Kissing Memories von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 4: Station 4 - Zwischenstopp - -------------------------------------- Kissing memories Station 4 -Zwischenstopp- „Ja, genauso machen wir das! Nicht wahr, Sasuke-kun?“ Ich starrte aus dem Fenster, stützte meinen zu schwer vom Nachdenken und der letzten schlaflosen Nächte gewordenen Kopf auf meinen geschlossenen Händen ab und seufzte schwer. „Ich glaube, er hat dir nicht ganz zugehört, Karin!“ „Wen wundert’s, Juugo! Karin brabbelt seit Stunden! Da schaltet jeder irgendwann einmal ab!“ „Ach, halt die Klappe, Suigetsu!“ Draußen schien die Sonne. Angenehm warm. In mir war es kalt. Eisig. Frostig. Ich hatte es verbockt! Erneut entwich mir ein Seufzer! „Hm, er seufzt ganz schön viel die letzten Tage! Ob ihm was nicht so passt hier bei uns?“ „Ja, du, Karin, du passt nicht!“ „KLAPPE hab ich gesagt!“ Ich hätte nicht so offensiv sein dürfen. Wirklich nicht. Ich hätte die Lage zuvor besser ausloten müssen. Verdammt noch mal! Was war da bitte in mich gefahren?! Natürlich fühlte sich Naruto überrumpelt! Da sah man sich nach sechs Jahren wieder, die er ganz bestimmt nicht damit zugebracht hatte, mir hinterher zu trauern und ich fiel so über ihn her! Ich Idiot! Idiot! Idiot! „Siehst du, Karin! Jetzt schlägt er sich schon selber!“ „SUIGETSU!“ Dieser Aufschrei ließ mich nun doch zusammenfahren und meinen Blick von der trostlos sandigen Baustellenlandschaft vor unserem Bürofenster nehmen. Anteilnahmslos betrachtete ich nun meine drei Kollegen, die wesentlich dichter um mich herum Platz genommen hatten, als ich es noch in Erinnerung hatte, als ich sie das letzte Mal bewusst angesehen hatte. Keine Ahnung, wann das war. Ich wusste nur noch, dass Karin mal wieder eine Neuigkeit bezüglich dieser ‚DeLonghi-Affäre‘ hatte und von uns verlangt hatte, ihr zu zu hören. Ich denke in genau diesem Moment hatte sich mein Kopf ausgeschalten und ich war wieder in die depressive Stimmung gerutscht, die ich seit einigen Tagen konsequent aufrechterhielt. Um genau zu sein: seit vier Tagen. Denn vor vier Tagen hatte mich Naruto in seinen Fahrstuhl gesetzt und mich wortwörtlich rausgeschmissen. Seitdem schwieg mein Handy. Er hatte sich nicht mit mir in Verbindung gesetzt. Er hatte auch keine SMS geschrieben um vielleicht irgendein bestehendes Missverständnis aufzuklären… nichts. Zunächst hatte ich mir noch vor Ort die Augen ausgeheult, was so ganz untypisch für mich war, aber irgendwie hatte alles einmal rausgemusst. Den von ihm benannten letzten Bus hatte ich dadurch natürlich verpasst gehabt, aber das war in diesem Moment für mich auch nicht weiter tragisch gewesen, weil mir da einfach nur noch alles egal war. Ich war dann einfach losgelaufen. Immer weiter und ohne auf die Mitmenschen, die sich noch zu so später Stunde auf den Straßen Konohas aufgehalten hatten, zu achten. Mir war es gleich, dass sie sahen, wie mir weiterhin unkontrollierbar die Tränen die Wangen hinunterflossen und mir war es ebenso gleich, was sie dachten, warum ein erwachsener Mann das tat. Die Antwort darauf wäre leicht zu geben gewesen: weil es ihm echt scheiße ging! Weil er vermutlich… nein, ganz sicherlich die Liebe seines Lebens verloren hatte. Am nächsten Tag hatten mich meine Kollegen nach nur einem kurzen Blick auf mein Gesicht beschlossen, mich nicht weiter mit irgendetwas zu behelligen. Ich musste ausgesehen und gewirkt haben wie ein Zombie, aber auch das war mir egal. Ich erledigte den Papierkram auf meinem Schreibtisch und versuchte mich auf eine neue Werbekampagne für ein Shampoo zu konzentrieren. Klappte nicht. Denn dummerweise ging es um ein Spezialprodukt für blondiertes oder Naturblondes Haar. Verständlich, warum es da mit der Konzentration haperte, wenn man bei solchen Aufträgen das Gefühl bekam, dass einem das Schicksal noch zusätzlich grinsend ans Bein pisste. Am zweiten Tag hatte ich ebenfalls vollkommen bewegungs- und sprachlos an meinem Schreibtisch gesessen und meine Zeit hier abgesessen, ehe ich nach Hause trottete und mich dort in meinem Zimmer verbarrikadierte. Das war der Moment, wo auch Itachi anfing, sich wohl langsam Sorgen zu machen. Denn er verbrachte nun hingebungsvollerweise seine rare Freizeit damit, im