Last Desire: After Story II von Sky- (A Goddamn Chaos) ================================================================================ Kapitel 4: Der Deal ------------------- Nach Elions plötzlicher Rauswurf aus dem Kampffeld hatte dies für einen kurzen Stopp gesorgt und Dathan sah mit Entsetzen, dass der Proxy schwer verletzt war und stark blutete. „Elion!“ rief er und überlegte für einen Moment, ob er nicht zu ihm eilen und ihm helfen sollte, doch da rief sein Vater ihm zu „Alles in Ordnung, ich kümmere mich um ihn.“ „Da hast du es gehört, Nivkha“, kam es von Ajin und er konnte als Nächstes Anne aus dem Feld werfen. Sie wurde gegen einen Baum geschleudert, durch den sie durchbrach, bis die Hausmauer den Flug schließlich beendete. Hart prallte sie gegen die massive Wand und stürzte zu Boden und blieb dort liegen. Kenan eilte zu ihr, der sich große Sorgen um die Halb-Naphil machte. Levi und Eva hatten Liam derweil wieder auf die Beine geholfen und wollten gemeinsam angreifen. Doch jeder Angriff wurde sofort abgeschmettert, ohne dass sich Ajin großartig anstrengen musste. „Du solltest dich eher auf den Kampf konzentrieren, anstatt dir immer nur Gedanken darum zu machen, was mit den anderen ist. Du bist wirklich viel zu menschlich… deshalb bist du auch so schwach.“ Mit einem gezielten Sensenhieb durchbohrte Ajin Evas Unterleib und schwer verletzt brach die Sefira zusammen. Levi, dem das Leben seiner Frau im Moment wichtiger war, brachte sie zur Grenze des Feldes, während Liam Ajin beschäftigte. Elohim nahm die schwer verletzte Eva entgegen, um sich um sie zu kümmern. Nachdem Ajin dem Mafiaboss eins verpasst und ihn somit abgeschüttelt hatte, kam er auf Levi zu, um ihn anzugreifen, doch da ging Dathan dazwischen und blockte den Angriff mit dem Schwert ab. Doch die Kraft, die sein Großvater dabei freisetzte, war so gewaltig, dass er kaum dagegenhalten konnte. Und das schien diesen nur noch wütender zu machen. „Was bist du für ein verdammter Schwächling…“, knurrte er und schlug wieder zu und wieder hatte Dathan alle Mühe, um dieser gewaltigen Kraft entgegenzuwirken. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, während sein Großvater unbarmherzig auf ihn losging. „Du bist ja noch schwächer als die Sefirot. Selbst die Naphil-Frau hatte mehr Power. Das ist wirklich mehr als enttäuschend, selbst für deine Verhältnisse. Ich glaube, du lässt mir keine andere Wahl.“ Damit schlug Ajin ihm das Schwert aus der Hand, setzte ihn mit einem kurzen Schlag in die Magengrube außer Gefecht und legte dann seine Hand auf Dathans Stirn. „Dann wollen wir doch mal sehen, was da wirklich in dir steckt.“ Einen Moment lang geschah nichts und alle hielten inne, da sie wissen wollten, was denn jetzt passierte. Sie spürten alle, wie sich die Atmosphäre zu ändern begann. Es war, als würde sie sich elektrisch aufladen und eine fast unerträgliche Spannung baute sich auf. Dathan schrie und es sah sich aus, als würde sich sein Körper verkrampfen. Ein heftiges Beben ließ die Erde erzittern und ein lauter und unmenschlicher Schrei, der nicht von dieser Welt war, ertönte und trieb ihnen einen eiskalten Schauer über den Rücken. Mit einem Male riss die Erde auf und ein Spalt tat sich auf. Unzählige schwarze Skelettarme griffen nach Ajin und versuchten, ihn zu packen. Dathan selbst schrie und seine Augen verdrehten sich. Ain sah dies und wollte schon einschreiten, um das alles zu unterbrechen, doch da ließ Ajin von ihm ab und meinte nur „So, ich glaube das war’s erst mal für dich, mein Junge.