My personal High School Host Club IV von Kazumi-chan (Manchmal ist die Liebe alles was du brauchst) ================================================================================ Kapitel 69: 69.Kapitel ---------------------- 69.Kapitel Wenn Itachi genauer darüber nachdachte, war Angeln an sich langweilig. Eigentlich saß man nur auf einem unbequemen Hocker, hielt eine Angelrute in der Hand und wartete darauf, dass ein Fisch anbiss. Es war auf eine gewisse Art meditativ und man konnte seine Gedanken in jede Richtung schweifen lassen. Es war eine gute Art runter zu kommen, sich zu entspannen und wieder zu sich zu finden. Dennoch war er ein sehr aktiver Mensch und brauchte eine körperliche Betätigung um diesen Effekt zu erzielen. Im Vergleich zu Angeln war selbst Golfen anstrengender, weil man zumindest ein wenig Bewegung an den Tag legte und eine Strategie brauchte. Hier musste er nur stundenlang still sitzen. Keiner in seiner Familie war ein Fan vom Angeln, aber weil sein Großvater es gerne tat, schlossen sie sich ihm immer wieder an. So verbrachte er Zeit mit seinem Großvater, der wenige Interessen mit ihm teilte, außer wenn man das Weintrinken nicht mitrechnete. Und eigentlich durfte er nicht einmal Wein trinken. Sasuke schlief regelmäßig ein, Shun war sehr zappelig und Shisui wurde sowieso von diesem Teich verbannt. Sein Vater war noch eher dazu geeignet mit ihm Angeln zu gehen, weil er Golf ja so entspannend fand. Itachi bließ sich eine Strähne aus dem Gesicht und lockerte kurz seinen Griff um die Angelrute. Er beobachtete die Wasseroberfläche um eine Bewegung darunter zu erkennen. Es war zumindest eine bessere Beschäftigung als über das Leben zu sinnieren. Nicht, dass er etwas sah was nach einem Fisch aussah. Eigentlich hörte er nur Insekten und sah die leichten Wellen hervorgerufen durch einen Windstoß. Das letzte Mal als er etwas gefangen hatte und sich den Schreck seines Lebens eingefangen hatte, war er ein Kind gewesen. Sein Großvater hatte nur gelacht. „Wann hast du das letzte Mal etwas gefangen?“, fragte er leise und schielte zu seinem Großvater, der immer noch diesen scheußlichen Fischerhut besaß, den man ihn vor über dreißig Jahren geschenkt hatte. „In diesem Teich sind seit zehn Jahren keine Fische mehr!“, meinte er so völlig nüchtern und Itachi wäre beinahe vom Hocker gefallen, wortwörtlich. „Warum halte ich dann eine Angelrute in einen Teich, in dem kein Fisch herumschwimmt?“, logisch dass er die Angel mitnahm um nicht enttarnt zu werden, „Granny weiß das nicht, oder?“, fügte er hinzu. „Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Großmutter ganz genau weiß, dass ich ihr einen Bären aufbinde, was das Fischen betrifft, aber manchmal braucht man einen Moment für sich, selbst in einer perfekten Beziehung.“, fing er mit seiner Lektion an, die Itachi hätte erwarten müssen, „In einer Ehe geht es um Zusammenhalt und Respekt, aber auch dass man manchmal Zeit für sich braucht. Jeder hat eigene Interessen, die der andere nicht teilt. Wenn man vierundzwanzig Stunden am Tag aufeinanderhockt, kommt es irgendwann zu einer Explosion. Manchmal ist Abstand gut, manchmal entfacht es die Liebe komplett neu.“ Itachi verstand was sein Großvater meinte. So sehr Kazumi und er auch gemeinsame Interessen hatten, so gab es Dinge, die nur ihm Spaß machten und ihr ging es nicht anders. Sie verbrachten viel Zeit zusammen, aber genauso gut gab es auch Stunden in denen sie getrennt waren und damit meinte er nicht den Unterricht. Sie war nicht abhängig von ihm und konnte sich selbst beschäftigen, hatte Freunde mit denen sie Zeit verbrachte und er hatte es genauso. Okay, es waren dieselben Freunde, aber darum ging es nicht. Es ging darum, dass sie trotz ihrer Beziehung auch einzeln eigenständige Lebewesen waren. „Kazumi ist ein nettes Mädchen!