Nie ohne Dich! von nufan2039 ================================================================================ Kapitel 44: ------------ Dort angekommen sah ich Duncan an. "Alles gut?"; fragte ich. "Ja, mir geht's gut und dir, alles okay, geht’s, wenn du wieder hier bist?!", fragte Scott und Dalilah stand neben mir und hielt meine Hand, aber nicht, als sei sie besorgt und versuchte mich zu unterstützen weil ich das nicht aushalten könnte, ich merkte das sie es tat, um mir einfach nur den Rücken zu stärken, mit dem Wissen, dass ich stark sei. Ich lächelte beide an. "Ja. Alles ok. Ich bin froh, dass ihr mit hier seid.", sagte ich ehrlich. "Aber es wird Zeit, dass ich hier zusammenpacke, trenne, was ich behalten will, was eingelagert wird und was weg kann... Was das meiste sein wird. Die Stadt wird mir auch nicht ewig Zeit lassen...", erklärte ich. In dem Haus hatten wir umsonst gelebt, seitdem Dad Sheriff war, aber es gehörte der Familie nicht. "Was Montag noch hier ist, wird weggeschmissen.", erklärte ich beiden. Ich ging davon aus, dass Damien sich irgendwann melden würde, wenn es ihm passte. Also konnte ich mich mit den Fotos und Klamotten beschäftigen. Ich sagte ihnen auch, dass sie machen konnten, was sie wollten. Sie sollten sich zu Haus fühlen. Ich bat sie nicht um Hilfe, auch wenn ich davon ausging, dass sie das trotzdem tun würden. Duncan und Dalilah kümmerten sich derweilen um Küche und so, dort einzuräumen und mir ein wenig Raum zu lassen. Ich bemerkte irgendwann, dass er beobachtet wurde - in seinem Zimmer. Ich drehte mich um, als ich sich beobachtet gefühlt hatte und erschrak. "Oh man.", stieß ich hervor. "Mit dir hatte ich jetzt nicht gerechnet.", gab ich zu. Es war ein komisches Gefühl, mich selbst zu sehen, so indirekt. "Das ist irgendwie gruselig.", sagte ich ehrlich. "Gruselig-komisch wohl eher.", lachte Damien, begrüßte mich und entschuldigte sich kurzweilig fürs Erschrecken. "Ja auch das.", sagte ich und begrüßte ihn ebenfalls. "Bist du gerade weg, bevor Stellas Dad wieder fit ist?", fragte ich. "So ungefähr, ich hab das Gefühl, dass er nicht so dumm ist wie seine Tochter. Die wirklich gar nichts rallt.", sagte er grinsend und setzte sich aufs Bett. "Wie fühlt sich das an, wieder hier zu sein?", fragte er ihn und sah sich im Zimmer um. "Unecht. Unwirklich.", sagte ich ehrlich. Ich packte dann nebenbei weiter das Wichtigste ein. "Ich weiß nicht, es ist, als käme er jede Sekunde rein und würde mir sagen, dass ich wochenlang verschwunden gewesen wäre und was mir einfallen würde, ihm so einen Schrecken einzujagen...", versuchte ich zu erklären. Ich schüttelte dann Kopf. "Entschuldige.", ich setzte mich dann auf den Schreibtischstuhl und sah ihn an. "Du willst vermutlich eine Menge wissen oder?"; fragte ich. "Klar, ich will genau das wissen, möchte verstehen können, wie das ist, wie sich das wohl anfühlt. Lass es ruhig raus, egal wie... ich möchte es wissen.", sagte Damien und sah mich an. "Dann würde er dich sicher umarmen, richtig?! Nachdem er dir vermutlich noch mal eine an den Hinterkopf gegeben hätte.?!", sagte er leicht lächelnd. "Ja genau so würde das laufen.", sagte ich und lächelte leicht. "Dann würde er mir Hausarrest geben und mich abends raus jagen, weil er mein Gerede nicht ertragen würde.", gab ich zu. "Du möchtest verstehen, wie sich Trauer anfühlt?", fragte ich ihn. "Für mich unwirklich. Es ist so unecht und gleichzeitig fühl ich mich schuldig.", ich versuchte es ihm dann zu erklären. Ich sagte ihm, wie es gelaufen war. Dass ich aus England wieder gekommen war, was mein Vater nicht gut fand. Wir hatten gestritten. Aber bevor ich aus dem Haus gegangen war, hatte er mich in den Arm genommen und zugegeben, dass er mich vermisst habe und doch froh sei, dass ich wieder da war. Nach einem "Ich hab dich lieb" beiderseits war ich gegangen, um Dali zu treffen. Als ich wieder gekommen war, war Dad tot. Ich erklärte ihm, was passiert war und warum, wodurch klar wurde, warum ich Schuldgefühle hatte. Zach war von dem Kitsune