Freund gesucht! MxM von NicoRomeo ================================================================================ Kapitel 19: Kapitel 16 ---------------------- „Hey. Hast du Zeit für einen wichtigen Job? Du müsstest schnell herkommen…“ Gesagt getan. Nach 30 Minuten und nachdem Feli das Bild an seinen alten Bekannten versendet hatte, kam der Halb-Portugiese mit einem Mann an der Hand in den Raum stolziert. Er war knapp 1,80 m, ziemlich schlank, und hatte… lilafarbene Haare. Zudem war er geschminkt und trug schwarzen Kajal unter den Augen. „Leute, darf ich vorstellen, das ist…“ Emma blickte mit schreckgeweiteten Augen auf die skurrilen Haare des… Friseurs? Sie war sehr tolerant, wirklich! Aber mit solchen Haaren würde sie sicher nicht heiraten! „Ich bin so gut wie verloren. Blast die Hochzeit ab!“, rief die 28-jährige verzweifelt. Der fremde Mann fing derweil an zu lachen. Feliciano warf ihm einen warnenden Blick zu. Sein Kumpel war wohl lebensmüde... Linda nahm an, dass Feli wusste, was er da tat. Mit einer fröhlich aufgesetzten Miene ging sie auf den unbekannten zu. „Hi, ich bin Linda, die Trauzeugin.“ „Hallo ‚Linda, die Trauzeugin‘“, wiederholte der junge Mann grinsend. „Mein Name ist Jeremias, aber bitte nennt mich alle nur ‚Jewel‘.“ „Okay… Jewel“, probierte sich Linda sofort an dem erst befremdlich wirkenden Namen aus. „Kriegst du unsere Emma heiratstauglich? Am besten wie auf dem Foto…“ Sie hielt ihm bittend das Bild vors Gesicht. „Klar, das ist schließlich mein Job.“ Jewel wirkte äußerst selbstsicher und vertraute wohl seinen Fähigkeiten. Locker nahm er das Foto an sich. Er hatte es ja schon geschickt bekommen. Nachdem sich auch Janice und die missmutige Emma-Marie vorgestellt hatten, besah er sich die Braunhaarige. „Er steht kurz davor, Inhaber eines Friseursalons zu werden. Jewel hat echt was drauf.“ Feliciano schien die angehende Braut und ihre „Untertanen“ weiter beruhigen zu wollen. Denn ihre unsicheren Blicke, die sie stets Feli zugeworfen hatten, waren diesem natürlich nicht verborgen geblieben. Glücklicherweise behielt der Halb-Portugiese recht und Emma sah nach ein paar Stunden, gefühlt zwei Tagen, noch zauberhafter aus als sonst. In ihre langen dunklen Haare wurden wunderschöne Locken gezaubert. Dazu hatte Jewel noch weiße Rosen-Spangen angebracht. Eine Tiara und der lange edle Schleier gaben Emma den letzten Schliff. „Wow, du siehst echt… wundervoll aus, Em“, brachte Feli leise und ehrfurchtsvoll raus. „Hat jemand etwas Anderes erwartet?“ Jewel verschränkte seine dünnen Arme und blickte herausfordernd in die Runde. „Nein, nein.“ Linda versuchte den Stylisten zu beschwichtigen. Begeistert umrundete sie ihre Freundin. „Feli hat Recht. Du bist eine Wucht, Em! Einfach traumhaft!“ Emma-Marie schien ihr Glück kaum fassen zu können. Auf dem Foto, das ihre - geplante - Frisur zeigte, waren keine Rosen abgebildet gewesen. Doch mit diesen Accessoires war sie nur noch schöner. Janice kullerte bereits eine Träne die Wange hinunter. „Mein kleines Mädchen heiratet.“ Jewel und Feli besahen sich lächelnd. „So und jetzt zum Make-Up!“, rief ersterer und rückte sich seinen Koffer, mit den benötigten Utensilien zurecht. -- „Du hast wirklich deinen Job als ‚Juniorchef‘ gekündigt? Erzähl‘ keinen Scheiß!