Die Waffen einer Frau von isabella1309 ================================================================================ Kapitel 2: Althâniel -------------------- Sie stand auf der Veranda, und blickte verträumt in die untergehende Sonne, welche im fernen Osten ihre letzten Strahlen sanft durch die leichte Wolkedecke scheinen ließ. Seufzend schloss sie die Augen, um die angenehme Wärme mit den Poren tief in sich einzusaugen. "Althâniel, komm es gibt Abendessen!", hörte sie die strenge Stimme ihres Vaters rufen. Ergeben öffnete sie ihre Augen wieder, und drehte sich resigniert von der Sanftheit der abendlichen Sonne weg. Ihr Kopf kam erst dann nach, als sie schon fast im Haus verschwunden war. Sie lief durch den langen Flur, und warf kurz vor dem Speisesaal noch einen Blick in den großen Wandspiegel. Desillusioniert betrachtete sie ihr Spiegelbild. Das also war sie. Eine Elbin. Eine recht große, sehr schlanke junge Elbin, mit weiblichen Rundungen, und hüftlangen, leicht welligen Haaren, welche im Sonnenlicht, das durch die Fenster im Gang schien, wie ein langer Fluss aus Bronzefarbener Seide wirkten. Ihre Augen, welche immer lebensfroh, und munter aussahen, strahlten einer Mischung aus Grau, Grün und Blau. Ihre Haut wies keinen einzigen Makel auf, ihre Augenbrauen saßen direkt über ihren Augen, ihre Nase war gerade und schmal, ihre Lippen voll, sinnlich geformt und in einem zarten Rotton, ihre Wangenknochen waren hoch, und ihr Kinn etwas spitzer zulaufend. Sie mochte ihr Aussehen nicht. Sie war kaum mehr als eine gewöhnliche Menschenfrau, abgesehen von den spitzen Ohren, welche durch ihre Haare ragten, und das elbische Blut in ihr verrieten. "Althâniel!". Sie drehte genervt die Augen zur Decke, zog eine Grimasse, kniff sich in die Wangen, damit ein wenig Leben in ihr Gesicht kam, und öffnete dann die Tür zum Speisesaal. Ihr Vater saß bereits am Tisch, und blickte sie zornig an. "Kind wo bleibst du nur immer?", fragte er sie, und wies ihr mit einer zackigen Geste den Platz gegenüber Von dem seinen zu. Althâniel ging wortlos zu ihrem Stuhl, zog ihn zurück, und setzte sich langsam auf ihren Platz. Die ganze Zeit über spürte sie seinen bohrenden Blick auf ihr, und sie musste sich beherrschen, ihn nicht anzuschreien, er solle das lassen. Ihr Vater war nicht wirklich ihr 'Vater'. Ihr leiblicher Ada war bei einem der Ringkriege ums Leben gekommen. Seitdem hatte Lutoldõr auf sie aufgepasst. Dafür war sie ihm zwar dankbar, jedoch war Althâniel sich sehr wohl bewusst, dass sie es bei ihm nie zu weit treiben durfte. Lutoldõr war schon immer sehr schnell handgreiflich geworden, war er auch heute noch. "Verzeih mir Ada.", murmelte sie. "Hör endlich auf mich 'Ada' zu nennen! Ich bin kein Elb, so wie Vater einer war!", schrie er plötzlich, und Althâniel zuckte zusammen. Erschrocken schaute sie in die braunen Augen ihres alten Stiefvaters, und konnte darin erkennen, wie wütend er war. Er hatte es noch nie ausstehen können, wenn sie ihn mit dem elbischen Wort für Vater ansprach. "Natürlich, tut mir leid!", hauchte sie ängstlich, und legte all ihre Reue in diese Worte. Jetzt hör zu...", sagte er nach einer Weile der Stille. Althâniel lauschte auf, und setzte ein einigermaßen interessieres Gesicht auf. "Ja?". Lutoldõr atmete einmal tief ein, bevor er weiter sprach. "Wir haben heute früh einen Brief aus Gondor erhalten. Darin wurde ich aufgefordert dich zu König Aragorn zu schicken. Sein Freund verfasste den Brief, und lässt ausrichten, dass er jemanden sucht, mit dem er...". Lutoldõr machte eine kurze Pause und Althâniel glaubte eine leichte Röte zu erkennen, die sich auf seinen Wangen ausbreitete. "Ja? Mit dem er was?", hakte sie nach. "Nun ja, dieser Freund bat mich ihm meine, ich zitiere, "bezaubernd schöne Tochter" zu überlassen, da er einen...na....also er will.... Ein Kind. Und er hat das Recht sich eine Frau aus Mittelerde auszusuchen, mit der dieses Kind...", erklärte er, doch er wurde unterbrochen. "Du hast mich verkauft??? Damit ich mit einem Mann den ich nicht einmal ansatzweise kenne ein Kind zeuge, und es für ihn austrage?? Du hast mich wie eine Nutte verschenkt??????!!!!!", kreischte Althâniel, und erhob sich in einer fließenden Bewegung, um ihren "Vater" nun von oben mit bitterbösen Blicken uu erdolchen. "Althâniel, nun beruhige dich doch!", rief Lutoldõr aus, und erhob sich nun ebenfalls von seinem Stuhl. "Ich soll mich beruhigen????", schrie sie aufgebracht, und schnaubte verächtlich durch die Nase. "Ich soll mit einem, mir völlig unbekannten Mann schlafen??", fragte sie etwas ruhiger, aber immer noch unglaublich wütend. "Najaa so habe ich das doch gar nicht gesagt....", versuchte Lutoldõr seine Tochter zu beruhigen. "Doch das hast du?! Versuch es jetzt nicht schön zu reden!", sagte Althâniel spitz und drehte sich dann ohne einen weiteren Kommentar um, und war mit 4 großen Schritten an der Tür, die sie mit so viel Schwung aufriss, dass sie gegen die Wand knallte und zitternd zurück sprang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)