The Awfull Lot Of Running von NovemberGirl (oder: Wie Ich Den Doktor Traf) ================================================================================ Kapitel 1: Der Doktor --------------------- Hallo? Ich hoffe irgendjemand liest das irgendwann. Ich heiße Elena. Ich wurde 1995 in Ulm, Deutschland geboren und als ich meine Reise begann war ich 19. Ich hab keine Ahnung wo im Universum ich jetzt bin oder in welcher Zeit. Ich hoffe jemand von der Erde liest das und kann meine Familie benachrichtigen... Falls meine Eltern schon geboren sind... Bitte erzähl ihnen von dieser Geschichte. Alles begann an einem normalen Dienstag. Ich hasse Dienstage, weil die besonders langweilig sind. An diesem Dienstag wollte ich deswegen zu meiner Freundin Mike und ihr bei Mathe helfen. Wäre ich an genau diesem Dienstag zu hause geblieben, wäre wahrscheinlich alles anders gekommen. Dann hätte ich nie diesen Unfall bauen können. Ich passte zu wenig auf und als ich dann um diese eine Kurve fuhr, fuhr ich in dieses Auto hinein. Mein Fahrrad und mich schlug es über die Motorhaube. Ich dachte jetzt wäre es vorbei. Vor meinen Augen wurde es schwarz. Hände griffen nach mir und legten mich auf den kühlen Boden. „Verdammt. Wie konntest ich nur so unvorsichtig sein. Sie sagte mir doch, ich sollte es lassen." Eine Hand fühlte meinen Puls. Sie war kühl. Ich blinzelte die Dunkelheit weg. Ich lag auf dem Bordstein. Zugedeckt war ich mit einem braunen, langen Mantel. Neben mir kniete sein Besitzer. Damals hätte ich ihn auf nicht mal 25 geschätzt. Heute weiß ich es besser. Seine dunkelbraunen Haare waren verwuschelt und sahen sehr süß aus. Er trug einen braunen Anzug und eine Krawatte. Seine braunen Augen waren sehr sorgenvoll. Ich wollte mich aufrichten, doch er drückte mich zurück. „Bleib liegen. Dir geht's nicht gut." Erst jetzt spürte ich das Pochen an meinem Kopf. Ich faste an die Stelle und spürte wie meine Finger nass wurden. Ich zog die Hand zurück. An den Fingerspitzen war sie rot. Ich stöhnte und legte den Kopf wieder auf den Boden. Das hatte mir gerade noch gefehlt. „Scheiß Dienstag!" Er blickte mich verwundert an. „Warum scheiß Dienstag. Dienstage sind wundervoll. Da passieren die meisten spannenden Sachen im Universum. Zum Beispiel auf Karotan. Da passiert nur Dienstags irgendwas." Ich starrte ihn an. Irgendwie hatte ich das Gefühl als hätte er sich den Kopf angestoßen und nicht ich. „Geht's Ihnen gut?" Fragte ich vorsichtig. „Na klar! Warum auch nicht. Das Einzige was mich stört, dass ich durch den Unfall jetzt die Spur des Triffs verloren hab. Das sind witzige Wesen solange man sie in Ruhe lässt. Aber hier hat der nix verloren. Ich muss ihn finden und zurück ins Rotanev-Sonnensystem bringen." Ich blickte mich nochmal um, um sicher zu geh'n, dass ich mir das wirklich nicht einbildete. „Sie spinnen doch! Was sollen den Triffs sein? Und dieses System gibt es bestimmt auch nicht." Jetzt war er es der entgeistert schaute. „Natürlich gibt es das. Sonnensystem Nummer drei-drei-fünf-Strich-Apfel-Strich-siebenhundertundzehn. Korusgalaxie. Ihr Menschen habt echt keine Allgemeinbildung mehr!" Wer auch immer dieser Mann war, ein stand fest: Er war total verrückt. „Wer sind Sie?" Fragte ich und versuchte mich gleichzeitig an die Zeitungsmeldungen von heute morgen zu erinnern. Doch soweit ich mich erinnern konnte stand dort nirgends etwas über einen Entflohenen der Psychiatrie. „Oh Verzeihung. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Der Doktor. Sehr erfreut deine Bekanntschaft zu machen." „Doktor wer?" „Nur der Doktor." Verrückt oder träumte ich nur. Vielleicht war ich durch den Unfall ohnmächtig geworden und träumte jetzt während irgendwelche Ärzte versuchten mich wieder herzustellen. „Ich bin Elena." Sagte ich verwirrt. Ich dachte ich könnte nicht noch mehr verwirrt werden. Doch plötzlich fing etwas an in schrillen Tönen zu pfeifen. Der Doktor schrak sofort auf. Hektisch holte er ein seltsames Gerät aus einer der Taschen des Mantels, der über mich gedeckt war. Es sah aus wie eine Fernbedienung mit einem großen Licht oben und voll gesteckt mit unendlich vielen Drähten. Der Doktor nahm es in die ausgestreckte rechte Hand und drehte sich unentwegt im Kreis während das Pfeifen und Leuchten mal stärker mal schwächer wurde. Dann, an einer besonders lauten stelle blieb er steh'n und seine Augen leuchteten vor Begeisterung. Dann drehte er sich zu mir um, schnappte sich seinen Mantel und zog mich an einer Hand hoch. „Komm, da sind die Triffs!" Er wollte mich mitziehen, doch mir wurde sofort schwindelig und ich wankte. Ich atmete ein paar mal tief ein und folgte ihm dann. Ich glaube es musste sehr lustig ausgesehen haben. Der Doktor vorne weg mit seinem pfeife-leuchte-Fernbedienungsdings. Und ich hinterher. Mir den Kopf haltend. An jeder Straßenecke blieb er steh'n und drehte sich im Kreis, um dann dem Gepfeife und Geblinke zu folgen. Ich musste genauso verrückt sein, ihm zu folgen. Wahrscheinlich war durch den Sturz der vernünftige Teil meines Gehirns kaputt gegangen. Vor einer blauen Holzkiste blieb er plötzlich abrupt steh'n so als wäre er sehr verwundert, dass seine Fernbedienung ihn dort hin geführt hätte. Er schlug dagegen. „Warum tust du nicht so wie ich will? Für mich zu den Triffs und nicht zur TARDIS!" „TARDIS?" Ich schaute die blaue Kiste nochmal genauer an. Über der Tür, die nach innen führte, stand 'POLICE BOX'. Sie sah aus wie ein Replik aus den 50er-Jahren. Der Doktor klopfte dagegen. „Japp. Das ist eine TARDIS. Meine TARDIS. Steht für 'Time And Realtive Dimentions In Space'." „Time? Space? Wie...?" Er seufzte leicht genervt. „Ihr braucht aber echt lange bis ihr irgendwas kapiert. Das ist meine Zeitmaschine. Mein Raumschiff mit dem ich durchs All flieg." Dieser Doktor war total durchgeknallt, aber irgendwie hatte ich trotzdem keine Angst vor ihm. Wäre ich in diesem Moment weg gerannt, wäre wahrscheinlich alles anders gekommen. Immer noch die Fernbedienung beschimpfend, öffnete der Doktor die Tür der TARDIS und verschwand im Inneren. Ich war so verwirrt, dass ich erst reagierte, als die Tür schon wieder zufallen wollte. „Warten Sie!“, rief ich und riss die blaue Tür auf. Dann blieb ich wie angewurzelt stehen. Das Innere war nicht, wie gedacht, 2 auf 2 Meter groß. Nein. Vor mir lag ein riesiger Raum. Kreisrund mit einem Durchmesser von mindestens 20 Metern. Und in der Mitte an der Konsole stand der Doktor. Er lächelte. Diesen Anblick von ihm wie er da stand mit dem Rücken zur Konsole in seinem Anzug mit einem leuchtenden Grinsen auf dem Gesicht werde ich nie vergessen. „Wie...?