Letters for you von Tales_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Aufmerksam folgte der Rothaarige den beiden Personen welche ein paar Meter vor ihm auf dem Gehsteig entlang liefen. Keine Sekunde lang ließ er sie aus den Augen, achtete auf jede Bewegung. Doch leider war es ihm nicht möglich zu hören, worüber sie sprachen. Die Kapuze von seinem Pullover und die Sonnenbrille auf seiner Nase, schützen ihn zwar davor aus der Ferne erkannt zu werden. Doch aus der Nähe, war die Gefahr einfach zu groß. Missmutig zog der junge Mann die Kapuze weiter ins Gesicht. Es wurmte ihn, das er nicht näher ran konnte. In der letzten Zeit war jede Entfernung die zwischen ihm und dem anderen lag, viel zu groß. Zu lange dauerte diese Qual nun schon an. Doch bald sollte dies sich ändern! Er war nur einen kurzen Augenblick unaufmerksam, abgelenkt von seinen eigenen Gedanken. Plötzlich stand er nur noch wenige Schritte von den zweien entfernt, die er eigentlich verfolgen wollte. Entgangen war ihm, das sie stehen geblieben waren. Die Strafe folgte sogleich, als er sah warum sie nicht weiter gingen. Ein Kuss. Sie küssten sich einfach. Eng umschlungen stand der Braunhaarige Mann einfach da und ließ sich von dem anderen küssen und umarmen. Wütend knurrte der Rothaarige bei dem Anblick auf und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Gerne wäre er der Versuchung erlegen, dass Paar auseinander zu zerren. Einen Schritt war er bereits auf die beiden zugegangen, doch dann kam ihm sein Plan in Erinnerung. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen, seine Hände schob er lässig in seine Hosentaschen. Kurz schaute er nochmals zu den küssenden, ehe er sich abwand und davon ging. Morgen. Morgen war es endlich soweit. Sein Plan würde gelingen, es war alles durchdacht. Immer und immer wieder in seinem Kopf abgespielt. Er würde keinen Fehler begehen und am Ende des morgigen Tages, würde ER endlich ihm gehören! ~~~~~~ Zufrieden summend lief Taichi die Treppen hoch ins fünfte Stockwerk. Lässig hielt er dabei eine Tüte mit einigen Lebensmitteln in der Hand. Sein Magen knurrte ein wenig. Ohne große Anstrengung kam er endlich im richtigen Stockwerk an und schloss sogleich die Wohnungstür auf. Enttäuscht zogen sich seine Mundwinkel nach unten, als er nicht wie erwartet von dem herrlichen Duft von leckeren Essen begrüßt wurde. Zögernd schloss er die Haustür und pellte sich aus seinen Schuhen, welche achtlos in der Ecke Platz fanden. Eilig schritt er den Flur entlang ins Wohnzimmer. Sofort fiel sein Blick auf die Person, welche auf dem Sofa saß. „Yama?“, fragte Taichi verwundert, vorsichtig stellte der die Tüte mit den Lebensmitteln ab und setzte sich neben seinem Blonden Freund. Dieser bedachte ihn mit einem ernsten Blick und reichte ihm wortlos einen blauen Umschlag und den dazugehörigen Brief. Schwer schluckte der Braunhaarige. Ihm waren diese Umschläge nur allzu bekannt. In den letzten Wochen hatten sie schon viele davon in ihrer Post gefunden. Der erste war noch recht harmlos, eine Liebeserklärung an ihn gerichtet. Doch nach und nach wurden sie immer unheimlicher und manchmal richteten sie sich gegen Yamato um diesen zu verängstigen oder zu beleidigen. Mit der Zeit wurde ihnen das ganze immer unangenehmer. Schließlich waren sie schon bei der Polizei, aber die konnten nicht wirklich was tun. Da bis jetzt war ja noch nichts Schlimmes passiert war. Zögernd öffnete Taichi den zusammengefalteten Brief und schaute seinem Freund dabei vorsichtig an. Nur zu deutlich konnte er die die Angst in dessen Augen lesen. Sanft nahm er die Hand des Blonden in seine eigene, versuchte ihn damit zu beruhigen. Dann wand er sich dem Brief zu und fing angespannt an zu lesen. Weil ich Dich liebe, noch immer und mehr. Weil ich Dich brauche, ich brauch Dich so sehr. Ich habe Sehnsucht, ich