Warum erwachsen werden von Amunet ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Fast wie im Wahn küsste er Peter. Seine Zunge plünderte im Mund des Jungen und gönnte ihm keine Pausen. Seine Hände fuhren unter das viel zu große Hemd, welches locker über den schmalen Schultern hing. Fahrig strichen sie über die nackte Haut. Es erregte ihn. Und obwohl er Pan zuvor gegenteiliges gesagt hatte, erwachte sein Körper von neuem. Bei den 7 Weltmeeren, er wollte ihn! Wollte Pan verschlingen! Hook registrierte kaum, wie Pan sich gegen ihn wehrte, denn die Gegenwehr war halbherzig. Mochten Pans Arme auch auf seinen Rücken trommeln, so war es doch sein Unterleib, der sich gegen ihn presste. Aber als die Schläge auf seinen Körper verstummten und der Junge regungslos dalag, sah er auf. Die Lippen von den groben Küssen geschwollen, die Wangen vor Erregung gerötet und mit einem Ausdruck in den Augen, welchen Hook nicht deuten konnte, lag Peter dort. Sofort erwachte in Hook ein Anflug von schlechtem Gewissen. Was hatte er getan? Der Knabe war noch so unschuldig, so unerfahren und er war gerade im Begriff, wie ein wildes Tier über diese Unschuld herzufallen. Seine Wut verpuffte angesichts dessen sofort. „Warum bringst du immer meine miesesten Seiten zum Vorschein?“, fragte Hook ihn. „Vielleicht bemerkst du sie in meiner Nähe nur selbst“, schlug Peter erstaunlich spitzfindig vor. „Was soll das heißen?“ „Schon mal daran gedacht, dass du dich bis zu einem gewissen Punkt in mir reflektierst?“ Überrascht starrte er Pan an. Seit wann war dieser so altklug? „Wie alt bist du wirklich? In welchem Jahr wurdest du geboren? „Warum sollte ich es dir sagen?“, konterte Peter. „Du willst doch meine Geheimnisse mit dem Gift aus mir rausziehen. Dann gedulde dich einfach, bis es soweit ist.“ Erneut glomm Zorn in Hook auf, doch noch hatte er sich im Griff. „Wenn du mir sagst, was ich wissen möchte, brauche ich das Gift nicht.“ „Vergiss es!“ „Ich könnte es mit Gewalt aus dir heraus pressen.“ „Warum dir die Hände schmutzig machen, wenn Gift so viel reinlicher ist?“ „Ich könnte dich foltern.“ „Tue dir keinen Zwang an, mit Schmerz kenne ich mich aus.“ „Ich könnte dich erniedrigen.“ „Noch mehr als bisher?“ „Und wenn…“ Hook zögerte einen Moment, in welchem er seinen Blick über Peters Körper gleiten ließ. Lust durchfloss seinen Körper noch immer. „Wenn ich dich vereinnahme? Wenn ich deinen Körper nehme, in dich dringe und dir eine nie gekannte Erregung schenke? Eine, die dich dazu bringt, meinen Namen zu stöhnen. Die dich um Erfüllung betteln und alle meine Wunsche erfüllen lässt?“ Verschiedenste Ausdrücke huschten sekundenschnell über Peters Gesicht. In seinen wunderschönen, grünen Augen flackerte Unsicherheit auf, die gleich wieder verschwand. Hook wusste, dass Peter versuchte, seine letzten Worte zu begreifen, was angesichts der Tatsache, dass er über Sex nichts wusste, keine leichte Aufgabe war. Als Peter jedoch sprach, da war es, als würde er mit jedem seiner Worte einen Dolch in Hooks Brust jagen. „Das könntest du. Möglicherweise würde ich sogar so reagieren, wie du das willst. Ich weiß es nicht, denn ich verstehe nur im Ansatz, was du damit meinst“, gab Peter unverblümt zu. „Aber würde das nicht die ‚besondere Verbindung‘, von der zu sprachst, zerstören? Würde es das, was an Bord deines Schiffes mit uns geschah, zerstören?