Es begann mit einer einfachen Erkältung... von Alexielxsama (Hatschu!) ================================================================================ Kapitel 4: Love's the funeral of hearts --------------------------------------- So liebe Leute =) Danke für die lieben Kommentare Ich freue mich, dass laut der Besucherzahlen die Geschichte doch sehr vielen gefällt. Oder zu gefallen scheint... oO ... Wieso ich aber so wenig Feedback bekomme ist mir ein Rätsel v_V Naja... Vielleicht erbarmt sich ja diesmal jemand dem armen, kleinen Mädchen an der Tastatur einen kleinen, lieben Kommentar zu schenken, um sie bei der Stange zu halten. *theatralisch seufz* Wer Fehlerchen findet, darf damit anstellen was er will, und sie mir dann zurück schicken =) Liebste Grüße, AleX ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Am nächsten Morgen in Kräuterkunde standen die Gryffindors, wie auch Slytherins vor einer sehr verärgerten Professor Sprout. „Unzucht und Vandalismus hier im Gewächshaus, man könnte meinen Sitte und Anstand sind bei den Schülern heutzutage wirklich flöten gegangen!“, schimpfte sie. Hermione musste sich ein Kichern verkneifen. Auch in ihrer Zeit hatte sie diese Ansprache mehr als einmal mit anhören müssen, da die Gewächshäuser nun mal ein sehr beliebter Ort für „ausserschulische Aktivitäten“ waren. Scheinbar waren sie dies immer schon gewesen, allerdings wurden wohl niemals schärfere Sicherheitsvorkehrungen eingerichtet. Noch bevor Hermione ihre Gedanken zu den Gründen dafür ausschweifen lassen wollte, und sich für eine Sekunde der Gedanke aufbäumte, dass die Professorin in ihrer Schulzeit selbst das eine oder andere mal mit jemandem in das Gewächshaus verschwunden war, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit schnell wieder auf den Vortrag. Professor Sprout schimpfte noch ein wenig weiter, belehrte die Schüler über Moral, Anstand und Sitte, und ließ dann die gesamte Klasse die umgestürzten Blumentöpfe und Düngersäcke wieder aufheben. Während des Aufräumens trafen sich Hermiones und Severus Blicke. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, sowie über seines. Sie wischte schnell einen Handabdruck von einer der beschlagenen Fensterscheiben und hoffte, dass niemand die verschwundene Krawatte finden würde. Erst als die Kräuterkundelehrerin davon überzeugt war, dass keine einzige ihrer Pflanzen beschädigt worden war, beruhigte sie sich ein wenig und lächelte allmählich wieder in ihrer üblichen Art und Weise. Die heutige Aufgabe: Schlingpflanzen stutzen. Hermione griff nach ihrer Schere und schritt mutig an die Tat. OoOoOoOoOo Als sie nach dem Unterricht wieder in ihr Versteck huschte, war er bereits da. Er sah kurz zu ihr auf, und vergrub sein Gesicht schnell wieder in seinem Buch. Grinsend stellte sie sich vor ihn, nahm ihm das Buch aus der Hand und gab es ihm richtig herum gedreht wieder zurück. Er schaute zu ihr auf und grinste verlegen. Ihr Herz sprang wild quietschend herum. Die Bedenken von letzter Nacht wischte sie beiseite und setzte sich neben ihn. Eine neutrale Zone war nicht mehr von Nöten. Und Worte wusste sie diesmal, zur ihrer eigenen Überraschung, nicht auszusprechen. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte sie das, was manche „inneren Frieden“ nannten. Während sie las lehnte sie sich an ihn und kaute auf einer ihrer Haarsträhnen herum. Sie fühlte sich unglaublich wohl so an seiner Seite zu sitzen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie wenig Schlaf sie bekommen hatte. Den Kopf beschäftigt zu halten bis man schlief war eine Sache, gegen die Alpträume gab es leider keine Hilfe mehr, seit ihr Vorrat an Traumlos-Schlaftrank zur Neige gegangen war. Ihre Augen fielen immer wieder auf und zu. „Willst du heute den Felix Felicis beginnen?“, fragte er nach einiger Zeit und blätterte eine Seite weiter.“ Sie war kurz davor gewesen ein zu dösen und sah nun zu ihm auf. „Hm... eigentlich... Brauche ich ihn nicht mehr wirklich.“, sagte sie lächelnd und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er tat so als würde er weiter lesen, jedoch sah sie, wie seine Augen auf ein und das selbe Wort geheftet blieben. „Aber wer weiß, ob man ihn nicht irgendwann mal brauchen kann.“, fuhr sie fort und erhob sich. Sie patschte sich ein, zwei mal auf ihre Wangen um wieder wach zu werden und verließ mit ihm zusammen ihr Geheimversteck. Zusammen gingen sie in ihr leeres Klassenzimmer. Severus war wohl nach dem Unterricht in das Gewächshaus zurück gegangen, und hatte die bereits reifen Zutaten aus ihrem Pflanzkasten besorgt, die man für den Ansatz des Trankes benötigte. Die Herstellung des Felix Felicis würde Monate dauern. Hermione wusste nicht, ob sie bis da hin noch bei ihm sein würde, aber insgeheim hatte sie den Wunsch nie mehr zu gehen. Als er das Feuer unter dem Kessel anheizte begann sie die Minzblätter zum Einlegen bereit zu zupfen. Sie sah immer wieder zu ihm auf. Sie überlegte, dass sie egoistisch sein könnten. Einfach abhauen, auf eine einsame Insel, irgendwohin wo sie einfach zusammen bleiben könnten. Den Rest der Welt vergessen. Sie wollte nicht, dass ihm all diese schrecklichen Dinge geschahen. Er hatte es nicht verdient. Niemand hatte so etwas verdient. Und um ehrlich zu sein, würde sie ihn sobald sie zurück in ihre Zeit reiste womöglich genau so enttäuschen wie der Rest seines Lebens. Sie würde ihn verlassen müssen. Ob er Gefühle für sie hatte wusste sie nicht, aber das er sie nicht haben durfte wusste sie. Sie müsste ihn verletzen, ihn von sich weg stoßen wenn nötig. Er sah ihren traurigen Blick und runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er während er die im Buch angegebene Menge Wasser in den Kessel schüttete. Hermione riss sich aus ihren Gedanken heraus und nickte hastig. „Ja! Klar, alles in Ordnung. Ich musste nur gerade an meine verstorbene Oma denken.“, sagte sie und fegte mit ihren Fingern schnell die zerzupften Minzblätter zusammen. Er reichte ihr ein offenes Einmachglas an und sie ließ die kleinen Blattschnipsel hinein fallen. Sie war dankbar, dass er nicht mehr nach bohrte. Langsam schraubte sie das Glas, welches er noch immer fest hielt zu, und umschloss dann seine Hände mit ihren. Er erwiderte ihren Blick mit nichtssagender Miene. „magst du mich?“, fragte sie und sah neugierig zu ihm auf. Er nickte. Ein kribbeln breitete sich wieder in ihr aus. Er mochte sie! Lächelnd stellte sie sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er wich nicht zurück, sah sie nur mit seinem stets undefinierbaren Blick an. Sie nahm ihm das Glas aus den Händen und stellte es auf den Tisch, trat einen Schritt an ihn heran und küsste ihn erneut. Frag ihn, dachte sie, frag ihn ob er mit dir abhauen will. Er erwiderte den Kuss, legte seine Arme um sie und zog sie näher an sich heran. Seufzend legte sie ihre Arme um seinen Nacken und genoss seine warmen weichen Lippen, seine Hände die sie umschlangen und an sich drückten. Plötzlich sprang die Tür auf, und die beiden stoben auseinander. Hermione griff hastig nach dem Minzglas und Severus nach dem Rührstab. „Hey, hey hey! Snape!