“ Damit tippte er ihm kurz mit dem Zeigefinger auf die Stirn, woraufhin Dathan bewusstlos auf dem Boden zusammenbrach. Der Spalt begann sich wieder zu schließen und diese Skelettarme verschwanden wieder in die Tiefen. Kaum jemand von den menschlichen Mitgliedern in der Runde verstand so wirklich, was da geschehen war, da ging der Kampf auch schon weiter und so waren nur noch Levi und Liam übrig. Die anderen verfolgten das Geschehen und bemerkten nicht, dass Frederica herbeigeeilt kam. Sie sah mit Entsetzen, wie Levi einfach zusammengestaucht wurde und regungslos am Boden lag und selbst Liam konnte sich kaum noch bewegen. Ajin lachte höhnisch, packte den übel zugerichteten Mafiaboss an den Haaren und drückte ihn auf die Knie. „Mann was seid ihr doch alle für Waschlappen. Da kann euch der Laden hier auch nicht so sonderlich wichtig sein, wenn ihr so schnell aufgebt. Das ist ja langweilig! Dabei hatte ich mir doch so viel Entertainment erhofft, bevor es endlich losgeht. Wirklich enttäuschend. Naja, aber was will man von so einem Sauhaufen wie euch denn erwarten? Ihr kriegt ja eh nichts gebacken. Na denn… Es wird Zeit, diese ganze Show zu beenden.“ Damit erhob Ajin die Faust und wollte Liam einen Schlag ins Gesicht verpassen, um es ein für alle Male zu Ende zu bringen und damit auch den letzten Gegner auszuschalten. Als Frederica das sah, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie war entsetzt, aber auch vor allem wütend und ging direkt zu den beiden hin. „Hey!“ rief sie und durch den lauten Ruf abgelenkt, ließ Ajin von Liam ab und sah zu ihr. Er hob die Augenbrauen und bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, verpasste Frederica ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Mit einem Male war alles verstummt. Selbst Ain und Elohim konnten nicht glauben, was sie da sahen. Noch nie war es jemandem gelungen, Ajin Gamur zu schlagen. Und dann auch noch eine Ohrfeige. So etwas hatte es noch nie gegeben und nie hatte es jemand gewagt, so etwas zu tun. Dazu hatten alle viel zu viel Angst vor seiner Vergeltung gehabt. Und doch war es gerade passiert. Frederica war einfach aufs Kampffeld getreten und hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Und nicht nur Ain und Elohim, sondern insbesondere auch Ajin schien erstaunt zu sein. „Was fällt Ihnen eigentlich ein?“ rief das Albinomädchen wütend und baute sich vor ihm auf. „Wir feiern hier eine Hochzeit und Sie platzen einfach so rein und schlagen meine Familie zusammen? Schämen Sie sich nicht? Wenn Sie Streit suchen, dann verschwinden Sie gefälligst, aber lassen Sie meine Familie in Frieden.“ „Frederica, nicht!“ rief Eva, die sich wieder halbwegs erholt hatte und wieder aufstehen wollte, doch sie war zu schwach dazu. Sie wandte sich dann an Ajin. „Bitte Herr, sie ist noch ein junges Seraph-Mädchen und hat keine Ahnung. Bitte bestraft sie nicht! Es ist meine Schuld, weil ich ihr nicht die nötige Ehrfurcht vor Euch beigebracht habe. Aber bitte tut ihr nichts!“ Doch Ajin schien gar nicht sauer über die Ohrfeige zu sein. Er betrachtete Frederica mit einem Blick, den man als reges Interesse interpretieren konnte. Es lag nichts Provokantes und Herablassendes mehr in seinen Augen und so ließ er die Sense sinken. „Na holla!