Freak von Quiana (Naruto × Sasuke | Sasuke × Naruto | vierteilige OS-Reihe) ================================================================================ Freak, aber meiner ------------------ Die große Dose mit dem Blechkuchen passte gerade noch so ein seine Tasche, als Sasuke sie zu den restlichen Dingen stopfte. Er war für nervenaufreibende zweieinhalb Wochen bei seinen Eltern und seinem Bruder gewesen und am letzten Abend wieder zurückgekommen. Wenn es nach ihm ginge, wäre er nur wenige Tage geblieben, aber seine Mutter bestand, wie all die anderen Semesterferien auch schon, ihn wenigstens etwas um sich zu haben. Immerhin hätte er ja seine Klausuren und Hausarbeiten hinter sich gebracht und könne nun seine Familie besuchen. Sasuke freute sich darauf, Naruto wiederzusehen und, wie sein Freund es so schön sagte, einfach die Seele baumeln zu lassen. Das neue Semester startete erst in gut einer Woche und bis dahin wollte er die freie (vor allem familienfreie!) Zeit genießen. Er zog sich seine Schuhe an, schulterte die Tasche und machte sich auf den Weg. "Hey Sasuke!" Ino empfing ihn an der offenen Haustür. Eigentlich hatte er gehofft, dass die impulsive Mitbewohnerin Narutos nicht da wäre … Sie umarmte ihn überschwänglich, ignorierte, dass er ihr lediglich unbeholfen den Arm tätschelte und strahlte ihn an. Er würde nie mit ihrer Art zurechtkommen, das wusste er. Immerhin wurden ihre neckischen Kommentare weniger, die Sasuke und teilweise sogar Naruto rot werden ließen. Während er und sein Freund bereits einen starken Kontrast zueinander bieten konnten, waren er und Ino – nun. Sasuke fiel kein Vergleich ein, der sie passend beschreiben könnte. Ihm kam einzig und allein die Reaktion einer Katze auf eine angeschnittene Zitrone in den Sinn, aber das traf es nicht einmal annähernd. Immerhin war es nicht so, dass er sie abstoßend fand, viel eher wollte er einfach so wenig wie möglich mit ihr zu tun haben, da er nie so recht wusste, wie er sich in ihrer Gegenwart verhalten sollte. "Ich wette, dass es dir niemand erzählt hat, aber ich habe endlich einen Studienplatz bekommen! Nie wieder Wartesemester!" Begeistert faltete Ino ihre Hände vor der Brust. "Nächsten Monat gehöre ich dann auch endlich zu den kleinen Ersties!" Sasuke wusste, dass sie eine Ausbildung zur Floristin machte, dies aber nicht ihr eigentlicher Wunsch war. Dennoch brachte er nicht mehr als ein 'Glückwunsch' heraus, das sich zu allem Überfluss auch noch wie eine Frage anhörte. Er war kein Mensch, der gut mit anderen konnte, weshalb ihm beinahe ein Stein vom Herzen fiel, als Naruto seine Zimmertür aufriss und ihm entgegenspurtete. Ohne ein Wort zu verlieren, drückte er breit lächelnd Ino zur Seite, umarmte Sasuke, legte die Lippen für einen langen Kuss auf seine und schloss mit dem Fuß die Tür. "Du bist wieder da", raunte er, ehe er Sasuke erneut küsste, dem wie von alleine die Augen zufielen. Keine Zweifel, er hatte ihn vermisst. Kiba hüstelte einmal, als er aus der Küche schlurfte, dem Gast einmal zunickte und Ino diskret in ihr Zimmer bugsierte, ehe er selber in dem kleinen Wohnzimmer verschwand. Zu diesem Typen hatte Sasuke alle Male ein besseres Verhältnis als zu der zweiten Blondine dieser Wohnung. Mit warmen Gesicht löste Sasuke sich von seinem Freund, schlüpfte aus den Schuhen und zog die Dose aus seiner Tasche. "Hier. Meine Mutter gibt mir immer haufenweise Kuchen mit. Ich dachte, dass ich ihn lieber mitbringe, bevor er bei mir zu trocken