Innere Zerrissenheit von Blubbimond (Liebe verändert) ================================================================================ Kapitel 5: Liebe ist... ----------------------- Mit einer quälenden Heftigkeit drang Sophies schrille Stimme in Andrés Bewusstsein.   Ohne jede Gnade zog sie die schweren Vorhänge zurück und folterte ihren Enkelsohn mit der gleißenden Erkenntnis, dass der Tag schon längst erwacht war – ganz im Gegensatz zu ihm. Viel zu schwer lagen die Sorgen des vergangen Tages auf seiner Seele. Erst in den frühen Morgenstunden war André in einen unruhigen Schlaf gefallen, welcher nun - durch die Hand einer eiskalten Sophie - ein jähes Ende fand.   Rücksichtslos riss sie ihm die Decke vom Leib, die er sich schützend über das Gesicht gezogen hatte, um seinen dröhnenden Kopf noch ein wenig vor der Helligkeit des Tages zu schützen.   Mit einem Mal war André hellwach. Hatte seine Großmutter ihm tatsächlich gerade die Decke weggezogen?! Unvermittelt wurde er ganz bleich und erstarrte. Langsam sah er an sich herunter. Erleichtert stellte er jedoch fest, dass er sich in der Nacht, als Oscar in seine Kammer geschlichen kam, glücklicherweise eine Hose angezogen hatte. Nicht auszumalen was geschehen wäre, wenn Sophie ihn nackt zu Gesicht bekommen hätte! Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht während er sich verschlafen die Augen rieb.   „Mach, dass du aus dem Bett kommst, André! Was fällt dir eigentlich ein bis in die frühen Mittagsstunden zu schlafen. Du hast Pflichten hier im Haus!“ beschwerte sich Sophie lautstark, während sie mit der zusammengerauften Decke auf ihn einschlug. André hob beschwichtigend seine Arme und schob die keifende alte Dame behutsam mit dem Versprechen aus der Kammer, sich zu beeilen und ihr in wenigen Minuten zur Hand zu gehen.   Nachdem er den edlen Herrschaften des Hauses das Frühstück serviert hatte, nahm auch André am Küchentisch Platz, um sein Mahl einzunehmen. Sophie beobachtete ihren Enkelsohn argwöhnisch. Neugierig setzte sie sich neben ihn und sah ihn eindringlich an: „André, was ist gestern zwischen Lady Oscar und dir vorgefallen?“, fragte sie wunderfitzig, fuhr dann aber etwas leiser fort und zischte den schweigsamen Jungen an: „Ich kam nicht umhin zu bemerken, dass Lady Oscar dein Hemd trug und ganz aufgelöst in ihr Gemach stürmte und du einige Zeit später nur mit deinem Gehrock bekleidet in deine Kammer geschlichen bist…“ Schritte. Sophie wurde  jäh von einer hereintretenden Oscar unterbrochen. Sofort schoss André das Blut in den Kopf und er wandte sich ab.   „Guten Morgen, Lady Oscar, habt ihr gut geschlafen?“ fragte die alte Dame ihren Schützling. Doch auch hier traf sie auf eisernes Schweigen und auf eine verfinsterte Miene. Einsilbig raunzte Oscar: „Gib mir nur einen Kaffee, Sophie. Ich habe verschlafen. André sattel die Pferde, wir sind spät dran!“. Sofort löste sich André aus seiner Starre und stolperte, ohne die Beiden auch nur eines Blickes zu würdigen nach draußen. Dort atmete er erst einmal erleichtert auf.   Schweigend ritten Oscar und André nebeneinander her. Keiner würdigte den Anderen auch nur eines Blickes. In Versailles angekommen, begab sich Oscar direkt zum königlichen Garderegiment, während André Augen und Ohren für Neuigkeiten offen hielt.   