“ rief er und wandte sich ihr voll und ganz zu. „Das ist mir noch nie passiert, dass jemand es gewagt hat, mir eine reinzuhauen. Und dann auch noch ein so schönes Mädchen wie du.“ „Äh…“ Fredericas Wut war nun völliger Verwirrung gewichen und sie verstand nicht, was das zu bedeuten hatte. Mit so etwas hatte sie jetzt überhaupt nicht gerechnet. Sie schrie den Kerl an und ohrfeigte ihn und er machte ihr auch noch ein Kompliment? Was war denn mit ihm los? „Wie… ähm…“ Sie war in diesem Moment so konfus, dass sie nicht einmal eine Frage zustande brachte. Ajin hingegen war die Selbstsicherheit in Person und grinste gut gelaunt. Dann musterte er sie aufmerksam und setzte ein beinahe schon verführerisches Lächeln auf. „Hat dir schon mal jemand gesagt, was für ein gebärfreudiges Becken du hast?“ Und als wäre das nicht schon schlimm genug, spürte sie auch noch Ajins Hand auf ihrem Hintern. Das reichte ihr nun endgültig. Mit einem lauten „Du Perversling!“ gab sie ihm eine weitere Ohrfeige, dann drehte sie sich um und ergriff die Flucht. Ajin sah ihr noch hinterher und seine Wange war schon rot angelaufen. „Was für eine Frau“, sagte er nur und schmunzelte. „Aber verdammt süß…“ Einen Moment lang blieb er stehen und sagte nichts. Er schien alles andere völlig vergessen zu haben und war gänzlich abgelenkt. Dann aber kehrte er doch wieder ins eigentliche Geschehen zurück, als Liam wieder angreifen wollte. Er schlug ihn endgültig bewusstlos, sodass Ain verkündete, dass Ajin der Sieger sei. Angst und Entsetzen machten sich breit. Vor allem, als der Unvergängliche verkündete „So, damit ist es entschieden. Ich mach eure Welt platt. Packt also schon mal die Koffer.“ „Warte!“ Ajin wandte sich Beyond zu, der sich zu Wort gemeldet hatte und den er mit einem herablassenden Blick strafte. „Können wir nicht einen Handel schließen? Ich meine… du scheinst ja ganz schön auf Frederica zu stehen, oder etwa nicht?“ Nun wich dieser herablassende Blick regem Interesse und der Serienmörder hatte es tatsächlich geschafft, Ajins volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Also doch… der Kerl hatte sich in Frederica verguckt. L, der das nicht wirklich glauben konnte, was Beyond im Schilde führte, stieß ihm in die Seite und flüsterte „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ „Was denn?“ zischte Beyond. „Wenn ich uns allen so den Arsch retten kann?“ „Also du meinst, ich bräuchte eure Hilfe, um ihr Herz zu gewinnen? Ausgerechnet ich?“ „Natürlich“, antwortete Beyond überzeugt. „Mit diesem ganzen Gottgehabe wirst du bei ihr ganz sicher keinen Blumentopf gewinnen. Nur damit du es weißt: Frederica gibt einen Scheiß auf das, was du bist. Und nach der Nummer mit dem völlig bescheuerten Anbaggerungsspruch und dem Pograbschen wirst du echt schwere Geschütze auffahren müssen, damit sie dir noch mal eine Chance gibt.“ „Wieso soll das mit dem gebärfreudigen Becken kein Kompliment sein? Vor 2000 Jahren war das für Frauen noch ein echtes Kompliment gewesen.“ „Ja aber das war vor 2000 Jahren. Heutzutage wird es als Mann, bist du fett verstanden und das ist der Killer schlechthin. Ich glaub, du hast echt keine Ahnung, wie man mit Frauen vernünftig spricht.“ Aber du, dachte L und schüttelte den Kopf. Dabei warst du nie mit einer Frau zusammen und die einzige Frau, mit der du je zusammengelebt hast, war deine Adoptivschwester. Na das kann ja noch heiter werden. Ich glaub nicht, dass Ajin sich auf so was einlässt… Doch zu seiner Überraschung nickte dieser nach kurzem Nachdenken und sagte dann „Also gut. Ihr helft mir, diese scharfe Braut zu erobern und wenn es klappt, dann werde ich eure Welt in Ruhe lassen.