Ein Hauch von Schicksal von Lilly_Mae ================================================================================ Arc III/ Kitaichi – Wie kann man nur?! -------------------------------------- ...-~~oOo~~-... Arc III/ Kitaichi – Wie kann man nur?! Ein eisiger Wind wehte durch die Kombüse. Metaphorisch gesehen. Die Crew der Heartpiraten saß beim Essen und traute sich kaum zu atmen, geschweige denn zu sprechen. Verstohlene Blicken huschten immer wieder zu ihrem Käpt'n. Die eisigste Insel im North Blue war gegen ihn schon eine heiße Wüste. Law saß am Tisch und schob seinen leeren Teller von sich. Schweigend stand er auf und verließ den Raum. Mit den Händen in den Hosentaschen schritt er in sein Zimmer. Seit heute Morgen, seit er diesen Brief gefunden hatte, kochte er vor Wut. Besagter Brief lag auf seinem Schreibtisch. Verärgert ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und nahm das Stück seines Zornes wieder in die Hand. Obwohl er den Brief schon mehrmals gelesen hatte, überflog er nochmals die Zeilen: Guten Morgen Käpt'n, du wirst dich sicher fragen, wo ich bin. Keine Sorgen, ich mache keinen Unfug. Versprochen. Ich werde dir alles erklären, wenn ich wieder da bin. Ach, und reiß mich bitte heute Abend in der 'Black Raven' – Bar auf. Auch das erklär ich dir später. Bis heute Abend – Ally Der Chirurg des Todes ließ seine Hand wieder fallen und rieb sich genervt den Nasenrücken. Dieses Weibsstück kann etwas erleben, wenn er sie in die Finger bekam. Ein kleines, boshaftes Lächeln legte sich auf seinen Lippen und ein sadistischer Funke glomm in seinen grauen Augen. Das würde eine deftige Strafe mit sich bringen. Mit diesem Gedanken erhellte sich seine Stimmung und er zog sich um. Schließlich wollte er nochmals in die Stadt. Diesmal ein Outfit ohne seinen Jolly Roger: ein graues, lockere Hemd und seine normale Jeans. Auch ohne seine charakteristische Mütze, die er in seinem Zimmer ließ. Immer noch grinsend verließ er sein Zimmer. Auf den Gängen traf er auf ein paar seiner Nakama, die ihn mit großen Augen ansahen und ihm erschrocken und schnell auswichen. Ein Schauer rann ihnen über den Rücken, denn nur selten bekam man ein Lächeln vom Käpt'n. Und dieses war leicht – nein, sehr – beängstigend. Die Tür zum Aufenthaltsraum wurde geöffnet und Aufmerksamkeit lag auf dem Käpt'n im Türrahmen. Große Augen sahen zu ihm, da das Lächeln immer noch auf seinen Lippen bestand. „Shachi und Pengiun. Mitkommen!“, forderte Law und wandte sich ab. Sofort kam Bewegung in die Genannten. Immer noch trugen sie zivile Kleidung, da sie heute schon in der Stadt waren. Zusammen verließen sie das Schiff, hielten aber kurz darauf inne, da sie eine Sirene aus der Stadt hörten. Sofort verfinsterten sich Laws Züge wieder. Ein leiser Verdacht machte sich in ihm breit, der ihm so gar nicht gefiel. 'Von wegen keinen Unfug.', dachte er nur und nahm den Weg ins Dorf. Sein Schwert wie immer an der Schulter gelehnt. Hier in Kitaichi war es üblich, dass man seine Waffen offen trug. Da wundert es niemanden, wenn der junge Chirurg sein Nodachi bei sich trug. Trotzdem hielt er sich im Hintergrund. Überall liefen Marine – Soldaten herum. Hektisch und unkontrolliert. Die Piraten sahen sich das an und fragten sich, was wohl geschehen war. So verging der Tag. Law schlenderte durch die Stadt und sah sich dies und jenes an. Hatte er doch Zeit, bis zu diesem 'Treffen' mit Ally. Ab und zu dachte er auch, sie gesehen zu haben, doch im gleichen Augenblick war sie wieder