Oscar war heilfroh über diese räumliche Distanz, denn irgendwie fühlte sie sich neuerdings in Andrés Nähe angespannt. Eine ungewöhnliche Erleichterung durchströmte ihren Körper, als sie die Truppeninspektion kommandierte. Bei dieser Tätigkeit war sie so sehr in ihrem Element, dass alle Anspannung von ihr fiel. Losgelöst befahl sie die Truppe und zeigte auch bei den Übungen mit dem Schwert ihr stolzes und kämpferisches Wesen. Doch ihr gewonnenes Freiheitsgefühl wurde bald schon wieder eingeengt, denn André schlich an ihre Seite und drängte sie ihm zu folgen. „Girodelle, übernehmt ihr die weitere Befehlsgewalt. Ich muss mich kurz von der Truppe entfernen“, forderte sie den jungen Kommandanten auf. „Zu Befehl Kapitän!“, gab dieser knapp zurück. Gleich darauf hatte André Oscar auch schon vom Pferd gezogen und zerrte sie hinter sich her. Vollkommend irritiert sah sie André mit fragendem Blick an, während sie ihm hinterher hetzte. Dieser verlangsamte nach einiger Zeit sein Tempo merklich und versteckte sich hinter einem Baum, den Blick stets auf das Petit Trianon geworfen, als würde sich dahinter ein Geheimnis verbergen.   „Erinnerst du dich, als vor ein paar Wochen, dieser falsche Liebesbrief im Umlauf war und die Gerüchteküche so sehr brodelte, dass beinahe ganz massiver Unmut geschürt worden wäre und wir nur mit viel Glück verhindern konnten, dass diese schäbige Intrige von Madame du Bary vollendet werden konnte?“ schnaufte Andrè völlig außer Atem, immer noch den Eingangsbereich des Anwesens fixierend.    Oscar nickte kurz und er führte weiter aus: „Gestern meintest du außerdem zu mir, die Prinzessin habe noch nicht gelernt ihre Gefühle für den Grafen zu verbergen. Und du hattest vollkommen recht! Ich habe die beiden heute keine Sekunde aus den Augen gelassen und erkannte sofort, dass die sich mehr als nur freundschaftlich verbunden sind.“   Erneut vergewisserte sich André, dass Oscar seinen Ausführungen weiterhin folgte: „Jedenfalls musste ich mit ansehen, wie die Beiden alle Bediensteten und auch alle Gefolgsleute abschüttelten und gemeinsam in dieses Schloss hier verschwanden. Und ich dachte bei mir, falls das noch jemand außer uns mitbekäme, dann beschwört diese Aktion sicherlich großes Unheil herauf.“   Oscars Augen weiteten sich. Sie schob sich an André vorbei um ebenfalls einen Blick auf das Anwesen zu werfen. „Sind sie denn allein?“ fragte Oscar. André schüttelte nur den Kopf: „Das konnte ich nicht ausmachen. Jedenfalls sind sie alleine hineingegangen. Ob noch jemand drin war oder zu ihnen gestoßen ist, das weiß ich nicht, weil ich dich dann ja geholt habe.“   Oscar schlich sich weiter an das Anwesen heran, André immer dicht an ihrer Seite. „Ich wüsste zu gern, was die Beiden gerade machen und ob sie Gefahr laufen, entdeckt zu werden“ raunte Oscar André zu. Dieser nickte nur und hielt sich bereit. Denn er kannte Oscar so gut, um zu wissen, dass sie gleich zum Anwesen stürmen würde.   Glücklicherweise war das Anwesen viel kleiner als das Schloss von Versailles, es bot beiden eine Vielzahl an Nischen, Möbeln und Vorsprüngen hinter denen sie Schutz finden und sich verstecken konnten. Sie lauschten nach den Stimmen. Oscar schritt zielgerichtet voran.   „Oscar, Vorsicht!“ flüsterte André.   Im letzten Moment konnte André sie noch in eine Nische ziehen, sonst wären sie entdeckt worden, da sich unvermittelt vor ihnen eine Türe öffnete.   