“, Avery und Mulciber, seine Mitschüler und wie Hermione wusste, Todesser traten durch die Tür und sahen die beiden grinsend an. Er sah kühl zu ihnen und hob eine Augenbraue an. Hermione, die viel zu schnell wieder in die Realität katapultiert worden war, starrte auf das Glas und versuchte ihren Herzschlag wieder zu beruhigen. Was zur Hölle tat sie hier? Sie sah zu Avery auf, der grinsend an ihren Labortisch heran trat. „Scheinst wohl auf Gryffindors zu stehen, was?“, er sah sie von oben bis unten an. „Ich gebe ihr Nachhilfe.“, sagte Severus kühl und nahm ohne die beiden anzusehen, eine Schrumpelfeige zur Hand. Avery lachte auf. „Nicht ganz so heiß wie Evans, aber sicher eine spaßige Angelegenheit.“, sagte er an Mulciber gewandt, der sich grinsend, mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen lehnte. Hermione verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und sah zu Severus, der bei Averys Worten zusammenzuckte und erbleichte. „Evans?“, fragte Hermione und sah ihn fragend an. „Hör nicht auf die Idioten.“, murmelte er und warf den beiden vernichtende Blicke zu. Avery und Mulciber kicherten fies und wandten sich zum gehen. „Na dann lassen wir euch beiden Turteltäubchen mal alleine.“, schnarrte Avery. Mulciber drehte sich noch einmal zu den beiden um. „Hoffentlich erwischst du diesmal nicht wieder ein Schlammblut.“, gackerte er, wandte sich ab und verließ den Raum. Hermiones Finger verkrampften sich um das Glas. Die Narben auf ihrem Oberarm begannen plötzlich wieder zu schmerzen. Severus räusperte sich. „Achte nicht auf ihre Worte.“, sagte er leise und ließ die Schrumpelfeige im ganzen in den Kessel fallen. Er hatte ihre Narben gesehen, er musste sie gesehen haben. Bellatrix Geschenk an sie, den hässlichen eingeschlitzten Schriftzug „Schlammblut“ auf ihrem Arm. Die Wunde schien nie richtig zu heilen, vermutlich eine vergiftete Klinge. Sie sah zu ihm auf. Es schien ihn wirklich nicht zu kümmern. Sie schluckte und stellte das Minzglas ab. „Die Schrumpelfeige muss nun eine Stunde im ganzen köcheln. In ihrem Sud werden wir die Minzblätter dann einlegen.“, sagte sie matt. Und so ging er wieder zum Tagesgeschäft über. Während sie arbeiteten und die Zutaten vorbereiteten rotierten ihre Gedanken wieder um ihr dickstes Problem. Avery und Mulciber hatten sie wieder in die harte Realität zurück geholt. Severus musste ein Todesser werden, er musste seiner Liebe zu Lily treu bleiben und er musste die Welt retten. Was zum Geier sollte sie nun tun? OoOoOoOoOoOo Beim Frühstück am nächsten Tag gab es bei den Mädchen nur ein einziges Thema: Der Halloweenball in wenigen Tagen, und wer mit wem dort hin ginge. Hermione wurde von einigen Jungs gefragt, jedoch hatte sie immer freundlich abgelehnt. Die meisten kannte sie nur von den Schulgängen, wenn sie ihr hinterher pfiffen und „Honka Honka“ riefen. Seufzend und mehr als nur genervt rührte sie in ihrem Porridge herum und drückte mit dem Löffel einige Früchte in die warme Masse. Mit Severus auf den Ball zu gehen war