Das Spiel mit der Eifersucht von abgemeldet (Wichtel-Geschichte für AlienBlood23) ================================================================================ Kapitel 1: Hauptteil -------------------- -♥-♥-♥-♥-♥- „Du tust einfach so, als wärst du in mich verliebt – und dann wird das eine zum anderen führen. Du kennst ihn doch, Haru…“ -♥-♥-♥-♥-♥- An der Decke hingen nicht nur Lampen, es baumelten auch Plastik-Haie und Plastik-Delfine herunter, an den Wänden hingen ausgestopfte Fische, Bilder von Fischern und von Preisen, die zeigten, dass hier irgendwo ein Angler herumlief, der einen riesigen Fisch gefangen hatte. Alles war hell, ein wenig elegant und auf alle Fälle schlicht und gemütlich gehalten. Kein großer Schnick-Schnack war zu finden und hier roch es leicht nach Salzwasser und Meerestieren, nicht so, dass einem übel wurde, aber dass man wusste, was es hier zu Essen gab, wenn man hier drinnen stand. Dieses Restaurant war geschmackvoll und Haruka machte hier seine Ausbildung. Nicht zum ersten Mal kam Rin zum Besuch hierher, aber dieses Mal war es das erste Mal, dass er als fester Partner des zukünftigen Kochs hier war. Auch wenn sie das nicht groß breittragen würden – wäre ja zu auffällig – war das ein seltsames Gefühl. Rin setzte sich an den Stammtisch ihrer kleinen Gruppe aus Freunden – Makoto und Rei saßen bereits da, Nagisa fehlte noch, aber wahrscheinlich rannte der hier irgendwo herum und bestaunte allerlei Sachen. Die ehemaligen Samezuka-Schwimmer waren ab und an auch mal gemeinsam mit Rin hier, aber vor allem Sousuke mied dieses Restaurant – sicherlich nicht wegen des Essens, sondern nur wegen seiner bestehenden Abneigung gegenüber Haruka. Auch wenn das Verhältnis besser geworden war, schien keiner von ihnen groß Zeit mit dem jeweils anderen verbringen zu wollen. Sie waren beide einfach nur zu stur, um zuzugeben das der Andere doch nicht so schrecklich war, wie sie immer gesagt hatten. Der Hai setzte sich auf seinen Stammplatz dieser kleinen Sitzecke. Er saß relativ am Rand, weil er es nicht mochte von allen umrundet zu sein, so konnte er jeder Zeit flüchten – selbst wenn es bisher noch keinen Moment gegeben hatte, wo er diesen Fluchtweg hatte nutzen müssen. Sicherheit ging vor – man wusste schließlich nie was in seine Freunden fahren konnte, gerade Nagisa war da sehr einfallsreich und bemerkte wahrscheinlich nicht, dass er einen ab und an mit seinen Tätigkeiten oder lauten Herumgebrülle wie lecker alles schmeckte, blamierte. Zumindest das Personal hatte sich an den Energiebündel gewöhnt, aber die anderen Gäste waren nicht immer sehr verständnisvoll, was das anbelangte. Bisher war großer Ärger glücklicherweise ausgeblieben – zumindest durften sie immer noch zum Essen her kommen. Obwohl Nagisa fehlte, holten sie einen Kellner an dem Tisch und gaben ihre Bestellung auf. Sie rieten einfach mal auf was der blonde Flitzebogen heute Hunger hätte. Meist musste es nur süß sein und er war zufrieden gestellt. „Und, wie läuft es bei euch so?“, fragte Makoto dann einfach in die Runde und beantwortete sich die Frage dann auch direkt einmal selbst. „Also mein Studium läuft ohne irgendwelche Vorkommnisse, das Studentenleben ist nicht so spannend, wie man denken mag…“ „Also ich habe nie gedacht, dass es spannend wäre“, redete Rin dann einfach mal dazwischen, woraufhin er mit einem Schmunzeln bedacht wurde. „Und wie läuft es liebestechnisch?