wird." "Danke Hase!", grinste Naruto schelmisch, nahm Sasuke das Mitbringsel ab und verfrachtete es in die Küche. "Jetzt will ich aber erst einmal keinen Kuchen essen", sagte er und zog Sasuke mit sich in sein Zimmer, das genauso unordentlich wie immer war. "Erzähl, wie war es bei deinen Eltern?" Gewohnheitsgemäß setzten sie sich auf das Bett und Sasuke seufzte. Wo sollte er da nur anfangen? Wenn er einfach nur 'gut' sagen würde, nähme Naruto ihm dies ziemlich übel. Zumal er diese Lüge durchschaut hätte, ehe Sasuke die Silbe beenden könnte. Also musste er die Wahrheit auspacken – und eigentlich tat es gut, sich jemanden anvertrauen zu können. Sasuke war eher der Typ, der alles in sich hineinfraß und gar nichts sagte. Dennoch hatte Naruto es irgendwie geschafft, sich in sein Herz zu schleichen und dieses eine Schloss in ihm zu öffnen. "Es war …", suchte Sasuke nach den passenden Worten, "… angespannt, als wir alle zu viert da waren. Aber meine Eltern mussten arbeiten und mein Bruder hatte nur knapp eine Woche frei. Er hat doch jetzt diesen Job. Die restliche Zeit war ganz verträglich." Leicht verwundert schaute Naruto ihn an. "Dass dein Vater jetzt nicht unbedingt der coolste ist, habe ich ja verstanden, aber ich dachte, dass du und dein Bruder euch gut versteht?" Unweigerlich musste Sasuke lächeln. Es waren besonders die kleinen Dinge, die er so an Naruto schätzte. Er hätte nicht erwartet, dass er sich merkte, was er über seinen Bruder erzählte. Abgesehen von dessen Krankheit vielleicht. Es waren Narutos ehrliches Interesse und vor allem seine ehrliche Aufmerksamkeit, über die Sasuke jedes Mal verwundert stolperte und die so gar nicht in sein Verständnis der Gesellschaft passen wollten. "Wir haben einfach nicht so viel zu erzählen. Wir unterhalten uns … eher ohne große Worte." Naruto schnaubte amüsiert auf und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Wenn ich einen großen Bruder oder eine Schwester gehabt hätte …! Das wäre geil gewesen. Aber meine Eltern wollten nicht. Ma hat immer gesagt, dass ich genug für zwei nerve." Er grinste breit und wirkte trotz seiner Worte rundum zufrieden. Sasuke musste gestehen, dass ihn dieses Gemüt immer stärker faszinierte. Ihm war diese Unbeschwertheit, mit der Naruto durch das Leben lief, völlig fremd. Nicht, dass er selber so sein wollte, dennoch war es interessant, was für Gegensätze zwei Menschen doch aufweisen konnten. "Gut, dass ich wieder hier bin", sagte Sasuke aus einer plötzlichen Laune heraus und merkte, wie seine Wangen augenblicklich heiß anliefen. Naruto schenkte ihm ein warmes Lächeln, ließ das Thema Familie zumindest für das erste auf sich beruhen und beugte näher sich zu Sasuke. Umständlich zog er ihn zwischen seine Beine, sodass sie sich Gesicht zu Gesicht gegenüber saßen. Naruto umfasste seine Hüften, während Sasuke unsicher seine Arme um dessen Nacken schlang. "Ich habe dich vermisst", sagte Naruto und fuhr mit seiner Nasenspitze an Sasukes entlang, sodass sich ein wohliges Gefühl in ihm breit machte. Er konnte die Gedankensprünge und Handlungen seines Freundes nach wie vor nicht so ganz nachvollziehen, sodass er mittlerweile damit aufgehört hatte, sie entschlüsseln zu wollen. Vielleicht handelte Naruto ja auch einfach nur seinen Instinkten nach und plante nicht jeden einzelnen Schritt sorgfältig voraus. Aber lieber konzentrierte Sasuke sich auf das Hier und Jetzt und ließ Naruto tun, was immer er auch wollte. Er konnte sich ja doch nicht