Stalking Victim von abgemeldet ================================================================================ Prolog: -------- Fassungslos stand ich vor dem Appartement des Blonden und wollte einfach nicht glauben was ich da mit meinen eigenen Augen erblickte. Nein, ich weigerte mich einfach dies als wahr anzuerkennen. Das musste doch alles nur ein verdammter Alptraum sein! Wie sonst ließ es sich erklären dass die Tür zu Kise’s Wohnung sperrweit auf stand? Wo doch das Model normalerweise darauf achtete dass IMMER abgeschlossen war, da dieser sich vor Fans kaum retten konnte, männlichen wie weiblichen. Die würden schließlich glatt ihre Seele verkaufen um einen Blick in dessen Wohnung zu erhaschen, was nun aber auch eher zweitrangig war. Unsicher ging ich einige Schritte um dann in das Heim des Blonden einzutreten und mich zu vergewissern dass ich eben nicht träumte. Dabei schluckte ich nur und musste mich an der Wand abstützen, damit ich nicht zu Boden glitt da sich in mir alles zu drehen schien. //Unmöglich...//, war mein einziger Gedanke während ich mich umsah und nicht mal daran dachte die Tür hinter mir zu schließen. Warum auch? Immerhin stand ich mitten vor dem Chaos und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. //Ich weiß ja dass Kise nicht unbedingt der ordentlichste Mensch ist... Aber DAS schlägt einem fast den Boden aus...//, schoss es mir durch den Kopf während ich diesen dann einfach schüttelte. //Nein... das ist schon kein Chaos mehr...//, berichtigte ich mich als ich das Durcheinander was sich vor mir erstreckte genauer in Augenschein nahm. Möbel waren umgeworfen worden, Sachen lagen verstreut auf dem Boden herum und einige elektronischen Geräte waren völlig unbrauchbar gemacht worden. Kurzum: Es sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Und es gab keinen Zettel oder irgendwelchen Hinweis darauf dass das Ass der Kaijou Gakuen in den letzten 24 Stunden hier gewesen war. Überhaupt sah es so aus als hätte diese Wohnung bereits seit einigen Tagen niemand mehr getreten. //Ob Kise einen minderschweren Wutanfall hatte?//, fragte ich mich bestürzt und schüttelte mich gleich darauf wieder für den Gedanken. Immerhin konnte ich mir nicht vorstellen dass der Blonde solch ein Chaos anrichtete wenn er nur mal seinen Frust auslassen wollte. Überhaupt konnte ich mir Kise wütend gar nicht vorstellen. Kise war noch niemals wütend oder unfreundlich zu jemandem. Ganz im Gegenteil selbst wenn er mal unfreundlich war kam es noch recht freundlich rüber. Wobei man es bei dem Blonden Model eh kaum unterscheiden konnte. Schließlich trug er immer dieses Lächeln, mit dem er reihenweise die Herzen der Mädchen unserer Schule zum schmelzen brachte was nicht darauf schließen ließ dass er mal mies gelaunt war. //Ich kann mir Kise weder genervt noch angepisst gar nicht vorstellen... So charmant und nett wie der sich immer gibt...//, dachte ich wobei ich dann abermals aufseufzte da man schließlich NIE jemanden richtig kannte. Konnte gut möglich sein dass der Blonde nur so lieb tat und in Wahrheit ganz anders war. Aber diese Möglichkeit schloss ich auch von vorneherein aus. Um ehrlich zu sein WOLLTE ich einfach nicht glauben dass er so ein Mensch war. //Wobei das eh jetzt unwichtig ist... Die Frage ist WAS ist hier passiert und was soll ich jetzt machen?//, fragte ich mich da ich noch nie in solch einer Situation war. Ich wusste weder WAS hier geschah noch wo sich der Blonde aufhielt. Ihn anzurufen schloss ich aus, da ich es in den letzten Tagen immer wieder versucht und keine Antwort erhalten hatte. Weshalb sollte es jetzt anders sein? //Dumme Idee... aber vielleicht ist er doch zur Schule und das Chaos hier stammt von einem Einbrecher oder verrücktem Fan...//, schoss es mir durch den Kopf während ich meine Tasche abstellte nur um in dieser mein Handy zu suchen. //Ein Versuch ist es wert...