“ Eine Frage die bei ihnen wirklich sehr selten aufkam. Denn meistens interessierte das die Jungs nicht. Wahrscheinlich würden sie das erst fragen, wenn eine Lady am Tisch saß, bestenfalls noch auf den Schoß einem von ihnen. Gerade deshalb schien Makoto nun ein wenig verwirrt drein zu schauen. „Liebestechnisch…? Nun ja…“, stammelte der Student mit leicht geröteten Wangen und einem verlegenen Blick. Makoto war ein Frauenschwarm, er war der „Good-Boy“ und das schienen viele Ladys gut zu finden. Eben man nahm einen wie Makoto – oder lieber einen „Bad-Boy“ wie… Rin mochte keiner einfallen, er war sich nicht sicher, ob man Sousuke als einen bezeichnen konnte. „Es läuft wie immer, würde ich sagen“, schaffte es Makoto dann immerhin, ordentlich zu antworten. „Wie immer?“, harkte der Rotschopf noch einmal nach. Wäre Makoto single – und würde er es bleiben – wäre es um einiges einfacher Haruka mit ihm zu verkuppeln. „Ja… Wie immer. Warum fragst du, hat sich bei dir etwas ergeben, Rin?“ Mit einer Gegenfrage hätte Rin rechnen müssen, aber irgendwie kam sie dennoch viel zu überraschend für den Hai und er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Haru und er hatten ausgemacht, ein Pärchen zu spielen – damit Makoto hoffentlich eifersüchtig wurde und sich seine Gefühle für Haruka eingestand, wenn es die überhaupt gab. Der Rotschopf war sich unsicher, ob Makoto tiefere Emotionen empfand, oder ob es nur reine Freundschaft war. Da Haru und Mako sich so lange kannten, war es bei ihnen schwer auseinander zu halten. „Rin? Alles in Ordnung?“, fragte Makoto ein wenig besorgt nach, nachdem er keine Antwort erhielt. „Was? Äh, ich meine ja, ja alles ist in Ordnung“, nickte der Hai dann auch direkt. „Und weiter?“ „Wie, und weiter?“ „Na, hat sich was bei dir ergeben?“ „Ach das meinst du. Äh… Ja, kann man wohl so sagen…“ Noch ehe der Tachibana hätte nachfragen können, tauchte Nagisa auf, in Begleitung von des Kochs in Ausbildung – wie immer mit einem monotonen Blick. „Sieh mal, alle sind da, Haru-chan!“, trällerte Nagisa in seiner gewohnten Lautstärke. „Ich dachte, du musst noch arbeiten“, sagte der Matsuoka, als er Haruka entdeckt hatte, denn an dem Koch konnte man keine Schürze oder ähnliche Arbeitskleidung finden, die darauf schließen ließ, dass er arbeiten würde. Die Antwort auf seine Frage kam jedoch nicht von dem Schwarzhaarigen, sondern von ihrem quirligen Freund Nagisa, wobei es sowieso nicht danach aussah als hätte Nanase jetzt etwas gesagt. „Ihr werdet es kaum glauben – aber Haru-chan hat frei bekommen!“, erzählte der Blonde ihnen natürlich breit grinsend. „So einen Chef hätte wohl jeder gerne! Aber er meinte noch etwas – das kann ich selber kaum glauben!“ „Nagisa“, mischte sich Haruka nun doch ein und warf dem aufgeregten Blondschopf einen strengen Blick zu – der jedoch fast so monoton wie sonst immer aussah, nicht ernst zu nehmen also. „Haru-chan hat ein Date!“, brüllte Nagisa dann direkt das ‚Geheimnis‘ heraus, hatte Haruka und dessen Blick scheinbar gar nicht mitbekommen oder ignorierte es einfach in seiner Freude. Makoto verschluckte sich an seinem Glas Wasser und Rin schaute nur ein wenig erschüttert drein und während sich bei Nanase eine kleine Röte ausbreitete, schien Rei zu überlegen, wie groß die Chance war, dass gerade Haruka der Erste aus ihrer Gruppe war, der ein richtiges Date zu haben schien. Verglichen mit Makoto sollte man es eigentlich unmöglich nennen, aber der Tachibana hatte bisher keiner Verabredung zugestimmt und jetzt war es gerade Haruka, der ein Date zu haben schien „Aber er will mir nicht verraten, wer es ist!“, jammerte Nagisa drauf los und schenkte allen in ihrer Runde ein Schmollen, samt Hundeblick der süßesten und unschuldigsten Art. „Mako-chan! Du weißt es doch bestimmt, oder?