Bettgeflüster von fragile ================================================================================ Kapitel 1: Bettgeflüster ------------------------ Die Sonne schiebt sich langsam durch die pastellen Vorhänge ins Zimmer. Deutlich spüre ich die wärmenden Sonnenstrahlen, die sich fast schon liebevoll auf meinem Oberarm niederlassen und ein angenehmes Prickeln verursachen. In der Hoffnung die Dunkelheit noch länger zu verspüren, lege ich meinen rechten Arm quer übers Gesicht. Ich hänge zu sehr an die letzte Nacht, die sich in all mein Dasein verfestigt hat. So wie jede gemeinsame Nacht. Ein tiefes und entspanntes Seufzen verlässt meine Kehle und ich vergrabe mich weiter in das weiche Kissen, das angenehm nach ihm riecht. Es ist viel zu früh. Viel zu früh, um fit und munter zu sein. Träge richten sich meine Augen auf den silberfarbenen Wecker, der mich fast schon lachend anstarrt. Es ist gerade mal 07:30 Uhr. Murrend ziehe ich mir die Decke über den verwuschelten Haarschopf und drehe mich leise ächzend zur Seite, ohne auch nur einen Zentimeter meinen Kopf vom Kissen zu entfernen. Das sicher hundertste Gähnen verlässt meine trockene Kehle und ich drücke meinen Kopf noch tiefer in die weichen Daunen. Ich will nicht aufstehen... von mir aus liege ich den ganzen Tag einfach nur hier: Zwischen den zerwühlten Laken und den Millionen Kissen in allen Variationen und Formen. Nur die Farbe ist immer dieselbe. Immer in einem Braunton. Mal dunkel, dann wieder heller und zwischendrin etwas Helles. Ich reibe mein Gesicht im weichen Kissen und gähne erneut. Meinen linken Arm schiebe ich vorsichtig unter meinen Körper und drehe mich zur Seite. Die Augen sind halb geöffnet, zu grell ist das Licht, um sie sofort zu öffnen. Ganz deutlich kann ich meinen Herzschlag hören. Ich hole tief Luft und atme genießerisch den Duft von Pfirsich ein. Mit einem schnellen Blick betrachte ich die dunklen Haare, die unter der Decke hervor linsen. Mein Herz beschleunigt sein Tempo und ich spüre ganz deutlich, wie sich meine Nackenhaare aufstellen und alles in meinem Körper zu kribbeln beginnt. Und jeder weiterer Atemzug seines Duftes lässt mein Herz vor Glückseligkeit noch schneller schlagen. Mir wird schon ganz schwummrig, so sehr genieße ich es. Noch immer bin ich müde und meine Knochen fühlen sich an wie Blei. Aber es ist ein angenehmes Gefühl hier zu liegen. Zwischen dem angenehmen Duft, den seidigen Strähnen, den wärmenden Sonnenstrahlen und dem Herzklopfen. Bis auf das gleichmäßige Atmen von uns ist es absolut still. Ich strecke langsam meine Hand aus und befühle behutsam die feinen, schwarzen Haarspitzen. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Es gibt nichts Schöneres, als so aufzuwachen. Ich höre meinen eigenen Herzschlag ganz deutlich in meinen Ohren und das stetige, tiefe Atmen neben mir. Ein. Aus. Immer wieder. Träge reibe ich mit der Wange über den beigefarbenen Kissenbezug, während ich meine Beine strecke und die Decke noch näher an mich ziehe. Ich höre ein kurzes Grummeln aus seiner Kehle und er dreht sich mit einem Ruck um. Meine Augen huschen über sein schlafendes Gesicht, das nie schöner ist, als morgens. Mir entflieht ein fröhliches Seufzen, während ich eine seiner dunklen Haarsträhnen von seiner Stirn wische. Dabei entsteht eine Gänsehaut, die sich über meine Arme, über die Schultern, bis zum Nacken ausbreitet. In meiner Brust trommelt mein Herz freudig vor sich hin. Sein Gesicht ist meinem ganz nach – näher