“ Stephan schenkte Nicholas einen äußerst überraschten Blick. Die beiden waren damit beschäftigt, die letzten Tische für das Buffet aufzustellen. Jeremy war währenddessen dabei sich anzukleiden. In einem kleinen Nebenraum. „Ja, ich habe gekündigt. Ganz ehrlich. Aber lass‘ uns heute bitte nicht darüber sprechen.“ „Aber… war es… wegen du-weißt-schon-wem?“ „Wenn du Feli-, äh Casey meinst, dann liegst du falsch. Ich wollte mir schon immer ein eigenes, eigenständiges Unternehmen aufbauen. Schließlich wird John mich niemals zum Boss erklären. Das habe ich in den Jahren als Juniorchef verstanden. Er wird immer die Zügel in den Händen halten wollen. Selbst wenn ich den Kleinen nicht kennen gelernt hätte. Und wenn ich was Günstiges zur Miete oder Pacht finden kann, wieso nicht. Nächste Woche habe ich einen Termin mit der Bank.“ „Wahrscheinlich liegst du damit richtig. Ich wünsche dir zumindest Alles Gute. Übrigens… schon süß wie du ihn ‚den Kleinen‘ nennst.“ Stephan grinste kurz. Sie waren gerade dabei einen weiteren Tisch zu schleppen. Aus diesem Grund stoppte Nick für einen Moment. Er hatte sich eine ganze Weile, mehr oder weniger erfolgreich, dazu gezwungen nicht an Feliciano zu denken. Die Hochzeitsvorbereitungen hatten ihn gut abgelenkt. Und die Tatsache, dass er dem 20-jährigen bis jetzt nicht mehr über dem Weg gelaufen war. „Männer, ich brauche eure Hilfe!“ Ein aufgebrachter, fast fertig angezogener Jeremy kam zu ihnen gehechtet. „Ich schaffe es einfach nicht, mir die Krawatte korrekt zu binden.“ Nick und Stephan fingen gleichermaßen an zu lachen. „Ganz ruhig“, versicherte der 26-jährige mit einem aufmunternden Lächeln und schritt zu seinem Bald-Schwager. Er kümmerte sich darum und schon bald war zumindest Jeremy fertig. „Danke. Wie weit seid ihr ansonsten?“ Der Bald-Bräutigam schaute sich prüfend - und ein wenig hektisch - um. Die Tische für das Buffet hatten sie erst jetzt aufstellen können, weil sie von den Vermietern der Location zuvor noch anderweitig gebraucht wurden. Es wirkte alles fabelhaft. Alles war liebevoll geschmückt in den Farben grün und rosa. Jems und Emmas Lieblingsfarben. „Alles in Ordnung. Die gesamte Deko steht und während die Zeremonie stattfindet, baut der DJ sein Zeug auf. Mach‘ dir keinen Kopf, das wird alles wunderbar funktionieren.“ Nick klopfte dem immer nervöser werdenden Jeremy auf die Schulter. „Ihr habt Recht. Ich danke euch. Ich wünschte nur, meine Eltern würden noch leben und heute mit dabei sein, wenn ich die Liebe meines Lebens heirate…“ „Das kann ich nachvollziehen. Setz‘ dich doch irgendwo hin und mach‘ eine Pause.“ Stephan bemerkte, dass Jeremy immer blasser wurde. „Hol‘ ihm mal ein Glas Wasser, Nick.“ Gesagt getan. Die beiden Männer verfrachteten Emmas Schatz auf einen Sitz. „Und bestimmt sind sie gerade bei dir“, versuchte der ehemalige Juniorchef zu trösten. „Braucht ihr noch Hilfe?“, erklang es plötzlich. Nick drehte seinen Kopf und blickte direkt in die eisblauen Augen von Asher. Dieser lächelte wie gewohnt sein so selbstbewusstes und starkes Lächeln. Seinem Anblick nach schien ihn nichts aus der Ruhe zu bringen. *„Hat er sich doch wieder rausreden können oder tut er nun so, als sei nichts vorgefallen?