daran anpassen. "Das hast du schon einmal gesagt", brummte Sasuke leise, der noch immer ein leicht rötliches Gesicht hatte. Er schloss die Augen, versuchte sich fallen zu lassen und tastete mit seinen Lippen nach Narutos. Es war erstaunlich, was er für einen Gefallen an diesen leichten Berührungen bekommen hatte. Natürlich wusste er von der Empfindlichkeit der Lippen, hatte sich aber nie vorstellen können, dass ein Kuss mit der richtigen Person solch ein Wohlbefinden auslösen konnte. Es fiel ihm einfach, sich zu entspannen, wenn er und Naruto beieinander saßen, redeten und sich küssten. Fast wollte er es sich nicht eingestehen, aber dieses Gefühl hätte er gerne auch schon etwas früher gespürt gehabt. Auch wenn er seinen Freund zu dieser Zeit noch lange nicht kannte. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, einen anderen Menschen als Naruto zu küssen oder sonstige Zärtlichkeiten austauschen zu können. Auch wenn es ihm unangenehm war, kam er nicht darum herum zu sagen, dass er in Naruto verliebt war. Dieses Ziehen, das ihn durchfuhr, wenn er alleine an ihn dachte, war einfach nur unbeschreiblich – und schön. Es gab keine Worte für das, was er empfand und je weniger er darüber nachdachte, desto schöner erschien es ihm. Sasuke vergaß beinahe zu atmen, als Naruto vorsichtig seine Unterlippe mit seinen eigenen Umschloss und sanft an ihr zog und saugte. Diesen Schritt hatte er bis jetzt noch nie gewagt, hatte Sasuke noch immer die Zeit gegeben, die er brauchte. Ein kleiner Teil in ihm wollte sich zurückziehen, dennoch lehnte Sasuke sich in den Kuss hinein und öffnete mutig seine Lippen einen Spalt weit. Er war sich sicher, Naruto lächeln zu spüren, als er in eine engere Umarmung gezogen wurde. Er verschränkte seine Beine hinter seinem Rücken und drückte sich näher an seine Brust. Ihre Münder bewegten sich warm gegeneinander und Sasuke war beinahe der Meinung, sich an solch einen tieferen Kuss gewöhnen zu können, als Narutos Zungenspitze gegen seine eigene stupste und Sasuke sich erschrocken von ihm löste. Er schaute geradewegs in die fragenden Augen seines Freundes, der nur einen Moment später sanft eine seiner Wangen umfasste und mit dem Daumen über sie strich. "Entschuldigung. Das hätte ich vielleicht nicht tun sollen", flüsterte er. Sasuke schluckte. Sollte er sich nicht lieber dafür entschuldigen, dass er so plötzlich einen Rückzieher gemacht hatte? Das beklemmende Gefühl der Unsicherheit kletterte seine Wirbelsäule empor. "Du … es kam einfach nur unerwartet. Ich hätte nicht …" Naruto legte ihm einen Finger auf die Lippen und hinderte ihm am Weitersprechen. "Ich glaube, jetzt möchte ich ein Stück Kuchen", sagte er und Sasuke war der Meinung, dass ihm eine schwere Last von den Schultern fiel und er gleichzeitig vor den Kopf gestoßen wurde. Sein Freund nahm seine Unsicherheit mit solch einer Selbstverständlichkeit, die nicht gerade gang und gäbe war. Trotzdem fühlte er sich so, als hätte er Naruto enttäuscht. Es musste sicherlich frustrierend sein, wenn in einer Beziehung ständig auf derselben Stelle gestanden, ohne dass auch nur ein Schritt in eine neue Richtung probiert wurde. Sasuke seufzte. Wahrscheinlich stellte er sich kleinlich an und seine nicht reife Reaktion war alles andere als angemessen gewesen. Es war nur ein normaler Kuss, etwas das andere beinahe täglich machten. Es gab keinen Grund, wieder Distanz zu halten. Aber dennoch … "Hör auf, an dir zu zweifeln und denk nicht länger darüber