, der auf den Dunkelhaarigen hinaufsah. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich herausstellt, wann Joffrey nachgeben wird.“, sagte Varys, wobei Petyrs Mundwinkel leicht in die Höhe zuckten. „Joffrey wird zur Gefahr für sich selbst. Er weiß zu wenig und sollte er etwas von dem, was hinter diesen vielen Wänden geschehen ist, in Erfahrung bringen, wird es Krieg geben.“ Obwohl Petyr dies neutral ausgesprochen hatte, so lag eine gewisse Vorfreude in seiner Tonlage, die Varys nur zu gut deuten konnte. „In der Tat.“ Sie wussten beide, dass die Familie Lennister zum Scheitern verurteilt war. Es war nur eine Frage der Zeit und unklar, wer für diesen Sturm sorgen wird. 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