“*, waren Nicks Gedanken. Er könnte seinem Bruder nicht so schnell verzeihen, das war außer Frage. Und wie dieser es schaffte, seiner Frau täglich in die Augen zu sehen, was für Nick ebenfalls ein großes Rätsel. -- Bei der Braut sah es ein bisschen anders aus: Emma war mittlerweile fertig geschminkt. Dementsprechend wurde ihr in das wunderschöne weiße Hochzeitskleid geholfen. Es war das typische „Prinzessinnen-Modell“ mit viel Glitzersteinchen und Tüll. Es hatte keine Ärmel, nur ein kleines, weißes Jäckchen. Stolz betrachtete sie sich von allen Seiten im Spiegel. „Ich sehe toll aus oder?“ „Und wie!“ Linda war entzückt und sehr erleichtert. Sie hatte Jewel in der wenigen Zeit, in der sie den Stylist kannte, sicher viermal gedrückt. Feli selbstverständlich auch. Doch die derzeit gute Stimmung schien in Gefahr als sich John plötzlich ins Zimmer drängte. Er hatte die Zeit damit verbracht, die Firma durch mehrere Telefonate sporadisch in Zaum zu halten und Taxi für all diejenigen zu spielen, die es nicht zum Junggesellenabschied schaffen konnten. George war ihm dabei eine große Hilfe. „Wie sieht es bei euch aus?“, fragte der Mann interessiert. „Schau‘ mal, Dad!“ Emma drehte sich zu ihrem Stiefvater. Diesem stand der Mund weit offen. „Wow, du bist wunderschön. Wie eine echte Prinzessin.“ Er trat auf sie zu und ergriff berührt ihre Hände. Allerdings entdeckte er bald darauf etwas… Lilafarbenes? „Wer… ist denn das?!“, fragte er beinahe empört und deutete auf Jewel, der direkt neben Feliciano stand. Nicht, dass ihm diese männliche, portugiesische Schlampe nicht schon gereicht hätte… „John!“ Janice mischte sofort mahnend mit. „Das ist der großartige Stylist, der Emmas Haare so bezaubernd hergerichtet hat! Mary ist nämlich krank und konnte nicht kommen. Wir waren bereits total verzweifelt.“ „Aber durch seine Idee fand Jewel zu uns“, warf Linda noch ein und wuschelte Feliciano glücklich durch die Haare. Mit einem leicht… schmerzverzerrten Gesicht blickte der Stiefvater zu dem Lilahaarigen, der höflich winkte. *„Diese widerwärtigen Schwulen besitzen wohl doch die Macht, sich zu vermehren…“*, dachte der Autohäuser-Besitzer pikiert. In seinen Augen gehörte Jewel durch sein extravagantes Äußeres natürlich dazu. Grausam wie ein Mann sich so verunstalten konnte… „Ist er der neue Macker von dem da? Wenn ja, dann haben sich wirklich zwei gefunden…“ John deutete unwirsch und abwertend wie eh und je auf Feli, dem beinahe der Kragen platzte. Er musste sich immens beherrschen. „Nein, ist er nicht. Nicht, dass Sie das etwas angehen würde, Mr. Harford“, sagte Feli kühl. Jewel legte, wohl provozierend, einen Arm um ihn und schenkte John ebenfalls feindselige Blicke. Der 23-jährige hatte schnell gemerkt, dass der Kerl alles andere als tolerant war. „Es geht mich sehr wohl an. Schließlich haben Sie meinen Stiefsohn ziemlich verwirrt, Mr. Summers- oder, wie Sie auch immer heißen.“ Fast hätte John „der Schwuchtel“ wie er ihn meist in Gedanken betitelte, noch gesteckt, dass Nick gekündigt hatte. „Dad, das ist mein Hochzeitstag! Du hörst gefälligst sofort damit auf! Ich bin wirklich enttäuscht von dir!