nach, okay?" Kurz legte Naruto ihm abermals eine warme Hand auf die Wange und schaute ihm eindringlich in die Augen. "Lässt du mich aufstehen?" Sasuke nickte nur beklommen und befreite sich aus dieser, wie er nun feststellen musste, unbequemen Position, damit Naruto in die Küche laufen konnte. Mit noch immer wirren Gedanken konnte er das Klappern von Geschirr und Besteck hören, ehe Naruto samt Dose breit grinsend wieder im Türrahmen stand. "Wenn es jetzt auch noch so gut schmeckt, wie es riecht, dann bin ich der glücklichste Typ, den die Welt je gesehen hat, echt jetzt!" Sasukes Herz machte einen vielleicht erschrockenen, vielleicht aber auch erfreuten Satz. Naruto hatte etwas an sich, das er nicht beschreiben, sondern lediglich bewundern konnte. Sein Freund kannte ihn tatsächlich so gut, dass er Themen, die andere Leute breit diskutiert hätten, einfach in der Ecke liegen ließ und sie so lange überging, bis Sasuke dazu bereit war, darüber zu reden. Allgemein schien er der einzig geduldige Punkt zu sein, wenn es um Naruto ging, der es sonst nicht einmal schaffte, für eine Minute still zu sitzen. "Sorry", nuschelte Sasuke. Naruto ließ sich mit Schwung neben ihn fallen, verlor beinahe ein Stück Kuchen und stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. "Halt die Klappe." Sie waren gerade in der Küche, als es klingelte, Ino aus ihrem Zimmer platzte und euphorisch den Summer betätigte. "Hoffentlich nicht ihr Freund", flüsterte Naruto Sasuke zu. "Sie ist dann wie Barbie, die im Zuckerwatteparadies gelandet ist. Kann ziemlich anstrengend werden." Sasuke erwiderte nichts, kam aber nicht darum herum, Richtung Flur zu linsen. Ihm war nicht bewusst, dass sie noch weiter aufdrehen konnte. Es war allerdings nicht Inos ominöser Freund, der nach einer kurzen Zeit des Wartens durch die Tür kam, sondern jemand, der Sasuke durchaus bekannt war. Als sich ihre Blicke kreuzten, stockte auch Inos Gast für einen Moment. "Oh. Hallo Sasuke." "Sakura", grüßte er knapp zurück und wandte sich dann erklärend an Naruto. "Meine Nachbarin." Naruto und Ino formten einen perfekt synchronen O-Ton, ehe Ino sich wieder fangen konnte. "Die Welt ist klein. Meine Rede." Sie nahm Sakura die Jacke ab, hängte sie an den überladenen Kleiderhaken und stand für den Bruchteil einer Sekunde unentschlossen im Flur und schien zu überlegen, was sie nun tun sollte. "Gehen wir ins Wohnzimmer?" Erst war Sasuke sich nicht sicher, mit wem sie redete, bis er bemerkte, dass Inos Blick Naruto galt, der nur ratlos mit den Schultern zuckte und dann breit grinste. "Klar. Kann ja nicht sein, dass Sasuke hier jemanden kennt, den ich nicht kenne! Soziale Kontakte und so." Er hakte sich bei Sakura ein und zog sie Richtung Wohnzimmer, in dem noch immer der letzte Bewohner dieser Wohnung saß. "Was soll das denn jetzt heißen?", brummte Sasuke, folgte der kleinen Gruppe allerdings, nachdem er Kiba Platz gemacht hatte, der nun allem Anschein nach aus dem Wohnzimmer flüchtete. Er meinte, noch etwas von 'einfach nur in Ruhe zocken wollen' hören zu können. - "Ich glaube, das war der schrägste Abend seit langem." Narutos Kopf ruhte auf Sasukes Schoß. Ihr letztes Treffen war einige Tage her, da die Uni beide zu sehr vereinnahmt hatte. Trotzdem waren sie nach ihrem Basketballtraining gemeinsam zu Sasuke gegangen und hatten einen Film gesehen. Erschöpft und müde hatten sie beschlossen, dass es albern sei, wenn Naruto nun noch zurückgehen müsse, sodass er bei ihm