“ Und damit wandte er sich Ain zu. „Okay, die Sache hat sich vorerst erledigt. Ich werde mit der Weltzerstörung wohl noch etwas warten.“ Damit war es endlich vorbei und sofort eilte Nastasja zu Dathan, der kreidebleich und ohne Bewusstsein auf dem Boden lag. Sie prüfte seinen Puls und seinen Herzschlag, stellte aber mit Erleichterung fest, dass es nichts Ernstes war. „Was… was haben Sie mit Dathan gemacht?“ fragte sie Ajin, der nun seine Sense wieder verschwinden ließ und die Hände in die Hosentaschen steckte. „Ich hab seine Kraft entfesselt, damit der Junge sich mal richtig zur Wehr setzen kann. Seine Kondition war ja selbst für Seraph-Verhältnisse katastrophal und ich wollte natürlich herausfinden, was er denn für Kräfte hat. Und wie es scheint, kommt der Junge ganz nach seinem Großvater. Er besitzt die Fähigkeit der Nekromantie und damit beherrscht er den Tod.“ „Und… wann wird er wieder aufwachen?“ „Der schläft erst mal für den Rest des Tages, vielleicht auch den nächsten. Immerhin findet jetzt der Wandlungsprozess statt. Als Entität kann er wohl kaum länger in diesem beengenden Körper bleiben. Da wird man ja klaustrophobisch. Aber keine Bange, ich hab ihm dabei genug Wissen übertragen, damit wenigstens anständig damit umgehen kann.“ Dann hatte Ajin also niemandem von ihnen etwas Ernsthaftes angetan und nicht vorgehabt, sie alle umzubringen, oder wie durfte man das verstehen? „Sie wollten die anderen also nicht töten?“ Ein genervtes Seufzen kam von dem Unvergänglichen, der sich durch die Haare fuhr und erklärte „Ich hab das nur getan, weil ihr Ain und Elohim zurückgeholt habt. Erwartet also nicht von mir, dass ich immer so gnädig sein werde. Und außerdem habt ihr euch ja die ganze Zeit um meinen Enkel Nivkha gekümmert. Also dann…“ Damit ging Ajin und schien es wohl für selbstverständlich zu halten, noch weiter dazubleiben. Und da niemand sich wirklich traute, ihn noch mehr zu reizen, duldeten sie ihn lieber bei sich. Elohim kümmerte sich derweil um seinen Sohn und als sie wieder zurück im Festsaal waren, kamen schon Ezra, Watari und Sheol herbei. Diese wollten natürlich wissen, was denn los war und bekamen sogleich die kurze Zusammenfassung von L. Und als sie hörten, auf was für einen Deal sich Beyond da eingelassen hatte, da schlug sich Ezra die Hand gegen die Stirn und stöhnte laut. „Ich glaube es nicht. Ausgerechnet Beyond will Beziehungsratschläge geben? Oh Mann, die Welt ist so was von am Arsch.“ „Da gebe selbst ich bessere Tipps“, murmelte Sheol und schien schon das Ende der Welt vor seinen Augen zu sehen. „Wir sind echt geliefert…“ Nachdem sich alle soweit berappelt hatten, mussten sie überlegen, wie sie vorgehen sollten. Es galt nun, Ajin irgendwie bei Laune zu halten und ihn nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Außerdem mussten sie sich eine Strategie überlegen, denn aus der Nummer, die Beyond verzapft hatte, kamen sie gewiss nicht mehr raus. Außerdem mussten sie irgendwie Frederica davon überzeugen, dass sie Ajin eine Chance gab. Das würde nicht ganz einfach werden, aber… L versprach schon, sich darum zu kümmern. Ajin hatte sich derweil einen Platz gesucht und begann nun Cheesecake zu essen und mit Ain zu reden, während sich die anderen zusammensetzten. Als Erstes kassierte Beyond eine Kopfnuss von seiner Adoptivschwester, die ihn fragte, was er sich denn bei der Aktion überhaupt gedacht habe. „Du kannst doch nicht einfach über Fredericas Kopf hinweg entscheiden, sie mit diesem… diesem Verrückten zu verkuppeln! Da macht sie nie und nimmer mit.