“, fing sein Großvater an, als Itachi es aufgab so zutun, als würde er angeln. „Du magst sie?“ Er hatte sie nicht nur hierher gebracht um ein ruhiges Wochenende vor seinen Abschlussprüfungen mit ihr zu verbringen. Das hätten sie auch in einem Hotel tun können. Er wollte sie offiziel seinen Großeltern vorstellen, weil ihm das wichtig war. Er schätzte die Meinung seines Großvaters und auf seine Großmutter hatte er eigentlich immer eher gehört als auf seine eigene Mutter. „Weißt du, ich hab dich nicht nur mitgenommen um etwas Zeit mit dir zu verbringen und um deiner Großmutter mal wieder zu sagen, ich hätte nichts gefangen.“ „Was an sich eine Lüge wäre!“, fügte Itachi hinzu. „Sie denkt, das es eine ist. Aber ich wollte auch unter vier Augen mit dir reden!“, das hörte sich nicht danach an als wollte er Loblieder singen, „Ich bezweifle nicht, dass Kazumi ein nettes Mädchen ist und sie ist zweifellos in dich verliebt. Das sehe ich ihr an.“, da war irgendwo ein verdammt großes Aber, „Du siehst sie ja auch so an, wenn sie nicht hinsieht.“ „Hat Sasuke auch mal gesagt!“, murmelte Itachi und balancierte die Angelrute auf seine Hand. „Bist du dir sicher, das will ich dich fragen?“, ließ er die Bombe platzen. „In Bezug auf was?“, wollte er wissen. „Was ich über deine Freundin weiß, ist dass sie es schwer hatte, wenn man bedenkt was mit ihren Eltern passiert ist. Ist sie stark genug den Druck dieser Familie und der Medien auszuhalten? Will sie das überhaupt? Sie scheint mir ein Mensch zu sein, der sein Leben sehr privat halten will. Sie will studieren, wahrscheinlich einem normalen Job nachgehen. Nichts was mit HighSociety zu tun, wie es deine Mutter gemacht hat.“ Itachi schwieg und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen Er starrte auf das Wasser und wusste die Antwort, „Sie ist in dieser Hinsicht wie Granny, nur dass sie niemanden mit Farbe überschüttet oder demonstrieren geht.“, er kannte die Kennenlern-Geschichte zur Genüge, wusste was damals passiert war und war als Kind immer beeindruckt gewesen, „Sie ist stark, eben weil sie sich nicht unterkriegen lässt. Sie hat es ganz allein auf die KonohaHigh geschafft, lässt sich nicht so leicht unterkriegen und war der erste Mensch, der mich zurechtwies, wenn ich Mist redete. Sie beeindruckt es nicht wie mein Nachname lautete, sie sieht ihn nicht. Gott, sie hat mich nicht mal erkannt, so egal war es ihr. Und dabei bin ich sehr oft in Zeitungen und Magazinen abgebildet. Ihr Cousin arbeitet für Shisui und für Dad und es war ihr trotzdem nicht bewusst.“, erklärte Itachi, „Sie hat erst vor kurzem Mum die Meinung gegeigt und sie hat Elena zurecht gewiesen.“, er grinste, „Kazumi ist das Beste was mir passieren konnte und ja, sie ist stark genug. Wenn sie einen normalen Job will, bin ich der Letzte, der sie aufhält. Wenn sie ihr Leben privat halten will, dann bekommt sie das. Ich beschütze sie und sie passt auf mich auf, jeder auf seine Art.