übernachtete. Das Bett zu teilen war noch immer eine merkwürdige Angelegenheit für Sasuke, vor allem, weil er weniger Platz als zuvor hatte. Andererseits bekam er langsam Gefallen daran zu wissen, dass noch jemanden neben ihm lag, der ihm Geborgenheit spendete. Geborgenhit … "Ich meine, Ino hat euch ja beinahe ausgequetscht. Aber ehrlichgesagt hätte ich fast genau die gleichen Fragen wie sie gestellt. Das kann ja kein Zufall sein, dass du und Sakura Nachbarn seid!" Sasuke hatte Schwierigkeiten, sich auf die Worte seines Freundes zu konzentrieren. Immer dachte er an ihren Kuss zurück. Sasuke hatte sich oft darüber den Kopf zerbrochen, wusste aber nicht, wie er sich selber Naruto erklären konnte. Eigentlich wusste er selber nicht einmal ganz genau, wie es zu seinem Handeln kam. Natürlich war er unsicher gewesen, aber das war er schon so einige Male in seinem Leben gewesen. Sein Freund hatte noch immer nicht dieses Thema angeschnitten und Sasuke war sich sicher, dass er es auch nicht tun würde. Allerdings waren es keine rosigen Aussichten, wenn er nun die ganze Zeit mit diesem unruhigen Gefühl mit sich herumlaufen musste, wenn er nicht endlich ansprach, was ihm im Kopf herumschwirrte. Außerdem war er zu dem Entschluss gekommen, dass er sich selber nicht mehr so verklemmt anstellen sollte. Auch wenn das natürlich einfacher gesagt als getan war. "Die Sache mit dem Kuss …", begann Sasuke zögerlich. Sollte er wirklich? Er wusste doch selber nicht einmal, wie es ihm wirklich ging. Naruto seufzte leise, was Sasuke dazu brachte, kurz verärgert die Augenbrauen zusammenzuziehen. Naruto sollte wissen, dass er sich trotz der vergangenen Tage noch immer damit beschäftigte. Er war niemand, der ein Thema einfach so als abgeschlossen abstempeln konnte, wenn es noch so viel zu klären gab. Aber scheinbar war er da anderer Meinung. "Ich hab dir doch schon gesagt, dass alles okay ist. Ich kann dich total verstehen!" Naruto richtete sich auf und setzte sich Sasuke gegenüber. "Als ich zum ersten Mal jemanden geküsst habe, wurde mir einfach die Zunge in den Hals gesteckt. Super ekelig. Was meinst du, wie ich da reagiert habe? Immerhin kann dir ja niemand so wirklich erklären, wie sich das anfühlt. Ich glaube, da ist es normal, erst einmal unsicher zu sein. Ich glaube, sowas braucht einfach Zeit und Erfahrung. Und wenn du selber nicht willst, dann kann das auch niemand erzwingen und dein Gegenüber sollte das respektieren. Sonst läuft irgendetwas schief." Sasuke blinzelte. War es das? Vielleicht hatte er auch zurückgezuckt, weil alles etwas plötzlich kam, dass die Situation für ihn fremd und deshalb erschreckend war, schien schon plausibler zu sein und war auch das, was er sich selber immer und immer wieder sagte. Gleichzeitig schien er mit seiner Vermutung, dass es an ihm lag, diesen Schritt wieder aufzunehmen, ebenfalls richtig. Naruto würde nichts tun, solange Sasuke es nicht wollte. Er griff nach der Hand seines Freundes. Er wollte nicht ganz glauben, dass Naruto derartig geduldig mit ihm sein konnte. Er selber wäre es wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich sollte er jetzt eigentlich etwas sagen, stattdessen zog Sasuke ihn vorsichtig an sich, schloss die Augen und legte seine Lippen für einen kurzen Kuss gegen die seines Freundes. "Warum …?", begann Naruto, die Verwirrung klar aus seiner Stimmer heraushörbar, doch wurde er von Sasuke unterbrochen, der ihn noch einmal küsste und damit begann, seinen Mund gegen seinen