Liebe ist ein Duett von Flordelis (Kieran x Faren OTP-Bot-Challenge) ================================================================================ #03: Your OTP watching a horror movie. -------------------------------------- [LEFT]Kieran hegte nicht viel Interesse an Filmen. Es gab vereinzelte, die er sich gern ansah, aber normalerweise langweilte er sich bei den meisten und beschäftigte sich lieber mit einem Buch, das seine eigene Vorstellungskraft miteinbezog. Deswegen war Faren vermutlich auf die seltsame Idee gekommen, ihn einmal einen Horrorfilm ansehen zu lassen. So saßen sie dann zusammen auf dem Sofa ihres Wohnzimmers, vor dem Fernseher, auf dem die ersten Logos eingeblendet wurden. Faren hatte den Film aus seiner reichhaltigen Sammlung ausgesucht, aber nichts darüber verraten. Kieran konnte nur erahnen, welche Reaktion sein Freund sich wünschte, aber vermutlich war es eine wesentlich emotionalere als sonst. Deswegen folgte Kieran dem Film aufmerksam, selbst während noch nicht wirklich etwas geschah. Bislang war er nur dabei, die Stirn über die Protagonisten zu runzeln, da sie ihm allesamt unsympathisch waren. Aber das wunderte ihn nicht weiter, die meisten Protagonisten, die junge Erwachsene ansprechen sollten, waren für ihn absolut unerträglich. Womöglich war er einfach zu … anders.[/LEFT] [LEFT]Wie die Protagonisten mit der sichtlich verwirrten und traumatisierten Anhalterin umgingen, irritierte ihn – aber noch verstörender empfand er den makabren Voyeurismus der Kamera, die sogar noch durch das Loch filmte, das diese Anhalterin sich gerade in den Kopf geschossen hatte.[/LEFT] [LEFT]Da Faren ihm einen flüchtigen Blick zuwarf, kommentierte Kieran die Szene mit einem „Würg“. Sein Freund lachte, sagte aber nichts.[/LEFT] [LEFT]Schweigend verfolgte er das weitere Geschehen und hoffte, dass Faren recht damit behielt, dass der Film noch besser wurde. Bislang sah er das jedenfalls nicht so. Er bemerkte lediglich, dass die Dummheit der Protagonisten sich ins Unendliche zu steigern schien, und man versuchte, so etwas wie eine Handlung aufzubauen, indem man familiäre Andenken auf einem Schrottplatz verteilte. Natürlich schien aber keiner der Protagonisten auf den Gedanken zu kommen, dass eine rasche Flucht besser wäre, als brav in der Mitte von Nirgendwo auf irgendeinen Sheriff zu warten.[/LEFT] [LEFT]Das Auftauchen eines Mörders mit einer eigenartigen Maske auf dem Kopf, besserte seine Meinung nicht, aber es machte den Film schon ein wenig erträglicher. Zu schade, dass der Mörder gleich wieder verschwand und durch einen unsympathischen Sheriff ersetzt wurde. Dafür wurde er damit getröstet, dass der Killer kurz darauf wieder einen großartigen Auftritt bekam, gemeinsam mit einer Kettensäge.[/LEFT] [LEFT]„Ah“, bemerkte Kieran und schielte zu Faren hinüber.[/LEFT] [LEFT]Dieser grinste zufrieden. „Ja, daher kommt meine Vorliebe für Kettensägen. Großartig, oder?“[/LEFT] [LEFT]„Sie wären nur ein wenig zu laut, um damit wirklich jemandem schaden zu können“, sagte Kieran. „Man hört sie schon aus großer Entfernung, jede halbwegs intelligente Person könnte dann bereits die Flucht ergreifen. Durch die Lautstärke der Waffe könntest du als Täter nicht hören, in welche Richtung dein Opfer geflohen ist, aber du könntest immer gehört werden. Außerdem ist das Rennen mit einer Kettensäge extrem gefährlich. Wenn du nur einmal ungeschickt stolperst, schneidest du dir selbst ein Bein ab.“[/LEFT] [LEFT]„Ja, wie in Hostel.“ Faren strahlte noch mehr, als ginge er wirklich davon aus, Kieran habe diesen anderen Film gesehen, dabei war es nur ein Glücksgriff beim Raten gewesen.[/LEFT] [LEFT]Er überging das und sprach weiter: „Ganz zu schweigen von der Kraft, die man aufbringen muss, um eine Kettensäge anzuwerfen und sie dann dauernd in der Luft zu halten.