nur geschickt worden, weil er mich zerstören wollte, so wie alle anderen Halbgötter. So kam ich auch dazu, dass ich Damien, Hades und Athene und alles, was er darüber wusste. Ich war erleichtert, von Dads Tod wieder wegzukommen, es wieder irgendwo in mir zu verbuddeln. Das merkte Damien gleich, ich sah es ihm an. Er hörte mir zu, dennoch kehrte er dann zu dem Thema Dad zurück. "Wie war er so, dein Dad, ich hab keinerlei Bezüge zu ihm, ich hab die Fotos gesehen. Eines hab ich mit genommen, das hat mich irgendwie berührt.", sagte er, wusste aber nicht in welcher Art es das hatte. Er zeigte es mir, eines beim Lacrosse-Spiel. Das typischste aller Vater-Sohn-Szenarien. Ich sah das Bild an. "Er war... nicht einfach.", sagte ich und lächelte dabei. "Er war ein Cop, der sich immer wieder weigerte, auf mich zu hören, wenn ich es besser wusste. Er war blind, was das Paranormale anging und schnell angepisst und genervt. Aber er hat mir auch immer wieder gezeigt, dass er stolz war und mich liebte.", ich zeigte auf das Bild. "Das war das erste mal, dass ich wirklich hatte spielen dürfen. Er war so stolz. Ich hatte dank Duncans Vorlage tatsächlich das Siegtor gemacht. Das war ein wirklich schöner Abend.", sagte ich ehrlich. "Das ist doch eine tolle Erinnerung, alles von dem mein ich. Menschen erinnern sich oft nur an das Schlechte eines anderen, aber genau das mit dem Guten macht doch das Ganze aus.", sagte er und fand das augenscheinlich bemerkenswert, das es bei mir anders war. Ich nickte. "Ja, da hast du Recht.", ich stimmte zu. "Darf ich jetzt auch ein wenig neugierig sein?", fragte ich. "Wie ist dein Leben gelaufen?", wollte ich wissen. Ich hatte das Gefühl, dass Damien sonst wohl möglich noch mehr in die Tiefe gehen wollen würde. Ich setzte mich einfach nicht gern mit mir selbst auseinander. Ich wollte lieber auch meinen Bruder ein wenig verstehen und kennenlernen. "Ich bin in Pflegeheimen groß geworden, entdeckte meine Kräfte und brachte alle reihenweise zum Wahnsinn, sie steckten mich immer wieder irgendwo rein, in Zellen und Krankenhäusern und Irrenanstalten, ich entdeckte mit vier meine Vorliebe für derartige Spielchen, auch wenn ich in Pflegefamilien landete, bei denen ich das Familiengefühl suchte, aber nie fand, analysierte ich die Menschen und suchte den Unterschied zu mir, da mir derartige Emotionen, die für einen Menschen von Grundbedeutung sind, fehlen. Ich kopierte sie, lernte Profiling und spielte fortan immer und immer wieder... Hier und da mache ich auch gerne Geschäfte mit diversen Dämonen und Gaunern, Mafien ect... ich suche immer nach den Grenzen... und immer auf der suche nach dem was ich irgendwie vermisste... das Gefühl der Zugehörigkeit, des angekommen Seins...", sagte er ebenso offen und ehrlich wie es ich es zuvor tat. Ich hatte ihm aufmerksam zugehört und sah ihn auch so aufmerksam an. "Hast du das Gefühl irgendwann ansatzweise gefunden?", fragte ich dann. "Fehlen dir diese Emotionen, weil du sie nie gefühlt hast, kann das noch kommen? Oder wirst du sie nie haben? Ich meine, kann man das lernen oder so?", wollte ich wissen, versuchte es zu verstehen. "Nicht so, wie ich mich gefühlt habe, als ich realisierte, dass ich eventuell einen Zwilling, einen Bruder habe, wie mein eigen Fleisch und Blut. Dieser Drang dich und deinen Freund rächen zu müssen, ist mehr familiäre Zugehörigkeit als ich je hatte.", sagte er und wusste den Rest offensichtlich selbst nicht so wirklich. Ich sah ihn an und atmete hörbar aus. "Wie ist das mit Stella gelaufen?", fragte ich. "Ich fasse eigentlich immer noch nicht, dass sie so gar nichts gepeilt hat, ohne dir absprechen zu wollen, dass du unheimlich gut darin bist, dir Infos zu holen, wenn du sie brauchst.", sagte ich dann lächelnd. "Sie ist naiv, sie versucht mich gerade um den Finger zu wickeln, damit ich, also du ihr und ihrem Vater hilfst. Ich denke ihr Vater wird es schnell bemerken, so wie ich das weiß." "Denke ich auch.", sagte ich. "Er hat so eine Art.... ich kann es nicht mal erklären. Aber