zumindest, als es das Gesicht von Sasuke Uchiha sonst ist. Viel mehr genieße ich diese seltenen Momente, in denen ich tatsächlich vor diesem Frühaufsteher wach bin. Ich blinzle und rücke ein Stück näher an ihn heran. Die Wärme und sein fast schon fruchtiger Duft, lullen mich erneut ein. Meine Hand schwebt über seiner, bis sie sich endlich wie von selbst niederlässt und sich meine Finger mit seinen schon fast verknoten. Alles wie von selbst. Ich lächle, schließe kurz meine Augen und genieße diesen Moment an Nähe. Es kribbelt und prickelt überall, selbst in meinen Zehen. Er ist mir so verdammt nah. Ich bin ihm so verdammt nah. Ich müsste eigentlich nur ein bisschen näher an ihn heranrücken, nur ein winziges Stückchen und sein Atem würde über meine trockenen Lippen streichen. Ich zucke zusammen, als seine Finger sich enger um meine Hand schlingen und ich fürchte, er wacht auf. Ich drehe ihm schnell den Rücken zu und schiebe meine Hand unter meinen Kopf. Er soll nicht wissen, dass ich ihn betrachte, wenn er schläft. Er mag das nicht, aber es ist so selten, ihn entspannt und ausgeglichen zu sehen. Ein erneutes Lächeln huscht über meine Züge. Unter seinem leisen Grummeln zucke ich vor Schreck zusammen, als er bereits seinen Arm unter meinen Körper schiebt und mich mit einem Ruck ganz nah an sich heran zieht. Ich spüre, wie er seine Nase in mein Haar gräbt und sich sein Griff um meine Körpermitte verfestigt. Er drückt seine nackte, muskulöse Brust an meinen Rücken, was mein Herz um einiges beschleunigt. „Tu nicht so, als würdest du schlafen“, flüstert er müde. Diese tiefe, dennoch melodische Stimme lässt mein Herz kurz aussetzen, nur um in tausendfacher Geschwindigkeit wieder zu rasen. „Ich weiß, dass du wach bist, Sakura“, fügt er hinzu und ich spüre, wie seine Hand sich unter das mir viel zu große Shirt von ihm stiehlt und über meine Seite streicht. Es kitzelt und wärmt mich von innen heraus. Ich unterdrücke ein erneutes, wohliges Seufzen und bin sicher, dass er jetzt zu hundert Prozent weiß, dass ich ihn beobachtet habe. Seine Wärme geht auf meinen Körper über und in mir steigt das Bedürfnis, noch näher an ihn heran zu rutschen. So nah, dass nicht mal das Laken noch zwischen uns Platz hat. Seine Hand legt sich sanft auf meinem Bauch ab und mit seinen Fingern malt er kleine Kreise auf meine Haut. Ich habe das Gefühl, mein Herz springt gleich aus der Brust, so laut vibriert es. Er pustet gegen meinen Nacken, wodurch sich die feinen Härchen aufstellen und haucht einen kurzen, fast schon scheuen Kuss auf meinen Hals. Ich zucke zusammen und spüre, wie meine Beine zu zittern beginnen. Seine Wirkung auf mich ist immer wieder faszinierend. Seine rauen Hände fahren erneut an meine Seite und das sanfte Kitzeln lässt mich kichern. „Also bist du wirklich wach“, bemerkt er. Ich ziehe eine Grimasse und öffne meine Augen, drehe den Kopf und versuche ihn somit wieder anzuschauen. Aber wie gewohnt, weicht er meinem Blick aus und lässt sich zurück auf seinen Rücken fallen. Mein Herz macht einen enttäuschten Schlag und ich setze mich auf. Es ist immer so. Er ist liebevoll und vorsichtig. Sobald ich aber wach werde, ihm meine volle Aufmerksamkeit schenke, baut er diese Mauer auf. Ich setze mich auf und schiebe schmollend meine Unterlippe hervor. Sobald es hell wird, da ist er wieder wie ausgewechselt. Dann ist er dieser stille, in sich gekehrte Kerl, dessen Leben bisher nur aus Tiefen bestanden hat. Dieser Gedanke lässt mich geknickt