Die Waffen einer Frau von isabella1309 ================================================================================ Kapitel 1: Der Ringkrieg ist vorbei ----------------------------------- Es war vorbei. Alles Böse war nun endgültig vorbei. Diese Tatsache war im Moment noch sehr schwer zu glauben, denn die Vernichtung des Ringes und die Zerstörung alles Bösen rundherum war so schnell vorbei gewesen, dass manche Krieger das Alles nicht einmal richtig genießen konnten. Sie waren nämlich entweder noch damit beschäftigt, den letzten Ork zu bekämpfen, oder einfach schon tot... Aragorn sah sich fassungslos um. Einige wenige Meter links neben ihm stand Gimli, seine Axt noch immer bedrohlich angehoben, bereit jeden weitern Ork den Kopf von den Schultern zu trennen. Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf und ließ den Blick über den kleinen Kreis gleiten, der noch um ihn herum übriggeblieben war. Mehr als die Hälfte seiner treuen Freunde, und Brüder, die meisten Männer Gondors waren gefallen. Eine Träne lief ihm langsam die rechte Wange hinab. Er konnte sie nicht wirklich einordnen. Er wusste im Moment nicht ganz, ob sie wegen seiner Freude über den Sieg des Guten, oder wegen dem riesigen Verlust von Kriegern floss. Eine warme Hand legte sich auf seine, die immer noch sein Langschwert umklammert hielt, und drückte sie sanft nach unten. Er sah auf, direkt in die strahlend blauen Augen seines besten Freundes. Legolas lächelte. Dieses Lächeln sagte Aragorn mehr als tausend Worte. "Dein Schwert wirst Du nicht mehr brauchen Mellon.", sagte Legolas leise. Und Aragorn lächelte ihn dankbar an. Dann ließ er seine Waffe fallen, und fiel seinem Gefährten in die Arme. "Es ist getan, es ist alles vorbei Legolas!", flüsterte Aragorn in seine Schulter. Legolas müsste lachen. Fragend löste der Mensch sich aus der Umarmung des Elben, und lehnte sich zurück, sodass er ihm in sie Augen sehen konnte. Legolas schüttelte den Kopf, und hob Aragorns Schwert auf. Dann reichte er ihm den Griff, mit einer angedeuteten Verbeugung. "Auf das bessere Tage folgen mögen.", sagte Legolas entschlossen. Aragorn lächelte glücklich, nahm den Griff entgegen, und steckte seine Waffe mit einem Seufzen in die Scheide zurück. Dann richteten beide ihren Blick auf den nicht wieder zu erkennenden Schicksalsberg. Legolas drehte sich demonstrativ weg, und sagte mit fester Stimme: "Mittelerde ist frei. Aber der Verlust jener, die dazu beigetragen haben, ist erheblich Aragorn." Der Angesprochene drehte sich mit einem letzten Blick auf den Norden Mordors ebenfalls um, und senkte den Blick. "Ich weiß... Ich weiß das sehr wohl mein Freund." "Wir sollten jetzt einen kühlen Kopf bewahren, und uns um Verletzte und Tote kümmern.", erklang Gimlis Stimme hinter den beiden. Sie drehten sich gleichzeitig um, und knieten sich auch zugleich nieder um den Zwerg in die Arme zu fallen. "Wir wollen mal nicht zu emotional werden meine Herrn!", lachte Gimli, und löste sich aus den vier Armen die ihn festhielten. "Also,", seufzte Legolas, und richtete sich auf. "...Dann wollen wir uns mal um unsere Freunde kümmern.". Aragorn stimmte nickend zu, uns zu dritt machten sie sich auf den Weg, den Übriggebliebenen zu helfen. Nach Einbruch der Nacht, waren sie damit fertig alle Menschen zu verarzten, die es nötig hatten, sie auf Pferde die übrig waren zu hieven, und die Gefallenen zu bestatten. Aragorn lehnte an einem Zaun, der einen Acker im Vorland von Gondor eingrenzte, und wischte sich mit einer Hand den Schweiß von der Stirn, während er sich mit der anderen Hand hinterrücks am Gatter festhielt. Er beobachtete, wie Legolas und Gimli, sich leise unterhaltend auf ihn zukamen, und lachten als sie seinen Blick fingen. "Na Aragorn, du siehst ja nicht sehr motiviert aus, weiter zu machen.", deckte Gimli den Mann, und erntete dafür einen strafenden Blick von dem Angesprochenen, und gleichzeitig einen Rippen Stoß von links oben. Überrascht hob er den Kopf, und sah wie Legolas seine Augen leicht zusammen kniff, und langsam den Kopf schüttelte. Knurrend senkte er den Kopf wieder, und drehte sich dann um, da er langsam Hunger verspürte. Legolas grinste Aragorn vielsagend an, und lehnte sich neben ihn an den Zaun. "Worüber denkst du nach Aragorn?", fragte er ihn leise. Aragorn öffnete den Mund, so als wollte er etwas sagen, aber es kam kein Ton über seine Lippen. Legolas verstand. "Es ist Arwen richtig?", fügte er etwas leiser hinzu, und sah ihn eindringlich von der Seite an. Aragorn nickte. Es war kaum mehr als eine schwache Bewegung, aber Legolas wusste, das er richtig lag. Arwen lag zu dem Zeitpunkt, als Elrond Aragorn sein Schwert Andúil gegeben hatte, im Sterben. Keiner wusste, wie es ihr ging. Ob sie überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Stumm legte Legolas seinem Freund eine Hand auf die linke Schulter. "Aragorn, ihre Liebe zu dir, wird niemals ein Ende haben. Das weiß ich." Aragorn sah zu Legolas auf, und der konnte in seinen Augen alle Dankbarkeit erkennen, die er von ihm erhielt. Und das war ein schönes Gefühl. "Komm!" Legolas stieß sich ab, und hielt ihm seine Hand hin. "Wir gehen Gimli suchen. Er hat sicherlich schon halb Gondor hinter sich auf der Suche nach etwas Essbaren." Bei diesen Worten legte Legolas ein leichtes, aufmunterndes Lächeln auf. Aragorn lachte leise und nahm ergeben die ihm entgegenstrecken Hand. Legolas wollte das Aragorn mal auf andere Gedanken kam, also zog er ihn, als er seine Hand in seiner eigenen spürte, mit einem kraftvollen Ruck vom Gatter weg, sodass er gegen seine Brust stieß und die beiden lachend zu Boden fielen. Immer noch glucksend rappelten sich die beiden wieder auf, und halfen sich gegenseitig wieder in's Gleichgewicht zu kommen. Aragorn war Legolas dankbar. Dank ihm, war es leichter. Leichter nicht mehr an seine Geliebte zu denken. Daran, dass sie vielleicht schon nicht mehr lebte. Zusammen mit seinem elbischen Freund suchte er eine geschlagene Stunde nach Gimli. Die Sonne war längst fort, und die kühle, dunkle Nacht brach herein. Und trotzdem es stockdunkel war, und kalt, dachten Legolas und Aragorn dasselbe. Diese Nacht ist freundlicher als alle Nächte bisher. Sie ist heller, die Luft ist reiner, der Wind ist sanfter, und nirgendwo am Himmel, strahlt das Auge Saurons, sondern einzig und allein der Mond, welcher an diesem Abend besonders hell, und warm am Horizont stand. Es war alles vorbei. Der Ringkrieg war vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)