Love Story von Bambusbesen (Midorima X Akashi) ================================================================================ Kapitel 1: Hanami ----------------- In zartem Rosa hoben sich die Kirschblüten vom wolkenlosen Himmel ab und zeichneten einen sanften Kontrast auf das helle Blau. Der Duft von frisch gebackenen Taiyaki wurde mit einer belebenden Brise von den Ständen herüber geweht. In einiger Entfernung spielten Musiker ein heiteres Lied. Unter den erblühenden Bäumen waren Decken ausgebreitet, auf denen Freunde oder Familien saßen, ihr mitgebrachtes oder gekauftes Bentô teilten und sich am Frühlingserwachen erfreuten. Tief atmete Akashi ein. Seinen freien Tag wollte er genießen. Einen Tag kam sein Vater auch ohne ihn in der Firma zurecht, so wie früher vor der Beendigung seines Studiums. Viel zu selten hatte er die Möglichkeit, einen Tag mit dem jungen Arzt zu verbringen. Vor allem seit sie ins Berufsleben eingetreten waren. In unregelmäßigen Abständen trafen sie sich abends zu einer Partie Shogi oder einer Runde Basketball. Aber ein kompletter Tag ohne Verpflichtungen war bei Akashi eine Ausnahme. Zweifellos war er von Kindesbeinen an einen straffen Zeitplan gewöhnt, umso mehr kostete er die rar gesäte Freizeit aus. Die roten Augen erfassten den Grünhaarigen, der sich ihm mit zwei Papptellern näherte. Der moosfarbene Yukata und der Haori in hellem Grün intensivierten die ruhige Ausstrahlung von Midorima. Traditionelle Kleidung stand ihm gut. Midorima reichte ihm einen der Pappteller und ließ sich wieder neben ihm auf die Decke sinken. Das silberne Glöckchen, das heutige Lucky Item, an seinem Obi klingelte leise. In vertrauter Manier richtete der Größere seine Brille. „Vielen Dank.“ Akashi betrachtete das goldbraun gebackene Taiyaki. Es duftete herrlich. Durch die Pappe spürte er die Hitze, die von dem Teig ausging. So frisch schmeckte es am besten. „Die Taiyaki sind mit Vanillepudding gefüllt“, erklärte Midorima knapp. Gewissenhaft pustete dieser, bevor er von der Süßigkeit abbiss. Ein Lächeln umspielte für wenige Herzschläge Akashis Lippen. Midorima war ein äußerst angenehmer Freund, gewissenhaft, in seinen Gewohnheiten beständig und ordentlich. Die Hartnäckigkeit, mit der er jedes Mal erneut versuchte, den Rotschopf zu übertrumpfen, amüsierte ihn. Und Midorima war darin äußerst geschickt, er forderte ihn intellektuell. Könnte er nur dasselbe von seiner Zukünftigen behaupten. Sein Vater hatte sie für ihn ausgesucht. Durch dessen traditionelle Einstellung hatte er selbst wenig Mitspracherecht. Yuuka mochte hübsch, kultiviert und als Tochter eines Pharmakonzerninhabers eine hervorragende Heiratskandidatin sein, aber er konnte mit ihr nichts anfangen. Sie reizte ihn nicht. Der jungen Frau fehlte diese gewisse Erhabenheit, die er schätzte. Vieles wäre einfacher, wäre Midorima eine Frau. Dann würde er ihn zur Frau nehmen. Die roten Augen huschten zu dem Größeren, der einen weiteren Bissen von seinem Taiyaki nahm. Dieser Gedanke war so absurd wie interessant. Wie Midorima als Frau wohl aussehen würde? Er wäre deutlich kleiner, sein Haar vermutlich länger. Nein. An diesem gedanklichen Bild war etwas falsch. Dann wäre er nicht mehr der Midorima Shintarô, den Akashi kannte. Der Rothaarige schob seine kuriosen Gedanken beiseite und hob ebenfalls seine Leckerei, um genüsslich hineinzubeißen und sich an dem Geschmack von weichem Teig zusammen mit warmem Vanillepudding zu erfreuen. Nachdem von den Taiyaki lediglich ein paar unscheinbare Krümel übrig geblieben waren, wanderte Akashis Blick zu den aufgebauten Ständen hinüber. „Lass uns mal schauen, was es dort gibt.