Grabeslicht von shadowsky ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Grabeslicht - Kapitel 2 „Du hättest nicht so viel vom den Kuchen essen sollen!“, belehrte Seto seinen Bruder, während er aufstand, doch böse war er ihm nicht, denn dieser spürte ja nun die Folge davon. Kaum hatte sich Kaiba umgedreht, sah er wie sein Bruder samt Kissen umfiel. Für einen Moment war er wie aus Stein, unfähig sich zu bewegen oder gar zu handeln, selbst sein sonst so rationaler Verstand setzte aus. Aber dann überrollte es ihn wie eine Lawine. Schnell lief er zu seinem Bruder und nahm ihn sanft auf seine Arme, trug ihn zu der Couch und legte ihn ab, ohne ihn jedoch aus seinen Armen zu lassen. „Mokuba?“, es folge keine Reaktion und panische Angst machte sich in dem Firmenchef breit, „Mokuba?! MOKUBA???“. Endlich ließ er den Kleinen los und griff mit zitternder Hand zu dem Telefonhörer, der auf den Tisch lag und wählte die Nummer des Notrufs. Es klingelte nur zwei Mal, dann war auch schon eine Männerstimme zu hören, „Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?“. Und nun passierte etwas, wofür sich Seto selbst verfluchte, er konnte nicht sprechen und wusste gar nicht, was er zuerst sagen sollte. Roland, der durch den Schrei seines Arbeitsgebers ins Wohnzimmer gelaufen kam, erfasst kurz die Situation und nahm ihm dann den Hörer ab. „Hallo?“, fragte der Mann von der Notrufzentrale. „Guten Tag, hier ist ein 11 Jähriger Junge, der nicht mehr ansprechbar ist, scheinbar zusammengebrochen…“, Roland erklärte kurz, wo der Rettungswagen hin musste und bei dem Name des Patienten konnte er hören wie sein Gesprächspartner scharf die Luft einzog, doch sofort bestätigte, dass ein Team auf dem Weg sei. Kaiba hatte von der Unterhaltung nichts mitbekommen, denn er saß auf dem Boden neben der Couch und strich Mokuba immer wieder durch zerwühlte Haar. Er bekam weder mit wie das Rettungsteam eintraf noch wie er ins Krankenhaus kam, doch nun stand er vor der geschlossenen Tür zum Behandlungszimmer seines Bruders. Er war aus eigenem Antrieb nicht mit hinein gegangen, denn er wusste, dass er die Ärzte nicht in Ruhe hätte arbeiten lassen, soweit funktionierte sein Kopf schon wieder und langsam legte sich auch die Anspannung in ihm etwas, so dass er sich nun seufzend auf einen der freien Stühle setzte. „Hier, Heer Kaiba.“, Roland hielt seinem Chef nun einen Plastikbecher mit dunkler, dampfender Flüssigkeit entgegen. Dankend nahm er den Becher entgegen und nahm einen Schluck, bevor er nur noch Gedankenverloren in den Kaffee guckte. Aber als eine unbekannte Stimme ihn ansprach, sah er wieder auf und erkannte einen der Notfallärzte vor sich. „Herr Kaiba..“, fing er nervös an zu reden, „Nun wie es aussieht hat ihr Bruder eine Vergiftung und das Labor arbeitet nun daran herauszufinden welches Gift es sein könnte, allerdings kann es etwas dauern, deswegen…..“. Seto blickte ihn nun vollends an und war sogar aufgestanden, dabei war sein Blick alles andere als positiv. „ Also wenn sie uns sagen könnten was er als letztes gegessen hat, wäre dies vielleicht eine Hilfe…“. Seto blickte immer finsterer rein, als er überlegte, doch war es ihm klar, was die letzte Mahlzeit gewesen sein musste, wenn Mokuba nicht wieder genascht hatte, „Es war eine Torte, vor etwa einer Stunde.“. „Gibt es noch Reste der Torte?“. Es folgte nur ein schwaches Nicken des Brünetten, dann wandte er sich an Roland und meinte, er solle den Rest der Schokobombe holen, worauf hin sich der Ältere gleich auf den Weg machte. Als er nur alleine mit dem Arzt war, hatte er sich äußerlich schon wieder etwas gefasst und seine Fassade wieder hergestellt. Deswegen fragte er erst gar nicht, sondern meine nur kühl, „Ich gehe nun zu meinem Bruder.