“ Zuerst sagte sein Großvater nichts, aber er war ein Mensch, der seine Worte genau abwägte. Er legte die Angel zur Seite, ehe er sprach, „Was ich auch meine ist, ihr seid beide noch jung! Ich bezweifle nichts, dass ihr euch liebt, aber es gehört mehr dazu als sich zu lieben. Als ich deine Großmutter kennen gelernt habe, war ich bereits auf dem College, hatte bereits Erfahrung, hatte mich entwickelt, mich verändert und manchmal verändert man sich in verschiedene Richtungen und das ist in Ordnung. Was ist wenn du in fünf Jahren aufwachst und merkst, dass ihr euch nichts mehr zu sagen habt und ihr euch viel zu jung zu einer gemeinsamen Ewigkeit entschieden hab? Dass ihr euch in verschiedene Richtungen entwickelt habt?“, erwiderte er und ein wenig verstand er ihn, „Und dabei geht es mir nicht um den Skandal einer Scheidung, denn weiß Gott, dein Onkel ist zweimal geschieden.“, merkte er an, „Ich will das für euch beide nicht!“ „Was ist wenn diese fünf Jahren die Besten überhaupt sind?“, stellte er die Gegenfrage und sein Großvater legte seinen Kopf schief, „Ich verstehe deine Sorge und Kazumi hat mir klipp und klar gesagt, dass sie mich nicht mit achtzehn heiraten wird. Ich will es nur nicht in fünf Jahren bereuen, nur weil die Möglichkeit besteht, dass es doch nicht funktioniert. Das gehört auch zum Leben.“, meinte Itachi, „Mir ist klar, dass Menschen sich ändern und manchmal verändert man sich in unterschiedliche Richtungen, das gehört zum Erwachsenwerden, aber ich will auch wissen ob es funktioniert. Vielleicht auch weil ich mir sicher bin, dass es funktioniert.“ Wenn man bedachte, welche Startschwierigkeiten sie hatten, welche Probleme sie durchgestanden hatten und wie viele Missverständnisse es zwischen ihnen gegeben hatte, musste es einfach mit ihnen klappen. Er wollte daran glauben, dass alles einen Grund hatte und sie diese Probleme nur hatten, weil ihre Beziehung dann nur stärker wurde und letztendlich auch überdauerte. „Und wenn wir in fünf oder zehn Jahren merken, dass es keinen Sinn hat, sind wir beide vernünftig genug es einzusehen. Also nein, bereuen werde ich es nicht, weil ich mich gut mit ihr fühle und ich glaube ich bin dank ihr ein besserer Mensch.“ Itachi hatte sich nicht einfach von Grund auf verändert, immerhin hatte er diese Charakterzüge schon immer gehabt, aber durch sie fühlte er sich besser und auch stärker. „Du wirkst glücklicher als mit Elena!“, merkte sein Großvater an. „Hättest du es bereut, wenn du Granny nie kennen gelernt hättest und du dann deine ehemalige Verlobte geheiratet hättest?“, der Gedanke er hätte vielleicht eine andere Großmutter gehabt, wäre vielleicht ein komplett anderer Mensch deswegen, war schon skurril genug, aber wenn er bedachte, dass diese Frau Elenas Großmutter war und er sie auch kannte, machte das Ganze eher unheimlich. Eben weil Elena und ihre Mutter versucht hatten ihn einzuspannen und seine Mutter nichts dagegen unternommen und es sogar unterstützt hatte. Dabei kannte sie die Geschichte auch. Jeder in seiner Familie kannte sie. „Damals war es eine andere Zeit und meine Eltern haben auch eher wegen dem Status und dem Geld geheiratet und nicht weil sie sich liebten. Ich glaube sie mochten sich. Dennoch hatten sie getrennte Zimmer, getrennte Leben und ich glaube das wollte ich nie.“, fing er an, „Ich glaube auch arrangierte Ehen heißen nicht nur so weil bestimmt wird wen man heiratet, sondern weil man sich auch mit dem Partnern arrangieren muss. Letzendlich hätte ich mit ihr leben müssen und da braucht es Regeln und jede Menge Respekt. Wahrscheinlich hätte es nicht funktioniert und ja, ich hätte es irgendwann bereut.