aufseufzen. Ich würde so gern sein Hoch sein. Ich höre sein leises ein- und ausatmen. Sehe, wie sein Brustkorb sich hebt und senkt. In meinen Fingerspitzen kribbelt es aufgeregt. Er schließt die Augen, wischt sich mit einer fahrigen Bewegung über sein Gesicht und pustet einige seiner viel zu lang gewordenen Haarsträhnen vor seinem Auge weg. Das Laken raschelt, als er sich aufsetzt und mir den Rücken zu dreht. Ganz deutlich kann ich seine Muskeln unter seiner Haut arbeiten sehen, als er sich kurz streckt. Ich betrachte seine helle Haut und ich fürchte langsam, dass es nicht gesund sein kann, wie mein Herz im Sekundentakt schneller wird. Ganz blass schimmern feine, rötliche Striemen auf seinen Schultern. Spuren meiner Fingernägel. Spuren der letzten Nacht. Ich spüre, wie sich Hitze auf meinen Wangen ausbreitet, während Bilder unserer Zweisamkeit vor meinem inneren Auge vor sich hin flattern. Ich schiebe vorsichtig die dünne Decke von meinen Beinen, krabble näher an ihn heran und schlinge meine Arme um seinen Oberkörper. Es ist eigentlich der Moment, in dem er aufsteht und mit seinen nackten Füßen über den Teppich schreitet. Er würde jetzt vor dem kleinen Sessel stehen und ohne einen weiteren Blick auf mich zu werfen, seine Hose von der Lehne nehmen und sie anziehen. Dann würde er zum täglichen Programm übergehen. Er würde ins Badezimmer gehen und mein Duschgel benutzen. Der Pfirsichduft würde jetzt längst durchs Zimmer gleiten und mich erneut komplett einnehmen. Bei ihm ist es ein ganz anderer Duft, als an mir. Weniger süß, aber unwiderstehlich und erfrischend. Sasuke versteift sich und seine Hand umschlingt mein Handgelenk und ich weiß, dass er meine Hand entfernen will. Heute werde ich es aber nicht zulassen. Meine Lippen fahren über sein rechtes Schulterblatt. „Bleib“, hauche ich gegen seine Haut. Er zuckt kurz zusammen. Er überlegt. Aber das soll er nicht. Er soll hier bleiben. Bei mir. Ohne Zögern und Abwägen. Meine Hand fährt über seine nackte Brust und ich kann seinen beschleunigten Herzschlag wahrnehmen und lächle. Und es ist schön. Weil ich weiß, dass das nur bei mir so ist. Das ich seinen Herzschlag spüren kann, dass ich ihn beschleunigen kann und das er es zulässt. Hin und wieder jedenfalls. Meine rechte Hand fährt über seine Seite, während meine linke über seine Bauchmuskeln fährt. Er mag das. Das weiß ich. Mit einem schnellen Ruck dreht er sich um und drückt mich zurück in die weichen Kissen. Drückt mich zurück in unsere Zweisamkeit. Seine Augen leuchten eine Herzschlagsekunde, bevor er seine Lider schließt und mit seinen Lippen über meine Stirn, meine Nasenwurzel, bis zu meinen Lippen streicht. Ich spüre sein fast schon schüchternes Knabbern an meiner Unterlippe. Spüre ganz deutlich seine starken Hände unter meinen Rücken. Spüre sein Gewicht auf mir. Ein wohliges Seufzen verlässt meine Kehle und verkralle mich in seinen Schultern. Ich drücke mich näher an ihn heran, bin nicht gewillt, ihn los zu lassen. Ich verkralle mich in ihm, in seiner Haut, seinem Herzen. Und er brummt, als ich den Kuss erwidere. Und mein Herz quiekt, weil er bleibt. Er zieht mit einer schnellen Bewegung die Decke über unsere Köpfe, drückt sich noch näher an mich heran und seine Hände sind überall auf meinem Körper. Überall gleichzeitig und überall prickelnd und kribbelnd und warm und heiß. Ich kichere, rolle mich auf ihn, küsse ihn, umarme ihn. Liebe ihn. Hosted by Animexx e.V. 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