“[/LEFT] [LEFT]Deswegen zog Kieran die Brauen zusammen, als er beobachtete, wie einem der Protagonisten von der Kettensäge ein Bein abgetrennt wurde. Er bezweifelte sehr, dass es so einfach funktionierte. Nicht, dass er es jemals ausprobiert hatte. „Jedenfalls erwartet der Film von mir ziemlich viel blinden Glauben.“[/LEFT] [LEFT]Umso schlimmer, dass sie dann plötzlich wieder zu dem Sheriff zurückkehrten. Dessen sadistische Ader wurde nun derart aufgedreht, dass Kieran so sehr mit den Augen rollte, dass er selbst glaubte, sie könnten jeden Moment ausfallen. Verkauften einem Filmemacher so etwas wirklich als guter Horror? Faren zumindest schien sich zu amüsieren.[/LEFT] [LEFT]Wenigstens kam in der nächsten Szene der Kerl mit der Kettensäge wieder vor, was auch mit einigem an Action einherging. Erstaunlicherweise flogen bei der Ermordung einer der Frauen viele Federn umher. Waren Daunenjacken wirklich mit derart vielen Federn gefüllt?[/LEFT] [LEFT]Auch die Enthüllung, dass der Mörder sich eine Maske aus den Gesichtern der Toten bastelte, entlockte Kieran nur ein „Würg“, während Faren leise über ihn lachte. Inzwischen saß Kieran im Schneidersitz auf dem Sofa, den Oberkörper ein wenig vorgeneigt, um der wachsenden Spannung im Film gerecht zu werden.[/LEFT] [LEFT]Die folgende Verfolgungsjagd durch den Wald – die hauptsächliche Protagonistin lebte immerhin noch – entsprach genau dem, was Kieran zuvor angeprangert hatte: Natürlich konnte der Mörder ihr problemlos durch die Dunkelheit folgen, ohne dabei auch nur im Ansatz über eine Wurzel zu stolpern oder sie aus den Augen zu verlieren.[/LEFT] [LEFT]Schließlich fand die Protagonistin Zuflucht in einem Wohnwagen, der zufällig da in der Gegend stand. Kieran stöhnte genervt. „Kann sie sich denn wirklich nicht denken, dass die im Trailer dazugehören?!“[/LEFT] [LEFT]„Sie ist in Panik“, sagte Faren lachend.[/LEFT] [LEFT]„Mir egal. Ein wenig Menschenverstand sollte auch ihr möglich sein. Außerdem, warum sollte ein Killer mit einer Kettensäge aufhören, dich zu verfolgen, nur weil du in einen Wohnwagen flüchtest?!“[/LEFT] [LEFT]Faren lachte einfach weiter. Kieran wandte sich wieder von ihm ab und konzentrierte sich auf den Film – nur um sich dann darüber aufzuregen, dass die Protagonistin auch noch etwas von dem Tee trank, den die seltsamen Bewohnerinnen ihr anboten. Natürlich endete es damit, dass sie bewusstlos wurde und in der nächsten Szene im Haus des Sheriffs aufwachte. Dort wurde ihr netterweise noch die Hintergrundgeschichte der Familie mitgeteilt, was Kieran schnauben ließ. „Was soll das denn? Nur weil sie eine anstrengende Vergangenheit hatten, gibt das denen noch lange nicht das Recht, andere einfach zu töten.“[/LEFT] [LEFT]„Und zu essen“, ergänzte Faren.[/LEFT] [LEFT]„Wenn das schon als Ausrede reichen würde, könnte ich auch losgehen und jeden umbringen, der mir begegnet“, fuhr Kieran fort, ohne den Einwurf zu beachten. „Aber der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass das nicht in Ordnung ist!“[/LEFT] [LEFT]„Ich bezweifle, dass irgendwer von denen noch gesund ist.“[/LEFT] [LEFT]Kieran stimmte ihm schnaubend zu.[/LEFT] [LEFT]Die Protagonistin fand derweil im Folterkeller der Familie ihren Freund, dem zuvor ein Bein abgetrennt worden war – und auf seinen Wunsch brachte sie ihn um, nachdem ihr Versuch, ihn zu befreien, nicht funktioniert hatte.[/LEFT] [LEFT]„Wow“, bemerkte Kieran unbeeindruckt. „Sie wird einen guten Psychologen brauchen.“[/LEFT] [LEFT]„Falls sie überlebt“, gab Faren zu bedenken.[/LEFT] [LEFT]Schließlich fand die Protagonistin aber noch einen anderen ihrer Freunde, und mit der Hilfe eines kleinen Jungen, der wohl zur Familie des Mörders gehörte, gelang den beiden tatsächlich die Flucht. Natürlich war der Kettensägen schwingende Killer aber nicht weit.