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Eine zweite Chance

CSI New York
von

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Zwischen Ausweglosigkeit und Ungewissheit

Eine kleine Unachtsamkeit reicht und das Leben wie bisher ist vorbei. Eine falsche Entscheidung nur, und es kann die letzte sein. Wenn alles um dich herum einbricht und nichts mehr bleibt, wohin wendest du dich dann? Wenn sich alles plötzlich verändert, deine Welt in Trümmern liegt, gehst du mit und kämpfst dich frei? Oder gibst du auf und lässt dich fallen?

Die dreizehnjährige Arya findet sich in genau dieser Situation wieder und weiß nur eines, zurück in ein Leben ihrer Kindheit will sie nicht. Was bleibt? Flucht...
 


 


 

1. Zwischen Ausweglosigkeit und Ungewissheit
 

Ich stand traurig am Fenster und blickte hinaus in den Schnee. Ich wusste genau bei dem Wetter hatte Mum keine Chance pünktlich zu sein. Also würde ich wieder die Eine ohne Familie bei der Abschlussfeier sein. Gerne hätte ich Greg, meinen Stiefvater gefragt, doch die Antwort kannte ich natürlich schon. Seufzend stand ich von der Fensterbank auf. „Ich bin mich umziehen, Tamara und ihre Mum kommen gleich.“

„Na, vielleicht sagen die ja ab, zu viel Eis und Schnee!“, rief Greg. Resigniert schloss ich die Augen und schüttelte den Kopf. „Mrs. Roose kommt. Es ist unser Abschluss.“, gab ich ruhig zurück und schloss dann meine Zimmertür hinter mir, ehe er irgendetwas erwidern konnte. Ich stöhnte traurig und öffnete den Kleiderschrank. Mir war klar, das Greg mir kein Geld geben würde und so war ich froh, etwas gespart zu haben. Als es an meiner Tür klopfte schloss ich rasch wieder den Schrank und schaute zur Tür. „Ja-a?“
 

Meine Tür öffnete, es war Matthew mein Stiefbruder. Er lächelte mir mit einem strahlenden Blick zu. „Hey, Sonnenschein. Sei nicht traurig, okay? Beth kommt in einer Stunde, sie bringt deine Mum nach, okay?“

„Aber, er...“

„Lass ihn schimpfen, es ist nicht sein Auto.“

Ich nickte und nahm meinen Bruder fest in die Arme. „Danke Matt, ich...“

„Du dankst mir am besten, in dem du heute Abend Spaß hast, okay? Und morgen kommst du zu uns, wir grillen, du bist eingeladen und wirst geholt. Okay?“

Ich nickte und öffnete erneut meinen Schrank, er wandte sich ab und verabschiedete sich im Hinausgehen. Gregs Sohn war so anders wie er. Den einen hasste ich, den anderen liebte ich. Ich zog mich schnell um, heute wollte ich nur eines: Meine Abschlussfeier genießen.
 

Erst als ich meine Tasche vom Pult nahm entdeckte ich einen kleinen Umschlug, mit Matthews Handschrift.

>Zu deinem High School Diplom alles Gute,

du weißt wo du uns findest, Matthew<
 

weiter unten waren noch zwei Unterschriften, die erste von seiner Freundin, die zweite von seiner Cousine, beides seine Mitbewohner:

>Re'Becca' und Beth<
 

Ein warmes Glücksgefühl überkam mich. Ich öffnete den Brief und holte zwei größere Dollarscheine hervor, die ich lächelnd in meine Tasche packte. Dann streifte ich meine Jacke über und war gerade im Flur, als die Klingel ging. „Ich gehe schon!“, rief ich und riss beschwingt die Tür auf, in freudiger Erwartung, auf Tamara. Doch vor mir standen zwei Polizisten. Ich starrte die beiden perplex und besorgt an.

„Hallo, wir sind Lt. Elliot Barker und Det. Finch. Ist... Mr. Haeven auch da?“

„Ähm....ja.“, hauchte ich erschrocken und rief nach meinem Stiefvater. Er antwortete verärgert und begann über meine Unfähigkeit zu schimpfen, als Tamara mit ihrer Mutter erschien, gleichzeitig mit meinem Vater hinter mir.

„Mr. Haeven, wir... müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Frau einen tödlichen...“
 

- Nein! Nein das kann doch gar nicht.... - aber das Entsetzen in den Gesichtern von Tamara und ihrer Mutter, der Blick der Polizistin....