Gegenpart zu bewegen. Das war der Bereich seiner Komfortzone, aber vielleicht sollte er sich ohne Druck Schritt für Schritt weiter wagen. Nicht nur, um Naruto einen Gefallen zu tun, sondern auch, um endlich mit diesem Thema abschließen zu können. "Ich glaube, ich bin ein bisschen eifersüchtig", murmelte Naruto. Beinahe hätte Sasuke ihn gar nicht erst verstehen können. Verwirrt löste er sich von ihm und starrte seinen Freund an. "Was?" "Ein bisschen eifersüchtig auf Sakura", sagte Naruto abermals und küsste Sasuke kurz. "Sie wohnt viel näher bei dir als ich." Sasuke seufzte. "Halt die Klappe, Idiot." "Und du bist ein Fr…" "Sag es nicht!", knurrte Sasuke. Naruto schaffte es jedes Mal mit Leichtigkeit, seine Gedankengänge von der einen in die andere Richtung zu lenken. Genauso wie seinen Gemütszustand … - Der warme Mund, der sich genussvoll gegen seinen drückte, fühlte sich vertraut und gleichzeitig immer wieder wie etwas neu zu entdeckendes an. Naruto, der unter ihm lag, strahlte eine unglaubliche Hitze aus und das, obwohl es recht kühl in Sasukes Schlafzimmer war. Eine Eigenschaft, die Dauerlüften mit sich brachte und seinem Freund sehr zu gefallen schien, da Sasuke sich so (Achtung Zitat) an seinen heißen Körper kuscheln und versaute Dinge machen könne, sodass ihnen ganz schnell alles andere als kalt sei. Naruto umfasste sein Gesicht, küsste Sasuke noch einmal, ehe er sich von seinem Mund trennte. "Du machst mich total verrückt", murmelte er. Sasuke seufzte. "Und du stehst wohl auf solche Klischeesätze, was?" Naruto lachte leise, richtete sich etwas auf und begann damit, Sasukes Hals vorsichtig mit seinen Lippen abzutasten. Überall dort, wo sein warmer Atem Sasukes Hals traf, bildete sich augenblicklich eine feine Gänsehaut, die mehrere Schauer durch seinen Körper jagten. "Dann hast du wohl sehr viel Erfahrung mit Leuten, die so etwas zu dir sagen?" Sasuke schnaubte, wollte etwas erwidern, wurde aber von seinem eigenen leisen Keuchen unterbrochen, als Naruto zärtlich an der Haut oberhalb seines Schlüsselbeines knabberte. Sein Freund wusste sehr wohl, was er mochte, was ihm missfiel und wie er sein Denken für kurze Momente blockieren konnte. Wochenlang hatten sie Stück für Stück den Körper des anderen erkundet, sich Zeit gelassen und sich gegenseitig getriezt, bis Sasuke es nicht mehr aushalten konnte und Naruto mit einem kräftigen Stoß auf dem breiten Bett verfrachtet und sich auf ihn gesetzt hatte. Es war merkwürdig gewesen, aber mit der Zeit hatte er sich diesen neuen Gefühlen hingegeben und letztendlich doch mehr als nur ein bisschen Gefallen daran gefunden, mit seinem Freund rumzumachen. Einen anderen Ausdruck gab es dafür wahrscheinlich schon gar nicht mehr. Die Harmlos-Grenze war nämlich längst überschritten. Da waren Empfindungen in seinem Körper, von denen er nicht mal wusste, dass es sie gab und ein Mensch sie überhaupt fühlen konnten. Es war kein Ursprung für sie ausmachbar. Sie waren plötzlich da, zogen sich von seinem Haar bis zu seinen Zehenspitzen und übernahmen kleine Stücke seines Handelns. So wusste Sasuke zum Beispiel nicht, wie seine Hand einmal unter das Shirt von Naruto gerutscht war und über seine Brust strich. Es war ungewohnt und dennoch gefiel es ihm, wie er auf seinen Freund reagierte. Manchmal überraschte er sich mit seinen Taten selber. Genauso wie er bemerkte, dass ihre Beine heillos ineinander verhakt waren und sich ihre Becken hart gegeneinander drückten. Atemlos trennte