[/LEFT] [LEFT]„Mir egal, wie außergewöhnlich dieser Kerl sein soll, ich glaube einfach nicht, dass seine Arme noch nicht taub sind.“[/LEFT] [LEFT]Faren tätschelte beruhigend seinen Oberschenkel. „Schon gut. Das ist doch nur ein Film.“[/LEFT] [LEFT]„Das ärgert mich trotzdem. Es ist einfach nicht logisch!“[/LEFT] [LEFT]„Aber der Film wäre furchtbar langweilig, wenn der Killer schon nach fünf Metern eine Pause machen müsste. Oder die Opfer würden öfter stolpern und sich verletzen, damit die Spannung erhalten bleibt, das würde dir sicher auch nicht gefallen.“[/LEFT] [LEFT]Kieran grummelte leise. „Nein, natürlich nicht.“[/LEFT] [LEFT]Noch ein Tätscheln.[/LEFT] [LEFT]Inzwischen hatte der Mörder mit dem wiedergefundenen Freund kurzen Prozess gemacht, also blieb nur noch die Protagonistin. Diese wählte auch den denkbar besten Ort, um sich zu verstecken: ein Schlachthaus.[/LEFT] [LEFT]Kieran seufzte. „Wirklich?“[/LEFT] [LEFT]„Warte nur ab, das Finale ist echt sehenswert.“[/LEFT] [LEFT]Er zweifelte daran, skeptisch verfolgte er den Film weiter. Die Protagonistin versteckte sich in einem Spind, so viel war sicher, der Mörder wusste nur nicht, in welchem. Als er schließlich einen öffnete, fand sich darin lediglich ein kleines Ferkel – im nächsten Augenblick stürzte die Protagonistin mit einem Schlachterbeil aus einem anderen Spind. Sie nutzte das Überraschungsmoment, um auf den Mörder einzuschlagen. Obwohl er keinen tödlichen Schlag erntete, gelang es ihr, ihm einen Arm abzutrennen.[/LEFT] [LEFT]„Endlich wehrt sie sich anständig!“ Kieran atmete auf. „Wie schwer kann es sein, sich eine Waffe zu schnappen oder dem Verfolger eine Falle zu stellen?“[/LEFT] [LEFT]„Die Leute stehen unter Stress“, wandte Faren ein.[/LEFT] [LEFT]„Gerade weil es um ihr Leben geht, sollten sie in der Lage sein, sich früher etwas einfallen zu lassen. Das erste Opfer ist überrascht worden, aber spätestens nach diesem hätten die anderen darauf reagieren können und müssen!“[/LEFT] [LEFT]„Klingt als wärst du in der Theorie ein sehr guter Horror-Protagonist.“[/LEFT] [LEFT]Kieran schüttelte den Kopf. „Der Horror wäre mit mir eher sehr schnell vorbei. Ich habe dir gerade gesagt, was ich alles täte, wenn ich in einer solchen Situation wäre. Vor allem wäre ich aber wahrscheinlich noch vor dem zweiten Auftauchen des Sheriffs abgehauen.“[/LEFT] [LEFT]„Das wäre vermutlich auch die intelligenteste Vorgehensweise gewesen.“[/LEFT] [LEFT]„Nein. Die intelligenteste wäre gewesen, wenn sie darauf bestanden hätten, am Shop zu warten, statt zu dieser Mühle hinaufzufahren. Oder wenn sie zu einer richtigen Stadt gefahren wären.“[/LEFT] [LEFT]„Mit der Leiche?“, hakte Faren nach.[/LEFT] [LEFT]„Die tut ihnen ja nichts mehr.“[/LEFT] [LEFT]Wieder musste sein Freund lachen, ließ sich dabei aber nicht davon abhalten, sich näher an ihn zu schmiegen. „Ich wusste, dass es eine gute Idee ist, sich einen Horrorfilm mit dir anzusehen.“[/LEFT] [LEFT]Kieran wollte einwerfen, dass er in der Vergangenheitsform davon reden müsste, aber da stellte er fest, dass der Film wirklich noch nicht vorbei war. Der Trucker, der die Protagonistin mitgenommen hatte, hielt am Haus der Antagonisten, um dort nach Hilfe zu fragen, was nicht gut auszugehen drohte. Allerdings war die Protagonistin inzwischen wohl auf Flexibilität geschult, denn sie war unbemerkt aus dem LKW gestiegen und hinter das Haus geschlichen. Dort nutzte sie die Tatsache, dass die gesamte Familie am Vordereingang stand, um zuzusehen, wie der Sheriff sie vermeintlich gleich erschoss, um ins Gebäude einzusteigen und das Baby mit sich zu nehmen, das eigentlich zur Familie der Anhalterin vom Anfang gehörte. Welch ein Glück, dass der Film immer wieder Handlung einwarf, die über den Mörder hinausging.[/LEFT] [LEFT]„Jetzt spielt sie die Heldin?“[/LEFT] [LEFT]„Würdest du das Baby nicht retten?