“, gab sein Großvater zu und Itachi starrte wieder auf den kleinen See in dem er als Kind immer schwimmen gewesen war. Hier hatte er schwimmen gelernt. „Ich habe Angst, dass sie dann doch merkt, dass sie das Ganze mit meiner Familie nicht will oder den Rummel um meine Familie. Sie ist nicht so wie Elena oder jedes andere Mädchen mit dem ich ausgegangen bin. Jede von ihnen wollte vor die Kamera und mit mir angeben. Aber sie hat daran kein Interesse!“, gab Itachi letztendlich zu. „Dann hätte ich Kazumi falsch eingeschätzt! Selbst wenn sie nicht begeistert davon ist, gibt es Dinge, die man aus Liebe für den anderen tut. Und das ist nicht verwerflich. Sie wirkt wie jemand, dem du vertrauen kannst und der dich respektiert.“ Er konnte gar nicht beschreiben, wie viel sie ihm bedeutete. Es war nicht einfach nur deswegen weil sie so verdammt heiß war. Das waren Oberflächlichkeiten, die irgendwann verblassten, aber ihr umwerfendes Lächeln würde bleiben, selbst wenn dann kleine Fältchen um ihre Lippen wären. Sie würde sich auch in zehn oder zwanzig Jahren so unverfälscht über ein Geschenk freuen, selbst wenn es nur eine Kleinigkeit war. Sie würde ihn immer noch erstaunen, selbst wenn sie beide achtzig wären. Eben weil sie auch klug, verständnisvoll, stur, lebendig, vertrauenswürdig und so vieles mehr war, war ihre Schönheit nur das Sahnehäubchen auf dieser leckeren Eiscreme. Sie strahlte von innen und ja, wahrscheinlich hörte sich das kitschig an, aber das war ihm egal. „Nun, sie ist noch hier, obwohl deine Mutter nicht besonders erfreut über sie war, obwohl sie deine Exfreundin kennen gelernt hat und viel wichtiger ist, sie ist auf dem Frühlingfest nicht weggelaufen, sondern hat es durchgestanden, für dich. Also darüber, dass sie dich deswegen verlässt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ Dabei klopfte seine Großvater ihm auf die Schulter und er fühlte sich bestätigt. „Wann hast du es gewusst?“, fragte er diesmal und kurz sah sein Großvater ihn an, ehe er fortfuhr, „Dass du den Rest deines Lebens mit ihr verbringen willst!“ Sein Großvater grinste und in dem Moment war er wieder dieser junge Collegestudent, der sich von seiner Verlobten getrennt hatte, weil eine junge Frau sie mit Farbe überschüttet hatte. „Es war nicht Liebe auf dem ersten Blick, wenn du das wissen willst!“, meinte er und überraschte Itachi damit. „Ich dachte, weil du die Kaution bezahlt hast und eigentlich viel Zeit mit ihr verbracht hast ...“, er verstummte, weil er sich dann doch irgendwie dämlich vorkam. „Ich habe die Kaution als Entschuldigung bezahlt, immerhin hat meine Exverlobte für ihre Inhaftierung gesorgt.“, erklärte er, „Und dass wir Zeit miteinander verbracht haben, war eher zufällig. Im Nachhinein betrachtet schien es fast Schicksal, dass wir uns dann öfters getroffen haben. Als wollte jemand, dass wir zusammen sind!“, sein Großvater belächelte diesen Gedanken, vor allem weil er nie ein großer Romantiker gewesen war. Laut den Erzählungen hatte er den Heiratsantrag ganz pragmatisch nach dem normalen Abendessen gemacht und die Vorbereitungen für die Hochzeit ganz Granny und ihrer Mutter überlassen. Er war kein großer Tänzer und hasste Veranstaltungen wie das Frühlingsfest. Lieber hatte er sich hinter dem Schreibtisch versteckt und Vorstandssitzungen durchgesessen. Dennoch flirtete er mit Granny ganz unverschämt, vor allem um sie zu beschwichtigen. „Das klingt eigentlich schön!“, sagte Itachi. „Man merkt, dass du eher nach deiner Großmutter kommst. Du bist ein Romantiker und so wie ich das gehört habe, ein ziemlich Kitschiger noch dazu!