ich fürchte auch, dass er es bemerken wird.", erklärte ich. "Wobei helfen?", wollte ich dann wissen. "Was haben sie jetzt noch vor?", fragte ich. "Sie wollen das Rudel und Dalilah. Es eben zu Ende bringen." "Und sie wollen dabei meine Hilfe?", fragte ich entsetzt und geschockt. "Wie kann man nur so abgewichst sein?", fragte ich geschockt und schüttelte den Kopf. Ich war wütend und mir ging so viel durch den Kopf. Ich fand das unfassbar. "Dann sollten wir uns überlegen, wie wir fort fahren. Ich binde deine Ideen gerne mit ein, wie du magst.", sagte er und erzählte mir was er vor hatte, zum einen Stella einen Denkzettel zu verpassen in der Form das sie sich Tatsache hingezogen fühlte zu ihm und dann, was er eigentlich war. Dann wollte er den Vater die frohe Kunde überbringen, dass er seine Tochter flach gelegt hatte und was er ist und das es jetzt Konsequenzen geben wird. "Was für Konsequenzen?", wollte ich wissen. "Woran denkst du?" "Na mal ehrlich, glaubst du sie werden es einfach versprechen und dann aufrichtig zu ihrem Wort stehen und es sein lassen? Was auch immer diese Konsequenzen sind, noch stehen sie nicht fest." "Mir ist vollkommen egal, was sie versprechen oder sagen. Ich glaube denen kein einziges Wort - mehr...", das mehr bezog sich auf Stella. Ich sah nachdenklich aus, ließ mir alles durch den Kopf gehen, alles, was vor und seit Duncans Tod in Bezug auf Allison passiert war und was die Quintessenz daraus wäre, wenn sie mich nutzen würden, um das Rudel und Dali zu vernichten. Ich würde einfach wahnsinnig werden, weil dann jeder und alles weg wäre. Ich sah auf und Damien in die Augen. "Diese Familie haben eine ewig lange Familiengeschichte. Sie sind stolz und denken, sie seien die, die Durchblick haben... Aber..., das was das Schlimmste für sie und gleichzeitig das Beste in meinen Augen wäre, wäre, wenn sie einfach wahnsinnig würde. Sie müssen denken, dass sie durchdrehen. Sie müssen unglaubwürdig und gefährlich wirken und dann für immer weggesperrt werden. An einem Ort, wo sie nie wieder fit kommen.", ich hatte die psychiatrische Heilklinik zwei Orte weiter im Sinn. Dort waren so viele, die wegen übernatürlichem oder anderen Wahnvorstellungen eingesperrt wurden, dass die Familie irgendwann nicht mehr wüssten, was wahr und was unwahr ist. Ich sah ihn an. "Manchmal fehlte nicht viel... und ich wäre nach Duncans Tod da hin gegangen, einfach um zu verarbeiten. So eine Psychoauszeit, weißt du. Stella und ihr Dad haben mich fast in den Wahnsinn getrieben. Und ich weiß, dass es bei Duncan nicht anders ist. Er weiß alles, konnte alles sehen und beobachten und ich weiß, dass es ihn förmlich zerstört, für ihn war der Himmel die Hölle dank ihnen...", versuchte ich zu erklären. "Wenn sie auf "freien Fuß" bleiben, werden sie nie aufgeben.", war ich sicher. "Dann hast du soeben mein Spezialgebiet herausgefordert.", er nickte zustimmend, wenn wir eine Person bleiben und Duncan mit macht, ebenso wie Dalilah als Hinterhand, krieg ich sie innerhalb 24h Stunden dazu aufzugeben. Hmmm, vielleicht 48h wegen dem Vater.", sagte Damien. Ich sah ihn an. "Dann sollten wir mit den beiden reden?!", stellte ich fest. Ich wusste nicht, ob Duncan das gut finden würde, mit machen würde, das konnte ich im Moment nicht einschätzen, aber ich wusste, dass Dali diesbezüglich zu allem bereit war. "Dann lass mich mal zu erst gehen, wobei ich, wenn ich richtig liege, sofort als ich erkannt werde.", grinste er. "Na, das will ich doch mal hoffen. Allein schon, weil ich mich jetzt auch nicht umgezogen hätte.", sagte ich und grinste leicht. Ich wusste ja, wie Damien das meinte, aber so war ich ja nun einmal einfach. "So abwegig, dass du dich mal eben umgezogen hast, würde es auch nicht sein, oder?", fand er und ging dann runter, aber beide erkannten ihn ziemlich gleich als nicht Ich. Ich folgte genau passig und sah Damian an. "Beruhigt, dass ich mich nicht in allen Menschen um mich herum irre?", fragte ich, aber lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)