“ Doch der braun-blondhaarige Student sah noch immer etwas irritiert drein, nachdem er wieder ordentlich atmen konnte. „Ich… ähm… nein“, stammelte er sich dann auch zusammen und warf seinem langjährigen besten Freund einen dieser ‚Hast du vielleicht vergessen mir was zu sagen‘-Blicke zu. Rin stellte sich derweil die Frage ob er irgendwann mal was mit Haruka ausgemacht hatte – ein Date zum Beispiel, aber ihm wollte in dieser Richtung einfach nichts einfallen, also entweder Nanase hatte wirklich ein richtiges Date! – oder er wollte den Hai einfach überraschen. „Nun komm schon Haru-chan!“, jammerte Nagisa. „Wir sind alle beste Freunde! Du musst, ich wiederhole MUSST, uns sagen, wer dein Date ist!“ Nein, eigentlich musste er das nicht tun. Rin wusste zwar nicht, ob er dieses fragliche Date war, aber wenn ja, musste das doch jetzt nicht zu Gespräch kommen, oder? Sie hatten bisher noch nicht richtig abgesprochen, wie sie es ihren Kumpels sagen würden. „Rin.“ Er hörte seinen Namen und schaute daher auch direkt zu Haruka, aber der hatte ihn nicht angesprochen; es war seine Antwort auf diese Frage gewesen und der Hai spürte, wie sich eine Röte unwillkürlich auf seine Wangen platzierte. „Was ist mit Rin?“, fragte Makoto jedoch irritiert nach. Leider verpasste der Hai den Moment, um dem Delfin den Mund zu zuhalten und ihn weg zu ziehen, denn ehe er aufstehen konnte, hatte dieser auch schon wieder gesprochen. „Mein Date ist Rin.“ Eine unangenehme Stille legte sich über den gesamten Stammtisch der Fünf. Rin konnte nicht fassen, dass Haruka einfach selber entschieden hatte, wie sie es ihren Freunden sagte und dass er dabei auch noch so ruhig blieb, als hätte er gerade Wetter für morgen angesagt. Die Stille verblieb nur noch wenige Momente, dann wurde sie von einem Lachanfall seitens Nagisa durchbrochen. „Sehr witzig Haru-chan!“, gluckste der blonde Wirbelwind, natürlich glaubte er dieser Aussage nicht. „Jetzt im Ernst, wer ist es?“ „Na, Rin“, wiederholte Haruka wie selbstverständlich. Dieses Mal musste wohl auch Nagisa einsehen, dass es kein Witz von dem Delfin war. Der Blonde warf einen Blick zu Makoto, zu Rei und schließlich auch zu Rin, der besonders lang angesehen wurde – mittlerweile aber vom ganzen Tisch. Der Hai hüstelte leicht und griff nach seinem Glas. Die Cola darin trank er in einem Zug aus, in der Hoffnung man starre ihn nicht mehr an, senkte er das Glas und den Kopf wieder. Leider waren Blicke nicht von ihm gewichen, nur der Delfin schaute nicht zu ihm, er stahl sich nur die Jacke von Rin, die der Hai über die Sitzecke gelegt hatte. „Komm, Rin.“ Verwirrt ließ sich der Hai von den zarten Fingern an seinem Arm hochziehen und bekam dann auch seine Jacke hingehalten, die er annahm und sich über zog. Haru hob nur noch die Hand zum Abschied, Rin schaffte nicht einmal das und die Freunde am Tisch waren zu irritiert, um irgendwas zu sagen oder zu machen. Erst, als die kühle Luft ihn umfing, kam Rin wieder zu einem klaren Kopf und er schüttelte die Hand an seinem Arm ab. „Haru!“, vorwurfsvoll sah er den Delfin an. „Was sollte das denn? Warum hast du mir nicht vorher gesagt, dass du etwas geplant hast? Ich konnte gar nicht richtig reagieren!“ „Du hast doch richtig reagiert“, meinte Haruka, der den Kopf leicht schief legte und den Hai so ansah. „Außerdem hattest du doch keinen Plan, wie wir es ihnen sagen sollen… Jetzt wissen sie Bescheid, fertig.“ „Fertig?“, grummelte Rin unzufrieden. „Wir haben die da sitzen lassen und sind abgehauen!“ „Dafür stellen sie das sicherlich nächste Mal genügend Fragen, jetzt komm.“ „‘Jetzt komm‘ – wohin denn?“, runzelte der Rotschopf seine Stirn. „Na ins Kino“, antwortete Haruka, als wäre das die dämlichste Frage überhaupt gewesen. „Ki…no? Warte mal, ein Date? Ich dachte das wäre nur ein Scherz gewesen!