“ Die meisten Stände verkauften verschiedenste Speisen, die typisch auf einem Hanami waren. Aber an anderen Ständen wurden auch andere Waren angeboten. Kleine Geschicklichkeitsspiele waren auch üblich. Midorima gab einen zustimmenden Laut von sich. Sie packten die mitgebrachte und inzwischen leere Bentôbox wieder zusammen. Zusammen mit der Decke wurde sie in der Tasche verstaut, die Midorima über der Schulter trug. Gemütlich schlenderten sie zu den Ständen und zwischen ihnen entlang. Sie passierten die unterschiedlichsten Menschengruppen. Da gab es das verliebte Pärchen, das nur Augen füreinander hatte. Bei einem Stand versuchten ein paar Jugendliche die Fische aus dem aufgestellten Wasserbecken nur mit einem Papierkescher zu fangen. Etwas weiter entfernt quengelte ein kleiner Junge, weil er eine der geschnitzten Masken wollte. „Das letzte Spiel von Kagami und Kuroko gegen die Amerikaner war äußerst knapp.“ Für Akashi kam diese Bemerkung nicht überraschend. Sie unterhielten sich immer über die aktuellsten Spiele der Basketball Profiliga. Einige der Kiseki no Sedai sowie Kagami hatten die Chance am Ende der Oberschule ergriffen und waren Profi geworden. Für ihn war das keine mögliche Option gewesen. Als einziger Sohn lag es in seiner Verantwortung, das Unternehmen seines Vaters eines Tages zu übernehmen. Darauf war er sein Leben lang vorbereitet worden. Manchmal fragte Akashi sich, wie sein Leben verlaufen wäre, wäre er in einer weniger wohlhabenden Familie groß geworden. Midorima war in seiner Berufswahl völlig frei gewesen. Auch dieser hatte das Angebot erhalten, professionell Basketball zu spielen. Aber dessen Entscheidung, Arzt zu werden, hatte schon lange festgestanden. Basketball war für sie ein wichtiges Hobby, eine Gelegenheit, sich körperlich auszupowern. Außerdem mochte er an diesem Sport, dass er seine strategischen Fähigkeiten darin einsetzen konnte, um den Sieg zu erhalten. Es war wie Shogi mit einer anderen Anzahl von Spielfiguren mit individuellen Talenten. Kombinierte man sie passend und ging mit der richtigen Strategie vor, war der Triumph sicher. Zustimmend nickte Akashi. „Sie hätten die Schwäche der Nummer 7 schneller durchschauen müssen. Sie war offensichtlich.“ In Gedanken ging Akashi bei den Spielen immer verschiedene Möglichkeiten durch, wie er reagieren würde in solch einem Fall. Diese amerikanische Mannschaft hätte man mit einem größeren Punkteabstand besiegen können. Aus den Augenwinkeln bemerkte er das kleine Lächeln des Größeren. „Kagami war schon immer dafür bekannt, mit seiner Kraft die Probleme aus dem Weg zu räumen.“ Akashi nickte. „Das ist wahr.“ Kagami gehörte nicht zu den großen Strategen. Er war vielmehr der Stürmer, den man Körbe schießen ließ und der mit seiner Kraft und Leidenschaft den Gegner möglichst demoralisierte. Akashi diskutierte ein paar der Strategien des vergangenen Spiels mit Midorima durch, bis sich allmählich die Sonne dem Horizont entgegen neigte und den Park in abendlich weiches Licht tauchte. An einem Sake-Stand hielt Akashi inne. „Möchtest du auch Sake?“, fragte er den Grünhaarigen. Dieser richtete einmal mehr seine Brille. „Hm.“ Kaum hatte Akashi die Zustimmung, trat er an den Stand heran und verlangte ein Fläschchen Sake mit zwei Schälchen. Nachdem er den gewünschten Betrag gezahlt hatte, erhielt er von dem älteren Verkäufer ein kleines Tablett mit einem Sakefläschchen und für jeden eine kleine Schale. Das Tablett brachte er zu einem der wenigen freien Tische, die rings um den Stand aufgestellt waren, und den Midorima bereits in Beschlag genommen hatte. Kleine dampfende Wölkchen erhoben sich aus der Keramikflasche. Der Rotschopf umfasste den Hals des Fläschchen. An dieser Stelle schmiegte sich das Material warm gegen seine Haut. Am Bauch der Flasche hätte er sich die Finger verbrannt. Akashi füllte die Schalen und stellte die zur Hälfte geleerte Flasche wieder ab. Viel war in diesen kleinen Keramikgefäßen nie drin, aber sie wollten sich auch nicht betrinken, sondern den angemessen Abend ausklingen lassen und auf das Feuerwerk warten. Der heiße Sake tat bei den sinkenden Temperaturen an einem Frühlingsabend gut und hielt den Körper innerlich warm. Er hob sein Schälchen und sah zu Midorima. „Kanpai.