“. Der Notarzt wurde lieber in die Hölle wandern, als den Firmenchef von seinem Vorhaben abzuhalten, weswegen er nur leicht Seufzte, nachdem Kaiba in der Tür hinter ihm verschwunden war. Immer noch an der Tür stehend betrachtete Seto Mokuba und unwillkürlich ballte er seine Hände zusammen. Er kam sich in dem Moment so schwach vor, denn er selbst konnte nichts unternehmen um seinem Bruder zu retten. Warten war das einzige was er nun konnte. Von der Seite her holte er sich einen Stuhl und setzte sich neben Mokuba ans Bett, wobei er die Hand seines Bruders in seine nahm. Einige Zeit später kam der Arzt wieder in dem Raum und durchbrach die Totenstille, „Herr Kaiba, ich bin der behandelnde Arzt ihres Bruder Dr. Akashi und würde gerne mit Ihnen reden.“. Als Aufforderung den Raum dafür zu verlassen, hielt er Seto die Tür, was Kaiba auch sofort verstand und ihm folge. „Und was haben sie herausgefunden?“, der Brünette hatte keine Lust lange um den heißen Brei zu reden. „Es hat sich herausgestellt, dass die Giftstoffe wirklich von der Torte kommen, doch scheint es ein seltsames Gemisch zu sein, denn bisher konnten die Labortechniker nicht herausfinden um was es sich genau handelt.“. Das bisherige Ergebnis stelle den jungen Firmenchef überhaupt nicht zufrieden, weshalb er murrend die Arme vor der Brust verschränkte. Der Arzt zeigte sich völlig unbeeindruckt davon und sprach ungerührt weiter, „Hat nur Ihr Bruder davon gegessen?“. Die Frage schlug bei Kaiba ein wie ein Blitz und vor seinem inneren Auge erschien Joeys Bild, der sich weiß Gott wo herrum trieb „Mist!“, fluchte er und so schnell ihn seine Beine auch nur tragen konnten, rannte er aus dem Gebäude hinaus um dort sein Handy zu zücken, welches ihm von Roland mitgebracht wurde, als dieser die Torte holte. Ungefragt war Dr. Akashi Kaiba gefolgt, da er auf Grund der Reaktion annehmen konnte, dass es noch eine andere Person geben musste, die nun ebenfalls vergiftet war. Doch unterbrach er den Brünetten nicht, sondern wartete was passieren würde. „Roland?!“, es legte sich ein ernster Schatten auf das Gesicht des Brünetten und seine Augen leuchteten kurz bedrohlich auf, „Hören sie mir genau zu, ich möchte dass sie sich die besten Männer vom Wachpersonal nehmen und mit ihnen eine Suchaktion nach Joey Wheeler starten.“. Für einen Moment bleibt er still, aber nur um dann mit neuem Feuer ins Handy zu fauchen, „Was für einen Unsinn reden sie da? Bei Mokuba auf dem Schreibtisch finden sie ein Bild von ihm, kopieren sie es einfach und verteilen sie es dann – oder muss ich etwa alles selbst machen?“. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Arztes, als er den aufgebrachten Jungen sah, der sich nun von einer völlig anderen Seite zeigte als bei der Einlieferung des Schwarzhaarigen, doch wusste er auch, dass die Person an der anderen Seite der Leitung wohl eher nicht so amüsiert darüber war wie er. „Ach und beschränken sie erst mal die Suche auf den Weg zwischen der Villa und seiner Wohnung.“, wieder lauschte Seto kurz nur um dann mit einem genervten Ton zu zischen, „Wenn sie dich Adresse nicht wissen, dann finden sie sie heraus – aber schnell!“. Damit legte Seto auf und drehte sich um, nur um dann erschrocken festzustellen, dass dort Akashi stand. Dieser lächelte den Brünetten nur an, „Denken sie nicht, dass es gut wäre die Polizei zu verständigen?“. An Setos Reaktion konnte er sehen, dass der junge Mann bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen war. „Sie haben Recht.“, gestand er Akashi zu und nahm erneut sein Handy um sich umgehend mit der Staatsmacht in Verbindung zu setzen. -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Müde lehnte sich Joey an die Wand eines der Hochhäuser, die zu Mengen in dieser Gegend standen. Er konnte sich nicht erklären was los war, doch seit einiger Zeit verschwamm sein Blick und seine Beine wollten ihn nicht mehr so recht tragen, ganz zu schweigen von seinem Magen, der Joeys Meinung nach stundenlang nacheinander Achterbahn gefahren sein musste, so schlecht wie ihm war. Seufzend legte er kurz seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen, was sich allerdings als Fehler herausstellte, denn sein Körper wollte nicht so wie er. Und als er sie wieder aufmachte, lag er auf dem kühlen Boden, sich nicht ganz erklärend können, wie er da hin gekommen war. „Kann ich dir helfen Junge?