Fünf-Minuten-Takt an meiner Zimmertür zu klopfen um mich mit fadenscheinigen Gründen herauslocken zu wollen. Funktionierte jedoch auch nicht so wie von ihm gedacht. Der dritte Tag begann ziemlich schmerzhaft, wenn man das so noch nennen konnte. Denn Schmerzen hatte ich bereits genug, nur zählte mein Schicksal wohl die seelische Pein, die ich durchlitt nicht dazu und verpasste mir noch eine extreme Beule mittig auf die Stirn weil ich direkt zu Beginn meiner Arbeit die gläserne Drehtür nicht beachtete und mit ziemlicher Wucht in die Scheibe krachte. Diese Sekretärin im Foyer hatte sich so über diesen Knall erschrocken, dass ihr ihr Maniküre Set zu Boden gefallen war und sie kurz davor stand, den Krankenwagen zu rufen. Seitdem weiß ich, dass sie Ino Yamanaka heißt und ihr Freund Sai wohl als Sanitäter arbeitet. Und nun hatten wir den vierten Tag. Und ich hatte noch keine Ahnung, wie ich ihn überstehen sollte. Drei Augenpaare stierten mich teils besorgt, aber auch neugierig an. Lange würde ich um eine passende Entschuldigung für mein seltsames Verhalten nicht drum herum kommen. Schließlich war das hier immer noch meine erste Arbeitswoche und ich war bisher wirklich noch nicht mit Glanzleistungen aufgefallen. „Was hast du gesagt, Karin?“, versuchte ich mich daher nun möglichst interessiert klingend an einen Gesprächsaufbau. Karin rutschte überrascht und mit einem: „Huch!“, auf ihrem Stuhl zurück. Es war offensichtlich, dass sie heute nicht mehr damit gerechnet hatte, dass ich noch in irgendeiner Form reagieren würde. „Ähm…ja“, haspelte sie irgendwie nervös herunter und versuchte sich an einem koketten Augenaufschlag hinter ihrer Hornbrille. Vielleicht sollte ich ihr mal mitteilen, dass ich auf blonde Arschlöcher männlichen Geschlechts stehe, aber dazu fehlte mir gerade die Lust. „Tendo Pain meinte, wir sollen eine Firma beauftragen, die hier in dieser Etage irgendwo einen Raum abtrennt um dort ein ‚DeLonghi-Zimmer‘ einzurichten, weil er keinen Bock mehr hat sich unseren Kleinkrieg näher reinzuziehen!“, schnaubte Suigetsu schließlich während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte. „Würde sich Kakashis Büro wie faire Verlierer verhalten, dann wäre das überhaupt nicht nötig!“, brummelte Karin leise dazwischen. Jedoch ignorierte ich diesen sinnfreien Beitrag. „Und was haben wir nun genau zu tun?“ Schließlich verstand ich gerade überhaupt nicht, warum man sich hier extra dafür zusammensetzen musste… schließlich standen hier ausreichend Telefone herum und sicherlich lag hier auch irgendwo ein Branchenbuch. Es dürfte somit kein Problem sein, eine geeignete Firma für diesen Auftrag zu finden. „Nun ja“, begann nun Karin mit doch wesentlich gefestigterer Stimme, „Ich hatte vorgeschlagen, dass wir einen Teil von unserem Büro abtrennen lassen mit direkter Zugangstür von unserem Büro zum Kaffeezimmer. Somit bleibt die DeLonghi immerhin noch in unserem Besitz, aber wir hätten auch nach den Wünschen des Chefs gehandelt!“, sie grinste schief. Vermutlich, weil sie am Meisten von ihrer Idee überzeugt war. „Ja, ist doch okay so“, seufzte ich und wollte mich schon abwenden, „Dann machen wir das doch so!“ Doch diesmal war es Juugo, der meinen Drehstuhl festhielt und mich so daran hinderte, mich wieder auf meine eigentliche Arbeit zu konzentrieren. „Wir haben gesehen, wie du vor ein paar Tagen mit einem von der Baustelle gequatscht hast!“, flötete nun Suigetsu und in mir zog sich alles zusammen. „Und“, fuhr nun Karin fort, „Daraus schließen wir, dass du welche von diesen Bauarbeitern kennst! Weil derzeit sind alle Baufirmen ausgelastet und es würde Wochen dauern, jemanden zu finden, der uns hier ein Räumchen abtrennt!“ „Worauf wollt ihr hinaus!“, meine Stimme hatte nun berechtigterweise wohl einen leicht gereizten Klang. „Du wirst mich zu ihnen begleiten und die Jungs da unten fragen, ob sie Lust hätten hier gegen gute Bezahlung noch nebenbei einen Raum abzutrennen!