“ Sie prosteten sich zu. Anschließend nippte der Rotschopf von dem heißen Getränk. Der Alkohol prickelte leicht auf der Zunge und hinterließ den typischen Geschmack nach Alkohol. „Der Sake ist gut“, kommentierte Midorima. Natürlich war der Sake gut. Akashi hatte schließlich darauf geachtet, dass der Stand ein vertrauenserweckendes Bild präsentierte. Außerdem hielten sich viele Menschen an den Tischen des Standes auf, was bedeutete, dass der Sake eine gewisse Qualität haben musste. Menschen sammelten sich immer dort, wo die Waren ansprechend waren. Während um sie herum ein reges Summen ungezählter Stimmen herrschte, breitete sich zwischen ihnen ein angenehmes Schweigen aus. Eines jener Art, das nicht als bedrückend empfunden wurde und den Wunsch auslöste, etwas zu sagen, nur um der Stille zu entkommen. Akashi nahm einen großzügigen Schluck und leerte sein Schälchen. Die roten Augen sahen hoch zum beinahe dunklen Himmel. Vereinzelt blitzten kleine Sterne auf, deren Helligkeit nicht einmal eine nächtliche Stadt überlagern konnte. Er fühlte sich wirklich wohl gerade. Sogar sein kleiner Bruder in ihm war ganz friedlich. In den letzten Jahren hatte er gelernt, flexibler mit ihm umzugehen. Akashi überließ ihm vor allem in der Firma das Feld. Als Juniorchef musste er sich Respekt verschaffen und die älteren Kollegen davon überzeugen, dass er aufgrund seiner Fähigkeiten das Recht hatte, Forderungen an sie heran zu tragen. Und er half ihm gegen Yuuka. Wenn sie seinen kleinen, berechnenden Bruder nicht mochte, überzeugte sie ihren Vater, die Vereinbarung ihrer Familien aufzulösen. Dann musste er sie nicht heiraten. Ihre Angst hatte er schon deutlich in ihren Augen gelesen. Warum sollte sie einen Mann heiraten wollen, vor dem sie sich fürchtete? Midorima fürchtete sich nicht vor seinem kleinen Bruder. Er war ihm mutig entgegen getreten, respektvoll, aber tapfer. Verloren hatte er trotzdem gegen ihn. Dennoch hinterließ ihre gemeinsame Vergangenheit bei Akashi das Gefühl, dass Midorima ihn respektierte, ohne dass er sich bewusst gegen ihn behaupten und auf seinen Platz verweisen musste. Der Grünhaarige provozierte seinen kleinen Bruder nicht, Besitz von ihm zu ergreifen. Akashi fiel auf, dass Midorima seine Schale ebenfalls geleert hatte, sodass er nachfüllen konnte. Versonnen betrachtete er die klare Oberfläche des Sake. Könnte er nicht jemanden wie Midorima heiraten? Woher kamen nur diese Gedanken? Wahrscheinlich hatte sein Vater sie an die Oberfläche gedrängt mit der arrangierten Hochzeit. Leistung zu bringen war für ihn wie Atmen. Stets war er der tadellose Sohn, den Masaomi erzogen hatte. Doch in ihm sträubte sich alles gegen diese Hochzeit. Wenn er schon sein Leben mit einem Menschen teilen sollte, dann wollte er gern entscheiden, wer an seiner Seite bleiben durfte. Und diese Frau, Yuuka, durfte es nicht. Ein Schluck des heißen Getränks fand den Weg in seinen Mund. Solange er die Leistung brachte, die sein Vater von ihm verlangte, konnte er doch selbst entscheiden, mit wem er eine Beziehung eingehen wollte… oder nicht? Doch, entschied er. Es ging nur um Leistung. Der Firma ging es gut. Sie machten hervorragende Umsätze dank ihm. Akashi wollte eigenständig entscheiden, welcher Mensch ihm nahe kommen durfte. Entschlossen leerte er seine Schale und sah Midorima an. „Ich kenne eine Stelle, von der wir das Feuerwerk besser sehen können“, erklärte er. In dem Gesicht des Größeren wurde verhaltenes Interesse sichtbar. Akashi kannte die kleinen Anzeichen. Ein winziges Zucken der Augenlider, ein interessiertes Brummen. „Dann zeig sie mir.