“, fragte plötzlich eine Männerstimme dunkel und vor Joey Blickfeld erschien eine große, raue Hand. Der Blonde wollte eigentlich ja sagen, doch blieb er stumm, denn seine Lippen fühlten sich taub an und sein Blick wurde immer undeutlicher, bis er schließlich nur noch die Konturen erkennen konnte. Die Hände jedoch, welche seine Arme packten und ihn hoch hievte, spürte er deutlich, auch dass der Mann ihn über seine Schulter legte. Kurz bevor Joey nun von der Ohnmacht übernommen wurde, blickte er zur Seite und erkannte, dass der Mann schwarze Haare hatte, die stellenweise bereits graue Stellen aufwiesen. Die dunklen Augen des Mannes schienen schadenfroh zu leuchten und ein hinterhältiges Grinsen verzog sein Gesicht schon beinah zu einer schauerlichen Maske, als er sich an eine weitere Person wendete. „Da haben wir ja einen fetten Fang gemacht.“. „Seiji?“, meldete sich nun zum ersten Mal eine zarte Frauenstimme. Der angesprochene drehte sich um und sah seine Komplizin Ishiba an, die ihn mehr als geschockt ansah, als sie Joey auf seiner Schulter erkannte. „Was soll das Seiji? Der Junge hat doch nichts mit Kaiba zu tun.“. Sie wollte den Blonden aus dem Gefahrenzone bringen, obwohl sie wusste, dass er vielleicht sterben könnte, immerhin hatte sie schuld, dass der vergiftete Kuchen zu Kaiba in die Villa kam. Vorher hatte es ihr noch leid getan, doch nun wo sie sah, wie mitgenommen der Junge aussah, konnte sie es nicht ertragen. „Du verstehst auch gar nichts, dummes Stück!“, knurrte er sie an, „Ich will meine Rache und Kaiba scheint ihn irgendwie leiden zu können.“. „Woher willst du das wissen?“. „Ich habe ihn schon öfters bei Kaiba rumlungern sehen, denkst du als ein ehemaliger Angestellter würde ich so etwas nicht erkennen?“. „Aber das ist noch lange kein Grund dem Jungen so etwas an zu tun.“. „Törichtes Weib, wenn er nicht durch mich stirbt, dann durch einen Kuchen!“, nun lachte er hämisch auf und sah wie sie zu zittern begann, „Du kannst es nicht mehr rückgängig machen Kleines. Aber macht dir keine Vorwürfe, du hast keine Schuld! Schuld alleine ist Seto Kaiba.“. Es war so, als ob sie heute noch alles verdrängt hatte in ihrer Wut Kaiba gegenüber, doch verschloss sie nun nicht mehr die Augen davor. „Lass ihn runter!“, forderte sie ihn auf. „Und was wenn nicht? Willst du etwa zur Polizei gehen?“, verhöhnte er sie und bekam als Antwort einen sturen Blick und ein Nicken. Doch das ließ ihn nur noch mehr auflachen. „Mach dich nicht lustig, als ob ich dich noch brauchen würde!“. Blanke Angst durchfuhr sie, als sie sah, wie er mit seiner freien Hand eine Pistole hervorzog und die Mündung auf sie richtete. Schnell drehte sie sich um und wollte weglaufen, doch dazu kam sie nicht mehr und zwischen den Hochhäusern hörte man nur ein leises Geräusch widerhallen, als sie getroffen wurde und leblos auf dem Boden liegen blieb. „Du hast mir gute Dienste erwiesen, genau wie der Junge es tun wird.“, lachte er amüsiert und trug den bewusstlosen Joey davon. -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Die Polizei hatte unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen, doch war dies wohl eher so schnell von statten gegangen, weil Seto Kaiba darin verwickelt war, sonst würden diese Beamten nichts zu standen kriegen, dessen war der Brünette überzeugt. Als erstes hat man seine Aussage aufgenommen und angefangen sich bei der Suche nach Wheeler zu beteiligt. Doch bisher gab es keine Ergebnisse, weder von seinen Leuten noch von den Gesetzeshütern und dies beunruhigte Seto nur um so