//, dachte ich als ich es gefunden hatte und bereits die Nummer in den Kontakten suchte um diese anzurufen. Mit klopfenden Herzen wartete ich bis abgehoben wurde, was meiner Meinung eine schiere Ewigkeit zu dauern schien. „WAS?“, wurde ich gleich darauf von einer barschen Stimme begrüßt was mich zum schlucken brachte. Jedoch holte ich tief Luft und kratzte meine nicht vorhandenen Mut zusammen um stotternd zu antworten. „A-Anno... Verzeihung wenn ich dich störe... S-Senpai... Ich wollte eigentlich nur wissen... uhm... naja ob... Kise heute vielleicht... ob du ihn schon gesehen hättest...“, brachte ich nach einigen Sekunden des Schweigens hervor und verfluchte mich sogleich für meine verdammte Schüchternheit. Allerdings war ich nicht die einzige die damit so ihre Probleme zu haben schien, wie mir mein Gegenüber im nächsten Moment bewies. „C-C-C-Camille?“ „H-Hai... Kasamatsu-Senpai...“, würgte ich nur hervor da mich dieser mehr als nur nervös machte. Immerhin vermied ich es weitgehend mich in dessen Nähe aufzuhalten, aber nicht weil ich ihn nicht mochte sondern weil ich mich vor ihm fürchtete. Allein wie er den Blonden manchmal behandelte und anschrie ließ ihn in meinen Augen furchteinflößend und gruselig wirken. Na gut... eigentlich wirkte auf mich fast jeder furchteinflößend und gruslig, außer Kise eben. „N-N-Nein... d-diesen Baka habe ich heute noch nicht g-gesehen...“, erwiderte dieser dann nach einer kurzen Pause was mich aus meinen Gedanken riss und im gleichen Moment mein Herz in die Hose rutschen ließ. „O-Oh... okay... trotzdem danke...“, sagte ich und legte schnell auf ehe dieser noch etwas hinzufügen konnte. „Dann war er heute noch nicht hier... hätte ich mir gleich denken können... Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...“, nuschelte ich leise vor mich wobei ich mich nun abermals fragte was ich tun sollte. In der Schule war Kise also nicht aufgekreuzt. In seiner Wohnung sah es aus als hätte ein Orkan gewütet. Aber von ihm selbst fehlte jede Spur. //Ob ich ihn vermisst melden sollte?//, fragte ich mich unsicher während ich mein Mobiltelefon in den Händen kreisen ließ. //Immerhin habe ich ihn seit 72 Stunden weder gesehen noch gesprochen... Oder wäre das unklug?//, dachte ich und sah mich in der Wohnung um als könne sie mir die Antwort auf meine Fragen liefern. Dabei seufzte ich leise auf und fragte mich im gleichen Moment warum ich Kasamatsu verschwieg wo ich gerade war. Und vor allen in WELCHEM Zustand Kise’s Appartement war. Jedoch war ich so nervös als ich dessen Stimme gehört hatte dass ich es schlichtweg einfach vergaß. Was vielleicht auch besser gewesen wäre. Ich meine was erwartete ich eigentlich? Dass der Schwarzhaarige genau wusste was zu tun war? Dass er meine Sorgen und Ängste bestätigte? Oder schlimmer noch mir einredete ich würde überreagieren? //Letzteres würde mich am meisten fertig machen...//, schoss es mir durch den Kopf während ich langsam aufstand und dabei hin und her lief. Immerhin wusste ich nicht wo der Blonde war und wie es ihm ging. Außerdem machte ich mir furchtbare Sorgen um ihn. Was wenn Kise etwas passiert war? Vielleicht wurde dieser in einen Unfall verwickelt und konnte deshalb nicht auf die Anrufe und Nachrichten reagieren? Oder man hatte ihn überfallen? Oder noch schlimmer ihn vielleicht verschleppt? Immerhin war es Kise! „Gott... ich glaube ich drehe gleich durch...“, wisperte ich leise vor mich hin während ich merkte wie Panik in mir aufstieg. //Okay... ruhig Camille... tief ein und ausatmen... es gibt eine logische Erklärung... Ganz bestimmt gibt es sie...