“, ich brach ab, „Wie kann das sein? Es ist von innen viel größer, als von Außen.“ Er lächelte nur wissend weiter, so als hätte er genau diese Frage erwartet. „Es liegt an der weiteren Dimension. Von Außen erscheint meine TARDIS nur klein, aber von Innen ist sie unendlich groß. Erst vor 2 Tagen hab ich einen Raum gefunden, den ich noch nie zuvor gesehen hab. Tja, so ist meine TARDIS. Lässt wenn mans braucht, einfach so aus dem Nichts einen Raum entstehen.“ Liebevoll strich er an der Konsole entlang. Kurz versank er in Gedanken, bis plötzlich mit einem Knall die Tür zufiel. Ich zuckte zusammen. Dann geschah etwas sehr seltsames. Die Luft begann zu leuchten. Immer mehr kleine Lichtpunkte sammelten sich um mich herum. Ich schlug sie zur Seite, vielleicht waren sie gefährlich, aber der Doktor belehrte mich eines Besseren. Mit wenigen Schritten war er bei mir. „Schau! Kleine Nanobots.“. Seine Augen leuchteten schon wieder so entzückt. „Sie haben entdeckt, dass du verwundet bist und wollen dich heilen. Hab keine Angst.“ So verwirrt ich auch war, ich ließ ab sie weg zustoßen. Die Luft erstrahlte und hüllte mich in einen goldgelben Schein. Ich spürte ein leichtes Kitzeln dort wo meine Platzwunde war. Dann, wie bei einem Windhauch, wehte die goldene Wolke davon. Ich fasste an meine Platzwunde. Nichts. Sie war verschwunden. Das war zu viel für mich, zu viel Neues und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Ich verlor das Gleichgewicht. Sofort spürte ich stützende Arme um mich. Der Doktor setzte mich vorsichtig auf den Boden. „Das war wohl doch etwas viel auf einmal. Ich sollte mir abgewöhnen Menschen des einundzwanzigsten Jahrhunderts so zu überfordern. Komm ich bring dich heim.“ Noch ehe ich protestieren konnte, gab es ein Rumpeln und wäre ich nicht schon auf dem Boden gesessen, wäre ich umgekippt. Der Doktor konnte sich gerade noch am Geländer festhalten. Wir schauten uns verwirrt an und als ich eben zu einer Frage ansetzen wollte was los war, begann die Säule in der Mitte der Konsole in blauem Licht zu leuchten. Im gleichen Moment ertönte ein Geräusch, schleifend, stöhnend, wie als würde Sand in einem Getriebe sein. „Was hast du getan?“ Ich blickte zum Doktor und schaute in ein erschrockenes Gesicht. „Was hast du meiner TARDIS angetan?“, schrie er mir entgegen. „Ich... ich hab gar nichts getan! Was ist los? Was ist das für ein Geräusch?“, ich bekam Angst und meine Stimme wurde immer hysterischer. Doch der Doktor antwortete mir nicht. Er war zu der Konsole gerannt und bediente mehrere Hebel und Knöpfe. Dann rannte er zu einem Bildschirm. „Das kann nicht sein! Meine TARDIS hat sich noch nie selbständig gemacht!“ Mir wurde eiskalt vor Angst und ich war aufgesprungen. „Sie hat sich selbstständig gemacht? Was macht sie? Was passiert hier? Doktor antworten Sie mir!“, schrie ich ihm entgegen. „Langsam drehte er sich zu mir um. „Sie fliegt von selbst. Aber ich weiß nicht wohin. Und ich kann nichts dagegen machen. Wir müssen uns überraschen lassen. Es tut mir Leid. Ich hätte dich nicht in die TARDIS kommen lassen. Es war ein Fehler, denn jetzt kann ich nicht mehr für deine Sicherheit garantieren.“ Dann landete die TARDIS und das schleifende Geräusch verstummte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)