“ Itachi schämte sich nicht dafür als kitschiger Romantiker war. Sein Bruder belächelte ihn dafür genug, weil er eine gewisse Freude empfand Kazumi derartig zu überraschen und vor allem wenn er ihr Erstaunen in ihren Augen sah oder dieses entzückende Glitzern. Er zuckte mit den Schultern und wollte sich gar nicht dafür rechtfertigen, da es auch gar nichts zu Rechtfertigen gab. Er ging davon aus, dass es Menschen gab, die weitaus schrägere Dinge für ihre Freundin getan hatten, als die Yacht seines Cousins auszuleihen oder mit der Idee zu spielen sie in ein Flugzeug zu verfrachten um sie in die Berge oder an den Strand zu entführen. „Es ist nicht schlecht so aufmerksam zu sein!“, merkte sein Großvater an, „Übertreib es nur nicht Junge!“, warnte er ihn. Dennoch machte er sich keine Sorgen, dass da irgendwann ein Problem werden könnte. Kazumi gehörte zu diesen ganz besonderen Menschen, die diese Aufmersamkeiten und Geschenke nie für selbstverständlich halten würde. Für sie war es jedes Mal etwas besonderes und einzigartiges. „Ich erinnere mich, dass Granny erzählt hat, dass du sie am Anfang eurer Beziehung extremst verwöhnt hast, mit außergewöhlichen Geschenken!“ „Hat sie dir auch erzählt, dass sie mich bei jedem Dritten angeschnauzt hat, dass ich nicht so viel Geld für diesen unnötigen Schwachsinn ausgeben soll?“ „Kazumi macht das bei fast jedem Geschenk, vor allem wenn ich ihr drei, vier Geschenke zu ihrem Geburtstag gebe. Von Weihnachten ganz zu schweigen!“ „Dein Vater hat deiner Mutter zu ihren Einmonatigen eine Yacht geschenkt!“, erwiderte sein Großvater, „So gesehen, sind wir recht harmlos, also solange du ihr in nächster Zeit kein Flugzeug kaufst!“ Es war nur ein Witz, dass war Itachi klar und selbst er fand ein Flugzeug sehr extrem und Kazumi würde wahrscheinlich kreidebleich werden, wenn er das wirklich durchziehen würde. „Vielleicht fange ich klein an, wie mit einem Auto oder so!“, grinste er und sein Großvater lachte, „Wenn du ihren Wagen auch gesehen hättest, würdest du mir zustimmen!“ Kazumi behauptete immer er hätte was gegen ihren Wagen, weil es kein teurer Luxusschlitten waren und das doch peinlich wäre, wenn dieser neben den kostenspieligen Autos stehen würde, die er und ihre gemeinsamen Freunde besaßen. Aber eigentlich hatte er etwas gegen das Ding, weil es in seinen Augen eine Gefahrenschleuder hoch zehn war. Der Wagen sah so aus, als könnte es eine Generalsanierung gebrauchen, aber nicht einmal Jim konnte sie dazu überreden ihr einen neuen Wagen zu schenken. Es war nicht notwendig, weil alles ja noch funktionierte. Deswegen versuchte er zumindest sie weitgehends davon abzuhalten mit ihrem Auto zu fahren. Und wenn er sie persönlich dafür überall hinfahren musste, er würde es tun. „Wir sollten langsam zurückgehen und sehen was unsere Mädels machen. Es ist bald Mittag und deine Großmutter hat Sandwiches gemacht. Aus den Resten von gestern!“, meinte sein Großvater. „Gerne! Warte, ich trage alles!“ Er nahm ihm die Angelrute ab und legte die Angelhocker zusammen, ehe er alles in eine passende Tasche stopfte. Die Sachen waren nicht schwer, aber sein Großvater war doch nicht mehr der Jüngste. „Ich habe gehört, ihr hattet letztens wieder eine anregende Diskussion mit dem Vorstand wegen eines Projektes!“, sprach sein Großvater das Debakel an, das beinahe zu einem handfesten Streit geführt hätte. „Erinnere mich nicht daran!“, meinte Itachi nur und winkte ab. „Dein Vater sagte, du hast dich gut geschlagen!“, lobte er ihn und von ihm konnte er das Lob eher annehmen, als von wem anderen. Lag vielleicht daran, dass sein Großvater es auch wirklich wie ein Lob klingen lassen konnte, während sein Vater mehr Verschlüsselungen einsetzte als die CIA bei ihren Geheimbotschaften. „Danke!