//, versuchte ich mich selbst zu beruhigen was aber nicht besonders klappte da ich nur NOCH nervöser wurde. Wie in Trance nahm ich daher wieder mein Handy und ging die Kontakte durch, in der Hoffnung dass mir eine Lösung direkt ins Gesicht springen würde. Wovon ich natürlich nicht ausging da es unlogisch war und dennoch stoppte ich als ich diese eine Nummer sah. Eine Nummer die ich von dem blonden Model erhalten hatte und mit den Worten dass ich diese wählen sollte falls er oder ich mal in Schwierigkeiten sei. Allerdings schwor ich mir damals diese NIE zu wählen, gerade weil ich weder den Namen dieser ominösen Person wusste noch wer sich dahinter verbarg. Kise hin oder her, aber das könnte auch ein totaler Psychopath sein. Ich war zwar naiv aber nicht völlig dämlich. Schließlich sah ich die Nachrichten und hatte nicht die Absicht vorzeitig den Löffel abzugeben. //Allerdings war es das einzige Mal wo er für seine Verhältnisse relativ ernst war...//, erinnerte ich mich dunkel während ich einfach nur diese Nummer anstarrte und die verschiedenen Optionen im Kopf durchspielte. //Von wegen kein Naivling... das ist ne blöde Idee... aber nehmen wir mal an dass ist kein totaler Psycho... unter Umständen konnte mir diese Person zumindest sagen was ich nun machen sollte und wenn nicht... nun ja dann war ich genauso schlau wie vorher...//, dachte ich hin und hergerissen wobei die positiven Aspekte definitiv überwogen. Was aber vor allem damit zu tun hatte dass ich mich endlich an jemanden wenden konnte der Ahnung und vielleicht die nötige Ruhe besaß und alles rational durchdachte und nicht so ein emotionales aufgescheuchtes Huhn war wie ich. //Okay... ein Versuch ist es wert... Wenn der oder diejenige mir suspekt erscheint war’s das und informier danach die Gesetzeshüter...//, beschloss ich während ich mit zitternden Fingern den Befehl zum wählen gab und mit angehaltenem Atem darauf wartete dass abgehoben war. Dabei schlug mein Herz schneller was ich aber zu ignorieren versuchte. Ich war schon nervös genug ohne dass mir mein Herz beinahe die Luft abschnürte. Tief atmete ich ein und wieder aus um mich wenigstens etwas zu beruhigen. Jedoch unterbrach ich meine Tätigkeit als plötzlich abgehoben wurde und eine ruhige aber klare Stimme am anderen Ende der Leitung ertönte. „Ja?“ Ich schluckte und öffnete meinen Mund um mich zu vorstellen, meine Situation zu erklären aber ich bekam keinen Ton heraus. //Verdammt! Warum ausgerechnet jetzt?//, fragte ich mich panisch und war überrascht dass noch nicht aufgelegt wurde. „Hallo?“, sprach abermals die Stimme während ich mir in die Zunge biss und mir sagte dass jetzt keine Zeit dafür war um schüchtern zu sein. Dass es egal war wenn ich bis zum erbrechen stottern würde aber auf jeden Fall ETWAS sagen musste ehe der Geduldsfaden meines Gesprächspartners endgültig riss. „A-Anno... ich ähm... also... Sie... Sie kennen mich nicht...“, begann ich und hätte mir am liebsten gleich darauf den Kopf gegen die Wand gehauen. Natürlich kannte mich der Andere nicht, wie auch wenn wir gerade das erste Mal miteinander sprachen? Ehe dieser jedoch etwas erwidern konnte sprach ich rasch weiter, ehe mich mein anfänglicher Mut verließ oder ich noch etwas Dummes sagen konnte. „M-Mein Name ist Sakagami... Camille Sakagami... und... ihre Nummer habe ich von einem Freund bekommen... jemand der mir sagte falls es Probleme gibt könnte ich Sie anrufen...“, sagte ich und fragte mich warum ich das Gefühl hatte mich rechtfertigen zu müssen. „Um ehrlich zu sein... i-ich... i-ich kö-könnte ihre Hilfe gebrauchen...“, brachte ich dann stotternd hervor und war mehr als nur froh dass mein Gegenüber mich nicht sehen konnte. Und auch dass ich nicht genau wusste WER dieser Jemand war, da ich sonst wahrscheinlich gar keinen Ton heraus gebracht hätte. Angespannt und nervös wartete ich dann auf die Antwort meines Gesprächspartners ohne zu ahnen welche Kettenreaktion mein Handeln auslösen sollte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)