mehr. Es schien als sei der Blonde einfach spurlos verschwunden. Er wirkte von außen betrachtet ruhig und gefasst, doch in ihm tobte ein Krieg, denn er gab sich die Schuld dafür, dass dies dem Kleineren passiert ist. Als Joey gegangen war, hätte er mitgehen können oder Roland hätte ihn mit dem Wagen gefahren oder irgendwas anderes, doch nichts. Nichts hatte er getan. Setos Blick wanderte zu der großen Standuhr, die in der Nähe der Eingangstür angebracht war. Fast zwei Stunden waren nun schon vergangen seit Mokubas Zusammenbruch. Kaiba war so in seinen Gedanken versunken, dass er nicht mit bekam, wie Dr. Akashi das große Gebäude verließ, weshalb er leicht zusammenzuckte, als die Stimme des Arztes sich zu Wort meldete, „Herr Kaiba?“. Er seufzte auf und drehte sich jedoch nicht zu dem Mann um, der es wagte ihn zu stören. „Ich bringe ihnen gute Nachrichten!“, meinte Akashi selbstsicher, „Ihr Bruder spricht hervorragend auf die Behandlung an und es sieht so aus, als ob er in den nächsten Stunden wieder zu sich kommen würde.“. Er war stolz auf sich und sein Team, denn eine Behandlung gegen eine Giftmischung war nicht gerade einfach, da viele Dinge dabei beachtet und abgeschätzt werden mussten. Doch der Brünette zeigte sich nicht so erfreut, wie es sich der Arzt gedacht hatte, so dufte er nur weiterhin die Rückansicht Setos betrachten und eine Stille breitete sich zwischen ihnen aus, die nach ein paar Minuten von Firmenchef hart durchbrochen wurde. „Wie lange?“. Zuerst verstand Akashi nicht worauf der Jüngere hinauswollte, doch als er das Handy in Setos Hand sah, welches fest umklammert würde, verstand er. „Nun…. Also…“, er wusste nicht wie er es ihm erklären konnte, denn er wusste egal wie hart ein Mensch erschien, so war der Tot oder nur die Gefährdung von geliebten Personen immer schwer zu verkraften. „Hören Sie auf zu stottern!“, sagte Seto bestimmt, „Und reden sie schon.“. Seufzend ergab sich der Arzt, „Ein Mann, in ihrem Alter und ihrer Statur würde bis zum Sonnenaufgang durchhalten, vielleicht auch etwas länger. Aber dies ist alles nur spekuliert, denn ich kann die Menge des Giftes nicht mit einbeziehen…“. Seto musste schlucken. Es war hart eine ungefähre Zeit zu hören, die so nah in der Zukunft zu finden war und die Zeit arbeitete unaufhörlich weiter gegen sie. Das Klingeln seines Handys weckte Seto dieses Mal auf und ohne zu zögern, gab er dem Arzt das Zeichen, dass dieser weggehen sollte, und nahm den Anruf entgegen, „Kaiba.“. „Schön sie endlich zu erreichen…“, hörte er den angeheuerten Detektiv sagen, „... ich habe vorher schon versucht sie zu erreichen….“. Kurz wurde er von Seto unterbrochen, „Erzählen Sie schon!“. Sein Gesprächspartner war sofort klar, dass er den jungen Mann in einem falschen Zeitpunkt erwischt hatte, doch konnte er nun nicht einfach wieder auflegen, „Wie sie es wünschen. Also ich habe herausgefunden, dass die Pakete von einer kleinen Poststelle in der Innenstadt versendet werden. Und der Sender trägt den Namen Seiji Yoshimura.“. Als Kaiba den Namen hörte, musste er erst mal scharf nachdenken, bis es ihm wieder einfiel, wer diese Person war, „Er hat für mich gearbeitet, allerdings ist er unpünktlich und unzuverlässig, weswegen ich ihn vor einem halben Jahr entlassen habe.“. „Genau.“, stimmte der Detektiv geschwind zu, „Ich habe auch bereits versucht Kontakt mit ihm aufzunehmen, wegen der Unterlassung dieser Spielchen, doch es gibt keine Spur von ihm. Seine Wohnung steht leer, als hätte er dort nie gewohnt.“. Stumm lauschte der Brünette weiter, „Ich habe mich also weiter umgehört und herausgefunden, dass er wohl nie eingezogen sei und nur ab und zu vorbeikommen würde.