“ Emma verschränkte die Arme vor der Brust und sah John bitterböse an. „Geh‘ jetzt und helfe den anderen!“ Sie zog ihn blitzschnell aus dem Zimmer und verschloss demonstrativ die Tür. „Es tut mir unendlich leid, Jewel. Und natürlich auch für dich, Feli.“ Sie umarmte beide. Dann atmete sie einmal ein- und aus. „Puuh, ich bin so aufgeregt!“ Sie klatschte in die Hände. „Ich brauche Sekt! Gebt mir Sekt!“ Kurze Zeit später klopfte es. Vorsichtig öffnete Em die Tür. Vor dieser stand Paula. Georges Ehefrau hielt ein Tablett in den Händen. „Ich habe gehört, du benötigst Sekt?“, fragte sie grinsend. Sie trug ein niedliches blaues Kleid, was ihren süßen Babybauch nur mehr betonte. „Für mich habe ich Orangensaft, also keine Sorge!“ Sie lachte und schlüpfte ins Zimmer. -- Nachdem John so ungalant aus dem Raum geworfen wurde, machte er sich daran, sich um alle Gäste zu kümmern, die er hier her chauffiert und eben eine kurze Pause gemacht, bzw. sich für die Hochzeit angezogen hatten. Danach fuhr er alle nach und nach zur Kirche. George half ihm wieder. Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, Nick etwas zuzuflüstern, als er seinem Stiefsohn über den Weg lief. Inzwischen war dieser nämlich auch in der Kirche angelangt und geleitete die Gäste zu ihren Plätzen. „Nicholas. Nur das du es weißt: Dein kleiner, schäbiger Freund hat schon einen neuen Mann an seiner Seite.“ Auf diesen Satz hatte der ehemalige Juniorchef nichts geantwortet, doch er verwunderte Nick dafür umso mehr. Das konnte nicht sein… Feli würde es sicher nicht wagen mit einem neuen Stecher hier aufzukreuzen. Oder doch? *„Versuch‘ nicht an ihn zu denken. Es kann dir egal sein. Er hat sicher schon mit 100 Kerlen Sex gehabt - für Geld!“* Das schlimmste war, dass er nicht zum ersten Mal Asher und Feli im Kopf hatte. Wie sein Bruder dem jüngeren Geld zusteckte, nachdem er mit ihm… Nick fuhr sich übers Gesicht und war dabei, nur noch mehr abzudriften. Zum Glück wurde er von einigen begrüßt, die durch John und George hier her gefunden hatten. Also riss er sich zusammen und geleitete auch diese freundlich an ihren Platz. Über die anerkennenden Worte wie schön geschmückt die Kirche doch war, nickte er bloß den Kopf. An den Bänken waren nämlich überall Blumen und Schleifen zur Dekoration angebracht. -- „Ich finde es super, dass Em dich kurzerhand eingeladen hat.“ Feli lächelte erleichtert. Unterstützung konnte er immer gebrauchen. Und so hatte er einen zusätzlichen Schutz vor Asher. „Ja, echt nett. Und so eine Einladung schlage ich sicher nicht aus. Vor allem nicht, wenn ich meinem nervigen, anhänglichen Freund für eine Weile entkommen kann.“ Jewel grinste schief. „Und du kannst mir den geilen Mick zeigen, der dir so den Kopf verdreht hat.“ „Nick. Er heißt ‚Nick‘.“ „Oh ja, wie auch immer.“ Der Stylist hatte es nicht so mit Namen. „Nur, dass ich jetzt so lässig gekleidet bin…“ „Ja, aber du siehst trotzdem klasse aus.“ „Ich weiß.