“, Juugo lächelte und erhob sich dabei. Ich sollte was?! Waren die irre?!?! Da unten… da unten…war irgendwo ER! Ich konnte da nicht raus! Wirklich nicht! Doch meine plötzlich ins Gesicht geschriebene Panik schien diesen Hünen Juugo nicht daran zu hindern, mich an meinen beiden Schultern zu packen und an ihnen hochzuziehen. Plötzlich befand ich mich auch schon gezerrter Weise an der Bürotür. „Vielleicht finden wir auch deinen Kumpel in diesem Anzug…“ „Er ist nicht mein Kumpel“, giftete ich sofort den Orangehaarigen an, doch ihn schien das weniger zu stören, denn irgendwie lächelte er nur wissend und das irritierte mich. Ich hatte nun wirklich keine Lust auf die nebenliegende Großbaustelle zu gehen, doch Juugos Griff auf meiner Schulter wog schwer und er schob mich scheinbar mühelos durch den Gang in den Fahrstuhl nach unten und dann an der verwirrt dreinblickenden Yamanaka vorbei durch das Foyer nach draußen. Die Sonne schien plötzlich noch um einiges intensiver auf mich herunter zu brennen, denn ich hatte das Gefühl, dass mir ganze Schweißbäche auf der Stirn standen. „Da hinten stehen ja auch schon welche!“, grinste Suigetsu plötzlich neben mir und ich hatte keine Ahnung wo der auf einmal herkam. Vermutlich wollte er sich das Schauspiel aus direkter Nähe ansehen. Innerlich dankbar, dass nicht auch noch Karin mitgekommen war, näherten wir uns einer größeren Gruppe von wirklich muskelbepackten Männern, die an einem Bauzaun lehnten, an. Sie schienen ziemlich offensichtlich gerade eine Zigarettenpause einzulegen und irgendwie störte es mich nun noch mehr, sie darin zu stören. „‘Tschuldigung!“, flötete Suigetsu eindeutig zu gut gelaunt, allerdings passend zum Wetter, „Wir hätten da mal eine Frage!“ Ein Typ, etwas größer als ich und mit wirren braunen Haaren sah auf. Irgendwie musste ich ihn anstarren… der hatte sich wirklich zwei rote, längliche Dreiecke auf die Wangen tätowieren lassen – ob er da betrunken gewesen war?- , aber er machte nicht den Eindruck in irgendeiner Form zu diesen typischen groben Bauarbeiterbild, was man zwangsläufig im Kopf hatte, zu passen. „Wie kann man euch Dreien denn helfen?“, fragte er freundlich und löste sich etwas aus der Gruppe heraus. „Wir hätten da einen kleineren Bauauftrag, bei dem ihr gut verdienen könntet!“ Der Fremde hob eine Augenbraue: „Was genau denn?“ „Eigentlich handelt es sich nur um zwei Trennwände, so dass ein separates Zimmer entsteht!“, erklärte Juugo direkt und der Tätowierte blickte kurz fragend in die Runde, ehe er sich wieder uns zuwandte. „Normalerweise sollen wir Schwarzarbeit direkt ablehnen, aber unser Boss“, ich zuckte zusammen, „ist in solchen Dingen recht flexibel. Wir könnten ihn fragen! Er ist in der Nähe… wartet mal einen Augenblick!“ „Das ist doch echt nicht nötig, dass ihr euren Boss nun belästigt!“, huschte es mir eindeutig zu nervös klingend heraus und ich erntete daraufhin nicht nur die reichlich verwirrten Blicke der Bauarbeiter, sondern auch die meiner beiden Kollegen. Aber ich wusste nun mal, dass er nun Naruto holen würde und Scheiße nochmal…ich war wirklich nicht bereit dafür, ihm jetzt wieder zu begegnen! „Ach…der Uzumaki sieht das nicht so eng! Der hat seit ein paar Tagen sowieso so ne niedergeschlagene Stimmung… vielleicht baut ihr Jungs ihn ja dann wieder auf!“, und ohne meinen Einwand in irgendeiner Form zu beachten verschwand der Kerl auch schon hinter dem Bauzaun. In mir baute sich eine seltsame Spannung auf. Hatte dieser Bauarbeiter das gerade richtig gesagt? Naruto sei seit ein paar Tagen niedergeschlagen? Aber… „Anscheinend ist das ne moderne Krankheit!“, brummte Juugo und schielte ziemlich offensichtlich zu mir herüber, „Du bist ja auch seit ein paar Tagen nicht wirklich da!“ „Tzz!“, summte ich und versuchte in eine andere Richtung zu blicken als auf den Eingang zwischen den Bauzäunen, der auf die Baustelle führte. Diese Spannung in mir wandelte sich nämlich gerade in erwartungsvolle Nervosität um und das passte mir noch weniger… nun wurden auch noch meine Hände schwitzig! „So? Die vom Taka-Gebäude brauchen eine Zwischenwand?“, hörte ich bereits die mir so bekannte und vertraute Stimme noch ehe deren Besitzer um die Ecke schritt und wie vom Blitz getroffen zwischen den Bauzäunen stehen blieb. Der zuvor verschwundene Bauarbeiter lief gar in ihn hinein, doch davon ließ er sich überhaupt nicht stören. Unsere Blicke trafen sich und ein jeder, der diese Szene beobachtete, konnte nun erahnen, dass hier eindeutig etwas nicht stimmte! Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken oder hätte liebend gerne meine Beine in die Hand genommen und wäre verschwunden… auf ewig… doch meine verräterischen Beine bewegten sich keinen Zentimeter! Seine tiefblauen Augen huschten meinen Körper wieder auf und ab, ehe er es schließlich schaffte und seinen Blick ganz von mir nahm, um sich Suigetsu zu zu wenden: „Geht klar! Morgen ist Sonntag. Stört es euch, wenn wir es da erledigen? Ist dann einer von euch im Gebäude?“, fragte er im recht neutralen Tonfall und auf Suigetsus Gesicht legte sich ein glückliches Strahlen. „Morgen schon?“, es war mehr ein Jauchzen, was er von sich gab, „Spitze! Klar werden wir da sein! So ab 10 Uhr?“ Naruto nickte nur, hob dann mit versteinerter Miene die Hand und wandte sich dann ab: „Jungs! Pause vorbei! Zurück an die Arbeit!“, und schon war er verschwunden und ich fühlte mich um mindestens 20 kg leichter. Nach dieser Begegnung brauchte ich erst einmal einen Drink! Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es nur noch eine Stunde bis Feierabend war und diese würde ich nun sicherlich mit einer völlig überdrehten, da glücklichen Karin verbringen müssen. Na super! Dass ich einen Drink brauchte, hatte ich ja schon beschlossen. Dass ich definitiv auch etwas anderes brauchte zeigte mir dann die Auswahl der Bar, in der ich nun am Tresen saß und ziemlich offensichtlich die Blicke auf mich zog. Das ‚Sharingan‘ war in Konoha und wohl auch darüber hinaus als sogenannte Schwulenbar bekannt. Normalerweise zog mich nichts in eine solche Lokalität, doch heute brauchte ich diese Ausnahme. Ich bekam einfach Narutos Gesichtsausdruck nicht aus dem Kopf. War es Entsetzen? Irgendwie kam es mir so vor…. Ich hatte einfach keine Lust mehr mir noch weiter den Kopf zu zerbrechen. Das mit Naruto und mir war definitiv vorbei! Da gab es keine Chance mehr! Nur musste ich das nur noch begreifen! Sicherlich tat ich das auch vom Kopf her… aber mein Herz… Okay. Das vom Kopf her war auch gelogen, denn als man mir nun den vierten Blue Curacao in Folge vor die Nase setzte fühlte ich mich schon wieder an seine Augenfarbe erinnert. Das Blau seiner Augen war um einiges schöner als dieses chemisch Zusammengebraute! Erneut verfiel ich meiner neusten Lieblingstätigkeit, dem Seufzen, und ignorierte nebenbei noch einen weiteren plumpen Anmachversuch eines schmierigen Typens im grellbunten Hawaiihemd, der sich schon vor einer ganzen Weile neben mich gesetzt hatte. Dieser schien es nun endgültig aufzugeben mit dem reizenden Kommentar: „Zicke!“ und ließ mich in mit meinen trüben Gedanken zurück. Was machte ich eigentlich hier? Wozu war ich her gekommen? Doch nicht, um mich sinnlos mit irgendwelchen wirklich mies schmeckenden Cocktails unter diesen klebrigen Tresen zu saufen unter den Blicken eindeutig untervögelter Schmierlappen, die mich alle dermaßen anstierten, dass es einem Angst und Bange werden konnte! Ich war doch hier, um mich abzulenken! Klar, ich war nicht der Typ für einen schnellen Fick auf irgendeiner verdreckten Toilette in einer Spelunke wie dieser, aber ich war auch nicht mehr dazu in der Lage, mich zu Hause in meinen vier Wänden zu verschanzen und dem Selbstmitleid hinzugeben! Vielleicht sollte ich dem Nächsten, der sich traute mich trotz meiner finsteren Miene anzusprechen wenigstens eine kleine Chance einräumen. Eine Chance, die ich bei Naruto nicht hatte und auch niemals wieder bekommen würde. So ein kleiner One-Night-Stand wäre doch okay. Dieser würde mich sicherlich, wenn auch nur für kurze Zeit, auf andere Gedanken bringen! Ein ziemlich gut gefüllter Geldbeutel wurde neben mir auf die Bar abgelegt und ich vernahm seitlich von mir das zurechtrücken eines Barhockers. Auch wenn ich dieses offensichtliche ‚Bei-mir-bist-bist-du-finanziell-abgesichert‘-Verhalten sicherlich nicht gerade antörnend fand wegen dieser Aktion mit dem Portemonnaie, so wollte ich diesem Kerl nun doch mein Gehör schenken. „Kann ich dich auf einen Drink einladen?“, raunte es mir auch schon ins Ohr und ich blickte auf. Die Stimme war schon einmal recht angenehm, auch wenn ich mir gerade beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie sich stöhnend anhörte. Das konnte ich nur bei Naruto. Könnte auch daran liegen, dass Naruto bisher der einzige Mann in meinem Leben gewesen war, mit dem ich ein Bett oder was auch immer geteilt hatte. Ich versuchte, mir ein freundliches Lächeln auf die Lippen zu zaubern und drehte mich leicht zu meinem neuen Gesprächspartner: „Aber gerne!