“ Hook hasste es, wenn Peter im Recht war. Dieser Junge überraschte ihn immer wieder. Was war nur in den letzten Tagen alles geschehen? Er hatte Peter auf eine sture, starrköpfige Art kennengelernt, von einer verführerischen, einer sinnlichen Seite und nun stellte er fest, dass Pan manches Mal auch tiefgründige Gedanken in sich trug. In all den Jahren, war Pan ihm stets als vorlauter, unerzogener Bengel mit der Konzentrationsspannweite einer Fee vorgekommen. Und von Feen war es allgemein bekannt, dass sie nicht sonderlich klug waren, denn Feenkörper waren so klein, dass immer nur ein Gedanke oder ein Gefühl darin Platz hatte. Peter war ihm stets ebenso, nun, nennen wir es dümmlich, vorgekommen. Wobei der ein oder andere Schachzug Pans von Raffinesse gezeugt, Hook aber stets auf Glück zurückgeführt hatte. „Dein Geist passt sich allmählich deinem neuen Körper an“, sagte Hook und ließ von Peter ab. Ihm war ganz merkwürdig zumute. Nicht, weil die Lust in seinem Körper nur ganz langsam nachließ, sondern weil Pan einen Punkt in seinem Herzen berührt hatte. Fast sofort spürte er die scharfe, metallene Klinge wieder, die ihn durchbohrt hatte. Die Vergangenheit hatte ihn wieder. Schmerz erfüllte ihn, verdrängte die Erregung vollkommen und für einen Moment sah er die unschöne Szene, wie er zu seiner Narbe gekommen war, vor seinem inneren Auge. Unwillkürlich langte er auf seine Brust. Hielt sie, als wollte er die Blutung stoppen und den Verrat, der ihm angetan worden war, verkraften. Erst als Pan sich hinter ihm bewegte, erwachte er aus diesem Zustand. Fast als würde Hook sich schämen, zog er seine Hand zurück und stand auf. Seine Augen ruhten auf Peter, der unsicher auf der Pritsche saß. „Was hast du jetzt mit mir vor?“ „Was wohl?“, meinte er schroff. „Wir gehen zur Piratenhöhle, dort gebe ich dir das Gift und dann nehme ich dich wieder mit an Bord meines Schiffes.“ „Warum? Wenn du meine Geheimnisse kennst, kannst du mich doch laufen lassen.“ „Du hörst nicht zu, Peter.“ Hook lächelte, offenbar hatte Peter wieder zu seinem weniger klugen Ich zurückgefunden. „Ich sagte doch schon – ich will dich!“ „Erklär es mir“, sagte Peter. „Ich werde dich so lange behalten, bis ich deiner überdrüssig bin. Bis ich deinen Körper nicht mehr begehre und dein Wesen mich langweilt. Aber bis es soweit ist, gehörst du mir!“ „Was ist mit der Verbindung?“, hakte der Junge nach. „Lass uns doch herausfinden, wie weit die Verbindung reicht, sobald wir wieder auf der Jolly Roger sind. Ich bin mir sicher, du wirst ebenfalls deine Freude daran haben.“ Pan sagte nichts mehr. Seine Augen ruhten auf ihn und Hook wurde unruhig. Es war als wollte der Knabe ihn in eine tiefe See ziehen, ähnlich wie es die Meerjungfrauen taten. Er konnte es keine Sekunde mehr ertragen. Abrupt wandte er sich ab und verließ die Hütte. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und Hook wusste, wie dumm es war, Pan auch nur einen Herzschlag lang aus den Augen zu lassen. Wahrscheinlich durchsuchte er die Hütte jetzt schon nach einem Messer, um die Fesseln zu durchschneiden. Aber er konnte nicht mehr. Pan brachte ihn durcheinander, brachte ihn dazu, an seinem Willen zu zweifeln. War er wirklich im Begriff, die zarte, neugewebte Verbindung zwischen ihnen zu zerstören? Mit Sicherheit, doch wollte er sich wirklich… verlieben? Die Narbe auf seiner Brust schmerzte erneut. Nein, Liebe war etwas, das er niemals wieder wollte. Er würde Pan bekommen, so oder so. Nicht sein Herz, aber seinen Körper, doch zuvor galt es, endlich das vermaledeite Gift in die Hand zu bekommen. Grimmig lächelnd betrat er wieder die Hütte. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)