“ „Ich mache nie Scherze.“ Da hatte er wohl Recht… Haruka und Scherze passte nicht zusammen. Rin ergab sich also seufzend seinem Schicksal, hoffentlich sahen sie sich einen guten Film an. -♥-♥-♥-♥-♥- „Ich denke nicht dass es so… einfach sein wird…“ -♥-♥-♥-♥-♥- Es vergingen Tage, nein sogar Wochen – genau genommen zwei Wochen und vier Tage. Seitdem waren Rin und Haruka nun schon ein Pärchen und spielten ihre Rollen mit Bravour. Sie hatten mehr Dates als ein normales Paar, sie unternahmen mehr zusammen als, als normale Kumpels. Ihr Verhältnis wurde zwar besser, aber auch immer verwirrender für den Sportschwimmer. Ihren Freunden machte es scheinbar gar nichts aus – sie hakten zwar immer nach wie DAS passiert war – damit meinten sie, wie die Liebe auf einmal aufgetaucht war. Dann musste meistens Rin sich etwas aus den Fingern saugen, da Haruka nicht sonderlich gesprächig war – und wenn er etwas sagte, kam irgendwie immer nur irgendwas zu Rins Ungunsten dabei heraus. Das letzte Mal, als Haruka ihren Freunden etwas über ihre Beziehung erzählt hatte, kam es schließlich zum Kuss. Der erste Kuss mit einem Gleichgeschlechtlichen, zumindest für den Hai. Der war danach auch rot angelaufen, dies wurde zwar auf seinen Scham geschoben, aber nachdem ihre Freunde weg gewesen waren, hatte es Ärger gehagelt – für Haruka natürlich. Doch seitdem war es irgendwie leichter zu schauspielern dass sie ein Pärchen waren. Kleine Küsse gingen ihm leichter von der Hand, Händchenhalten oder den Arm um den Anderen zu legen war auch keine Schwierigkeit mehr für ihn. Für Rin fühlte es sich immer mehr so an, als wären sie wirklich ein Pärchen und das nicht nur spielten, um Makoto eifersüchtig zu machen. Und hierbei lag das das Problem. Das Problem, das ihn auch ein wenig verwirrte. Wenn er an Nanase gedacht hatte, dann meist nur an einen Kumpel oder einen Rivalen. Mittlerweile dachte er viel öfter an einen Liebespartner und das lag sicherlich nicht daran, dass sie so viel Zeit miteinander verbrachten. Waren sie allein, gab es keine Küsse oder so etwas – dann waren sie wieder nur ganz normale Kumpels. Zumindest schien es so, denn Rin merkte immer wieder, dass sich da etwas in ihm regte – gewisse… Emotionen, denen er sich bisher eher verschlossen hatte. Liebe – wer brauchte das denn schon? Tja… Wie es aussah er, und zwar dringend. Warum sonst wollte er den Delfin mittlerweile nur noch als festen Partner ansehen, statt als einen Rivalen und Kumpel? Es konnte doch nicht sein, dass er verliebt war… in Haru? Nein, keinesfalls! Neben dem Problem, das mit seinen Gefühlen zu tun hatte – die der Hai nicht so ganz verstand, oder verstehen wollte – schien sein Plan auch nicht aufzugehen. Makoto wurde einfach nicht eifersüchtig! Er freute sich für das neue Paar und sorgte sogar dafür, dass sie immer mehr Zeit für sich hatten, statt sich darüber aufzuregen, dass sie so viel Zeit nur für sich zu zweit nahmen. Rin hatte es sich einfacher vorgestellt. Vielleicht war er zu optimistisch gewesen und hatte fälschlicherweise geglaubt, dass Makoto etwas mehr als Freundschaft für den Delfin empfand. Vielleicht war der Student völlig heterosexuell und hatte keinerlei sexuelles Interesse an Haruka. Unerwiderte Liebe – die gab es doch wirklich oft genug, zumindest wenn man den Filmen glauben wollte. Plötzlich piekte ihn etwas. Ein Zucken durchfuhr deswegen seinen Körper und er sah zur Seite. Geradewegs in die blauen Augen seines „Freundes“. Der kam immer noch häufig in der Schwimmhalle vorbei, mittlerweile sogar mit Essen für Rin, wenn auch meist mit Makrelen, weshalb der Rotschopf schon öfters versuchte hatte, ihn davon abzubringen, ihm Essen zu bringen – aber da hatte Haruka eindeutig den größeren Dickschädel. „Ich will nicht an deinen Qualitäten als Schwimmer meckern, Rin“, fing der Delfin dann in seiner üblich monotonen Stimmenlage an zu reden. „Aber du stehst jetzt seit mindestens zehn Minuten auf dem Sprungblock.