“ Kurz huschte ein Lächeln über Akashis Lippen. Er brachte das Tablett mit dem Keramikfläschchen und den Schalen zurück zum Stand. „Komm mit.“ Er bedeutete Midorima mit einer Geste, ihm zu folgen. Geschickt schlängelte Akashi sich durch die Menschenmasse, die sich inzwischen in freudiger Erwartung auf das Feuerwerk angesammelt hatte. Midorimas lucky Item klingelte vor sich hin und obwohl das Glöckchen beinahe komplett zwischen den aufeinanderprallenden Gesprächsfetzen unterging, hörte er sie, weil er sich darauf konzentrierte. Akashi wollte sicher gehen, dass der Grünhaarige ihm folgte. Die Menge der Menschen lichtete sich zunehmend. Die Stille einer zur Ruhe kommenden Stadt umhüllte sie. Leise knirschte der Sand unter ihren Zori. Nach einigen Minuten wichen die Bäume zurück und gaben den Blick auf eine hölzerne Brücke frei, die sich über einen schmalen Fluss wölbte. Auf jeder Seite des Ufers erleuchtete eine Laterne die Brücke. Zielstrebig hielt Akashi darauf zu. Midorima hielt sich hinter ihm. Erst auf der Brücke blieb er schließlich stehen und wandte sich ihm zu. Midorima sah sich um und deutete schließlich ein Nicken an. „Das ist ein schöner Platz.“ Prüfend blickte er in die Richtung, wo die Feuerwerkskörper in den Himmel geschossen werden würden. „Man hat wirklich einen guten Blick von hier aus.“ Sie standen leicht erhöht, zwischen Ufer und den Bäumen des Parks waren einige Meter Wiese, sodass ein freier Blick zum Himmel möglich war. Ein wissendes Schmunzeln umspielte Akashis Lippen. „Ich weiß.“ Außerdem waren sie allein. Akashi schätzte Ruhe gerade nach anstrengenden Tagen sehr und der Größere hielt es ähnlich. Ein erster Knall ertönte. Sie waren keine Sekunde zu spät. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich gänzlich auf den Himmel. Wenige Augenblicke später hallten weitere Detonationen zu ihnen herüber. Das nächtliche Firmament wandelte sich zu einer schwarzen Leinwand, auf der die Künstler ihre Werke präsentierten, die lediglich ein paar Herzschläge erstrahlten, um dann zu verlöschen. Funkelnde Blumen in allerlei Farben wechselten sich ab mit schillernden Fontänen und glitzerndem Goldregen. Als krönenden Abschluss nieselte es abertausende schimmernde Goldfunken, die wohlige Schauer in ihm auslösten. Akashi sah zu Midorima. Auf dessen helle Haut hatte sich ein warmer Schein gelegt, hervorgerufen von dem Goldregen, der allmählich herab fiel und kurz über dem Boden verlosch. Der Grünhaarige sah unheimlich attraktiv aus. Seit wann er offensichtlich Interesse an Männern fand, war ihm schleierhaft, doch Akashi grübelte nicht lange darüber. Er war ein Mann der Taten. Entscheidungen wurden schnell und effizient gefällt. In diesem Moment wollte er nichts mehr, als Midorima an sich zu ziehen und ihn zu küssen. Nur eine Frage spukte in seinem Kopf umher. Wenn Midorima nun sein Interesse nicht erwiderte? Aber er war Akashi. Er verlor nicht. Innerlich spürte er, dass sein kleiner Bruder sich regte. Er gab ihm einen Schubs und Akashi ließ sich von ihm leiten. Midorima hatte seinen Blick bemerkt und erwiderte diesen ruhig. Der Rotschopf trat näher. Den Blickkontakt löste er nicht. Seinen Kopf musste er weiter heben, war Midorima größer als er. Der Intensität seines Blickes tat dies keinen Abbruch. In den grünen Augen erkannte er das Aufblitzen der unausgesprochenen Frage, was er vorhatte. Midorima fiel die Veränderung natürlich auf. Akashi hob seine Hände. Die schlanken Finger gruben sich in die Blende des moosgrünen Yukata. Einen Moment ließ er Midorima noch, um zu realisieren, was sein Handeln bedeutete. Dann zog er ihn bestimmt zu sich hinab und verschmolz ihre Lippen miteinander. Seine Augen blieben jedoch noch halb geöffnet, um die Reaktion seines Gegenübers zu erfassen. Zuerst weiteten sich Midorimas Augen überrascht. Die Sekunden verstrichen, aber er stieß ihn nicht zurück. Schließlich spürte er, dass der