Eng aneinander gepresst standen sie in der Nische und wagten es nicht zu atmen, noch einen Laut von sich zu geben. Es gab kaum eine Möglichkeit sich zu bewegen. Oscar stöhnte leise auf. Mechanisch fing sie an ihren Kopf immer und immer wieder zu schütteln. Sie konnte es nicht fassen. Wieso geriet sie immer in solche prekären Situationen?! Oscar war die körperliche Nähe zu André unangenehm, denn ihr Körper reagierte auf eine Art und Weise die sie nicht kannte. Heftig hörte sie ihr Herz gegen ihre Brust schlagen, und sie spürte ihr Blut durch die Adern jagen, wie sie es bisher nur selten erlebt hatte. Sie versuchte sich, so leise wie möglich, von André zu entfernen. Doch es gab keinen Ausweg! Die Nische war so eng, dass sie sich der Situation nicht entziehen konnte.   Die Stimmen waren unmittelbar neben ihnen, bald würden sie entdeckt werden! Oscar schloss die Augen. Sie atmete tief ein und versuchte ihren Atem zu beruhigen. Als sie es schließlich schaffte, ihren Körper wieder zu kontrollieren, wurde ihr gewahr, dass auch André sich wand und versuchte möglichst viel Platz zwischen ihre Körper zu bringen, doch auch er musste kapitulieren.   Mit knallrotem Kopf und stoßendem Atem nahm er seine Arme schützend vor den Körper, um diesen ein wenig von Oscar abzuschirmen. Sie durfte auf keinen Fall die Reaktionen seines Körpers mitbekommen, die solch eine Nähe zu ihr in ihm auslöste. André lehnte mit seinem Kopf an die Wand und starrte nach oben. Auch er schloss die Augen und versuchte ruhiger zu werden.   Plötzlich kam Unruhe im Raum neben ihnen auf. Sie hörten zwei Stimmen und lautes Lachen. Schritte folgten. Oscar wurde immer nervöser. Ihrem Impuls nachgebend versuchte sie aus der Nische zu stürmen und das Weite zu suchen, doch André hielt sie zurück. „Das wirst du nicht schaffen, sie werden dich entdecken“, zischte er in ihr Ohr, während er seinen Körper dicht an ihren drückte und seine Hand auf ihren Mund legte, um die sich windende Oscar zu beruhigen.   Als die Schritte und Stimmen näher kamen, wurden sie mit einem Mal ganz ruhig.   Liebesschwüre und aufgeregtes Lachen durchflutete den Korridor, immer wieder durchbrochen von Stille. Oscar und André konnten nur anhand der Geräusche erahnen, was dort vor sich ging…   Je  näher die nahenden Geräusche kamen, desto weiter versuchte sich André in die Nische zu drücken, fuhr jedoch durch einen Ausruf des Entsetzens herum. Auch Oscar blickte fassungslos auf zwei ebenso erstaunte Augenpaare.   Vor ihnen standen tatsächlich die Prinzessin Marie Antoinette und Graf von Fersen.   „Ihr…Ihr hier Oscar?!...Und André…?“, stotterte die Prinzessin. „Wir…wussten nicht…wollten… nicht…“ sie stockte und versuchte ihre Gedanken zu fassen. Sie errötete und auch Graf von Fersen schien sichtlich verunsichert, denn er wandte den Blick ab.   Betreten standen sie da.   „Wir….wir waren nur hier…Ich wollte Graf von Fersen nur das Schloss zeigen.“ versuchte Marie Antoinette zu erklären.   „Wir hatten nicht mit Euch gerechnet…ich wusste ja nicht…ich bin etwas überrascht Euch hier so….also mit André…ähm…ich weiß gar nicht was ich sagen soll…“ fügte sie betreten hinzu.   Oscar war verwirrt, doch André schien direkt zu verstehen. Schnell schob er sich aus der Nische und entfernte sich von Oscar. „Es ist nicht so wie es aussieht“, entgegnete er verlegen, den Kopf gesenkt.   Oscar trat ihrerseits aus der Nische heraus. Unbehagen nahm ihren Körper ein. „Ich…ähm…wir…..André und ich…wir, wir wollten…ääähm…“ entgegnete nun auch Oscar mit zitternder Stimme. Ihre Augen rasten wild umher, ihre Gedanken überschlugen sich, doch Nichts! Ihr fiel keine glaubwürdige Erklärung für diese Situation ein. Sie fühlte sich wie ein Kleinkind, dass gerade bei etwas Unschicklichem ertappt wurde.   „Kommt eure Majestät, ich begleite euch zurück in den Palast. Es ist höchste Zeit, Euer Gemahl erwartet euch sicher bereits“, versuchte Oscar schließlich abzulenken und löste sich aus ihrer Starre. Außerdem fügte sie barsch hinzu: „ Vielleicht wäre es in Zukunft sinnvoll, Ihr würdet Eure Spaziergänge in der Öffentlichkeit machen, Prinzessin. Es könnte sicherlich von dem ein oder andren missverstanden werden, Euch hier alleine mit dem Grafen zu überraschen!“   Oscar betrachtete die Beiden von der Seite. Sie waren kreidebleich und ganz still geworden. „Ihr habt sicherlich recht, Oscar. Ich werde künftig versuchen daran zu denken.“ entgegnete Marie Antoinette und hakte sich bei Oscar ein. Gemeinsam gingen sie zurück zum Schloss.   ----   Es war bereits Abend geworden. Nachdem André die Pferde versorgt hatte wollte er sich nach diesem ereignisreichen Tag bereits auf den Weg ins Bett machen, als er Oscar entdeckte.   Er ließ sich neben ihr auf dem Rand des Brunnens nieder. „Ist alles in Ordnung bei dir, Oscar? Du wirkst so betrübt“, durchbrach er nach einer Weile die Stille.   Schweigen. André betrachtete Oscar von der Seite. In ihr schien es zu arbeiten, etwas ließ sie mal wieder nicht zur Ruhe kommen, das spürte er genau. Also tat er was er immer tat. Er ließ sich auf dem Rand des Springbrunnens nieder, streckte sich und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Wortlos blieb er liegen und war einfach nur da. Seine Präsenz hatte stets eine beruhigende Wirkung auf Oscar.   „Ist dir klar, was die Prinzessin heute dachte, als sie uns sah?“ sprach Oscar ihre Gedanken laut aus. Sofort setzte André sich wieder auf. Er kratze sich verlegen am Hinterkopf und errötete. „Ich kann es mir schon vorstellen“, entgegnete er betreten. Oscar zog ihre Beine eng an ihren Körper und legte ihren Kopf nachdenklich auf den Knien ab.   „Warst du schon einmal verliebt, André?“ fragte sie leise.    André stockte der Atem. Nicht um alles in der Welt hatte er mit solch einer Frage von Oscar gerechnet. Er versuchte eine Antwort zu formen, doch die Worte wollten nicht, wie er wollte. Er stockte: „Nun…also ich…ehm…“.   Schweigen.   Betreten sah er auf seine Schuhe.   „Also?“ Oscar sah ihn fragend an.   „Ähm…ja da war irgendwie eine…nun ja…also… wie soll ich es nur sagen…die mochte ich schon gern“ stammelte André weiter.   Oscar sah ihn verblüfft an. „Und kenne ich deine Auserwählte? Bin ich ihr schon einmal begegnet?“ stuppste sie ihn lachend in die Seite, „Wer ist denn die Glückliche?, scherze sie weiter.   André sah verlegen auf. „Du kennst sie eigentlich schon irgendwie, irgendwie sogar ganz gut, aber auf der anderen Seite noch überhaupt nicht“, entgegnete er Oscar mit klarem Blick und fester Stimme.   „Es ist bestimmt Alice, das Dienstmädchen bei uns im Hause, habe ich recht? Die himmelt dich doch schon seit Jahren an!“, druckste Oscar vergnügt und sah André von der Seite an. Dieser schwieg. Dann wurde auch Oscars Miene wieder ernst.   „Ich mache mir noch mehr Sorgen um die Prinzessin, als jemals zuvor. Sie scheint diesem Grafen verfallen zu sein. Sie kann offensichtlich nicht mehr rational denken, das wird sie in Gefahr bringen!“ sagte Oscar nachdenklich und sah André mit festem Blick geradewegs in die Augen.   „Wie ist es verliebt zu sein, André? Warum beginnt man unvorsichtig zu werden? Erklär es mir, ich möchte wissen, warum man plötzlich so große Risiken eingeht!