“ Rin blinzelte irritiert, dann sah er unter sich und ja – er stand auf den Sprungblock, auf dem er immer stand, wenn er wieder mal eine Runde schwimmen wollte. Nur konnte er sich gar nicht daran erinnern, wann er sich darauf gestellt hatte. „Ich habe Essen mitgebracht!“ Wie immer. Rin mochte zwar Harukas Essen, aber die Makrelen hingen ihm an den Ohren heraus! Wie konnte man das nur immer wieder essen? „Hm… Toll“, murrte er, schaffte es nichts zu verbergen, dass er keine Lust darauf hatte, zu essen - besser gesagt, irgendwas mit Makrelen zu essen. „Bist du krank?“ „Wie bitte?“ Verdutzt sah Rin den Delfin an. Dieser betrachtete ihn skeptisch, eine Regung in dem neutralen Gesicht war eine Seltenheit, die den Rothaarigen gleich noch mehr verwirrte. Plötzlich tauchte eine Hand in seinem Blickfeld auf und bewegte sich zu seinem Kopf. Rein aus Reflex wollte er nach hinten ausweichen, vergaß dabei allerdings dass er sich noch immer auf dem Sprungblock befand. Sein Fuß traf nach hinten auf keinen Boden, sondern ins Leere, sein Gleichgewicht wurde nach hinten verlagert. Haruka versuchte noch mit der sowieso schon ausgetreckten Hand nach Rin zu greifen, schaffte es sogar, aber statt ihm hoch zu einem festen Stand zu helfen, stolperte er gleich über den Block und fiel gemeinsam mit Rin in das Becken. „Au!“, verzog der Hai direkt beim Auftauchen das Gesicht und griff sich an eine Stelle an seinem Kopf. „Du hast einen harten Schädel Haru…“ Sein schwarzhaariger Freund war auch aufgetaucht und hatte kurzzeitig auch das Gesicht ein wenig verzogen, hielt sich aber nicht den Kopf. „Haru..?“ „Mein Fuß“, kam direkt die Antwort. Während ihr Essen im Wasser trieb – wie Rin bemerkte mal nichts mit Makrelen – half der Hai dabei, seinen Delfin aus dem Wasser zu bekommen. Nur schwer konnte Haruka mit dem linken Fuß auftreten, aber ein wenig Gewicht darauf zu verlagern, stellte keine größeren Probleme dar, solange es nicht zu viel des Guten war. Während sie – zu Rins Glück – zum Sanitäter befohlen wurden, mussten sich dafür jetzt Andere um das schwimmende Essen kümmern. Trotz schmerzendem Kopf und einem kaputten Fuß schafften sie es gemeinsam zum Sanitäter, der nicht viel Zeit brauchte, um nach einer kleinen Untersuchung Kühlakkus zu verteilen. Dann saßen sie in der Umkleide der Schwimmhalle. Sie war leer – was einfach daran lag, dass alle am Trainieren waren und sich höchstens hier her verliefen, wenn sie weg mussten – um diese Uhrzeit jedoch war es eine Seltenheit - es müssten schon wichtige Termine anstehen, damit die Schwimmer ihren Weg hierher fanden. Harukas Bein lag auf einer der Bänke vor den Spinden, der Kühlakku war an der schmerzende Stelle fixiert worden, während Rin sich den Akku nur an den Kopf hielt. „Verdammt, tut das weh…“, grummelte der Hai immer noch. „Warum musstest du auch versuchen, mich festzuhalten? Das Wasser allein hätte nicht so wehgetan!“ „Ich wollte nicht, dass du rein fällst“, antwortete Haruka ihm nur, was er damit hatte bezwecken wollen. „Außerdem tut mir dafür der Fuß weh.