verzehr mich nach Dir. Nach dir Taichi. Der Tag wird kommen Der Tag wird kommen wo ich Dir gegenüber stehe Dir in die Augen schaue Der Moment in dem ich Dich in meine Arme nehme Das wunderschöne Gefühl Dich zu spüren Deine Nähe zu genießen Dich nicht mehr vermissen zu müssen Deinen warmen Atem ganz nah an meinem Eine Stimme die mir sagt Ich bin bei Dir ich weiß Der Tag wird kommen Ich verspreche dir der Tag wird bald kommen, an dem wir beide endlich zusammen sein können. K PS. Ich hoffe dir gefallen die Blumen Schwer schluckte Taichi als er am Ende des Briefes angekommen war. Seine Augen wanderten zu dem Strauß Rosen welcher vor ihnen auf dem Tisch, in einer schönen Vase stand. Bisher waren sie ihm gar nicht aufgefallen. Es wunderte ihn, das Yamato sie mit herein genommen hatte. „Sie standen zusammen mit dem blauen Brief auf dem Tisch, als ich angekommen bin“, sagte Yamato leise. „Was?“, hauchte Taichi fassungslos. „Wer auch immer dir diese Briefe schickt, muss heute in unserer Wohnung gewesen sein. Ich konnte niemanden entdecken und es scheint auch nichts zu fehlen. Offensichtlich hat er nur das hier für dich dalassen wollen“, sagte Yamato leise und erhob sich von dem Sofa. Unruhig fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare und ging zu einem Fenster. Fassungslos starrte Taichi auf die Blumen vor ihm. Er konnte nicht glauben was Yamato ihm da erzählt hatte. Es war ein schreckliches Gefühl zu wissen dass jemand fremdes hier in ihrer Wohnung gewesen war. Er fühlte sich sofort unwohl in seiner Wohnung. „Ich hab die Polizei schon informiert, sie werden bald hier sein und nach Beweisen suchen. Außerdem hab ich einen Schlüsseldienst beauftragt, ein neues Schloss einzubauen. Sie werden in drei Tagen hier sein, daher wird mein Bruder sie herein lassen. Wenn wir wieder zurück sind, ist das also erledigt“, sagte Yamato leise und drehte sich nun langsam zu ihm um. Schwer schluckte Taichi, als er die Sorge und die Angst seines Freundes sah. Ruckartig erhob er sich von dem Sofa, überwand den Abstand zwischen ihnen und schloss den zierlichen jungen Mann in seine Arme. Sofort spürte er wie sich sein Freund an ihn klammerte. Dieser Vorfall schien ihn ziemlich aufgewühlt zu haben, doch ihm erging es auch nicht wirklich besser. Eine Zeit lang hielten sie sich noch so in den Arm, dann durchbrach der schrille Ton der Klingel die Stille. Vorsichtig wollte Yamato sich von ihm lösen, doch Taichi hielt ihn noch einen Moment fest. Kurz sahen sie sich in die Augen, ehe der Braunhaarige seinen Blonden Freund auf die Stirn küsste. „Vielleicht sollten wir schon heute Abend losfahren“, hauchte Taichi leise und sein Herz machte einen Sprung, als Yamato leicht lächelte und nickte. Zufrieden ließ er von ihm ab und gemeinsam gingen sie zur Wohnungstür. ~~~~~~ Genervt fuhr der Rothaarige mit einem Leihwagen durch die Nacht und ignorierte die aufkommende Müdigkeit. Es wurmte ihn ein bisschen, dass die beiden seinen Plan durcheinander gebracht hatten. Andererseits freute es ihn, dass er die zwei offensichtlich in Panik versetzt hatte. Gut, das er Taichi ängstigten musste, war nicht optimal. Das wollte er eigentlich auch nicht. Aber es ging nur so. Nur so konnte er den Braunhaarigen aus den Fängen des anderen retten. Eigentlich war es nicht weiter schlimm, das sie statt am nächsten Morgen nun schon abends losfuhren. Es ließ seinen Plan nicht scheitern und beeinflusste ihn gar nicht einmal. Aber er wollte alles unter Kontrolle haben und auf keinen Fall müde bei der Ausführung sein. Wenn alles erledigt war, würde der Braunhaarige endlich ihm gehören. Ein Umstand den er mit ihm gebührend feiern wollte. Dafür musste er ausgeruht sein. Er war sicher, das Taichi sobald sein Plan aufgegangen war, spüren würde, das sie zusammen gehörten. Er entschied sich den beiden heute