“. Kraftlos schloss Kaiba seine blauen Augen und fuhr unbewusst mit den Fingerspitzen über seine Lippen, während er seinen Kopf leicht neigte und seine Gedanken rasten. War dieser Yoshimura schuld an dieser Situation? Doch wie hätte er es schaffen können den Kuchen zu vergiften, wenn der Kuchen von der Frau aus der Konditorei überbracht worden war. Doch die kommenden Worte schockten ihn umso mehr, weil es ihn nun wie Schuppen von den Augen fiel. „Seine Nachbarn meinten, es würde auch zuweilen auch eine junge Frau vorbeigucken.“. „Finden Sie diese Frau – unverzüglich.“, war das einzige was Kaiba seit einiger Zeit von sich gegeben hatte, ahnte Seto doch schon, wer diese Frau sein konnte. Nur umso erstaunter war er dann, als Tajima auflachte und sagte, dass er dies bereits getan hätte. Sie würde Akira Ishiba heißen und in einer guten Konditorei arbeiten. „Sie leisten wie gewohnt sehr gute Arbeit, wissen sie auch, wo man die Frau zurzeit auffinden kann?“. „Nein. Ich war zwar bei ihrer Wohnung und auch bei ihrem Arbeitsplatz, doch beides war verlassen.“, erklärte Tajima übereifrig, „ In einem der Nachbarläden sagte man mir, der Laden sei auf Grund eines Giftskandals von der Polizei geschlossen wurde.“. Der Detektiv hörte wie Seto kühl auflachte und meinte, dass die Beamten doch noch etwas zu Stande bringen würden, was ihn zwar verwunderte, aber nicht weiter nachfragte, „Ich werde versuchen einen der beiden aufzutreiben, wenn sie wünschen.“. „Tun Sie dies!“, bestimmte der Brünette noch, ehe er das Handy zuklappte und damit ohne abschied das Gespräch beendete. Dr. Akashi war trotz der Aufforderung des Brünetten nicht gegangen, sondern stand immer noch auf demselben Fleck, denn er machte sich Sorgen um Kaiba, weshalb er nun auf den Brünetten zu ging und ihm seine Hand auf die Schulter legte, was ihn unmerklich zusammen zucken ließ. „Sie sollten sich auch etwas ausruhen.“, sagte Akashi bestimmt, „sonst klappen sie mir noch zusammen.“. Doch Seto war gerade nicht in der Stimmung für solche Sprüche und dass zeige er seinem Gegenüber auch, „Fassen sie mich nicht an!“. Es reichte ein Schritt um wieder genug Platz zwischen sich und dem Arzt zu bringen. Die kühle Briese, welche über ihre Köpfe hinwegfegte, trug einen seltsamen Geruch mit sich. Eine Mischung aus Krankenhaus und Winter. „Wie Sie meinen…“, entgegnete der Arzt mit einem Kopfschütteln, „… sie müssen ihre Grenzen ja wissen. Ich möchte Sie aber nicht als Patient sehen, haben wir uns verstanden!“. Damit war er auch schon wieder gegangen, denn all zu viel Zeit hatte er nun auch nicht, es gab noch viele andere Leute um die er sich Sorgen machen musste und die sein Können benötigten. Kaiba war empört über die Äußerung des anderen und knurrte leise, denn auch wenn er recht hatte, dass er sich mal ausruhen sollte, so wusste er, dass er dies nicht konnte. Nicht in dem Moment, denn dafür kreisten zu viele Gedanken in ihm herum. Ein weiteres Mal griff er nach seinem Handy. „Roland, holen sie mich ab und fahren sie mich zur Firma.“. Vielleicht würde ihn die tägliche Arbeit etwas ablenken. Eine halbe Stunde später trat er durch die Türen zu seiner Firma, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass er heute nicht zum arbeiten kommen würde, da etwas Bedrohliches in der Luft lag. Was es war konnte er jedoch nicht sagen. Die Frau am Empfang sah ihren Chef und war sich unsicher, ob sie ihm nun das neue Paket übergeben sollte, der dieser schon finster genug drein blickte, aber es gehörte zu ihrem Job. „Guten Tag Herr Kaiba…“, sie schluckte kurz und spürte die kalten Augen auf sich ruhen, „...es wurde erneut ein Päckchen für die abgegeben.