verschwunden. Kopfschüttelnd lief er seines Weges und trat zum Abendessen wieder den Weg zur Death an. Beim Abendessen verkündete er dann, dass sie nach dem Essen in eine Bar gingen. Dass es die Bar war, die die Dunkelhaarige vorgeschlagen hatte, verschwieg er aber. Freudig wurde dies angenommen. Mahnend sah Law seine Leute an und gab ihnen einen kleinen Dämpfer. Sie sollten sich nicht übernehmen, da es morgen früh gleich weiter ging. Auch das wurde freudig auf genommen. Endlich ging es zur Grand Line. Grinsend saßen die Heartpiraten am Tisch und gaben Spekulationen von sich. Dass ihre Nakama fehlte, wurde zwar registriert, aber mit einem Blick von Law wurde die Frage herunter geschluckt. Die Dämmerung brach an und die Heartpiraten standen aufgeregt auf dem Deck und warteten auf ihren Käpt'n. War es doch Zeit zu gehen. Freudig erwartete man den Abend. Law betrat das Deck und schaute auf seine Crew. Mit einem Nicken gab er das Ok, und die Mannschaft machte sich auf den Weg in die Stadt. Law, wieder mit seinem Schwert bewaffnet – wer wusste, was noch passierte -, lief an der Spitze, hatte er doch die EINE Bar im Blick. Nur Bepo, Shou und Shin hatte den Kürzeren gezogen – sie hatten Nachtwache. In der Stadt, die nur spärlich beleuchtet war, drangen aus den verschiedenen Bars und Restaurants Stimmengewirr. Die Piraten traten an die Black Raven Bars heran. Ein Eisenschild in Form eines Raben zeigte ihnen den Weg. Zusammen traten sie ein. Schummriges Licht und Gelächter kamen ihnen entgegen. Die Bar war gut gefüllt. Die meisten Tische waren besetzt. Unterschiedliche Gruppen hatten sich dort zusammengesetzt. Verschiedene Getränke vor ihnen. Der Käpt'n sah sich kurz um und steuerte dann eine leere Nische an, an der er sich nieder ließ. Ein paar seine Nakamas setzten sich zu ihm und die anderen verteilten sich in der Nähe. Zwei Kellnerinnen schlängelten sich durch die Masse. Der Barmann hatte mit den Bestellungen gut zu tun, genauso wie sein Nebenmann. In dem schummrigen Licht sah sich Law um und versuchte seine Nakama aus zu machen, doch konnte er sie nirgends entdecken. Eine der Kellnerinnen kam auf den Tisch zu. Sie hatte ein eng anliegendes Shirt an, sowie einen dunkel karierten Rock über dem eine kleine Schürze hing. Mit Waden hohen Stiefeln durchwanderte sie den Raum. Ihre langen Haare hatte sie zu einem hohen Zopf gebunden. Als der Chirurg des Todes der Bedienung in die Augen schaute, stockte er, denn goldene Augen sahen zu ihm und zwinkerten verschmitzt. „Hallo“, begann sie und die Hearts sahen sie mit großen Augen an. „Ich bin Abby und heute eure Kellnerin. Was darf es sein?“, fragte sie in die Runde. Ein schelmisches Lächeln lag auf ihren Lippen und in den Händen hielt sie ein gefülltes Tablett mit leeren Gläsern. Ally versuchte nicht zu lachen, aber diese Gesichter waren einfach nur zum Schießen. Sie wusste, dass sie nicht lachen durfte. Nach kurzer Schockphase bestellte ihre Crew. Mit einem Nicken nahm sie die Bestellung auf und wandte sich um, aber eine Hand hielt sie fest. Die Dunkelhaarige sah zu ihrem Käpt'n. Graue Augen sahen zu ihr auf. Ein Sturm wütete in ihnen. Ein kurzer Ruck und Ally beugte sich leicht zu ihm. „Das wird aber eine ausführliche Erklärung“, kam es nur von dem Schwarzhaarigen. Der Befehl war deutlich heraus zu hören. Wieder ein Nicken von der Aushilfskellnerin und sie wurde los gelassen. Ally durchwanderte die leeren Zwischenräume und kam so zu Bar. Sie räumte ihr Tablett leer und gab ihre Bestellung an Sean, den