“ -- Endlich ging es los. Wohlklingende Orgelmusik ertönte und Emma schritt mit John an ihrer Seite langsam zum Altar. Alle sahen wie gebannt zu ihr. Jeremy am meisten. Der gute musste ganz schön schlucken. Der Anblick seiner zauberhaften Bald-Ehefrau ließ ihn keineswegs kalt. Auch Nick hielt ein Taschentuch in seinen Händen und musste sich ein paar verräterische kleine Tränen wegwischen. Darüber musste Feliciano lächeln. Nick war einfach unglaublich toll. Die Hochzeitszeremonie war wunderschön und sehr berührend. Es wurden Ringe ausgetauscht und als sich die beiden endlich das Ja-Wort gaben und kurz aber innig küssten, applaudierten die Gäste nur so vor Begeisterung. Feli hatte immer wieder verstohlen zu seiner großen Liebe Nick gesehen. Einige Male hatten sich ihre Blicke getroffen. Feli wäre am liebsten vor den Augen aller zu Nick gestürmt und hätte ihn leidenschaftlich geküsst. Doch das Augenpaar von Nick war nicht das einzige, was sich zu dem Halb-Portugiesen verirrt hatte… Da war auch noch Asher. Diesmal mit seiner Frau. Fiona war ziemlich schlank und relativ klein. Sie hatte rötliche Haare, ein hübsches Gesicht und schien sehr in den Anwalt verliebt. Immer wieder streichelte sie seine Hände, die mit ihren verschränkt waren. *„Die Arme hat dieses Arschloch gar nicht verdient!“* Mit einem Kopfschütteln besah sich Feli das ungleiche Paar. Ihm tat es furchtbar leid, dass er diese Affäre mit Asher gehabt hatte. Kurze Zeit später, nachdem Jeremy und Emma offiziell verheiratet waren und sie all die zahlreichen Glückwünsche tapfer entgegengenommen hatten, saßen alle im Raum. Die Gäste warteten darauf, dass eine kleine Rede gehalten wurde. Jeremy übernahm dies nach einem Räuspern zunächst: „Meine lieben Freunde, Verwandte und Bekannte. Wir danken euch sehr, dass ihr teilweise so einen langen Weg auf euch genommen habt, nur um bei unserer Hochzeit anwesend zu sein. Wir danken euch auch für die vielen Geschenke und wünschen euch eine wunderschöne Zeit mit uns.“ Er erhob sein Glas und sah fragend zu seiner Frau. Sie schien verstanden zu haben und richtete sich ebenfalls auf. „Ja, vielen vielen Dank. Und besonders an Jewel, meinen rettenden Super-Stylisten. Meine Friseurin hat sich nämlich heute krank gemeldet und beinahe hätte mein Schatz mich mit furchtbaren Haaren heiraten müssen.“ Emma lachte herzlich und zwinkerte zu Jewel und Feli. Diese grinsten fröhlich. „Für mich bist du immer schön“, hörte man Jeremy sagen. Liebevoll zog er seine Frau an sich, um sie zu küssen. Nach einer Weile löste sich Emma allerdings. „Oh, noch was. Das Buffet ist natürlich eröffnet. Guten Appetit!“ Die 28-jährige grinste. Asher musste husten. Nicht wegen dem Kuss, sondern wegen der Tatsache, dass jeder hier Feli und seinen merkwürdigen Freund so willkommen hieß. John gehörte nicht dazu, aber trotzdem… Er erinnerte sich an ihr Gespräch an Jeremys Junggesellenabschied. -- Rückblende -- „Was?! Denkst du etwa echt, dass ich schwul bin?! Nur weil dir das Nicholas gesagt hat?“ „Er hat mehrere Anspielungen gemacht und langsam frage ich mich, ob da nicht was Wahres dran ist, Asher! Das ist doch wohl selbstverständlich das ich mich dafür interessiere, ob jetzt doch einer meiner Söhne eine perverse Schwuchtel ist!“ Ashers Miene blieb unbewegt. „Wenn ich dich daran erinnern darf, habe ich eine Ehefrau, die ich liebe. Aber wenn du Nicholas Glauben schenken möchtest, dann bitte! Tu‘ dir keinen Zwang an.