„MAMA! Nein!“

Es war als reiße mir jemand ganz plötzlich den Boden unter den Füßen weg und ich wusste einfach, meine heile Welt stürzte genau jetzt über mir zusammen. Es war ja auch einfach alles zu schön gewesen. Für wunderbare vier Jahre, war alles gut gewesen. Was hatte ich denn nur gedacht, das es ewig so weiterging? Mum, Matthew und ich und daneben Greg, der mich nicht mochte, aber zumindest tolerierte, war ich ja stubenrein und vernünftig? Ich spürte wie ich zitterte und sich Wut mit Trauer und Angst mischte. „Mama.“

Greg wirbelte zu mir herum, starrte mich an, als wäre ich irgendein besonders lästiges Insekt. Ich drehte um und stürmte in mein Zimmer knallte die Tür hinter mir zu und warf mich schluchzend auf das Bett. Keine Minute später drehte sich der Schlüssel in meiner Zimmertür herum. Heute und jetzt war es mir völlig egal, ich wollte einfach meine Ruhe, keine Klagen, keine Schimpfe, ich wollte meine Mum. Meine Mum, die nie mehr zurück zu mir kam.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte war es heller und kein Geräusch drang aus der Wohnung zu mir. Schlief er? Hatte er getrunken?

Langsam drehte ich den Kopf und blickte auf die Uhr.
 

7:30 Uhr
 

Ich schob mich aus dem Bett, nur schnell in die Küche, Essen machen, Wasser und zurück ins Zimmer. Ich musste hier nur zwei Wochen aushalten und mich still verhalten. Zwei Wochen, dann konnte ich aufs College in New Jersey gehen und für die Ferien würde ich mir etwas suchen. Nur ganz sicher ließ ich mich in kein Heim und keine Pflegefamilie mehr stecken, da hatte ich fünf schreckliche Jahre verbracht, da lieber Greg. Immerhin wüsste ich hier was mich erwartet. Ich tapste zu Tür und drückte die Klinke.

Nichts, es war tatsächlich noch abgeschlossen. Fünf Stunden später saß ich noch immer in meinem Zimmer fest, allmählich wurde mir richtig schlecht vor Hunger. Durst hatte ich auch seit Stunden und meine Notdurft stand draußen auf der Fensterbank, in einem vormals leeren Blumentopf. Da ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste schrieb ich Matthew übers Internet eine SmS und wartete auf meine Befreiung.
 

Wir saßen gerade beim Essen, als Greg heimkam. Sofort fuhr er Rebecca an, welche mit mir in der Küche aß. „Was machst du hier? Warum plünderst du meine Küche! Wieso hast du die kleine FURIE rausgelassen? Und überhaupt, wie...“

„Beruhige dich Dad, ich habe sie mitgebracht und ich habe gekocht.“, Matthew kam und Greg sah seinen Sohn ruhig an. „Die bleibt hier! Sie kann putzen, kochen, arbeiten gehen. Das College ist für ein Mädchen eh nur unwichtig!“

Er starrte mich unruhig an. „Von deiner komischen Schule jedenfalls bist du abgemeldet, viel zu teuer, arbeite und lerne wie jeder andere!“

„A...aber....“, begann ich....

Er packte mich zerrte mich aus der Wohnküche und verfrachtete mich wieder in mein Zimmer, schloss ab. Viel zu entgeistert um zu reagieren ließ ich ihn gewähren. Momente später sah ich die verschlossene Tür an, sank zu Boden und begann zu weinen.

Das sollte es jetzt sein? Dieses Zimmer und diese Wohnung?

Nein, sie hatte sich geirrt es ging schlimmer! - Ich muss hier weg! -
 

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Matthew und Becky verabschiedeten sich von mir und ich sah beiden an, das sie es ungern taten. Doch Matt musste seine erste Arbeit antreten und Becky auch. Sie würden jetzt nach Stamford ziehen und laut der Ämter hatte er frühestens in einem halben Jahr und mit stabilen Verhältnissen eine Chance mich zu sich zu holen. Becky drückte mich jetzt nochmal fest an sich. „Kopf hoch, wir schaffen das, nur sechs Monate, okay?“

Ich nickte, fühlte mich jetzt aber plötzlich noch einsamer als im letzten viertel Jahr. Ich wurde auch nochmal von meinem Bruder umarmt, auch er drückte mich und redete mir nochmal gut zu. Dann aber mussten sie losfahren und ich blieb alleine bei Greg zurück.
 