“ „Hast du eine bessere Idee?“ entgegnete der Serienmörder und zog eine Schmollmiene. „Der Kerl steht offensichtlich total auf sie und wenn das die einzige Chance ist, ihn davon abzuhalten, die Welt zu zerstören, dann ist das doch die beste Lösung. L redet ja mit ihr und wenn wir ihm erst mal beigebracht haben, wie man vernünftig mit Frauen umgeht, dann funktioniert es wahrscheinlich.“ „Funktionieren? Hallo geht’s noch? Wie willst du ihm denn bitteschön beibringen, wie man richtig mit einer Frau umgeht, wenn du doch keine Ahnung hast? Den einzigen engen Kontakt, den du je zu einer Frau hattest, war entweder zu mir oder zu deinen zwei Mordopfern Quarter Queen und Backyard Bottomslash.“ „Vergiss nicht Naomi Misora und Hester.“ „Du hast doch echt einen Knall…“ Elion, der sich langsam wieder erholt hatte, kam dazu, als er merkte, dass zwischen den beiden Geschwistern Streit herrschte. „Also ich denke, jeder hat die Chance auf wahre Liebe verdient. Und gemeinsam können wir selbst ihn zu seinem Glück verhelfen. Alleine wird Beyond das nicht schaffen, das stimmt. Aber wenn wir alle zusammenarbeiten, dann finden wir schon einen Weg.“ „Ja aber wenn die Chemie nicht passt, dann kann man auch nicht wirklich etwas machen“, erklärte Rumiko mit Nachdruck in der Stimme. „Und nach dem Start wird es fast unmöglich sein, dass sich Frederica in diesen Psychopathen verliebt.“ „Ich kann euch hören, nur damit ihr’s wisst!“ rief Ajin zu ihnen herüber, während er auch noch das zweite Stück Cheesecake verputzte und nicht den Anschein erweckte, als würde er so schnell damit aufhören. Oliver wandte sich schließlich an Andrew. „Hey Andy, du bist doch schon seit knapp elf Jahren mit Frederica befreundet und kennst sie besser als jeder andere von uns. Wie schätzt du die Sache ein?“ Der rothaarige Engländer musste nachdenken, denn es war schon eine recht verfahrene Situation. „Nun“, murmelte er schließlich. „Es wird nicht einfach werden. Wahrscheinlich wird sie uns zuliebe bei dem Spielchen mitmachen. Aber es ist erst einmal wichtig, dass Ajin sich entschuldigt und die Sache richtig stellt. Ansonsten wird Frederica nicht sonderlich kooperativ sein.“ Einstimmig nickten sie und schließlich wandte sich Beyond an Ajin, der sie erwartungsvoll ansah. „Und? Wie krieg ich sie rum?“ „Erst mal ist es wichtig, dich erst mal zu entschuldigen. Einmal für den Pograbscher und zum anderen für den Spruch. Der war nämlich mehr als beleidigend.“ Ajin dachte kurz nach, nickte und erklärte sch einverstanden, woraufhin er fragte „Und dann?“ „Wir werden mit ihr reden und sie davon überzeugen, dir noch eine Chance zu geben. Und danach wird es wohl auf ein Date hinauslaufen, wenn alles gut geht.“ „Und danach geht es in die Kiste?“ „Nein.“ „Wann denn dann?“ „So circa nach dem zehnten bis elften Date, wenn man sich den Scherbenhaufen ansieht, den du mit der Aktion fabriziert hast.“ „ELF DATES?