Draugluins Erben von Sachmet24 (Pakt der Wölfe) ================================================================================ Gefühle unterscheiden uns von Bestien ------------------------------------- Ceana wachte nach nur wenigen Stunden wieder auf, doch diesmal war ihre Nacht ruhig verlaufen. Keine verstörenden Bilder, oder unheilvolle Stimmen, hatten ihren Schlaf gestört. Vielleicht sollte sie die beiden Zwerge öfter zum einschlafen benutzen. Zufrieden über den ruhigen Schlaf, blinzelte sie ein paar mal, und wollte aufstehen um sich genüsslich zu strecken, spürte jedoch einen ungewohnten Druck an ihrer Seite. Sie schaute nach dem Grund ihrer Unbeweglichkeit, und musste sofort schmunzeln. Kili war anscheinend eingeschlafen, und lehnte nun, leise schnarchend, an ihrer Seite. Als wenn dieser ihren Blick auf sich gespürt hätte, drehte er sich auf die Seite und kuschelte sich noch dichter in das weiche Fell der Wölfin. Scheint ja richtig gemütlich zu sein. „Wenn er dich stört schubs ihn einfach weg“, drang ein leises Lachen an ihre Ohren. Zu ihrer rechten Seite saß Fili und rauchte genüsslich seine Pfeife. Er schien die Aufgabe als Wachposten etwas ernster zu nehmen als sein Bruder. Ceana erwiderte sein Lächeln. „Ist schon in Ordnung, lass ihn ruhig“, sagte sie, und schaute wieder zu dem dunkelhaarigen. Er störte sie wirklich nicht, und außerdem lag er ja auch nicht auf ihrer Wunde, sondern daneben. „Er tut mir ja nicht weh.“ Sie legte den Kopf etwas schief und musterte ihn eine Weile, bevor sie erneut grinste. „Er sieht richtig niedlich aus wenn er schläft.“ Fili musste losprusten und verschluckte sich beinahe an seinem Rauch. „Erzähl ihm das bloß nicht“, lachte er dann „So etwas will mein kleiner Bruder gar nicht hören.“ „Ihr beide seid unzertrennbar wie mir scheint. Wir sind zwar noch nicht lange unterwegs, aber du und Kili seid immer zusammen, egal wann“, flüsterte sie, um den schlafenden nicht zu wecken. Fili legte gerade ein Scheit Holz ins Feuer, als er sich wieder an die Wand lehnte und nickte. „Ja, es gibt nichts das uns trennen könnte.“ Er musterte seinen Bruder ebenfalls ein paar Minuten, bevor ihm etwas einfiel, und er sich wieder an Ceana wandte. „Balin sagte bei unserem ersten Treffen etwas von zwei Werwölfen“, begann er vorsichtig. „Und du sagtest etwas von deinem Bruder.“ Ceanas Blick wurde traurig, als sie sich von Kili abwandte und nun gedankenverloren in das knisternde Feuer schaute. Innere Beklommenheit und Unruhe stieg in ihr hoch, dennoch zwang sie sich zu einem leichten Lächeln. „Ja. Martainn, mein Bruder.“ Ceana seufzte betrübt, als sie ihn wieder vor ihrem inneren Auge sah. Doch die Erinnerungen ließen ihr Lächeln auch kurz stärker werden. „Er war schon immer das komplette Gegenteil von mir. Überstürzt und hitzig, hat erst gehandelt bevor er nachgedacht hat. Hat mich immer bei Rangeleien besiegt, und mich dann aufgeheitert, das ich es irgendwann schaffen würde, besser zu sein wie er. Ohne ihn, hätte ich all die Jahrtausende wahrscheinlich nicht ausgehalten. Aber jetzt....“ Ceanas Lächeln verschwand und ihr Blick ging traurig zu Boden. „Jetzt.....ist er verschwunden.“ Fili schaute sie mitleidig an. Er konnte mit ihr mitfühlen. Sie und Martainn, waren wie Kili und Er, und er würde an ihrer Stelle wahrscheinlich wahnsinnig werden. Nicht zu wissen wo sein Bruder wäre und wie es ihm ginge, würde ihn zerbrechen lassen. „Viele denken er ist wieder zu seinem Herrn gegangen, aber ich weiß das er das nicht tun würde“, begann Ceana erneut und lenkte den Blonden von seinen eigenen Gedanken ab. „Er würde mich nicht verraten.