Barmann, weiter. Bei dem anderen Mann hatte sie schon wieder den Namen vergessen. Mit einem vollen Tablett wandte sich die Kellnerin wieder ab und servierte ihren 'Gästen' die Getränke. Bei ihren Kollegen zwinkerte sie frech und bekam dadurch Gelächter, obwohl diese die Situation nicht verstanden. So ging das noch eine Weile. Wieder ging die Eingangstür auf und ein paar Weißhemden traten ein. Innerlich seufzte sie auf. Endlich kamen die Leute, auf die sie gewartet hatte. Mit einem Lächeln trat sie auf die Marine zu, die sich in eine Nische nieder gelassen hatte. Sie begrüßte die fünf Soldaten. Es war immer ein Wagnis, aber so bekam sie besser an Informationen heran. Schnell wurde die Bestellung aufgegeben und die Dunkelhaarige macht sich an die Erfüllung. Dass ihr graue Augen bei jedem Schritt folgte, bemerkte sie kaum. Law nippte an seinem Glas und sah auf seine Nakama. Gekonnt wirbelte sie im Gastraum umher und nahm hier und dort Bestellung auf. Ob mit vollen oder leeren Tablett. Anscheinend hatte sie das schon öfters gemacht. Doch ganz verstehen, konnte er sie noch nicht. Als aber die Marine herein kam, keimte ein Verdacht in ihm auf. Interessiert sah er auf die Frau, die sehr oft an den Weißhemden vorbei lief, obwohl es ein kleiner Umweg war. Auch blieb sie öfters bei ihnen stehen. Unterhielt sich mit ihnen. Schmeichelte ihnen sogar, da er ein paar gestreichelte Männer – Egos sah. Je später der Abend wurde, desto mehr lichtete sich der Gastraum. Schließlich mussten die meisten am nächsten Morgen wieder früh raus. Ally räumte gerade einen der Tisch ab, der frei geworden war. Langsam spürte sie ihre Füße, doch das machte ihr nicht wirklich etwas aus. Nach einer heißen Dusche und ausreichend Schlaf würde alles wieder weg sein. Auf dem Weg zurück zur Bar nahm sie noch ein paar Bestellungen auf – auch bei der Marine. Diese hatten den Abend recht gut zu gelangt, was den Alkoholkonsum betraf. Mit ihren Getränken ging die Dunkelhaarige auf den Tisch zu und überreichte die Gläser. Da momentan nicht mehr viel los war, begann sie ihr kleines Spiel. „Entschuldigung“, begann sie und hielt das Tablett an ihre Brust gedrückt. Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit der Soldaten, die ihr freundlich zu lächelten. „Ich will nicht neugierig sein.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen: „Aber warum ging heute Mittag die Sirene los?“, und sah neugierig und beschämt auf die Weißhemden. „Das muss dir nicht peinlich sein“, meinte der eine. „Aber um deine Frage zu beantworten. Die Marine ist beklaut worden.“ Gespielt entsetzt riss Ally die Augen auf und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen: „Wirklich? Wie kann man nur?“ „Keine Sorge, wir – die Marine – kümmern uns schon darum. Wir werden Gerechtigkeit walten lassen.“ Ein erleichtertes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Wissen Sie denn, wer es war?“, kam die Frage und eine Spur Neugier schlich sich mit ein. „Mh, eigentlich dürfen wir das nicht Preis geben. Aber so einer schönen Frau kann man nichts abschlagen.“, und grinste charmant. 'Arroganter Speichellecker.', ging es der Heartpiratin durch den Kopf, ihre Wangen allerdings färbte sich leicht rot. Sie hätte echt zum Theater gehen sollen – kam ihr der Gedanke. „Eigentlich können Sie ruhig offen reden. Ich gehöre einer Marine – Familie an und bin auf dem Weg zu meinen Bruder“, log sie und sah auf ihre Gegenüber. „Wirklich? Wo ist er denn stationiert?