“. Verwundert ging Seto auf sie zu und nahm das Paket entgegen. Zwei Stück an einem Tag zu bekommen war eher ungewöhnlich, denn auf Grund der Aufmachung erkannte er es als eines mit einer Grabkerze darin. In seinem Büro öffnete er es und wie er vermutet hatte, befand sich eine Kerze da drin, doch war sie irgendwie anders als gewohnt, denn es war eher nur die rotte Plastik hülle mit dem kleinen Metall deckel. In der Verpackung, sah er einen Zettel, den er entnahm und schon bei den ersten gelesenen Zeilen überkam ihm blanke Wut. Das beigelegte Foto ließ er erst mal außer acht. „Ich hoffe ihnen hat die Torte geschmeckt, ihrem kleinen Freund hat es scheinbar – er befindet sich zurzeit in meiner Obhut und ob er dies auch weiterhin bleibt, liegt an ihrem Entgegenkommen. Bringen Sie 1 Mio. Dollar um 24 Uhr auf den Westfriedhof, natürlich alleine und die Scheine unmakiert – dort stellen sie eine brennende Grabkerze neben dem Geld auf und verlassen den Friedhof wieder. So einfach ist das und wenn ich das Geld habe werde ich ihnen unverzüglich mitteilen, wo sie den Jungen finden.“. Zornig schlug Seto mit der Hand auf dem Tisch und fluchte leise, doch zögerte er nicht lange um alles nötige vorzubereiten, denn egal was kommt, er trug dafür die Verantwortung und sein Köter konnte nichts dafür. -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Mit einer zittrigen Hand strich der Brünette das Streichholz an der Schachtel entlang und kleine Funken waren für einen Moment zu erkennen, bevor sich das Streichholz entzündete. Sacht führte er die kleine Flamme zur Kerze, die von einem roten Plastikgehäuse umgeben war. Nur langsam nahm der Docht das Feuer an und begann zu leuchten, um schließlich die einzige Beleuchtung auf dem dunklen und unheimlichen Ort zu sein. Das Licht enthüllte ein verdorrtes Blumenmeer auf kahler, kalter Erde, sowie mehrere Steine, die in regelmäßigen Abständen standen, jeder einzelne von ihnen mit verschnörkelten Gravuren versehen. Kaiba stellte sich wieder aufrecht hin und sah sich um, aber es gab nichts anderes zu entdecken. Sein rechter Fuß ließ er ein Stück zur Seite fahren um sicher zu stellen, dass der schwarze Aktenkoffer noch neben ihm stand, zudem gab ihm das ein Gefühl von Sicherheit, denn es hing von ihm ab, ob der andere überlebte oder nicht. Die Anspannung jedoch sah man ihm nicht an, er war ruhig wie immer. Nun wartete er auf das Läuten der Turmuhr, welche bald die Geisterstunde ausrufen würde, denn dies war das vereinbarte Zeichen um den Koffer stehen zu lassen und sich abzuwenden. Es kam ihm vor wie eine endlose Zeit in der er nichts tat, als zu warten und sich umzugucken. Doch als nun die Glocke erklang und im dumpfen Ton ihren Klang wiedergab, zuckte Seto zusammen. Seufzend nahm er den Koffer auf und legte ihn vorsichtig auf dem Grabstein vor sich ab, so dass man ihn durch das Kerzenlicht noch gut erkennen konnte. Seine blauen Augen schlossen sich kurz noch mal, ehe er sich entschlossen umdrehte und mit bedächtigen Schritten durch die engen Gänge des Friedhofs ging und mit einem festen Griff nach der Klinge des kleinen Tores griff um es zu öffnen. Ab jetzt konnte er nur hoffen, dass Joey bald wieder in Sicherheit war. Dies alles wurde von einer Person beobachtet, die schon seit einiger Zeit am Rand des Friedhofs stand und so tat, als würde er zur Einheit gehören, die die gesamte Szenerie beobachtete, doch er wartete nur auf einen günstigen Moment um sich seinem Zielobjekt zu nähern. Dieser Zeitpunkt war gekommen, als Kaiba sich etwas von dem Ort des Geschehens abwendete und in eine andere Richtung einschlug, als zurück zu seinem sicheren Wagen. Es brauchte nur einen gezielten Schlag auf Setos Kopf, damit dieser ins straucheln geriet und zu Boden fiel, erst ein zweiter Hieb, der schnell folgte, bescherte den brünetten eine Ohnmacht. Seijis Lippen verzogen sich gehässig und mit einer leichten Bewegung nahm er Seto auf die Arme und trug ihn davon unbemerkt von den versteckten Polizisten, deren Augenmerk auf das Lösegeld gerichtet war und gespannt auf den Täter warteten. „Oh ja, ich werde noch meinen Spaß haben!“, lachte er leise und verschwand in der Dunkelheit der Nacht zusammen mit Kaiba. ~ Kapitel 2 – Ende ~ ~ Fortsetzung folgt ~ Bis dann *winke* shadowsky Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)