“   André überlegte eine Weile. Schließlich entgegnete er: „ Also weißt du Oscar, ich bin mir nicht sicher, ob ich da der richtige Ansprechpartner für dich bin. Ich meine ich denke, dass ich schon einmal geliebt habe, jedoch war das eine einseitige Liebe. Ich bin mir nicht sicher, ob man das mit der Liebe, wie sie zwischen von Fersen und der Prinzessin besteht, vergleichen kann.“   Oscar sah ihn überrascht an: „Naja, vielleicht könntest du dann mal die Empfindungen beschreiben, die werden doch sicherlich ähnlich sein, oder?“   Erneut überlegte André kurz, dann versuchte er seine Gedanken in Worte zu fassen: „ Also, ich denke, die Tatsache, dass sich viele Menschen unvorsichtig benehmen, wenn sie sich lieben hat folgende Bewandtnis: Im Grunde stürzen eine Vielzahl an Empfindungen über dich herein. Denke es dir so, als wäre dein Kopf ausgeschaltet und alles an das du denken kannst, ist diese andere Person. Du denkst häufig an diese Person, sehnst dich bei längerem Getrenntsein nach ihr, hast volles Vertrauen zu ihr und freust dich über das Zusammensein mit ihr bzw. fühlst dich in ihrer Gegenwart sehr wohl. Deshalb ist auch der Drang, mit dieser Person zusammen sein zu wollen, sehr groß...“   Oscar unterbrach ihn: „Aber André, diese Gefühl die du beschreibst, die empfinde ich doch auch z.B. für meine Mutter oder meinen besten Freund, was aber macht denn die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau aus, dass diese alles um sich herum vergessen?    „Wenn man stark verliebt ist spielen da auch körperliche Gefühle mit herein“ André unterbrach sich selbst, war ihm das Thema doch merklich unbehaglich, jedoch sprach er nach kurzer Zeit weiter: „ Man hat dann eine Sehnsucht nach dem Partner. Irgendwie hat man ein Kribbeln im ganzen Körper, das einen komplett vereinnahmt. Das sind wirklich ganz wunderbare Gefühle die einen durchströmen, wenn man der Person nahe ist die man liebt…“ André brach ab, als ihm gewahr wurde, wie Oscar ihn musterte.   Er stand auf und streckte sich.   „Naja, Oscar, ich denke ich werde mal zu Bett gehen. Es war ein langer Tag. Entschuldige bitte wegen meiner schlechten Beschreibung, ich denke, sobald du selbst einmal darin steckst wirst du merken was ich meine. Zu dem Grafen und der Prinzessin kann ich nur Folgendes sagen: Ich denke sie werden auch in Zukunft unvorsichtig sein und ihren Gefühlen nachgeben, denn diese Gefühle sind so stark, dass sie die beiden vereinnahmen. Das ist vollkommen normal und man kann da nur schwer etwas dran ändern.“ „Da müsste sich schon einer „entlieben““,fügte er lachend hinzu.   Oscar sah ihn mit großen Augen an. Genau das war es. André hatte es unwissentlich auf den Punkt gebracht. Sie müssten sich nur entlieben!   Oscar dachte noch eine lange Zeit an Andrés Worte. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass sich ihr Freund schon einmal körperlich zu einer Frau hingezogen gefühlt hatte. Was auch immer das bedeuten mochte. Oscar seufzte. In ihr kamen Gedanken auf, die sie am liebsten fortgescheucht hätte, aber sie langen schwer wie Blei auf ihrer Seele. Sie ertappte sich dabei, wie sie hoffte, André möge sich so bald nicht mehr verlieben. Was würde sie nur tun, wenn ihr bester Freund fortginge um zu heiraten?! Viel zu sehr genoss sie doch seine Freundschaft, als dass sie diese aufgeben wollte! Oscar schüttelte den Kopf. „Was sind das nur für törichte Gedanken, reiß dich am Riemen, Oscar!“ ermahnte sie sich selbst, „André hat das Recht wie jeder andre, sich zu verlieben und glücklich zu sein!“ redete sie sich ein und begab sich auf den Weg in ihr Gemach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)