“ Zwar war mein Cocktail noch nicht einmal von mir angerührt worden, aber dem Fremden schien dies nicht davon ab zu bringen, mir ein ganz normales Bier zu bestellen. Mir sicher, dass ich nun am nächsten Tag auch noch einen Kater haben würde, nahm ich das Getränk, welches hier nur in Flaschen ausgeschenkt wurde, entgegen. „Mein Name ist Toneri! Und wie darf ich das Juwel in dieser Menge nennen?“ Was war denn das bitte für ein selten dämlicher Anmachspruch? Innerlich stöhnte ich auf. Aber ich hatte mir nun einmal vorgenommen, dem Nächsten eine Chance einzuräumen. Dass diese ziemlich offensichtlich keine Ahnung hatte wie man ein vernünftiges Gespräch einleitete, konnte ich ja zuvor nicht wissen. Wenigstens kam er meinem Typ bisher am Nächsten. Er hatte ziemlich helles Haar, fast schon unnatürlich lichtblond und seine Augen waren von einem kristallblau, dass es mich doch schon sehr an den von mir bisher ignorierten Blue Curacao erinnerte. Sagte ich nicht schon bereits, dass Narutos Augenfarbe um ein vielfaches schöner war? Nun, man konnte nicht alles haben und vielleicht würde es ja für diese eine Nacht vollkommen reichen! Er erhob seine Bierflasche um mir mit einem freundlichen Lächeln zu zu prosten und ich ging darauf ein. Es folgte herkömmlicher Small Talk. Und mit jeder Minute, die verstrich, fühlte ich mich unbehaglicher in Toneris Gegenwart. Es lag sicherlich nicht daran, dass er total unsympathisch oder dergleichen gewesen wäre, denn das traf nicht zu. Er hatte es tatsächlich geschafft die Fehler zu Beginn unseres Gespräches in dessen Verlauf wieder auszubügeln und stellte sich wirklich als angenehmer Gesprächspartner heraus. Es war bereits das dritte oder vierte Bier, welches ich geleert hatte, da spürte ich, wie er mit erwartungsvollem Blick nach meiner Hand griff und sie mit seinen langen Fingern umschloss. Er rutschte auf seinem Hocker näher an mich heran und ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Wange: „Na, wie wäre es denn, wenn wir uns den nächsten Drink auf ein Hotelzimmer kommen lassen würden?“ Und in dieser Sekunde wurde es mir dann doch zu viel. Ich konnte das nicht. Wirklich nicht. Ich hatte mich bisher nur Naruto hingegeben und dabei wollte ich es plötzlich auch belassen. Nur Naruto sollte mich jemals so berühren dürfen. Ich rutschte augenblicklich vom Stuhl und entriss ihm meine Hand: „Tut mir leid! Das war ein langer Abend und ich bin müde! Vielleicht sieht man sich noch mal!“, drehte mich herum und eilte zur Tür hinaus. Ich hatte wirklich ein zügiges Tempo drauf und erst zwei Straßenecken weiter verlangsamte ich meine Geschwindigkeit. Diese ganze Situation hatte mich doch nun ziemlich überfordert. Ich atmete tief ein und schloss für einen Augenblick meine Augen, als… „Hey warte!“, mich etwas an der Schulter packte und mich herum riss. Ich strauchelte vor Überraschung und wäre beinahe gefallen, schaffte es aber gerade noch so, mich an einer Hauswand abzufangen. Vor mir stand nun schwer atmend dieser Toneri! Er war mir tatsächlich aus der Bar heraus gefolgt! „Was willst du von mir?“, diese Situation war mir nun doch etwas sehr unangenehm und ich spürte eine leichte Panik in mir aufkommen! „Du lässt dich von mir auf Drinks einladen und flirtest auf Teufel komm raus und dann haust du einfach ab? Wie wäre es, wenn du dich mal erkenntlich zeigen würdest?“, seine Augen blitzten geladen auf und ich zuckte zusammen. Grob packte er mich an meinem Oberarm und zerrte mich näher zu sich heran, während seine andere Hand nach meinem Kinn griff und er mich daran fast schon auf Augenhöhe zu ihm hochzog. „Tut mir leid! Ich… ich bin… einfach nicht…in der Stimmung!“, keuchte ich, während ich das Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Mein Herz schlug wild und aus der leichten Panik schien bald eine wirklich große zu werden, denn der Kerl vor mir war stark, grob und an seinem Gesichtsausdruck war eindeutig abzulesen, dass er nicht vorhatte, das Ganze einfach auf sich beruhen zu lassen. „Red nicht so einen Scheiß, Kleiner! Warum sonst warst du in dieser Bar wenn du nicht scharf darauf bist mal ordentlich durchgenommen zu werden, hm?