Momente, in denen ein roter Hund auf der Seife ausrutschte von Sternenschwester (OS/Drabbelsammlung) ================================================================================ Kapitel 14: Monster (Corcodile/Doflamingo/Sengoku) -------------------------------------------------- Es war eher selten zu beobachten, dass dem Admiral Sengoku jegliche Sicherung durchbrannte. Sicher, es gab Konferenzen, bei denen er mit ihnen als Verbrecher harsch umging und in seinen Worten seine Verachtung klug verpackte, aber dass sich der Oberste der Marine nun halb über den Tisch gebeugt, seit ein paar Minuten ein hitziges Wortgefecht mit einem der Ihrigen lieferte, hatte Crocodile all die Jahre, in denen er sich in das Hauptquartier bequemte, noch nicht erlebt. Dabei konnte er, wie möglicherweise die meisten Anwesenden, nicht mal genau sagen, weshalb plötzlich diese höchst verletzenden Zornesbekundungen zwischen dem Admiral und dem Oberhaupt der Donquichotte-Familie aufgeflammt waren. Bis vor kurzem war das Zusammentreffen wie immer verlaufen, höchst langweilig und kaum ergebnisreich, sodass seine Aufmerksamkeit schnell zu anderem abgeschweift war. Doch scheinbar schienen in diesen unbedeutenden Augenblicken jene unbedachten Worte gefallen zu sein, welche den Piraten mit dem lächerlichen Federmantel und dem hochrangigen Marineoffizier zu Rage gebracht hatten. Mit gerunzelter Stirn nahm Crocodile die Zigarre aus dem Mund und klopfte die lose Asche in den Aschenbecher, welchen sie ihm, aus welchem Akt der Gnade auch immer, jedes Mal zu Verfügung stellten. Er gab zu, dass „hitziges Wortgefecht“ vielleicht nicht die am besten gewählte Wortwahl war. Der hohe Gehalt an Hass, mit dem sich beide Männer in Blicken traktierten, und die Schärfe der Worte waren sehr wohl bedenklich. Gut, er selbst hatte das pinke Federvieh nicht selten bis zu Handgreiflichkeiten getriezt, zwar nicht so oft, wie ihn dieser regelmäßig zur Weißglut trieb, aber eben durch diese Erfahrung im Umgang mit dieser verrückten Knalltüte hatte der Sandpirat gelernt, wann die Zeit des Spieles bei dem Flamingo vorbei war und man eine empfindliche Grenze bei dem Donquichotte überschritten hatte. Nach achtzehn Jahren recht seltsamer Beziehung unterschied Crocodile recht gut die feinen Nuancen im Verhalten seines Kollegen, und hätte sich der immer stärker werdende Zorn auf ihn gerichtet, würden bei ihm schon längst die Alarmglocken schrillen. Unbewusst fuhr er mit seiner einzigen Hand kurz über das Narbengewebe auf der Nase. Eine kleine Erinnerung einer Nacht vor fast zwanzig Jahren und ein ewiges Souvenir, für das er den Puppenspieler nur ein Jahr später schmerzhaft hatte büßen lassen. Ein kurzer Seitenblick zu seinen Kollegen, beziehungsweise anwesenden Marineangehörigen, bestätigte ihn in der Vermutung, dass dieser eingefahrene Emotionsausbruch es endlich mal geschafft hatte, die Aufmerksamkeit aller zu bannen. Selbst der Bär, bei dem sich der Sandpirat schon öfters gefragt hatte, weshalb dieser ungewöhnliche Zeitgenosse bei ihnen am runden Tisch saß, wenn er sich so und so nie einbrachte, sah für einmal von seiner Bibel auf, und Crocodile meinte sogar eine Sorgenfalte über den ungewohnten Ablauf der Konferenz auf der Stirn des Hünen zu bemerken. Doch nicht nur Bär verhielt sich ungewöhnlich, auch in Kranichs Gesicht war die Sorge eingraviert und ließ die rüstige Frau gleich um mehrere Jahre altern. Doch entgegen der meisten anderen Anwesenden schien sich die Vizeadmiralin sehr wohl bewusst zu sein, was die Gemüter der beiden Streithähne plötzlich derart in Wallung gebracht hatte. In irgendeiner Form einzugreifen schien sie jedoch nicht. Wieder ein ungewöhnliches Verhalten bei der sich immer weiter zuspitzenden Situation. „Treib es nicht zu weit, Donquichotte…“ Sengoku spie das letzte Wort mit größter Verachtung aus, und die auf den Marmortisch gepressten Fäuste wirkten durch das abgedrückte Blut regelrecht weiß. Doch sein Gegenüber ließ sich durch den lauernden Unterton, den Crocodile noch nie beim Admiral vernommen hatte, nicht einschüchtern. Vielmehr war immer stärker der dunkle Schatten zu spüren, der selbst dem Sandpiraten unangenehm wurde und ihm signalisierte, besser so viel Abstand wie möglich zwischen ihn und seinen Kollegen aus der Neuen Welt zu bringen. „Ach, willst du mir drohen, Buddha? Erst den Bruder wegnehmen, um ihn dann durch eine Gehirnwäsche gegen seines gleichen zu hetzen!“ „Lass Rocinante aus dem allem raus. Für ihn warst du immer nur ein Monster.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)