“, sagte er leise und schulterte die Tasche, „Ich glaube wenn ich Chef bin, werde ich mal den Vorstand etwas aussortieren. Zu viele alte Männer!“, schnaubte er leise. „Was ist deine Vorstellung von einem besseren Vorstand?“, wollte er wissen. „Junge und Alte, Männer und Frauen! Ich will die Erfahrung der Älteren und die neuen, frischen Ideen der Jungen!“ „Klingt vernünftig, wird aber schwer!“ Itachi war das klar und er würde wahrscheinlich lange brauchen, bis er sich alles so hingebogen hatte wie er es sich vorstellte. Er sah jetzt schon die Stolpersteine, die man ihm in den Weg legen wollte. Wenn es nach ihm ginge, würde er einfach drübersteigen. Sie kamen wieder zum Haus seiner Großeltern und während sein Großvater durch die Terassentür ging, verstaute er noch die Angelausrüstung in der kleinen Hütte, die als Stauraum für die Strandliegen und anderes Zeug gedacht war. Irgendwie in einer Ecke lag ein Kanu, das noch nie jemand von ihnen benutzt hatte, von dem Federballset ganz zu schweigen. Im Haus hörte er nicht nur die leisen Töne eines Klavierstücks und die Vögel, sondern auch Gekicher. Es kam aus dem Wintergarten und hörte sich schwer nach betrunkenem Gekicher an. Er behielt recht, als er in den Wintergarten trat, wo sein Großvater kopfschüttelnd im Türrahmen stand und zu Granny und Kazumi sah, die allen ernstes eine Flasche feinsten Bourbon geköpft hatten und dabei waren, dass Zeug zu trinken. Nein, sie hatten es bereits fast zur Hälfte geleert. Die Wangen seiner Großvater waren gerötet und sie schien sich köstlich zu amüsieren. So köstlich, dass sie nicht mal bemerkt hatte, dass ihr Mann und ihr Enkel wieder da waren. Kazumi hingegen kicherte weiter und hickste einfach, was bei ihr erstaunlich süß war. „Und was hat er dann gesagt?“, wollte Granny wissen und ein Teil von ihm wollte lieber gar nicht wissen, worüber die zwei sprachen. „Er hat allen ernstes gesagt, dass er mich liebt.“, dabei schien Kazumi richtig empört zu sein und ein wenig beschlich ihn ein ungutes Gefühl, „So, als würde ich alles Stehen und Liegen lassen, weil er diese Wort herausgebracht hat. Und zwar nachdem ich ihm nur die kalte Schultern gezeigt habe!“ Das Gefühl wurde immer schlimmer! „Was hast du gemach, Liebes? Sag es mir!“, forderte seine Großmutter. „Ich habe ihm eine gescheuert, ja Gewalt ist böse, aber ich war so sauer in dem Moment!“ Itachi musste kurz überlegen, wann sie ihm eine gescheuert hatte und musste feststellen, dass er ihr da definitiv keine Liebeserklärung gemacht hatte, eher hatte er sie ungefragt geküsst. Sie sprachen gar nicht über ihn. „Ich habe ihn angeschrien und er hat sich entschuldigt!“, Kazumi gestikulierte so stark mit den Händen, dass der Sessel auf dem sie saß etwas gefährlich zum Wackeln anfing, „Ich meine, mit Robert konnte ich mich versöhnen, er hat nichts falschgemacht, vor allem da es ja meine Schuld war. Ich war feige! Aber Aaron hatte mich betrogen und er hat es erst Monate später geschafft sich zu entschuldigen!“ „Zumal sein Bruder dich geküsst hatte!“, warf Granny ein und langsam fragte er sich, ob Kazumi ihr wirklich alles erzählt hatte. Wenn er nach ihrem betrunkenen Status gehen würde, könnte seine Großmutter jetzt alles wissen. Kazumi war redselig und sehr verschmust wenn sie betrunken war. „Genau, wer macht denn sowas!