er sich kurz von Naruto und schaute ihm in die Augen. Sie waren noch immer einer der schönsten Dinge an seinem Freund. Stets aufmerksam für alles, was um sie herum passierte und immer mit dem wärmsten Blick für ihn, mit dem ihn je eine Person betrachtet hat. Sasuke lächelte kurz, ehe er sich wieder dem Mund Narutos widmete. Sein Freund war, soweit er es beurteilen konnte, ein guter Küsser. Vor allem dann, wenn er sich einfach in dem Kuss verlieren konnte und seinen Forderungen nachgehen konnte. Naruto war forsch, beinahe schon etwas grob und forderte Sasuke beinahe dazu heraus, einen weiteren Schritt zu gehen. Vor allem als er merkte, wie Narutos Hand sich unter seinen Hosenbund schob und auf seinem Hintern zu Ruhen kam, in den hineingekniffen wurde. Sasuke keuchte. Mit Naruto herumzumachen, von ihm berührt zu werden, das alles erregte ihn zusehends. Sein ganzer Körper stand unter Anspannung und schien gleichzeitig nicht genug zu bekommen. Sein Herz schlug schnell, seine Klamotten fühlten sich auf seiner Haut unangenehm an und gleichzeitig war er so geborgen wie schon lange nicht mehr. Naruto neben ihm schien zu schlafen, hielt Sasukes Hand dennoch fest. Er bemerkte nicht einmal, wie sein Profil eindringlich beobachtet wurde. Sasuke war sich sicher, dass jeder andere Mensch bei seinem intensiven Starren bereits aufgewacht wäre. Nur eben sein Freund nicht. Naruto atmete leise durch die Nase, den gereizten Mund einen kleinen Spalt geöffnet. Mit seiner freien Hand fuhr Sasuke sich über seinen leicht geröteten Hals und lächelte. Das alles mit Naruto erleben zu dürfen, machte in glücklich. Zu realisieren, dass es wirklich er war, der mit einer anderen Person da lag, war immer noch nicht einfach. Normalerweise sah er diese gefühlsgeschwollenen Leute nur in überheblichen Filmen, aber selber zu so jemanden zu werden, hätte er sich in seinen verrücktesten Träumen nicht vorstellen können. Sasuke rutschte näher zu Naruto und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter. Die Bettdecke über ihnen raschelte leise. Eine Welle von Emotionen überlief ihn, sodass Sasuke die Augen schließen musste und zittrig einatmete. "Naruto, ich …", flüsterte er. Er hatte es bereits einige Male gedacht, doch bis jetzt noch nie laut ausgesprochen. "Ich liebe dich, Naruto." Er löste ihre Hände, um sie auf Narutos Brust zu legen, als er erschrak. Naruto lachte plötzlich leise, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und drehte sich auf die Seite, damit er seinen Arm um Sasuke schlingen konnte. Sasuke musste schlucken. Narutos Augen sahen nicht wie die eine gerade erst aufgewachten aus. "Danke." Ihre Nasen berührten sich. Narutos Daumen strich sanft über seinen Rücken. "Ich liebe dich, Sasuke." Könnten Herzen stolpern, dann hätte es seines nun mindestens zwei Mal. Sasuke spürte die Hitze auf seinen Wangen und vergrub hastig sein Gesicht in Narutos Halsbeuge. Das rhythmische Lachen hallte in seinem Ohr und ihm wieder. Er hatte es tatsächlich gesagt, Naruto hatte es tatsächlich gehört. Und erwidert. Sasuke lächelte gegen den Stoff von Narutos Shirt, der ihn nun noch näher an sich zog. "Weißt du, was für ein Freak du bist?", fragte Naruto, wartete aber auf keine Antwort. "Meiner. Du bist ein Freak, aber meiner. Heh, jetzt habe ich es doch gesagt." Innerlich verdrehte Sasuke die Augen, lächelte dennoch weiter. Etwas anderes hatte er auch nicht von seinem Freund erwartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)