“ John blickte seinen älteren Stiefsohn lange an. „Nein, du hast ja Recht. Ich… kann es mir ja auch nicht vorstellen… Entschuldige, dass ich sowas Abscheuliches kurz über dich gedacht habe.“ Er legte dem Blonden versöhnlich eine Hand auf die Schulter. -- Ende der Rückblende -- Als das Buffet endlich freigegeben wurde, stürmten die meisten sofort los. Feli und Jewel gehörten zu denjenigen, die ruhig sitzen blieben. Nick, der langsam aufstand, hatte sofort eine kleine, weibliche Fangemeinde. Feli seufzte. Der Neid stieg wieder in ihm hoch. Wieso musste alles so passiert sein? Wäre es so, wie beim ersten Treffen abgemacht, würde er nun an Nicks Seite sein und ihm alle Frauen vom Hals halten können. Aber in ihrer Situation? Pustekuchen! „Theoretisch hast du mir noch nicht gesagt, wer dein toller Nick ist, aber… ich schwöre, es ist der gutaussehende Braunhaarige, den du die ganze Zeit so ansiehst, als sei er der einzige Mann auf der Welt.“ Jewel holte Feli aus seinen trübsinnigen Gedanken. „Ja, er ist einfach der Wahnsinn oder?“, schwärmte Feli wie ein kleiner Junge. „Das ist er. Ich kenne da so Leute, die könnten sich bei ihm nicht beherrschen.“ Der Stylist grinste dreckig. Feli sah warnend zu ihm. „Ich meine nicht mich damit, kapiert? Ich habe meinen Freund! Komm‘ jetzt!“ Der 23-jährige zog den Halb-Portugiesen motiviert hoch. Sie stellten sich nun ebenfalls an die Schlange. Vor ihnen waren zwei junge, attraktive Frauen, die unentwegt über Nick sprachen. Und das lustige war, er konnte alles hören, was vielleicht sogar Absicht war. „Er hat keine Freundin. Das hat mir seine Mutter selbst gesagt. Er ist wirklich sexy.“ Nick drehte sich daraufhin um. *„Die Blonde muss diese Cary sein, die mir meine Mutter ständig aufschwatzen wollte. Die ist echt heiß. Aber… auch ein bisschen nervig. Die verhalten sich als sei sich irgendein berühmter Filmstar.“* Die Frauen kicherten kurz und die eine zwinkerte verheißungsvoll. Nick schüttelte bloß den Kopf und drehte sich wieder weg. Gerade wollte er nur eines: Essen! Feli kochte vor Neid, denn er verstand Nicks Aufmerksamkeit bei den Frauen falsch. Jewel sah es ihm an. „Ich habe eine Idee!“, flüsterte er seinem Kumpel zu. Der Lilahaarige nahm sich einen kleinen Teller und füllte diesen mit einer Vorspeise, die er nicht vorhatte zu essen. „Ist das Kleid von Gucci?“, fragte er gespielt interessiert und trat an Cary heran. Seine Stimme hatte er extra der Frage „angepasst“. Cary blickte kurz verwirrt, wollte dann aber zu einer Antwort ansetzen. „Das ist wirklich umwerf-“ Jewel tat so, als wollte er noch näher treten, um das türkisfarbene Prachtexemplar besser bewundern zu können. Doch leider „stolperte“ er und sein Teller, bzw. die leckeren Vorspeisen darauf, beschmierten das kostbare Stück. „Aaaah! Du Idiot!“, schrie sie aufgebracht. „Oh, das tut mir so schrecklich leid!“ Jewel machte ein ganz bedrücktes Gesicht. Carys Freundin wollte wohl erste Hilfe leisten: „Komm Süße, wir waschen es schnell raus!“ Sie verließen eilig die Schlange und warfen Jewel noch einige Todesblicke zu. Dieser wollte sich „entschuldigen“ und folgte den beiden. Nicht ohne den Halb-Portugiesen vorher in Richtung Nick zu schubsen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)