“[/LEFT] [LEFT]Kieran zögerte einen kurzen Moment. „Wenn ich es könnte, sicher. Aber ich weiß nicht, ob ich damit so spät anfangen würde, nachdem ich keinen meiner Freunde retten konnte. Das passt nicht so recht zu ihrem bisherigen Verhalten, finde ich.“[/LEFT] [LEFT]„Sie will wenigstens eine Seele retten, das ist doch okay.“[/LEFT] [LEFT]„Ich will nur Haare spalten.“[/LEFT] [LEFT]Faren fuhr ihm lachend mit der Hand durch das Haar. „Du bist manchmal so süß~.“[/LEFT] [LEFT]Kieran grummelte darauf wieder nur leise.[/LEFT] [LEFT]Nachdem die Protagonistin den Streifenwagen gestohlen und damit, sehr zu seiner Freude, den Sheriff überfahren hatte, tauchte tatsächlich der Mörder noch einmal auf, obwohl ihm ein Arm fehlte – und er trug immer noch seine Kettensäge mit sich.[/LEFT] [LEFT]„Ernsthaft?!“, fragte Kieran empört. „Mit einem Arm?!“[/LEFT] [LEFT]„Er ist eben durchtrainiert. Nimm das nicht derart ernst.“[/LEFT] [LEFT]Zumindest gelang es dem Mörder nicht, sie noch aufzuhalten. So gelang es der Protagonistin zu fliehen und hoffentlich fortan ein besseres Leben, mit intelligenteren Entscheidungen zu führen.[/LEFT] [LEFT]Der kurze Abschnitt am Ende frustrierte Kieran dann aber doch wieder ein wenig. „Ich verstehe nicht so ganz, was das jetzt sollte.“[/LEFT] [LEFT]„Man lässt den Killer am Ende entkommen, um eine Fortsetzung machen zu können“, erklärte Faren ihm sofort. „Also, für den Fall, dass der Film gut angekommen wäre.“[/LEFT] [LEFT]„Mit nur noch einem Arm?“[/LEFT] [LEFT]„Ich nehme mal an, nicht jeder braucht zwei Arme zum Morden.“[/LEFT] [LEFT]Kieran lächelte amüsiert. „Ja, wahrscheinlich.“[/LEFT] [LEFT]Als der Abspann lief, lehnte er sich zurück. Er fühlte sich ein wenig erschöpft, gleichzeitig aber auch gut. Das musste der wohltuende Effekt sein, der Horrorfilmen anhaftete, von dem Faren zuvor gesprochen hatte. Manchmal wusste er vielleicht wirklich etwas Intelligentes zu sagen. Nein, er war ziemlich intelligent, Kieran konnte das nur noch nicht so recht mit sich vereinbaren.[/LEFT] [LEFT]„Also“, begann Faren schließlich sein Fazit, „abgesehen von der Tatsache, dass ich jetzt weiß, dass du ein super Protagonist für Reversed-Horror wärst, habe ich entdeckt, dass es super-spannend ist, mit dir Horrorfilme anzusehen. Das müssen wir ab sofort öfter machen. Besonders Zombiefilme! Oh Mann, ich muss so viele von denen raussuchen …!“[/LEFT] [LEFT]Während Faren bereits mit glitzernden Augen gedanklich in seine Sammlung abschweifte, zog Kieran die Brauen zusammen. „Was meinst du damit? Warum war das super-spannend?“[/LEFT] [LEFT]Er hielt in seinen Gedanken inne und sah seinen Freund wieder an. „Hast du das nicht selbst bemerkt? Du bist total leidenschaftlich geworden, als es um Überlebensstrategien ging! Mein kleines Herz war ganz aufgeregt.“[/LEFT] [LEFT]Faren legte sich eine Hand auf seine Brust und imitierte einen schnellen Herzschlag. „Das würde ich gern noch viel öfter erleben. Du nicht?“[/LEFT] [LEFT]Kierans Blick war noch immer auf Farens Hand gerichtet, deswegen konnte er sich aber auch nicht erklären, weswegen sein Gesicht sich wieder so warm, fast heiß, anfühlte. Er bemerkte aber, dass er bereits zu lange schwieg, also durchbrach er diese Stille leise: „Doch, natürlich. Wir können ruhig mal wieder einen Horrorfilm ansehen, wenn du willst.“[/LEFT] [LEFT]Faren lächelte zufrieden und schmiegte sich dann wieder an Kieran. „Gut. Ich freue mich schon darauf. Ich mag es immer, wenn du so leidenschaftlich wirst.“[/LEFT] [LEFT]Kieran war froh, dass sein Freund sein nun geradezu glühendes Gesicht nicht mehr sehen konnte. Aber sicher wusste Faren bereits Bescheid, schließlich kannte er ihn besser als jeder andere. Doch bei ihm war Kieran das egal. Er durfte ihn durchschauen. Wann immer er wollte.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)