“, keuchte sie empört auf, „Ich meine, ja, ich habe Sasuke auch geküsst, aber das war eine völlig andere Situation und es war in dem Moment von beiden gewollt. Aarons bescheuerter Bruder hat mich überrumpelt. Ich wollte den Kerl gar nicht küssen!“ Sein Großvater schielte zu ihm rüber und offensichtlich musste er ihm noch einiges erklären. „Du musst kein schlechtes Gewissen haben wegen dem Kuss mit Sasuke.“, widersprach Granny ihr und nicht nur Itachi zog eine Augenbraue hoch. „Hab ich auch nicht! Itachi weiß davon! Ich meine, da waren wir noch nicht zusammen, aber da war dennoch was zwischen uns. Und er war mir auch nicht böse, zumindest hat er das gesagt und ...“ So wie es aussah, redete sie sich gerade um Kopf und Kragen, weswegen er ihr Leid wohl beenden sollte. „Granny, Kazumi, wir sind wieder da!“, rief er ein wenig lauter und als Granny den Kopf hob und Kazumi sich umdrehte, erschien absolut synchron ein hocherfreutes, betrunkenen Lächeln auf ihren Lippen. „Da sind ja meine Jungs!“, säuselte Granny und als sein Großvater zu ihr kam, sah sie ihn selig verliebt an, „Habt ihr was gefangen?“, wollte sie wissen. „Nein, tut mir leid, Granny!“, meinte Itachi, als er zu Kazumi trat, die ihn mit großen Augen ansah. Jepp, die Frau war betrunken. „Itachi!“, flüsterte sie ehrfürchtig, „Du bist wieder da!“, hauchte sie und streckte ihre Arme nach ihm aus, „Ich bin betrunken!“, gestand sie ihm so plötzlich, dass er sich ein Lachen verkneifen mussste. „Das merke ich Süße!“, meinte Itachi nur und beugte sich in dem Moment zu ihr herunter, als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang, „Wie wäre es mit einem Nickerchen!“, schlug er ihr vor. „Nein, Keiko und ich plaudern gerade so nett, stimmst Keiko!“ Es wunderte ihn nur kurz, dass sie seine Großmutter mit dem Vornamen ansprach, aber anscheinend hatte sie einen Weg gefunden es zu diesem Zeitpunkt zu umgehen sie mit Granny anzusprechen. „Genau, sie muss mir noch erzählen, wie das mit Shisuis Yacht war!“ Kazumi Augen leuchteten vor Freude, „Warst du schon auf den Yacht, sie ist wie eine Tardis!“, schwärmte sie und Itachi verdrehte die Augen, aber seine Großmutter hing gebannt an ihren Lippen, „So viele Sachen, eine richtig coole Bar, so viele Türen und ein Whirlpool, in dem Itachi und ich ...“ Das war der Moment wo er Kazumi den Mund zuhielt, damit sie nicht weitersprach. Ihr wäre es hochpeinlich, wenn sie sich im nüchternen Zustand daran erinnerte, was sie seiner Großmutter über den Whirlpool erzählt hatte. „Granny, was hältst du von einem kleinen Schläfchen, ehe wir uns die Sandwiches gönnen?“, fragte er diesmal seine Großmutter, die hoffentlich vergas, was Kazumi ihr erzählen wollte. In solchen Momenten wäre eine vergessliche Großmutter ganz praktisch. „Eine hervorragende Idee!“, stimmte sein Großvater ihm zu, der die Situation höchst amüsant fand, im Gegesatz zu ihm, „Komm Liebling!“ Sein Großvater half ihr aufzustehen und ein wenig schwankte Granny, „Soll ich dir helfen?“ Er winkte ab und wahrscheinlich war er zu stolz um sich von seinem Enkel helfen zu lassen. Deswegen beobachtete Itachi nur, wie die zwei den Wintergarten verließen und in Richtung ihres Schlafzimmers gingen. Dann wandte er sich an seine leicht betrunkene Freundin, die über beide Ohren grinste. „Lass uns auch ins Bett gehen, Babe!“, raunte sie auf diese höchst verführerische Art und das ließ ihn schlucken. Kazumi war betrunken nicht nur verschmust, sondern auch ein wenig mutiger und lüstern, sehr lüstern, wenn er an das letzte Mal dachte. Das könnte jetzt interessant werden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)