“ Die kleinen Zweifel, die ihn ihrer Stimme mitschwangen, erschraken sie und ihre Unruhe wuchs weiter. Sie wollte an ihn glauben, und schob jegliche andere Gedanken weit nach hinten. „Komm her“, flüsterte der blonde Zwerg plötzlich, und zog Ceanas Kopf mit einer Handbewegung sanft auf seinen Schoß. Sie wehrte sich nicht mal ansatzweise dagegen, versuchte nur ihren Kopf nicht allzu schwer zu machen. Ihre Gedanken waren, wie so oft, bei Martainn. „Er wird nichts unrechtes tun“, murmelte sie mit zittriger Stimme, als wenn sie eine Bestätigung bräuchte, das ihr Glaube an ihn nicht falsch ist. Sie würde es nicht verkraften. „Shh...Du wirst ihn wiederfinden, und du wirst sehen, es geht ihm gut“, versuchte Fili sie aufzumuntern und streichelte ihr sacht über den Kopf. Er war erstaunt, das ein so mächtiges Wesen, wie Ceana es war, so leiden konnte. Das ein solches Wesen,eine angeblich grausame Bestie, Familiäre Probleme haben konnte. Er hatte immer gedacht, das Wesen, die vom Bösen erschaffen wurden, keinerlei Gefühle hätten. Er schallte sich innerlich für dieses Unwissen. Für ihn war jetzt eine Sache klar. Wie Balin schon sagte, war Ceana kein Monster, keine grausame Bestie, das war ihm jetzt endgültig bewusst. Er gab sich innerlich eine weitere Ohrfeige, das er irgendwo doch seine Bedenken gehabt hatte. Seine Unruhe, die er ausstrahle und seine Hand, die wie ferngesteuert über ihren Kopf strich, ließ Ceana ahnen, woran er dachte. Sie sollte deswegen verletzt sein, doch sie nahm es ihm nicht wirklich übel, hatte sie es doch ihrer Vergangenheit zu verdanken, das alle so dachten, wie Fili in diesem Moment. „Es erstaunt dich, nicht wahr?“, meinte sie und spürte, wie er ertappt zuckte. „Ich....“, begann er und suchte nach den richtigen Worten, wollte sie nicht noch mehr verletzen. „Es tut mir leid.“ „Das brauch es nicht. Wieso solltest du anders denken wie alle anderen.“ „Jetzt denke ich anders, und glaub mir, das wird sich auch nicht mehr ändern“, stellte er mit fester Stimme klar, und lächelte Ceana wieder an, was die zwar nicht sehen, aber in seiner Stimme hören konnte. Sie gab sich damit zufrieden und es erstaunte sie sogar ein bisschen. Früher wäre sie viel misstrauischer gewesen, doch die beiden Brüder hatten etwas an sich, was es ihr nicht schwer machte ihnen zumindest etwas vertrauen. Obwohl sie sich erst seit knapp zwei Tagen kannten. Ceana seufzte erneut und genoss die Streicheleinheiten. Eine, ihr unbekannte, Wärme strömte durch ihren Körper und sie stellte fest, das diese Wärme wirklich schön war. Ihre Gedanken hellten sich auf und ein leichtes Lächeln zierte wieder ihr Gesicht. Sie schloss ihre Augen, wollte noch ein bisschen dösen, bevor die Sonne in wenigen Stunden aufging, doch ein ziemliche lautes Geräusch machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „Ist dein Bruder immer so laut beim Schlafen?“, lachte Ceana und spürte das kurze vibrieren vom Körper des blonden. „Meistens ja. Deshalb muss man immer vor ihm einschlafen“, lachte er auch endlich wieder und musterte amüsiert den dunkelhaarigen, der sich an die große Wölfin gekuschelt hatte und zufrieden schlummerte. Doch es gab noch einen Zwerg der nicht schlief, sondern den beiden still zugehört hatte. Und auch er musste sich eingestehen, sein Bild über die Jägerin noch einmal zu überdenken. Auch er hatte ihr unrecht getan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)