“ rief Ajin fassungslos, verdrehte laut stöhnend die Augen und raufte sich die Haare. Er hatte sich die Sache irgendwie einfacher vorgestellt und hatte nicht gedacht, dass es so viel Aufwand und Arbeit brauchte, um das Herz einer Frau zu erobern. Hätte er das vorher gewusst, dann hätte er sich etwas anderes überlegt. „Oh Mann, damals war alles noch ganz einfach gewesen. Da hat man anderen noch eins mit der Keule über den Schädel gezogen und sie dann in die Höhle geschleift. Das war die ganze Romantik an der Geschichte gewesen und damit hatte es sich. Und heutzutage reicht es nicht mal mehr, Gott zu ein, um eure Weibchen zu beeindrucken.“ Nun ja, einige ließen sich vielleicht davon beeindrucken, aber gewiss nicht Frederica. Für sie zählten die inneren Werte und damit konnte Ajin leider nicht sonderlich punkten. Nicht nach dem ganzen Durcheinander, das er verursacht hatte. Nastasja räusperte sich. „Man spricht bei uns von Frauen und nicht von Weibchen.“ „Ja und? Bei den Tieren gibt es ja auch nur Männchen und Weibchen. Und im Grunde seid ihr nur höher entwickelte Primaten und mehr nicht.“ Oje, das konnte ja noch heiter werden. Da würde noch ein gewaltiges Stück Arbeit auf sie alle zukommen, um so einen ungehobelten, provokativen und vulgären Rüpel wie Ajin zum Casanova zu machen. Das grenzte ja schon fast an eine Unmöglichkeit. L hatte sich währenddessen mit Frederica zurückgezogen, um in Ruhe mit ihr zu sprechen. Diese war immer noch völlig durch den Wind und regte sich regelrecht auf. „Wie kommt er dazu, mir so etwas zu sagen und mir an den Hintern zu fassen? Bin ich… bin ich wirklich so dick?“ „Das hat er nicht so gemeint“, erklärte L und versuchte Frederica ein wenig zu beruhigen. Da sie beide fast wie Geschwister waren, hatte der Detektiv es als das Beste befunden, wenn er mit ihr redete. „Ich denke, er wollte dir nur ein nettes Kompliment machen und hat nicht die richtigen Worte gefunden.“ „Nicht die richtigen Worte ist gut. Jeder andere Spruch wäre besser gewesen und vor allem: das rechtfertigt immer noch nicht die Tatsache, dass er mich begrabscht hat. Einfach nur schrecklich…“ Der 26-jährige erkannte, dass es kein leichtes Stück Arbeit werden würde, um Frederica zu überreden, aber wenn er nicht zulassen wollte, dass Ajin die ganze Welt zerstörte, dann war es wohl besser, wenn er nicht locker ließ. Auf Ains und Elohims Hilfe konnten sie sich jedenfalls nicht verlassen, denn die waren an diesen Schwur gebunden, der es ihnen verbot, gegen Ajin zu kämpfen. „Du hör mal Frederica, das alles ist etwas unglücklich gelaufen. Fakt ist, dass er dich sehr zu mögen scheint und er will dich näher kennen lernen.“ Frederica fiel fast aus allen Wolken, als sie das hörte. „Wie bitte? Soll das hier etwa schon wieder irgendein Versuch eurerseits werden, mich mit irgendjemandem zu verkuppeln, nur weil ich hier die einzige Single bin? Ich kenne ihn nicht mal!“ „Sein Name ist Ajin Gamur. Er ist… Ains Vater und Dathans Großvater.“ Wäre Fredericas Haut nicht ohnehin schon schneeweiß gewesen, dann hätte man gesehen, wie sie all ihre Gesichtsfarbe verlor. Erst jetzt wurde ihr in diesem Moment wirklich bewusst, was da passiert war. Sie hatte Ajin Gamur, dem höchsten und mächtigsten aller Wesen, dem Gott der Zerstörung und des Chaos und gleichzeitig dem König der Shinigami zweimal eine Ohrfeige verpasst. Und eben jener Ajin Gamur hatte sich in sie verliebt. „Ja aber… Warum ausgerechnet ich? Und vor allem: warum ausgerechnet er?“ Doch auf die Frage wusste selbst L keine Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)