The Awfull Lot Of Running von NovemberGirl (oder: Wie Ich Den Doktor Traf) ================================================================================ Kapitel 3: Amnesie ------------------ Auf dem Boden war noch der Fleck zu erkennen, wo sie stand. Ein 2 Meter breites Quadrat. Und jetzt war er leer. Der Doktor trat vor und untersuchte den Boden. Er hatte wieder seinen Schallschraubenzieher heraus geholt und summte in verschiedenen Frequenzen die Luft an. Doch bevor er irgendwelche Schlüsse ziehen konnte wurde er unterbrochen. Ein Schatten in der Tür verdeckte die Sonne, sodass kein Licht mehr herein kam. Ich drehte mich um und im grünen Schein der Malium-Wände sah ich den Wächter. Hochgewachsen und ein ganzes Stück größer als Roe und der Doktor stand er dort in seiner Burgunder farbenen Robe. Ich dachte immer die Augen der Wächter müssten sanft sein so wie das restliche Nymphen ähnliche Auftreten. Aber ich hatte mich geirrt. Seine Augen schauten kalt und höhnisch auf den Doktor, Roe und mich. Seine Stimme klang zischend, wie die einer Schlange, als er sagte: „Das Parken im Garten ist verboten.“ Es klang ironisch, so als wäre das nur eine Ausrede, nicht der wahre Grund was wir falsch gemacht hatten. „Nun“, der Doktor sah entspannt aus. Die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt und auf seinem Gesicht lag ein fröhliches Grinsen. „das wussten wir nicht. Verzeiht mir bitte und gebt mir meine Kiste zurück. Wir werden auf der Stelle verschwinden.“ Der Wächter schüttelte bösartig grinsend zurück. „Nein, jeder sollte seine gerechte Strafe bekommen.“ Er trat aus der Tür und rief: „Ergreift sie!“ Sofort stürzten sich 6 schwarz gewandte Gestalten auf uns und packten den Doktor, Roe und mich. Ich versuchte zu entkommen, aber es gab keinen weiteren Ausgang und die Wesen waren schnell. Sie packten mich und vor Schmerz traten mir fast die Tränen in die Augen. Ihre Griffe waren stark und eine Flucht unmöglich. Als ich mich umdrehte schaute ich in die Gesichter von Robotern. Dem Doktor erging es nicht besser. Den ersten der Roboter konnte er mit seinem Schallschraubenzieher lahm legen und Roe zertrümmerte mit ihrer Kraft einen Anderen. Doch dann wurde dem Doktor der Schallschraubenzieher entwendet und Roe von hinten von weiteren 2 Robotern überwältigt. „Es hat keinen Sinn sich zu wehren. Meine Roboter sind zu stark. Außerdem gibt es in diesem Garten sowieso keinen Fluchtweg.“ Dann spürte ich plötzlich ein Pieksen im Nacken kurz danach wurde alles schwarz. Ich kam in einem Raum zu mir. Alles war weiß und außer der Wandnische zum Sitzen, einem kleinen Fenster und einer Tür gab es nichts. Ich rappelte mich auf und kippte sofort wieder um. Mir war so schwindelig. Das musste an dem Betäubungsmittel liegen. Vorsichtig stand ich noch einmal auf und stützte mich an der Wand ab. Vor mir drehte sich alles. Heute war wirklich mein Tag was Verletzungen anging. Dann kam die Erinnerung zurück. Der Doktor. Wir waren gefangen genommen geworden. Ich schob mich an der Wand entlang bis ich an der Tür angekommen war. Dann fluchte ich auf. Es gab weder eine Klinke noch einen Knauf oder sonst irgendeinen Mechanismus um die Tür zu öffnen. Ich hämmerte dagegen und schrie um Hilfe, aber nichts passierte. Natürlich nicht. Wer sollte mich schon finden. Wo waren der Doktor und Roe? Ging es ihnen gut? Das kleine Fenster, durch das Licht in das Zimmer fiel war zu weit oben, als dass ich es erreichen könnte. Ich versuchte zu springen, um irgendwie einen Blick auf etwas zu erlangen was dort draußen war, aber bis auf den Himmel sah ich nichts. Es konnte der Himmel von jedem Planet sein. Ich hatte Angst. Ich konnte überall sein. Meilenweit vom Doktor entfernt. Nein, Meilen war nicht die richtige Streckenangabe. Es könnten Lichtjahre sein. Ich hörte auf zu versuchen das Fenster zu erreichen. Es hatte ja doch keinen Sinn. Der Schwindel hatte nachgelassen, aber ich setzte mich trotzdem in die Nische. Mir fröstelte trotz der Wärme und ich zog die Beine eng an den Körper. So zusammen gekauert blieb ich sitzen. „Doktor, wo sind Sie?