Nacht nicht weiter zu folgen, sondern gleich weiter zu seinem Ziel zu fahren. Dort konnte er in Ruhe abwarten… ~~~~~~ Zufrieden vor sich hin summend fuhr Taichi auf einer einsamen Straße im Wald entlang. Sein Navi sagte ihm, das sie bald da sein mussten. Leicht schielte er zu seinem Blonden Liebling auf dem Beifahrersitz. Dieser war vor einiger Zeit eingeschlafen und schlummerte immer noch friedlich. Leicht lächelte Taichi bei diesem Anblick, er gönnte ihm den Schlaf. Sie waren die halbe Nacht durchgefahren und hatten sich dann ein Motel Zimmer genommen. Nach ein paar Stunden Schlaf und einem kurzem Frühstück fuhren sie schließlich weiter. Die Hütte zu der sie wollten lag ein ganzes Stück weit von ihrem zuhause entfernt und lag abgelegen im Wald. Die Besitzerin wollte sie dort in einer halben Stunde Treffen und ihnen die Schlüssel übergeben. Dann sollte die Hütte ihnen eine Woche lang gehören. Taichi freute sich inzwischen noch mehr über das Geschenk. Es tat ihnen sicher gut, ein wenig Abstand von dem Alltag und dem Unbekannten mit den Blauen Briefen zu bekommen. Yamato war anfangs skeptisch gewesen, als er vor zwei Wochen von diesem Geschenk erfuhr. Doch inzwischen war Taichi sich sicher, dass er sich nun auch darüber freute. Es war ein Geschenk zu Taichis Geburtstag gewesen. An dem Tag hatten sie mit all ihren Freuden ausgelassen gefeiert. Normalerweise schenkten sie sich unter einander nur Kleinigkeiten. Dieses Jahr hatten sie aber alle zusammengelegt und ihnen diese kleine gemütliche Hütte im Wald für eine Woche gemietet. Sie wussten alle von der Sache mit den Blauen Briefen und waren sofort begeistert von Izzys Idee mit der Berghütte. Er hatte das alles Organisiert und gebucht. So wurde es ihm auf jeden Fall gesagt. Izzy hingegen war nur Rot angelaufen und hatte stotternd ein paar Worte vor sich hin genuschelt, als Taichi ihm dankend um den Hals gefallen war. Dieser kleine Urlaub war genau das richtige für ihn. Er liebte die Ruhe der Natur und die Sache mit der Zweisamkeit, fand er erst recht toll. Und sollten sie von der Natur oder ihrer Hütte genug haben, mussten sie nur eine halbe Stunde mit dem Auto in die nächste Stadt fahren. Dort gab es auch einiges zu sehen und essen konnten sie dort auch kaufen. Doch wahrscheinlich würden sie die meiste Zeit hier draußen verbringen. Einige Minuten lang folgte der Braunhaarige der Straße noch, in seinen Gedanken versunken. Dann hörte er ein Geräusch, welches ihm verriet das sein Liebling soeben aufgewacht war. Leicht lächelnd schielte er zu ihm rüber und sah wie dieser sich streckte. Müde schauten ihm Blaue Augen entgegen. „Wann sind wir da?“, fragte Yamato gähnend. „Jetzt“, antwortete Taichi grinsend. Gerade endete die Straße vor ihm und die Hütte kam ihn sein Blickfeld. „Wow“, murmelte Yamato staunend. So klein wie gedacht war die Hütte doch nicht. Sie war wie auf den Fotos zu sehen war komplett aus Holz gebaut mit einer schönen Veranda. Es schien sehr gepflegt und schön einladend. Ungeduldig hielt Taichi den Wagen an und stieg eilig aus. Es gefiel ihm hier auf dem ersten Blick. Die Hütte stand auf einer schönen Lichtung, überall blühten Blumen. Links von dem Haus stand ein großer Baum und auf der rechten Seite führte ein schmaler Weg nach hinten. Neugierig folgte Taichi dem Weg und gelangte in einer Art Garten, nur ohne Zaun. Vom Haus führte der Weg über eine schöne große Terrasse, auf welcher ein paar Stühle und ein Tisch standen. Über ein paar Stufen aus schlichtem Stein führte der Weg sogleich auf die Wiese. Überall waren kleine Beete mit schönen Blumen, sogar zwei Liegen waren da. Und zur Krönung des ganzen konnte man von hier aus den schönen kleinen See sehen, der wenige Meter von der Hütte entfernt lag. Soweit Taichi wusste, gehörte der See, ebenso wie die komplette Wiese auf dem die Hütte