“, seine Griffe festigten sich. Mein Arm schmerzte. Durch die mangelnde Blutzufuhr schien er schon taub zu werden und auch der unnötig feste Griff an meinem Kinn würde sicherlich einen unschönen Abdruck hinterlassen! Schritte hinter mir wurden laut und ich hätte gerne um Hilfe geschrien, doch irgendwie kam kein Geräusch über meine Lippen. „Sa-chan?“ OH GOTT! Bildete ich mir das jetzt nun ein? Das… das konnte doch nicht…. „Ich habe auf dich gewartet! Was brauchst du denn auch immer so lange?“, Narutos Stimme klang hell und freundlich. Überhaupt nicht passend zu dem letzten Bild, was ich von ihm noch in Erinnerung hatte! Dieser Toneri schien einen Augenblick lang unaufmerksam – vermutlich war er überrascht über die plötzliche Unterbrechung - und ich nutzte die Chance und riss mich von ihm los indem ich ihm kraftvoll gegen das Schienbein trat. Mit einem lauten Schmerzensschrei wich er zurück, nahm aber nicht den nun noch um einiges mehr finsteren Blick von mir, während ich mir meinen schmerzenden Oberarm rieb. Aus dem Blickwinkel sah ich nun, dass Naruto neben mich getreten war. Wo kam er denn nun eigentlich her? Und was machte er hier? „Na warte!“, schnaubte Toneri wutgeladen und wollte gerade wieder auf mich los, da sprang Naruto galant genau zwischen uns und ergriff sein gegen mich erhobenes Handgelenk. „ER GEHÖRT MIR!“ Ich habe Naruto noch nie, wirklich noch nie in einer solch finsteren Tonlage sprechen gehört. Es kam einem dunklen Grollen gleich und duldete schon von vorne herein keinen Widerspruch. Toneri schien in seiner Pose zu versteinern und wandte den Blick von mir ab und Naruto zu: „Aber diese kleine Schlampe…“ „VERSCHWINDE!“ Ich konnte sehen, das Naruto seinen Griff verstärkte. Er schien mehr auf den Baustellen zu tun als Pläne zu zeichnen… zumindest schien sein Griff Toneris Gesichtsausdruck zufolge ziemlich schmerzhaft zu sein. Toneri ging einen Schritt zurück und so ließ Naruto das Handgelenk los, welches dieser dann auch einige Male grummelnd rieb. Dann wandte er sich ab: „Wenn du doch schon einen Kerl hast, warum gehst du dann ins Sharingan?“, giftete er noch über die Schulter hinweg in meine Richtung und verschwand dann um die nächste Straßenecke. Nun stand ich da. Direkt hinter Naruto. Das… das hier lief doch irgendwie völlig verkehrt… oder nicht? „Das Sharingan?“, nuschelte er leise ohne sich dabei zu mir zu drehen, „Was wolltest du an solch einem Ort, der dafür bekannt ist, dass man sich dort nur was für eine Nacht sucht?“ Das war nun wirklich peinlich! „Na, was meinst du denn, was ich da wollte, Naruto?“, schnaubte ich und blickte dabei zu Boden, „Natürlich einen Mann für eine Nacht!“ Mir war es irgendwie gerade in dem Augenblick total egal, dass ich absoluten Blödsinn von mir gab: „Zudem wüsste ich auch nicht, was dich das noch anginge, Naruto!“ Dieser fuhr blitzschnell herum: „Versteh ich das richtig? Kaum erhältst du von mir einen Korb schmeißt du dich irgendeinem x-beliebigen Kerl an den Hals?“ Irritierenderweise wirkte er… ziemlich sauer. „Ja, warum nicht?“, schnauzte ich stattdessen mit ungewohnt fester Stimme zurück, „Ich hab schließlich Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen!“ Das ich seit sechs Jahren nur Erfahrungen mit meiner linken Hand gesammelt hatte brauchte er ja nun nicht zu wissen! Plötzlich war er es, der mich grob an meinen Schultern packte und mich leicht schüttelte: „Ist das dein Ernst, Sa-chan! Echt jetzt? Was ist denn mit Gefühlen und…“ „Gefühle?!“, ich schlug seine Hände von meiner Schulter und spuckte ihm förmlich das Wort vor seine Füße, „Was denn für Gefühle, Naruto? Etwa die, die du mir bereits vor sechs Jahren rausgerissen hast, um darauf herum zu trampeln?“, ich wandte mich ab, „Du hast kein Recht mir Vorhaltungen zu machen, Naruto Uzumaki! Du nicht!