“, kam die Gegenfrage. „Shin war vor ein paar Wochen noch im Hauptquartier und wurde nun zur G-25 Basis hier im North Blue versetzt worden. Ich hab nur noch ihn. Unsere Eltern starben bei einem Sturm auf hoher See.“, eine leichte Träne entrann ihr. Sofort kamen Beileidsbekundungen. 'So einfältig', und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Ein paar weibliche Tränen und eine traurige Geschichte und diese Leute gaben so einiges Preis. „Na na“, versuchte einer sie zu trösten. Ein leichtes Schniefen und ein zittriges Lächeln und schon lag die Aufmerksamkeit auf sie. „Dann geben wir ja keine Geheimnisse preis“, lenkte ein anderes Weißhemd auf das eigentliche Thema zurück, da ihm weibliche Tränen nicht so behagten. „Hast du schon von dem 'Phantom' gehört? Er ist auf der ganzen Welt unterwegs und bestiehlt die Marine. Wir vermuten auch bei dem nächtlichen Diebstahl war er der Übeltäter. Der Boss hat schon alles veranlasst, dass keine Schiffe den Hafen verlassen. Entkommen wird er uns nicht!“, kam es sehr überzeugt vom ihm. Ein aufmunterndes Lächeln strahlte der Marine entgegen. 'Wenn die wüssten', und biss sich kurz auf die Lippe. Gespannt lauschte sie dem Gespräch der Marinesoldaten und ihre Spekulationen über 'Das Phantom'. Doch irgendwann lenkte die Dunkelhaarige das Gespräch auf eine andere Ebene. Mit dem Alkohol im Blut folgten sie ihrer Taktik ohne nervige Fragen zu stellen. So hatte sie erfahren, dass ein neuer Offizier die Stadt Logue Town im East Blue übernommen hatte und dort reichlich Abschaum, wie die Weißhemden Piraten und andere Gesindel bezeichneten, gefangen genommen wurde. Dies verlieh ihm auch den Name 'White Hunter', obwohl das weiß sie ein bisschen irritierte. Aber die Marine gab den Leuten ja immer komische Spitznamen. Auch das die Revolutionäre auf vielen Inseln der Welt Unruhe stiften oder die Piraten, die die Grand Line unsicher machten. Hier und dort hörte sie bekannte Namen und grinste sich einen Ast. In ihrem Kopf wohl gemerkt. Als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung sah, stand sie auf und machte sich wieder an die 'Arbeit'. Bei den Heartpiraten blieb sie stehen und sammelte die leeren Gläser ein. Mit einem Nicken seitens Law lächelte sie verstehend und machte die Rechnung fertig, die sie ihn dann brachte. Ein Flüstern trat an ihr Ohr und sie wusste. Es war ein ausdrücklicher Befehl. 'Wir gehen!' Nickend erhob sich Ally wieder und trat ein letztes Mal zur Theke. Der Barmann räumte frisch gewaschene Gläser ein und sah auf seine Aushilfskellnerin. Zufrieden sah er zu ihr und sagte ihr dann, dass es für den Abend reichte. Den Rest schaffte er auch allein. Er übergab ihr einen Briefumschlag, in dem er ihren Lohn gesteckt hatte und bot ihr einen Job an, da sie doch sehr tüchtig und zuverlässig war, was die Dunkelhaarige aber dankend ablehnte. Sie überreichte ihm die Schürze und nahm sich ihren Rucksack. Zog sich ihre Jacke an und schulterte die Tasche mit einem Winken zu dem Barmann und kurz zu der Marine, das erwidert wurde. Zusammen mit den Heartpiraten verließ sie die Bar. Ganz zufällig – natürlich. Dass die Piraten noch geradeaus gehen konnten, faszinierte sie, da die Jungs doch gut zu gelangt hatten. Von ihrem Käpt'n bekam sie immer einen Seitenblick zu geworfen, den sie gekonnt ignorierte. Das sie heute schon wieder mit einer vollen Tasche zur Death lief, ließ sie auch mal gekonnt beiseite, wobei sie ein Teil ihrer Beute mit den Hearts teilen würde. ...-~~oOo~~-... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)