“, flüsterte ich in die Stille. Das hatte ich nun davon. Ich musste ihm ja hinterher rennen. Wäre ich doch nur weiter gefahren zu Mike. Ob man schon nach mir suchte? Es war egal. Hier, 5 Milliarden Jahre in der Zukunft würde mich sowieso niemand suchen. Dann sah ich es. Jemand hatte mit einem Stift eine Nachricht an die Wand geschrieben. Diese krakelige Schrift kannte ich. Es war meine. Hallo Elena, ich weiß, du wirst mir nicht glauben, weil ich mich ja kenne und ich bin du und du in der Vergangenheit hast diese Nachricht verfasst und jetzt hab ich mich selbst verwirrt... Dein Gedächtnis wurde gelöscht, weil du wichtige und geheime Sachen wusstest, die nicht in die falschen Hände gelangen durften. Such Roe! Sie ist bestimmt auch gefangen genommen worden. Du musst sie finden und du musst mit ihr von hier fliehen. Und du musst den Doktor finden. Ihr habt eine wichtige Mission zu erfüllen, aber nachdem Roe und du gefangen genommen wurdet habt ihr euch entschlossen, lieber alles zu vergessen, als etwas zu verraten. Ich kann dir nichts über die Mission sagen, aber du musst den Doktor finden. Das ganze Universum ist in Gefahr! Wenn ihr den Doktor nicht bis in 3 Tagen gefunden habt, ist alles zu spät. Viel Glück Mehr nicht. Keine weiteren Hinweise. Ich schaute im ganzen Zimmer, fand aber nichts. Ich konnte nicht glauben, dass ich diese Nachricht geschrieben hatte, aber schon allein die Schrift sprach dafür. Ich griff in meine Hosentasche und ertastete drei Gegenstände. Warum waren sie mir nicht früher aufgefallen? Der erste Gegenstand war der Stift mit dem die Nachricht geschrieben wurde. Der zweite Gegenstand war eine kleine Spritze. Sie sah nicht aus wie eine normale Spritze von der Erde aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Sie war mechanischer und sah gruselig aus. Aber sie war leer. Der dritte Gegenstand den ich fand ließ meinen Atem stocken. Genauso lang und röhrenförmig wie die anderen zwei Gegenstände war der Schallschraubenzieher des Doktors. Er war schwerer als ich es mir vorgestellt hatte, aber er lag gut in der Hand. Was war geschehen, dass der Doktor ihn weggegeben hatte. Ihn sogar mir gegeben hatte. Warum hatte ich ihn? //Du musst den Doktor finden. Das ganze Universum ist in Gefahr! Wenn ihr den Doktor nicht bis in 3 Tagen gefunden habt, ist alles zu spät.// Ich durfte keine Zeit verlieren. Wer weiß, wie lange ich hier schon war. Mein Gefühl sagte mir, dass es nur wenige Stunden waren, aber die Botschaft deute darauf hin, dass viel passiert sein musste seit wir in den Gärten waren. Ich stand auf und ging wieder zur Tür. Den Stift und die Spritze steckte ich wieder in die Tasche. Vielleicht würde ich sie wieder gebrauchen. Ich wusste nicht wie ich den Schraubenzieher benutzen musste, aber ich hob trotzdem die Hand und drückte auf den kleinen Knopf an der Seite. Ich hatte mir vorgestellt, dass er wieder sirren würde und die Tür sich dann mit einem leisen Klicken öffnen würde. Das Sirren trat ein. Das Klicken der Tür blieb aber aus. Stattdessen gab es einen gewaltigen Knall und die Tür explodierte. Wie von einer mächtigen Welle getroffen zerbrach die Tür und die Splitter flogen nach außen. Gleichzeitig ertönte eine Sirene. Ohne viel nachzudenken hob ich den Schallschraubenzieher noch einmal und ließ das Fenster explodieren. Einen der herunterfallenden Glassplitter hob ich wieder auf. Eine solche Waffe war besser als gar keine. Dann verließ ich schnell das Zimmer und bog nach rechts in einen langen Gang ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)