“, und ohne noch einmal über meine Schulter zu gucken lief ich weiter die Straße hinunter zum nächsten Taxistand und ließ ihn zurück. Es gibt Tage, da weiß man schon kurz nach dem Aufstehen, dass das Leben echt beschissen ist. Montag ist so ein Tag, auf den das eigentlich schon grundsätzlich zu trifft. Und handelt es sich dabei auch noch um einen Montag in meinem Leben, so ist es sogar gewiss! Ich hatte den ganzen Sonntag damit zugebracht, mich von meinem leichten Kater zu erholen und mich über Naruto aufzuregen und war daher doch recht optimistisch an diesem Montag aufgestanden und ins Büro gegangen. Dort erwartete mich bereits im Eingangsbereich eine mittelgroße Baustelle. Ich hatte ja gewusst, dass am Tag zuvor, also am Sonntag, einige der Bauarbeiter wie verabredet hier beginnen wollten mit dem Hochziehen einer Trennwand. Doch ziemlich offensichtlich waren sie nicht fertig geworden und boten mir so die Möglichkeit eines unfreiwilligen Frühsports, indem ich über die herumliegenden Baumaterialien zu meinem Schreibtisch kletterte. „Morgen, Sasuke!“, grinste mich Suigetsu mit eindeutig zu pervers guter Laune von seinem Arbeitsplatz aus an und ich beschloss spontan, ihm beim nächsten Kaffee einen Schuss Lebertran hineinzuschütten. „Morgen“, grummelte ich missmutig zurück und schielte zu den herumliegenden Werkzeugen. Suigetsu schien meine stumme Frage zu verstehen und zuckte mit den Schultern: „Der Architekt gestern hatte irgendwie seltsame Laune und daher sind die Jungs nicht fertig geworden. Sie meinten, dass sei höchstens noch eine Sache von zwei Stunden und das wollten sie dann heute in der Mittagszeit schnell machen!“ Mittagszeit? Sehr schön! Dann brauchte ich keine Ausrede um nicht hier zu sein, wenn sie denn dann kamen! Doch ich hatte kaum diesen Gedanken zu Ende gedacht, da erschienen auch schon drei Kerle in Blaumännern und einen von ihnen kannte ich nur zu gut. Blaue Augen fixierten mich förmlich unter diesem gelben Sicherheitshelm. „Oh! Wenn man vom Teufel spricht… ha ha!“, Suigetsu sprang förmlich auf und eilte auf die Drei zu, „Hieß es nicht erst zur Mittagszeit?“ „Hm, ja! Eine Betonlieferung kommt heute mit Verspätung und so haben wir ungeplanter Weise etwas Freilauf!“, antwortete Naruto ihm ohne den Blick von mir zu nehmen, doch ich ignorierte ihn und widmete mich stattdessen dem Stapel an Unterlagen, der sich auf meinem Schreibtisch türmte. Irgendwann schien er dann doch seinen Blick von mir zu lösen, denn als ich das nächste Mal aufsah bemerkte ich, wie er einem seiner Kollegen etwas erklärte. Kurz darauf kamen auch andere Kollegen von mir aus ihren Büros um mal kurz nachzuschauen wie weit man denn schon mit dem neuen Kaffeezimmer war, welches ja eigentlich aus unserem Großraumbüro nur noch einen Raum in der gefühlten Größe einer Abstellkammer machte. Mir gefiel es zuvor besser und allein der Gedanke, dass man hier so ein Auflebens um eine Kaffeemaschine machte empfand ich doch mehr als lächerlich, bis ich plötzlich ein paar Wortfetzen von Karin auffing, die wohl an meinen Blonden…ähm…ich meine an Naruto gerichtet waren. „Nun haben Sie hier aber nicht mehr so viel Platz wie zuvor. Stört Sie das nicht?“ „Ha ha ha! Als Frau lernt man schon früh, sich auf kleinstem Raum zurecht zu finden!“ „Aber sie teilen sich doch dieses Büro mit drei männlichen Kollegen. Ist das nicht beengend?“ „Ja, schon! Aber für einen guten Kaffee muss man lernen Abstriche machen zu können!“ „Ich habe dieses Gebäude entworfen und…“ „Ach wirklich?“, Karins Stimme wurde schlagartig zuckersüß. Frauen waren ja sowas von berechnend… ich stöhnte genervt auf. „Hm, ja!“ „Ja, wäre es denn dann möglich hier in der ganzen Etage die Wände anders zu ziehen?“ „Ja, schon. Das ist kein Problem, echt jetzt!“ „Hach, das wäre wirklich….“ Weiter hörte ich nicht zu. Irgendwie hatte ich nun das Gefühl, dass diese Etage demnächst ebenso eine Großbaustelle sein würde wie die Sandhügel da draußen auf der anderen Seite meiner Fensterscheibe und das ich Naruto in der nächsten Zeit wohl häufiger hier sehen würde! Irgendwie war ich mir dadurch nun auch nicht so sicher, ob mir dieser Umstand gefiel oder nicht. Gewiss… Karins Pläne bedürften noch der Zustimmung von Tendo Pain, aber da ich ja bereits wusste, dass dieser auch mit Naruto befreundet war, dürfte dies wohl kein Problem sein. Ich hob erneut den Kopf und unsere Blicke trafen sich wie verabredet. Mein Herz beschleunigte seinen Schlag und mein Puls raste erneut. Wie schaffte es Naruto eigentlich immer