“ Nur leider wirkte es auf Rin nicht so, als würde das wirklich so sein. Der Gleichaltrige war so monoton wie immer, dass man niemals erwarten würde, dass ihm irgendetwas wehtat! Murrend streckte er die Hand aus und tippte einmal gegen die Stelle, direkt neben dem Kühlakku. Ein kleines Zucken durchfuhr den Körper des Delfins und Rin seufzte. Gut, er hatte doch Schmerzen, wahrscheinlich sogar mehr als er selbst. Es herrschte wieder Stille zwischen ihnen, diese machte scheinbar nur Rin etwas aus, er benötigte irgendein Thema zum Sprechen und fing mit dem ersten an, was ihm durch den Kopf ging. „Makoto wird scheinbar nicht eifersüchtig.“ Direkt hatte er Harukas Aufmerksamkeit für sich, die meeresblauen Augen schauten ihn an. „Vielleicht sollten wir das… also zwischen uns… diese Beziehung… also, beenden.“ Wieso kamen diese Worte nur so schwer über seine Lippen, wenn der Delfin ihn so ansah. Es war so, als hätte man Blei auf seine Zunge gelegt, damit er so etwas nicht sagen konnte und doch hatte er es jetzt getan. „Mako könnte Mitleid zeigen, wenn du so tust als wärst du am Boden zerstört und-“ „Du hast es nicht verstanden oder?“ Irritiert hob Rin eine Augenbraue in die Höhe, ehe er die Stirn runzelte und Haruka mit Argusaugen ansah. Was hatte er nicht verstanden? Der Rothaarige wusste nicht, was der Koch von ihm wollte. Oder hatte Rin etwa gar nicht bemerkt, dass Makoto sehr wohl eifersüchtig war? Eventuell vertraute er sich da nur Haru an, natürlich unterschwellig, nicht so offensichtlich. Sonst wäre der Delfin schon lange weg und würde keine Beziehung mehr mit dem Schwimmer führen. Dessen verwirrter Blick reichte allein schon aus, um Haruka zu versichern, dass er nicht wusste von, was er sprach. „Dann helfe ich dir auf die Sprünge…“ Das Bein von der Bank geschoben, rutschte der Delfin über diese bis der Abstand zwischen Rin und ihm minimal war. Kaum war dies geschehen beugte sich Haruka vor und legte seine Lippen auf die des irritierten Hais. Die Hand die sich gegen seine Brust stemmen wollte, wurde nur mit der eigenen festgehalten. Verwundert über die Kraft die in Haruka wohnte und dem Kuss Allgemein schaffte es Rin nicht sich zu entwinden, stattdessen erwiderte er den Kuss wie aus Reflex. Schon öfters hatten sie sich geküsst, doch meist war es mehr ein Schmatzer, als ein wahrer Kuss gewesen. Nur zur Deckung ihrer Beziehung, meist hatte Rin sich schnell getrennt und in die Runde gelächelt. Doch diesmal konnte er sich nicht so leicht lösen, wie sonst immer. Er spürte die Hand des Delfins nicht nur auf seiner eigenen, sondern nun auch in seinem Nacken. Die roten Augen schlossen sich halb, ihre Lippen rieben gegeneinander, er spaltete seine ein wenig und prompt spürte er die Zunge von Haru an seinem Mund. Kurz erlag er dem süßen Gefühl, als ihre Zungen in seiner Mundhöhle miteinander ein Spiel begannen, doch kaum hörte er zwei Stimmen näher kommen, weitete er wieder seine Augen, hielt die sowieso schon kaum vorhandene Luft an und stieß dieses Mal kraftvoller gegen Harukas Brust, welcher mit dieser Reaktion mittlerweile nicht mehr gerechnet hatte und daher auch keine Gegenreaktion starten, sondern sich nur hinter sich an der Bank abstützen konnte. Doch dann hörte auch er die Stimmen, zwei Schwimmer gingen vorbei zu ihren Kabinen, genau gegenüber von dem tomatenroten Rin und dem scheinbar zufriedenen Haruka. „Ich dachte, du liebst Makoto!“, zischte Rin dem Delfin leise zu, als die beiden Schwimmer umgezogen und wieder verschwunden waren. „Das ist eine lange Geschichte“, sagte Haruka daraufhin nur. „So lang kann sie nicht sein, dass ich sie nicht hören wollte!“ „Wenn du weiter so herumbrüllst, wird sie bald jeder hören.“ Grummelnd sah der Hai den Gleichaltrigen an. Wenn er sauer war, wurde er nun einmal gern laut, was konnte er denn dafür?! Plötzlich spürte er kurz die Lippen von vorhin wieder auf seinen und schaute irritiert wieder zu dem Delfin. „Komm morgen um 7 Uhr zum Restaurant.