aus mehreren Gründen nicht möglich. Zudem musste sie ihn, wie sie es sich letzte Nacht überlegt hatte, abservieren, damit er seiner Bestimmung folgen konnte. In der Zukunft würde er sie hassen, mehr als nur hassen, und das machte sie fertig. Musste denn wirklich jede Beziehung, die sie hatte, immer zur reinsten Katastrophe werden? Sie blickte auf zu Severus, der in ihre Richtung schaute. Sofort überkam sie ein warmes, kribbeliges Gefühl und sie lächelte ihn an. Hach ja, Hormone..., dachte sie. Sie formte mit ihren Lippen ein stummes „Hey.“, doch er reagierte nicht. Zunächst war sie verwirrt, dann merkte sie, dass er gar nicht sie, sondern Lily, die zwei Plätze weiter saß, anschaute. Sie bildete sich ein, das Knacken ihres Herzens zu hören, als ihr dies bewusst wurde. Sie ließ den Löffel in die warme Hafermasse fallen und ließ die Welle der Enttäuschung über sich hinein brechen. Der Kloß, der sich in ihrem Hals bildete nahm ihr die Luft zum Atmen. Das es besser so war wusste sie, sie hatte viel darüber nachgedacht, aber auf diesen Schmerz war sie nicht gefasst gewesen. Severus bemerkte, dass sie ihn ansah. Hermione blickte zu Lily, dann wieder zu Severus der sie ertappt anschaute. Sie war so dumm gewesen. Dumm, dümmer, am dümmsten. Mit dem Feuer gespielt und mächtig verbrannt hatte sie sich. Er musste sie lieben, bis zum Schluss. Alles war so wie es sein sollte. Diesen Schmerz hatte sie sich selbst zugefügt, sie war es selbst Schuld. Sie erhob sich und verließ die Halle. Vollkommen überfordert rannte sie irgendwohin, so weit sie ihre Füße trugen. Einzelne Tränen verließen ihre Augen, doch sie wischte sie weg und brachte keinen Laut über die Lippen. Immer wieder sagte sie sich, es sei richtig so, dass sie jetzt wenigstens ohne viel Anstrengung den Absprung geschafft hatte. Als sie wieder klar im Kopf wurde bemerkte sie, dass sie irgendwo in der Nähe des Schulleiterbüros war. Sie musste wissen wie lange es noch dauern würde. Wann sie endlich zurück in ihre Zeit, und alles hinter sich lassen konnte. Egal ob dort der ältere Snape auf sie wartete oder nicht, sie wollte zurück und sich dann irgendwo verstecken. Nach Beauxbatons könnte sie gehen. Französisch war sicher eine leicht zu lernende Sprache. Sie sagte dem Wasserspeier, dass sie den Schulleiter sprechen müsste, und ihr wurde nach wenigen Sekunden Zugang zum Büro gewährt. Sie atmete tief durch, patschte sich ein, zwei Mal auf ihre Wangen und trat ein. Dumbledore saß über einem Stapel Pergamente und sah erfreut zu ihr auf. „Miss Granger.“, sagte er und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Wie schön sie zu sehen.“ „Danke Professor.“, sagte sie und setzte sich. „Ich bin gekommen um mich über den Stand der Dinge zu erkundigen.“ Dumbledore lehnte sich zurück und sah sie zufrieden lächelnd an. „Nun, ich habe gute Nachrichten für sie Miss Granger. Wir sind schon sehr weit mit unseren Forschungen gekommen. Ich kann noch keinen Zeitpunkt für ihre Rückreise bestimmen, aber es geht gut voran. Haben sie ein wenig Geduld.“ Hermione lehnte sich zurück und seufzte. Ihr war klar gewesen, dass er sie sicher nicht sofort weg schicken könnte, gehofft hatte sie es aber. Sie wollte nichts anderes als weg von dieser Zeit, und hoffte nicht all zu viel durcheinander gebracht zu haben. Sie seufzte frustriert. Dumbledore sah sie voller Mitleid an. „Ich verstehe ihre Frustration, aber seien sie tapfer. Bald können sie zurück in ihre Zeit und dann ist alles wieder gut.