wieder bei mir solche körperlichen Reaktionen hervor zu rufen, wenn ich eigentlich vorhatte, ihn zu ignorieren und sauer auf ihn zu sein? Selbst mitten in der Nacht grübelte ich noch darüber nach und schaffte es – mal wieder – kein Auge zu zu bekommen. Wieso hatte er mich angesehen? Hatte er gehofft, ich würde mich gegen Karins Idee aussprechen? Wollte er ihr gegenüber nur nicht unhöflich erscheinen? Ich wälzte mich weiterhin hin und her und bekam seinen Blick nicht aus meinem Kopf. Verdammt noch mal! So ging es doch nun wirklich nicht weiter! Ein leises Poltern riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte zu Boden. Mein Mobiltelefon war wohl heruntergefallen. Wundern tat es mich nicht wirklich. Es war eher erstaunlich, dass es bei meinen nächtlichen Aktivitäten nicht schon viel früher heruntergefallen war. Ich hob es auf und aus irgendeinem Grund scrollte ich schließlich durch meine Kontakte. Schließlich blieb mein Daumen über dem Eintrag „Naruto“ hängen. War dies innere Eingebung? Ich konnte mich nun die ganze Nacht mit Grübeleien darüber, ob Naruto sich von Karin genötigt sah, diese Umbauarbeiten zu machen oder nicht im Bett hin und her wälzen oder ich könnte ihn einfach fragen! Und noch bevor ich genau abgewogen hatte, welchen Schritt ich nun gehen würde, hörte ich das Tuten aus meinem Telefon. „Uzumaki“ Ich blickte schnell auf meinen Wecker. Es war kurz nach Mitternacht. Oh Gott! Ich hatte ihn sicherlich geweckt! Nicht jeder spielte so leidenschaftlich gerne ‚Schlaflos in Konoha‘ wie ich! „Sa-chan? Bist du das?“ Moment! Woher wusste er, dass ich es war? Hatte er trotz allem immer noch meine Nummer gespeichert? Hatte er mich nicht längst aus seiner Kontaktliste gelöscht? Mein Herz schlug prompt wieder schneller. „Hey. Hallo! Tut mir leid, dass ich dich noch so spät störe, Naruto!“ „Ist schon okay. Kein Problem!“ „Nein, wirklich… tut mir sehr leid!“ „Was kann ich denn für dich tun?“, seine Stimme war freundlich. Dafür, wie unser letztes Gespräch verlaufen war und für die Uhrzeit war das doch eigentlich sehr verwunderlich! „Ähm… ich habe mich nur gefragt, warum du auf Karins Vorschlag eingegangen bist!“ Es herrschte eine kurze Stille, ehe er sich hörbar räusperte: „Na ja, irgendwie hab ich es ja selbst vorgeschlagen gehabt. Glaub ich. Es ist einfach so passiert und ich habe auch schon eine Mail von Tendo bekommen. Er ist einverstanden und…“, wieder eine Pause und er holte tief Luft, „Ist das irgendwie ein Problem für dich?“ Seine Stimme klang besorgt aber auch irgendwie total fremd. „Nein! Nein, natürlich nicht! Ist ja schließlich rein beruflich, nicht wahr?“, antwortete ich schnell und holte selbst tief Luft. „Stimmt genau! Ich bin nur da weil ich den Umbau leite und du machst… na ja, was du sonst so machst!“ „Ähm, ja. Danke“, wieso bedankte ich mich?, „Nochmals… tut mir leid für den späten Anruf!“ „Kein Problem!“ Da! Schon wieder! Die Stimme hörte sich so distanziert an. So kalt. So… als würde ich mit irgendeinem Sachbearbeiter in einem Callcenter telefonieren und nicht mit dem Mann, der mir ….vor sechs Jahren das Herz brach… ich schluckte: „Tut mir leid!“, wiederholte ich mich erneut und legte dann einfach auf. Fast schon erschöpft von diesem Anruf warf ich mein Telefon auf den Nachtschrank. Ich war wirklich ein Idiot. Ich hätte ihn nicht anrufen dürfen! Was hatte ich nun davon? Nur noch mehr die Erkenntnis, dass es wohl endgültig aus und vorbei war. Diese Liebe war von Anfang an einseitig gewesen. Er hatte schließlich nie… auch damals nicht… gesagt, dass er mich lieben würde. Und nun? Ich hatte mir vollkommen sinnlos Hoffnungen gemacht! Dabei war ich doch von Anfang an Chancenlos. Naruto Uzumaki empfand nun einmal nichts für mich und so würde es auch bleiben. Ich sollte das endlich einmal einsehen. Naruto waren meine Gefühle damals egal. Sie sind ihm jetzt egal und sie werden ihm immer egal bleiben. Punkt. Aus. Ende! Es wird Zeit ihn loszulassen. Ihn zu vergessen. Auch wenn es schwerfällt! Und als erstes sollte ich lernen, wie man wieder zu vernünftigen Zeiten schläft und damit sollte ich nun auf der Stelle mit anfangen! Die nächsten Tage würden schließlich hart genug werden! ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)