stand, einer Frau. Sie kümmerte sich wohl darum und vermietete es, wann immer sie es selbst nicht nutzte. Taichi hatte es sich auch schön vorgestellt, als er die Fotos sah. Doch jetzt war er einfach hin und weg. „Schön hier“, murmelte Yamato leise, leicht lächelte Taichi und trat an seinen Freund heran. Sanft legte er seine Arme um ihn und zog ihn in einen sanften Kuss. Plötzlich durchbrach das Geräusch eines heranfahrenden Autos die Stille und zwang die beiden, sich voneinander zu lösen. Lächelnd gingen sie nebeneinander den Weg zurück und begrüßten die Eigentümerin freundlich. ~~~~~~~ Leise schlich der Rothaarige zurück in den Geräteschuppen und sperrte diesen vorsorglich ab. Dort setzte er sich auf seinem Schlafsack und nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche. Vorsichtig stellte er diese auf die Seite und holte ein Sandwich aus seinem Rucksack. Gemütlich lehnte er sich zurück und kramte mit einer Hand seinen Laptop hervor. Der Schuppen war ein wenig beengt, aber die paar Stunden hielt er es noch aus. Als er heute Morgen an der Hütte angekommen war, hatte er zuerst in jedem Raum eine Kamera versteckt. So konnte er live auf seinen Laptop alles mitverfolgen was die beiden taten. Als dies erledigt war, machte er es sich in dem Gerätschuppen zur linken des Hauses bequem. Dieser war zwar abgesperrt, doch das war für ihn kein Problem. Der Schuppen war rein zur Unterbringung der Gartengeräte und hier hatten die Bewohner der Hütte nichts zu suchen. Sein Auto hatte er einige Kilometer entfernt im Wald stehen lassen. Niemand würde ihn hier finden und er konnte unbemerkt in SEINER Nähe bleiben. Er konnte seinen Plan endlich ausführen! Je länger er hier saß, desto weniger konnte er es abwarten ES zu tun. Es war schwer den beiden den ganzen Tag zuzusehen, kaum war die Vermieterin weg hatten diese sich ins Schlafzimmer verzogen. In dieser halbe Stunde, hätte er seinen Plan fast zunichte gemacht und ins Innere gestürmt um den Blonden von IHM weg zu zerren. Doch er konnte sich beherrschen und beobachtete sie weiter. Der Rest des Tages war ziemlich harmlos, auspacken, essen und anschließend langes Baden. Eben dabei hatte der Rothaarige sie gerade aus sicherer Entfernung beobachtet. Jetzt konnte er sie wieder gemütlich über seine Kamera verfolgen und abwarten…. Er wartete geduldig. Endlich war es dann soweit und das Paar ging schlafen. Nach einer weiteren Stunde verließ er seinen Schuppen und schlich zu der Hütte. Ohne Mühe öffnete er die Tür schlich ins Innere. ~~~~~~ Müde öffnete Taichi die Augen. Irgendetwas hatte ihn geweckt, aber wusste nicht was es war. Schlaftrunken fasste er mit seiner linken nach der Lampe auf den Nachtischkästchen. Leicht kniff er die Augen zusammen, geblendet von dem Licht. Ein paar Sekunden hielt er sie geschlossen, ehe er sie wieder öffnen konnte. Plötzlich hörte er ein leises Geräusch vor sich und schaute in die Richtung. Erst jetzt nahm er die Person im Türrahmen war. Erschrocken zuckte Taichi zusammen und zog sofort an Yamatos Arm. Ein genervtes Stöhnen durchdrang die Stille. Doch der Braunhaarige achtete nicht darauf, er schüttelte seinen Freund weiterhin. Seine Augen traute er sich nicht von der Person vor ihm zu nehmen. Diese hatte sich noch nicht bewegt und schien ihn zu beobachten. Eine Kapuze verdeckte sein Gesicht. „Was soll das?“, murrte Yamato müde und richtete sich auf. Taichi konnte ihm keine Antwort geben, er brachte keinen Ton heraus. Die Angst hatte ihn völlig im Griff. Sein Blick ruhte auf der Waffe mit der, der Unbekannte auf sie zielte. „Was wollen Sie?“, schrie Yamato plötzlich laut auf, als auch er die Person bemerkt hatte. Der Unbekannte trat ein paar Schritte nach vorn und zog mit der freien Hand die Kapuze von seinem Kopf. „Izzy?