Die nächsten Wochen waren die Hölle, immer wieder sperrte er mich in der Wohnung, oder meinem Zimmer ein. Er zog dann auch immer das Telefonkabel und nahm es mit, mein Handy hatte er mir gleich bei Matts Abreise abgenommen. Ich bekam es nur, um mich bei Matt zu melden, oder ihm zu antworten. Hinzu kam, dass er mich nicht mal ins hiesige College gehen ließ, geschweige denn in eine Schule, oder eine Vorlesung der Uni. Zweimal hatten wir inzwischen die Behörden vor der Tür gehabt, weil ich noch schulpflichtig war. Jedes mal hatte er diese Personen fortgeschickt. Ich begann mich zu fragen, wie lange die sich abwimmeln ließen.

Wie so oft stöberte ich irgendwann durch die Schränke meiner Mutter und dieses mal fand ich etwas interessantes, eine Art Tagebuch meiner Mutter, das jedoch in ihrer Jugend einmal als Poesiealbum begonnen worden war. Da ich alleine war, brachte ich es rasch in meinem Zimmer, unter der Matratze in Sicherheit.

An diesem Abend saß ich lange wach im Bett, um die letzten Seiten wieder und wieder zu lesen. Ich hatte gewusst, das meine Tante und mein Großvater in den Zwillingstürmen gestorben waren. - 9/11 -

9/11 war etwas, das durch mein ganzes Leben gegeistert war, wie ein Geist der Vergangenheit. Ich wusste, das meine Mum nur wenig später eine wie sie es genannt hatte unsichere Beziehung mit meinem Vater gehabt hatte. Ebenfalls wusste ich, das die zwei Auseinander gegangen waren lange bevor meine Mum von mir erfahren hatte. Damals war sie ohne Arbeit und geregeltes Leben gewesen, sie hatte mich in die Obhut der Fürsorge gegeben, mich aber immer regelmäßig besucht. Aber vieles hatte ich nicht gewusst, nie hatte ich wirklich etwas von meinem Vater erfahren.

Jetzt aber hatte ich mehr. Einen Namen.

Seinen Namen!
 

Ich stand auf und trat an mein Fenster, blickte hinaus in den grauen Novembertag. War es das? Ist das meine Chance? Weglaufen? Was wenn er ein versoffener, alter....

Nein, schlimmer geht nicht, dann laufe ich wieder weg!

Tut... tut mir Leid, Matt.
 

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*Matthew*
 

Ich strich mir nervös durch das Haar drehte mich frustriert herum, nur um mich gleich nochmal wieder der Frau am Tresen zuzuwenden. „Ich will zu einem Verantwortlichen! Ich muss wissen...!“

„Nochmal, ich...“
 

„Was ist hier los?“
 

Ich fuhr erneut herum. „Ich will wissen wer das Tote Mädchen ist. Ich muss!“

„Und Sie... sind?“

„Matthew Haeven. Bitte, ich muss wissen, ob das tote Mädchen meine Schwester ist. Ähm... Stiefschwester!“

„Haben Sie, Ihre Schwester vermisst gemeldet?“

„Ja, vor drei Tagen, aber... die Polizei in New Jersey nimmt es nicht ernst. Mein Vater behauptet nämlich sie haut öfters ab, bitte... Arya... Janina ist noch nie abgehauen.“

„Ähm Entschuldigung, wenn ich mich einmische, aber... wie kommt man von Janina auf Arya und... wieso denken Sie, das ihre Schwester hier in New York einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel?“

Ich seufzte und musterte kurz das Namensschild des neuen Gesichtes vor mir. Det. Danny Messer.

„Weil sie mir eine E-mail geschrieben hat. Hier.“, ich reichte ihnen den Ausdruck und trat zwischen ihnen hindurch zum nächsten Fenster, wieder fuhr ich mir durchs Haar. „Es...ich hätte nicht gehen sollen, ...nicht ohne sie mitzunehmen, nicht...“
 

„Was meinen Sie?“, fragte mich der zuerst gekommene, mir fiel auf das ich noch immer nicht wusste, wer er eigentlich war. „Wer sind sie eigentlich?“

„Det. Mac Taylor, ich leite dieses CSI- Labor, zumindest... die Tagschicht. Also...was meinten Sie damit sie hätten sie mitnehmen sollen?“



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