Größere ihm nachgab. Die Spannung auf dem Yukata ließ nach und die Überraschung verblasste in den grünen Augen wie zuvor die Lichter am dunklen Himmel verloschen waren. Innerlich zufrieden erlaubte Akashi seinen Lidern, sich zu senken. Er wollte mehr von Midorima spüren. Neugierig bewegte er seine Lippen gegen die des Größeren, der auf seine Berührungen einging. Seine Lippen waren schön weich und der Geschmack des anderen regte zu mehr an, zu intensiverem Kontakt. Midorimas Hände suchten sich einen Weg über seine Taille in seinen Rücken und schoben ihn näher. Die Art, wie Midorima es tat, glich einer Einladung für ihn, sich ihm von selbst zu nähern. Hätte er ihn gedrängt, hätte Akashi sich vermutlich umentschieden. Aber seine Menschenkenntnis war gut. Auch auf dieser neuen Ebene verhielt Midorima sich vorhersehbar. Er respektierte ihn und forderte ihn nicht heraus. Akashi kam dem Angebot nach und schmiegte sich an den größeren Körper, sodass kein Blatt mehr zwischen sie passte. Midorima so nah bei sich zu spüren, war aufregend. Er konnte dessen Wärme durch die Kleidung fühlen. Sein Herz schlug schneller in seiner Brust. Akashi öffnete seine Lippen und lockte den Grünhaarigen mit einem sanften Biss in die Unterlippe. Wie erwartet kam ihm Midorima entgegen. Ihre Zungen verflochten sich zu einem anregenden Spiel. Er schmeckte wirklich gut, der leichte Beigeschmack nach Sake schien die Empfindungen nur zu vertiefen. Ein heißes und äußerst wohltuendes Kribbeln setzte sich in seinem Inneren fest. Deutlich spürte Akashi jede Stelle seines Körpers, an der sie sich berührten. Die Hände in seinem Rücken, die ihn nahe bei Midorima hielten, den starken Körper, an dem er lehnte, die fremden Strähnen, die seine Stirn kitzelten. Akashis Finger lockerten ihren Griff und hielten den Yukata nur noch schwach fest. Sein Ziel hatte er erreicht. Midorima war ihm ins Netz gegangen. Aus Luftmangel lösten sie den Kuss schließlich. Akashis Lider hoben sich wieder. Dieser Moment war an Midorima ebenfalls nicht spurlos vorbei gegangen. Zwei Smaragden gleich schimmerten seine Augen. Bewusst hielt der Rotschopf den Blickkontakt und blieb nahe bei dem Größeren. „Was tun wir hier?“, murmelte dieser, konnte offenbar noch nicht ganz fassen, wie es zu diesem Kuss gekommen war. „Zuneigung teilen“, schlug Akashi vor. Denn da Midorima sich nicht gegen ihn gesträubt hatte, musste gegenseitiges Interesse bestehen. Langsam glitt seine Zungenspitze über seine Oberlippe. Er konnte Midorima immer noch schmecken. Ein Lächeln umspielte für einen Herzschlag seine Lippen. „Dein Vater hat eine Braut für dich ausgesucht.“ Midorima war gewissenhaft wie immer, aber seine Worte widersprachen seinen Taten. Er ließ ihn immer noch nicht los. Ernst erwiderte Akashi den Blick. „Der Firma geht es gut. Solange ich der Beste bin, hat er kein Recht, sich einzumischen, mit wem ich mein Leben verbringen will.“ Es war ein großer Schritt für ihn, auf diese Weise seinem Vater den Gehorsam zu verweigern. Für dieses Vorhaben musste er viel Kraft aufbringen. Midorimas rechte Hand zog sich zurück und hob sich zu seinem Gesicht. Sanft strichen dessen Finger über seine Wange. „Du wirst etwas Unterstützung benötigen“, hauchte Midorima. Der Grünhaarige kannte die Strenge seines Vaters. Nie zuvor hatte Akashi auch nur daran gedacht, sich ihm zu widersetzen. Aber er war erwachsen und wollte seine eigenen Entscheidungen für sein privates Leben treffen. Akashi musste nicht bestätigen, was Midorima schon wusste. „Leih mir deine Stärke.“ Seine Worte waren leise, aber bestimmt wie man es von ihm gewohnt war. Sein Lächeln nahm der Aufforderung ein wenig die Schärfe. Midorima beugte sich mehr zu ihm herab und nun war er es, der ihre Lippen zu einem weiteren Kuss vereinte. Hosted by Animexx e.V. 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