“, hauchte Taichi leise, unbewusst rückte er ein wenig näher zu Yamato und fasste nach dessen Hand. Vor ihnen stand eindeutig ihr langjähriger Freund und zielte mit einer Waffe auf sie! Die Gedanken des Braunhaarigen überschlugen sich, er wusste nicht was er denken oder tun sollte. Er wollte etwas sagen, doch er brachte keinen Ton von sich. „Ich hab’s dir doch geschrieben, Taichi. Der Tag wird kommen an dem wir beide endlich zueinander finden“, sagte Izzy ruhig, ein Hauch von Wahnsinn in der Stimme. Taichi lief es eiskalt den Rücken runter und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. „Die Briefe sind von dir?“, fragte er fassungslos. „Ja, ich hoffe sie haben dir gefallen“, antwortete der Rothaarige lächelnd, während er näher an das Bett trat. „Aber darüber können wir auch später reden“, noch während er sprach, zielte er mit der Waffe auf Yamato. Dann durchbrach ein lauter Knall die Stille. Der Braunhaarige sah aus den Augenwinkeln seinen Freund zurück zucken und hörte ihn schreien. Entsetzt starrte Taichi zu Izzy welcher zufrieden lächelte. Sein Hirn wollte nicht begreifen was gerade eben passiert war. Wie in Trace starrte er weiterhin den Rothaarigen vor sich an. Dann spürte er eine Berührung an seinem Oberarm. Mit einem Ruck drehte er sich zu seinem Freund um. Panik macht sich in ihm breit. Da war Blut. Viel Blut. Yamato drückte mit seiner freien Hand auf seinen Bauch und versuchte die Blutung zu stoppen. Sein Körper krümmte sich vor Schmerzen, er atmete schwer. Er hatte panische Angst, welche inzwischen auch von dem Braunhaarigen Besitz ergriff. Hektisch zog er sich sein Shirt über den Kopf, knüllte es zusammen und legte es unter Yamatos Hand um bessren Druck auf die Wunde ausüben zu können. „Yama, halt durch… ich ruf einen Notarzt“, hauchte Taichi panisch. Tränen traten ihm in die Augen, seine Hände zittern. Eilig drehte sich der Braunhaarige zu seinem Nachtisch und wollte das Handy aus der Schubblade holen. Gerade als er die Lade ein Spalt weit geöffnet hatte, stand Izzy plötzlich vor ihm und hielt ihn zurück. Der Rothaarige holte das Telefon heraus und warf es achtlos in den Flur. Erst jetzt wurde Taichi sich wieder der Anwesenheit Izzys bewusst. Dieser hielt die Waffe immer noch in seiner Hand. Mit der anderen setzte er seinen Rucksack auf dem Nachtisch ab und öffnete ihn ruhig. „Jetzt da er endlich weg ist und wir zusammen sein können, hab ich uns was Feines mitgebracht zum Feiern“, sagte Izzy fröhlich, als wäre das eben nicht passiert. Plötzlich holte er eine Flasche Champagner hervor und drückte sie dem Braunhaarigen in die Hand. Konfus nahm dieser sie entgegen und starrte den Rothaarigen ausdruckslos an. Dieser schien wahrlich zu denken, dass sie jetzt ein Paar waren. „Und schau mal hier, extra für dich deine Lieblingsschokolade“, lachte Izzy leise und hielt sie dem Braunhaarigen entgegen. Stumm sah Taichi auf die Schokolade vor sich, hinter sich hörte er seine Liebe immer wieder schmerzerfüllt aufstöhnen. Langsam erhob sich der Braunhaarige und stellte sich direkt vor Izzy. Seine Lippen umspielte ein Lächeln, verzerrt und unwirklich. Langsam griff er nach der Schokolade… Dann schlug er mit Flasche Champagner zu. ~~~~~~~ Das erste was er hörte, war ein leises Summen. Sein Lieblingslied. Ein Schleier lag auf ihm. Er fühlte sich schwer und ausgelaugt. Seine Augen wollten ihm nicht so Recht gehorchen. Es kostete ihn einiges an Kraft, doch schließlich schaffte er es, sie zu öffnen. Erst sah er alles unscharf, doch nach einmal blinzeln sah er ihn. Seine Liebe. Taichi. Und er weinte und lächelte zugleich. Yamato wollte etwas sagen, doch sein Hals war staubtrocken. Es war auch gar nicht nötig. Taichi beugte sich zu ihm und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Es ist vorbei, die Polizei hat ihn. Er kann uns nichts mehr tun“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)