“ Sie nickte und lächelte ihn halbherzig an. „Ja. So wird es wohl sein.“, sagte sie traurig und erhob sich. „Ich melde mich umgehend, sobald es Neuigkeiten gibt, Miss Granger.“ „Danke, Professor.“ OoOoOoOoOoOo Sie ging ihm in den nächsten Tagen so gut es ging aus dem Weg. Ihr Versteck suchte sie auch nicht mehr auf, zog es nun vor im Schlafsaal zu lesen, und verließ diesen nur noch zu Unterrichts und Essenszeiten. Severus versuchte stets in ihre Nähe zu gelangen und sie irgendwie anzusprechen, jedoch vermied sie dies tunlichst, indem sie nur noch in Gesellschaft zum Essen oder zum Unterricht ging. Ihr seltsamen Verhalten fiel auch Lily auf, die irgendwann die Nase voll hatte und Hermione mit den Maraudern zusammen nach draußen an den See schleifte. Murrend setzte sich Hermione an einen Baum und schlug dort ihr Buch auf. Lily setzte sich einige Meter von ihr entfernt mit einer Freundin in die Sonne und James und die anderen Idioten flitschten Steine über den See. Sie sog die frische Herbstluft ein und lehnte sich an den Baum. Der See glitzerte im Sonnenlicht und trotzdem erschien ihr alles grau. So ähnlich hatte sie sich gefühlt, als sie bemerkt hatte, dass die Sache mit Ron ein riesiger Fehler gewesen war. Wieso sie sich mit ihm eingelassen hatte war genau so kompliziert wie einfach gewesen. Er war ihr bester Freund, sie konnten miteinander lachen, sie hatten vieles durch gestanden. So etwas verwechselte man oft mit Liebe. Während ihrer Flucht vor den Todessern und der Suche nach den Horkruxen hatte sie ihn oft kaum ausgehalten wegen seiner Quengelei und seiner Patzigkeit, doch loslassen wollte sie ihn auch nicht weil er und Harry die einzigen waren, die sie hatte. Nach dem sie die Schlacht gewonnen hatten, war da der Triumph, das Hochgefühl des Sieges, doch auch das war nur von kurzer Dauer. Er wollte, dass sie für ihn die Hausfrau spielte. Kochen, putzen und 4 – 12 Kinder in die Welt setzen. Sie wären Helden, alle drei, und müssten nie wieder für irgendetwas hart arbeiten, man würde sie mit Kusshänden überall empfangen. Das war nicht das Leben, welches sie haben wollte, und so hatte sie sich von ihm getrennt. Ob es ihr Schicksal war sich immer die kompliziertesten Beziehungen raus zu suchen? Nun, eine Beziehung hatte sie ja nicht wirklich. Um die Fakten auf den Tisch zu legen; Sie hatte ohne groß darüber nach zu denken ihren zukünftigen Lehrer, aktuell einen Minderjährigen, verführt, obwohl sie wusste, dass er eine andere wollte, und nicht damit gerechnet, dass ihr die ganze Kiste so nahe gehen würde. Hatte der Krieg das aus ihr gemacht? Risiken eingehen, obwohl sie doch sonst stets jeden Schritt akribisch genau geplant hatte. Der Krieg hatte sie verändert, ihr gezeigt, dass das Leben viel zu kurz war um in Plänen zu versinken und erst einen Schritt zu gehen wenn man ihn 1000 mal überdacht hatte. Doch sie sah nun, dass es manchmal doch besser war etwas zu überdenken. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie etwas für Severus empfand, hatte gedacht, dass es lediglich Sympathie für ihn als Helden und Ausgestoßenen war. Und die Hormone, die in ihrem Kopf an diesem einen Tag, dieser einen Nacht übersprudelten. Ihr nun gebrochenes Herz zeigte ihr, dass sie sich geirrt hatte. Sie sah hinüber zu Lily und schämte sich dafür, dass sie daran dachte, dass sie ihn ohnehin nicht wollte und in wenigen Jahren sterben würde. Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. So böse Gedanken durfte man nicht haben. Wie ekelhaft war sie denn bitte geworden? Nur aus Eifersucht solche fiesen Sachen zu denken. Und wieder dachte sie an die Nacht im Gewächshaus. Wahrscheinlich einer der dümmsten Fehler ihres Lebens. Snape würde sie in der Zukunft auseinander rupfen. Sie versuchte die Gedanken zu verdrängen, seufzte leise und widmete sich wieder ihrem Buch. Nach einiger Zeit hörte sie Plötzlich Sirius begeisterte Stimme aus der Ferne. „Seht mal an, wer sich da ran geschlichen hat: unser lieber Schniefelus!“ Hermione ließ das Buch fallen und drehte sich in die Richtung aus der sie die Stimmen der Marauder hörte. „James! Sirius!“, rief Lily genervt, doch sie stand nicht auf. „Levicorpus“, rief Sirius. Severus wurde hinauf gerissen und verlor dabei seinen Zauberstab. Strampelnd hing er in der Luft, um ihn herum standen Wurmschwanz, Sirius und James und lachten sich schlapp. Remus und Lily sahen ihnen aus einiger Entfernung genervt zu. Lily würde ihm nicht mehr helfen, das wusste Hermione. Sie steckte ihr Buch zurück in ihre Tasche und sprang auf. Es war nicht richtig was die Jungs da taten, egal um wen es sich handelte. Sie schritt eilig auf die lachenden Schüler zu und riss Sirius an der Schulter herum. „Lass ihn sofort runter!“, keifte sie ihn an und schubste ihn nach hinten. Dieser taumelte einen Schritt zurück, aber fiel nicht hin. „Hey, immer locker Hermione.“, sagte er grinsend und hob seine Hände. „Wir haben doch nur ein bisschen Spaß mit unserem guten alten Freund Schniefelus.“ „Das ist nicht sein Name, und er hat auch keinen Spaß! Lass ihn runter oder ich hex dich ins nächste Jahrtausend!“, brüllte sie und zog ihren Zauberstab. James trat vor und verschränkte die Arme vor der Brust. „Er ist ein Slytherin und er bekommt was er verdient. Die gehen mit uns auch so, um wenn sie es können.“ Hermione lachte hohl auf. „Er hat euch nie etwas getan, darauf verwette ich meinen Zauberstab. Du bist doch nur eifersüchtig weil er so gut mit Lily befreundet war und deshalb muss er jetzt leiden! Du hast Lily doch schließlich bekommen, also lass ihn in Ruhe!“ Severus zappelte herum und versuchte vergebens an seinen Zauberstab zu kommen. „Wer will uns denn aufhalten, du?“, lachte Sirius und drehte sich wieder zu seinem Opfer um. Doch ehe er auch nur einen Arm heben konnte hatte Hermione die drei ohne ein lautes Wort zu sprechen entwaffnet und fing alle drei Zauberstäbe auf. Die Jungs plumpsten überrascht zu Boden und starrten sie sprachlos an. Mit einem weiteren wortlosen Zauber fiel auch Severus zu Boden. Sie starrte die Marauder vor sich eiskalt an und nickte mit dem Kopf in Richtung Schloss. „Wenn ihr brav seid kriegt ihr heute Abend eure Stäbe wieder und jetzt kuscht euch!“, schnauzte sie. Die drei rappelten sich auf und stapften aufgeregt tuschelnd Richtung Schloss. Severus sah zu ihr auf. Er wollte ihr etwas sagen, das konnte sie in seinen Augen sehen, aber wenn sie dies zuließe würde es alles nur schlimmer machen. Sie lächelte ihn traurig an und wandte sich von ihm ab. Am Baum sammelte sie ihre Sachen ein und ging ebenfalls, gefolgt von Lily und Remus zurück zum Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)