“ Mehr kam nicht und Rin hatte keine Chance zum Nachfragen, denn Haruka war bereits mit dem Kühlakku am Fuß verschwunden. -♥-♥-♥-♥-♥- „Na siehst du, es ist einen Versuch wert und notfalls müssen wir uns was anderes einfallen lassen. Ich werde dir schon dabei helfen mit ihm zusammen zu kommen!“ -♥-♥-♥-♥-♥- Punkt 7 Uhr, nein sogar ein wenig früher, war der Hai dann also am genannten Treffpunkt. Dem Restaurant, bei welchem Haruka auch beschäftigt war, aber das würde sich sicherlich zum Festangestellten ändern. Nervös lief er auf und ab und kickte nebenbei sogar ein paar kleine Kieselsteine aus dem Weg. Natürlich hatte er sich gestern noch den Kopf über alles zerbrochen, er hatte sogar Sousuke zu einer unnatürlichen Zeit – 3 Uhr morgens – angerufen und aus seinem Tiefschlaf gerissen. Deshalb war es weniger verwunderlich, dass er keine großartigen Tipps oder Ratschläge bekommen hatte. Eigentlich wurde er nur angegrummelt und bekam ab und an ein „Hm… Ja… Verstehe“, als Antwort, was ihm jedoch auch nichts weiter brachte. Also war er mittlerweile nicht schlauer als vorher. Seufzend blieb er auf der Stelle stehen, raufte sich das rote Haar und sah sich um, auf der Suche nach Haruka. Diesen entdeckte er dann auch endlich, zwei Minuten zu spät, sie sich eher wie Stunden anfühlten. Deshalb lief er auch auf den Delfin zu. „Haru! Da bist du ja endlich!“, grummelte er, sah dann aber plötzlich nur noch rot. Nicht aus Wut. Sondern, weil ihm ein Strauß Blumen vor die Nase gehalten wurde. Er trat einen Schritt zurück und sah irritiert zu den Rosen, die Haruka ihm hinhielt. „W-was? Was machst du da Haru!?“ Verwirrt kräuselte er die Stirn und sah ungläubig auf den Strauß, wieso hielt man ihm Rosen hin? „Ich habe gesagt, du sollst herkommen, weil ich dir das alles erklären will“, fing Nanase mit ernster Miene an zu reden. „Ich liebe Makoto nicht. Ich habe ihn nie geliebt. Aber dafür liebe ich dich. Schon seit über einem Jahr.“ Rin blinzelte mehrmals, machte man ihm gerade ein Liebesgeständnis? Ja, ja, das machte man ihm gerade und ihm fehlte eine ordentliche Reaktion dafür. Die gesamte Nacht hatte er darüber nachgedacht, was passieren könnte und wie er reagieren sollte und nun war er überfordert, denn das hier hatte er nicht bedacht. „Ich habe dir die Rosen gekauft, weil ich deine roten Augen liebe, aber weiß, dass du auch Stacheln hast… Oder spitze Zähne? Mist…“, murmelte Haruka zu sich, scheinbar außer Konzept. „W-wie auch immer… Ich liebe dich Rin Matsuoka… Du mich auch?“ Der Hai stellte fest dass der Koch nicht nur knallrot wurde, sondern auch immer wieder an ihm vorbei schaute. Misstrauisch drehte er sich deswegen um – und entdeckte, was Haruka da anschaute. „Hey! Ist das euer Ernst!?“, polterte Rin direkt, los als er direkt Makoto, Rei und Nagisa hinter einem Gebüsch erkannte, ausgerechnet auch noch mit irgendwelchen Schildern wo irgendwas drauf steht, doch die Drei zogen ihre Köpfe ein und versteckten sich lieber. „Ich habe euch doch schon gesehen, kommt da gefälligst raus!“ Natürlich wollte er dorthin stampfen, um das Trio auszufragen, was das sollte, doch vorher wurde er mit festem Griff an dem Arm gefasst und so am los laufen gehindert. Als er sich umdrehen und beschweren wollte, spürte er auch schon die Lippen des Delfins auf seinen. „Verdammt, Haru“, grummelte er, als er es geschafft hatte diesen von sich zu drücken. „Ich liebe dich, Rin!“ Zum wievielten Male hatte er ihm das jetzt wohl schon gesagt? „Ich dich auch, du Blödmann…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)